Hallo Siegfried,
Zitat
Welche schlechten Erfahrungen habt Ihr gemacht mit den Billigservos?
Mit den teuren Servos würde sich dann stattdessen die Verwendung des MP1-Antriebs wieder rentieren.
13,50 für MP1 + 8,- für Dekoder
10,- Servo + 15,- für ESU
habt bitte Verständnis, daß ich dazu jetzt momentan nicht wieder einen großen eigenständigen Artikel schreiben kann, da ich momentan sehr viel um die Ohren habe. Ich habe daher einen Bericht, den ich schon mal wo anders geschrieben habe, kopiert und hier noch mal eingefügt.
Zu den MTB Antrieben:
Die wurden ja eine Zeit gehypt. Vor ein paar Jahren hat der “Zahnarzt aus Düsseldorf“ ( Insider aus DSO wissen wer gemeint ist ) einen Dauerversuch gemacht und die auch damals für gut befunden. Inzwischen berichtet er aber auch von Ermüdungserscheinungen.
Auch ich habe vor 2 Jahren 30 MP5 und ein paar MP1 für einen Kollegen eingebaut.
Auch dort kommt es inzwischen ( zwar selten ) vor, daß die Stellbewegungen nicht 100%ig ausgeführt werden.
MfG
Oliver
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Ich habe schon mehrere Servodecoder ausprobiert und bin der Meinung, dass sich die ganzen Decoder, was die Qualität der Ansteuerung der Servos selber angeht, kaum unterscheiden.
Worin sich aber viele Servodecoder unterscheiden ist die Benutzerfreundlichkeit.
Was ich als besonders umständlich empfinde, ist daß wenn man den Decoder nur mit CV s Programmieren kann und man dann andauernd ausprobieren muss, ob die Werte, die man eingetragen hat, auch die Richtigen sind.
Oder man stellt den Decoder durch Drehen am Fahrregler der Zentrale ein. Und die Zentrale steht dann am anderen Ende der Anlage . . .
Viel viel besser ist es, wenn man den Decoder über Taster programmieren kann.
Das geht zum Beispiel bei ESU. Allerdings muss man dafür irgendwie an die Taster kommen die am Decoder angebracht sind. ( Decoder ist etwa weiter unter der Anlage und vom Anlagenrand entfernt. )
Was ich am als bestes empfinde, ist die Lösung der Firma im MB-Tronic.
Dort hat man einen Programmiergerät ( welches ganz simpel nur aus 3 Tastern gesteht ), das man per Kabel an den Decoder anstecken kann, um dann mit dem Teil direkt zur weiche zu gehen. Direkt über der Weiche kann man dann durch Drücken der entsprechenden Taster die Weichenzungen genauestens einstellen.
Das viel größere Augenmerk würde ich auf die Qualität der Servos legen. Natürlich gibt es hier in den Foren immer wieder welche, die die billigsten Servos aus Pingpong kaufen und damit erst mal gut zurecht kommen.
Ich jedoch habe mit billigen Servos sehr sehr schlechte Erfahrungen machen dürfen und getreu dem Motto unserer Vorfahren: wer billig kauft kauft zweimal,
gebe ich – nachdem ich mir schon jede Menge Gedanken über Servos gemacht habe - Folgendes zu bedenken:
In einem Fred, von dem ich meine, daß ich ihn im letzten Jahr gelesen habe ( es kann auch gut sein, dass es in diesem Forum hier war / ich finde es halt nur nicht wieder ) wurde schon mal darauf hingewiesen, daß man doch mal Modellbauer nach ihren Erfahrungen mit Servos fragen sollte.
Nur wenn ich jetzt mal so nachdenke, dann frage ich mich, ob das die richtigen Anwender sind. Klar kommen die Servos aus dem Modellbaubereich, nur - so behaupte ich - die Anwendungszwecke sind im Modellbau doch ganz andere.
Flieger brauchen vermutlich starke Servos für die Höhenruder. Segler auch Starke mit viel Hub. Die für Motorboote sollten, wie auch die für die Segler, wasserdicht sein. Autos brauchen welche, die schnell reagieren.
Das alles brauchen wir nicht.
Weichenzungen sollen sich langsam bewegen.
Die Servos sollen auch nicht die Weichenzungen abreißen.
Und wenn die Moba unter Wasser steht, sollte man sich doch ernsthafte Gedanken machen.
Und wie lange sind die Servos im Modellbau in Betrieb? Doch nur so lange, wie es die Akkuladung des Modelles hergibt.
Dann stürzt ein Flugzeug doch regelmäßig ab - kaputt! Schiffe saufen ab - weg! Autos Brettern irgendwo gegen - zerschmettert!
Manche Sachen kann man dann wieder verwenden, manche muss man neu kaufen.
Und ich hoffe inständig, daß das mit meinen Modellen auf der Moba nicht passiert.
Eine Moba ist da länger in Betrieb.
Nicht selten ein, zwei Stunden am Tag und das Tage, Wochen, Monate und auch vielleicht Jahre, z.B. bei Ausstellungsanlagen.
Und was Ausstellungsanlagen angeht, so kommt mir da immer folgende Geschichte in den Sinn:
Vor ungefähr 10 Jahren war die Eröffnung der Modellbahn Welt Oberhausen.
Ich habe an dieser Anlage damals mitgebaut und war hinterher für die Wartung des Rollmaterials zuständig.
In dieser Anlage sind weit über 1000 Servos eingebaut worden. Die bekamen wir von einer Firma, die die wiederum sehr günstig in China besorgt hatte.
Nur nach einiger Zeit begannen die Probleme. Die Servos bewegten sich nicht mehr.
Interessanter Weise funktionierten sie dann wieder, wenn man sie etwas bewegt hat.
Wir hatten leider nie die Zeit den Ursachen dieses Problems genauer auf den Grund zu gehen. Uns wurde aber, aufgrund der Schilderung der Ereignisse, von mehreren Seiten zugetragen, daß vermutlich die Potis, die den Drehwinkel messen, die Übeltäter sind.
Die Firma, die die Servos geliefert hatte, hat sich auch nie dazu geäußert.
Aus dieser Geschichte heraus nutze ich für wichtige Stellvorgänge keine Billigservos mehr.
Auch ich bin ein sparsamer Mensch und nutze für Bewegungen, bei denen sich nur etwas hin und her dreht und es keine Endanschläge gibt, irgendwelche preiswerteren Servos.
Aber für Weichen nutze ich nur noch Servos, die ein 4-fach Poti haben.
Bei den größeren Standardservos ist das z. B. das Hitec HS311 von Multiplex.
Das ist natürlich nicht unter 10 Euro zu bekommen. Es ist aber doch immer noch mehr als die Hälfte billiger, als normale Weichenantriebe. Sparen ja, aber kaputt sparen, nein. Dies ist ein Hobby, bei dem man in die Ewigkeit investiert.
Hatte die Tage noch irgendwo was über Gleise und zukünftige Lieferfähigkeit gelesen. Da ging man von Standzeiten von 30 Jahren und mehr aus.
Mit wirklichen Langzeitstudien kann ich jetzt hier natürlich nicht dienen, aber in anderen Beiträgen in diversen Foren ist zumindest nichts negatives darüber berichtet worden.
Und wo ich schon dabei bin, möchte ich noch eine Geschichte zum besten geben.
Es ist auch schon länger her, da war ich in einen Modellbahn Verein. Dort wurden für Selbstbauweichen die Servo Decoder von MB-Tronik und kleinere Servos von Conrad, so für 4 - 5 Euro das Stück, angeschafft.
Die kleinen schwarzen Servos hatten die Bezeichnung ES 05. Die werden allerdings nicht mehr hergestellt. Der von Conrad empfohlene Nachfolger heißt MC1811.
Die Blauen hatten die Bezeichnung Y3009.
Und, wie ist das so in einem Modelleisenbahn Club? Wie wird dann entschieden ?
Wenn es da Jemanden gibt, der schon Erfahrungen mit den 2 Servos ( zwischen denen entschieden werden soll ) gesammelt hat und meint, daß die ES05 ruhiger laufen.
Man will zeigen, wer hier das Sagen hat !
Jedenfalls meinten die Schlauberger:
Es werden die Blauen angeschafft -
Basta,
die sehen schöner aus.
Was passierte?
Diese Servos mit durchsichtigem blauen Gehäuse hatten die dumme Angewohnheit, daß sie sich beim Einschalten des Stromes einmal komplett von Anschlag zu Anschlag hin und her bewegten. Beinahe hätten diese Servos bei den Weichen die Stellschwellen heraus gerissen und sie damit unwiederbringlich zerstört ( und es waren genagelte Selbstbauweichen, bei denen ein Ausbau fast unmöglich war).
Also mussten diese Servos, die natürlich größtenteils ohne vorherige Funktionsprüfung eingebaut worden waren, wieder ausgebaut werden und durch den anderen Typ ersetzt werden.
Wieder mal jede Menge rausgeschmissene Kohle.
Wie sich diese Y3009 an einem Switch Piloten verhalten, konnte ich damals noch nicht heraus finden, da es damals die Switch Piloten von ESU noch nicht gab.
Inzwischen erfuhr ich aber, daß sie jedesmal beim Einschalten der Stromversorgung des SP zucken, daß man Angst um die Weiche haben muss.
Die heutigen blauen Servos heißen SG09. Irgendwie habe ich im Allgemeinen mit blauen Servos keine guten Erfahrungen gemacht. Diese SG09 haben zwar nicht dieses extreme Einschaltzucken, aber ruckeln tun sie auch. Auch empfinde ich, daß sie sich viel rauher und auch lauter bewegen.
Die blauen Servos, die nun bei Servodecodern dabei sind, werden vermutlich allesamt Abkömmlinge dieses Servos sein.
Ich nutze allerdings heute auch Arduino Schaltungen und muss auch dort feststellen, daß Multiplex Servos einfach leiser sind und es bei langsamen Bewegungen nicht zu Zittererscheinungen kommt.
MfG Oliver