Hallo zusammen,

Ich plane munter an meinem Bahnhof herum und möchte gerne das tillig elite Gleissystem nutzen. Leider gibt es davon aber keine dreiwegeweiche. Eine solche würde mir aber ziemliche Platzvorteile bringen. Ich habe darum mal geschaut und die von Peco code 75 gefällt mir optisch sehr gut und würde auch gut passen. Hat jemand Erfahrung mit der Kombination aus peco und tillig? Von der Profilhöhe passt es ja ganz gut. Ist die tillig DWW auch betriebssicher? Ich würde mich freuen, wenn mir jemand mit Erfahrung helfen könnte.

Viele Grüße, Frank

Moin Frank,

wieso baust du nicht gleich mit Peco Code 75 Gleisen?

Gut es gibt dabei keine vorgefertigten Bogengleise, diese müßtest du dir aus Flexgleisen selber biegen, was bedeutend besser aussieht.

Tillig Elite verwendet Code 83 = 2,1 mm (2,07 mm) Gleise.
Peco Code 75 hingegen verwendet 1,9 mm hohe Schienenprofile, nach britischem Vorbild.

Weinerts "Mein Gleis" verwendet ebenfalls Code 75 Gleise mit 1,9 mm Profilhöhe, nach deutschem Oberbau von Epoche II aus den 1930er Jahren als Vorbild.

Du würdest dir nämlich zum Höhenausgleich der unterschiedlichen Profilhöhen, dann die Suche nach Übergangsschienenverbindern ersparen, die nur 0,2 mm ausgleichen. Von Peco oder Weinert gibt es m. E. Ausgleichverbinder zwischen Code 83 (2,1 mm) und Code 75 (1,9 mm).

Peco Weichen sind im Allgemeinen sehr robust, deren Herzstückwinkel sind mit 12° aber auch oft schlanker als bei anderen Herstellern.

Wenn du nicht mit den "primitiv" wirkenden Peco Antrieben deine Weichen beschalten willst, benötigst du irgendwelche andere Weichenantriebe, die mit einem Federdraht die Weiche in ihrer Endlage halten, dann solltest du aber die kleine Metallfeder an der Stellschwelle der Peco Weiche ausbauen.

Die Peco Weichenantriebe schalten mit einem deutlich hörbaren Klack um, benötigen aber selbst in der verminderten Stromaufnahme noch sehr hohe Schaltströme um 1 Ampere bis 1,5 Ampere, damit der Dopelspulenantrieb in die andere Endlage umschaltet und den Widerstand der Feder in der Weichenstellschwelle überwinden kann.
Diese Feder hat die Aufgabe, den Doppelspulenantrieb PL-10 oder PL-10W in seiner jeweiligen Endlage zu fixieren.

Geschaltet wird mit einer Wechselspannung von 16 V ~ AC.

Die Peco Doppelspulen Antriebe lassen sich noch mit einem zweifachen Microumschalter (ähnlich wie Relaiskontakte) erweitern, die dann für andere Schaltaufgaben, z.B. der Herzstückpolarisation und/oder Rückmeldeleuchten verwendet werden können. Wie aber schon erwähnt benötigt man beim Umschalten fast ein eigenes "Kraftwerk" weswegen diese Doppelspulenantriebe nicht bei allen Modellbahnern beliebt sind.

Zum Umschalten kannst du dann jeden Umschalter verwenden, der eine Endabschaltung garantiert, also wie ein Taster wirkt.

Ich setzt mal voraus, daß du dich für die Electrofrog Version der DWW interessierst?

Bei dieser müssen dann die Herzstücke polarisiert werden.
Weichenantriebe mit Umschalter sollten gewählt werden.

Ich selber verwendete bisher immer Peco Code 75 Gleise und Rocoline Code 83 Gleise und bin mit damit zufrieden. Mit den Flexgleisen bin ich nicht an vorgefertigten Kurvenradien gebunden.

Schönen Gruß,

Ingo

Hallo und danke für die umfangreiche Antwort!
ich will schon mit Flexgleisen arbeiten, von daher habe ich mich da falsch ausgedrückt als ich "Gleissystem" geschrieben habe. Ich meine eben, dass ich die Flexgleise weichen von Tillig verwenden möchte. Gefällt mir optisch einfach besser als peco. So 1000% genau nehme ich das zwar nicht, aber meines Wissens nach ist peco ja auch von der schwellenlage her an britisches Vorbild angelehnt. Bei tillig gefällt mir außerdem, dass die weichen selbst ein bisschen flexibel sind und man so noch weniger an ein Raster gebunden ist. Das Thema Übergangsschienenverbinder hatte ich woanders auch schon gelesen. Da wird sich ja was finden lassen und wenn nicht, kann ich ja auch ganz normale nehmen und auf der peco Seite 0,2 mm unterlegen.
Angetrieben werden die weichen vermutlich vorerst von Hand. Das finde ich bei tillig ganz gut, dass es diesen klips-handantrieb gibt, der auch die Polarität des Herzstücks umschaltet. Da ich meinen bahnhof erstmal ausgiebig ausprobieren möchte, erleichtert mir das Änderungen am gleisplan recht einfach umzusetzen. Irgendwann mal (das wird Jahre dauern) sollen dann servos die fest eingebauten weichen antreiben.

Viele Grüße, Frank

Also zur Peco DWW kann ich dir nichts sagen, aber Peco Code 75 lässt sich mit Tillig Code 83 problemlos verbinden.
Die knapp 0,2mm Unterschied in der Profilhöhe ist nicht merklich, da braucht es keine speziellen Schienenverbinder.

Mit bestem Gruß
Thomas

Das ist doch mal ne Aussage, danke!

Die Aussage kann ich bestätigen und wenn es doch mal etwas poltert, ein paar Feilstriche und Ruhe ist. Peco nehm ich nur im Fiddle Yard, weil die Ausführung der Weichen mit ihren Blechzungen ist nicht mehr zeitgemäß, zusätzlich die Weichenwinkel und Radien. Deswegen ist das Piko A-Gleis auch eher ein Spielbahner Gleis.
Entweder Tillig-Elite oder Weinert "Mein-Gleis", das bietet die nächsten Jahrzehnte sicheren Fahrbetrieb und ist optisch ein Genuß!

Zitat

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Tillig Elite verwendet Code 83 = 2,1 mm (2,07 mm) Gleise.
Peco Code 75 hingegen verwendet 1,9 mm hohe Schienenprofile, nach britischem Vorbild.

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Da ich auch mit Peco Code 75 plane und einen Teilbereich die feste Fahrbahn von Zeitgeist einsetzen werde (welche Tillig Elite Code 83 nutzt), habe ich mal bei Peco zwecks eines Übergangs angefragt. Dort gibt es ja schon einen von Code 100 auf Code 75. Ich habe gerade eine Info von Peco bekommen. In "den nächsten Monaten" wird es ein Übergangs-Gleis von Code 75 auf Code 83 geben. Die Peco Artikelnummer wird SL-115 sein.

Viele Grüße!