An Aus


RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#1 von axpde , 01.11.2020 20:42

Hallo allerseits,

warum wird bei vielen Diesellokomotiven immer wieder gesagt, ihre Farbe sei „Altrot“?

Ansonsten sind alle Farben der Deutschen Bahnen seit den 1920ern immer RAL-Farben gewesen, aber unter diesen gibt es keine Farbe „Altrot“!

Laut http://www.bahnstatistik.de/RAL.htm ist die Farbe aller DB-Diesellokomotiven seit 1955 „Purpurrot“, warum wird also immer wieder (auch hier im Stummiforum) behauptet, die Farbe hieße „Altrot“?


 
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#2 von Weichenputzer ( gelöscht ) , 01.11.2020 21:05

Hallo,

"altrot" wird als Gegenteil zu dem "neu-rot" verstanden, das Loks ab ca. 1987 (mit Lätzchen) bekamen bzw. zum verkehrsrot seit ungefähr der Jahrtausendwende.

Loks wie 218 gab es z. B. in alt- und neu-rot. "Alt" ist in diesem Zusammenhang rein zeitlich zu verstehen.

Viele Grüße, Markus


Weichenputzer

RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#3 von JoWild , 01.11.2020 21:10

Für DB und DB AG:
Das sog. Altrot müsste RAL 3004 Purpurrot sein.
1987 kam dann RAL 3031 Orientrot bis 1998 und
seit 2011 sind wir bei RAL 3020 Verkehrsrot.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#4 von Frank 72 , 01.11.2020 21:35

Zitat

"Alt" ist in diesem Zusammenhang rein zeitlich zu verstehen.


Genau. So habe ich das auch immer verstanden. Aber warum sich das eingebürgert hat, ist eine gute Frage.

Zitat

Ansonsten sind alle Farben der Deutschen Bahnen seit den 1920ern immer RAL-Farben gewesen,


Nicht nur. Bei der DR gab es irgendwann ab den 60ern die Farben nach TGL.


Gruß Frank


 
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#5 von Weichenputzer ( gelöscht ) , 02.11.2020 04:50

"Orientrot" war der Farbton, der mir gestern Abend partout nicht mehr einfallen wollte...

Viele Grüße, Markus


Weichenputzer

RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#6 von axpde , 02.11.2020 07:52

[quote="Frank 72" post_id=2184206 time=1604262942 user_id=7329]

Zitat

"Alt" ist in diesem Zusammenhang rein zeitlich zu verstehen.


Genau. So habe ich das auch immer verstanden. Aber warum sich das eingebürgert hat, ist eine gute Frage.
[/quote]

Sorry, aber das widerspricht der Logik, denn es hat niemals jemals jemand von „Neurot“ gesprochen, selbst zu Zeiten, an denen es noch kein „Verkehrsrot“, wohl aber „Orientrot“ gegeben hat, welches dann das neuere Rot war!

Außerdem …

  • Genausowenig wurden „Stahlblau“, „Kobaltblau“ oder „Ozeanblau“ jemals „Altblau“ genannt (letzteres im Vergleich zu „Fernblau“), noch „Flaschengrün“ oder „Chromoxidgrün“ als „Altgrün“ bezeichnet (verglichen mit dem zuletzt genutzten „Minttürkis“).
    Und komme mir jetzt blos niemand und sage „Minttürkis“ sei kein Grünton, es ist nämlich noch weniger ein Blauton, ich verweise nur auf all die Unwissenden, die statt „Ozeanblau/Elfenbein“ noch heute immer wieder „Türkis/Beige“ schreiben!
  • Das dunklere „Beige“ wurde niemals „Altbeige“ genannt, als das hellere „Elfenbein“ eingeführt wurde.
  • Schon vor der Einführung des „Purpurrot“ bei den Diesellokomotiven hatte es bereits „Feuerrot“, „Karminrot“, „Rubinrot“ und nicht zu vergessen „Weinrot“ bei den Deutschen Bahnen gegeben, somit „ältere“ Rottöne!


Fazit: Wieso schreiben auch heute noch immer wieder Eisenbahnfans „Altrot“?

[quote="Frank 72" post_id=2184206 time=1604262942 user_id=7329]

Zitat

Ansonsten sind alle Farben der Deutschen Bahnen seit den 1920ern immer RAL-Farben gewesen,


Nicht nur. Bei der DR gab es irgendwann ab den 60ern die Farben nach TGL.
[/quote]

Die oben von mir verlinkte Seite http://www.bahnstatistik.de/RAL.htm#TGL besagt aber, es habe auch nie ein „Altrot“ in der DDR gegeben!


 
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#7 von axpde , 02.11.2020 07:53

Zitat

Das sog. Altrot müsste RAL 3004 Purpurrot sein.



Und warum schreiben die Leute dann immernoch „Altrot“ statt „Purpurrot“?


 
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#8 von Mottimuc , 02.11.2020 08:49

Hallo zusammen,

in meinem Sprachgebrauch hat sich altrot als Farbvariante der der V160 eingebrannt.

Sonst nix.

Viele Grüße
Michael


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#9 von floete100 , 02.11.2020 09:44

Zitat

Hallo zusammen,

in meinem Sprachgebrauch hat sich altrot als Farbvariante der der V160 eingebrannt.

Sonst nix.

Viele Grüße
Michael


Das ist ein wenig kurz gegriffen: Alle Dieselloks, die bei der DB in Ep. IIIb und Ep. IVa in Dienst gestellt worden sind, waren "altrot" . Im Sprachgebrauch eingebürgert hat sich "altrot" aber nur für Lokbaureihen, die die roten Farbwechsel mitgemacht haben. Also V 60, V 90, V 100, V 160 ff. Bei V 80 und V 200 z. B. hab ich noch nie die Bezeichnung "altrot" gesehen, weil es diese Baureihen nie in "neurot" gegeben hat, also weder in orient- noch in verkehrsrot.

Gruß
Rainer


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#10 von Murrrphy , 02.11.2020 10:13

Zitat

Zitat

Das sog. Altrot müsste RAL 3004 Purpurrot sein.



Und warum schreiben die Leute dann immernoch „Altrot“ statt „Purpurrot“?




Was ist daran bitte konkret das Problem?

Jeder weiß bei der Bezeichnung in der Regel sofort, was gemeint ist. Oder dürfen sich Modelleisenbahner oder Eisenbahner nur in RAL-konformen Farbbezeichnungen unterhalten? Darf ich einen ICE noch weiß nennen, oder muss ich mir erst die richtige Bezeichnung aus einem Verzeichnis suchen?

Wahrscheinlich hat es sich einfach eingebürgert, weil jahrelang in diversen Modellbahnkatalogen bei der Farbe von "altroter Farbgebung" die Rede war.


Viele Grüße
Achim



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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#11 von Remo Suriani , 02.11.2020 11:00

Moin,

Zitat
Sorry, aber das widerspricht der Logik, denn es hat niemals jemals jemand von „Neurot“ gesprochen, selbst zu Zeiten, an denen es noch kein „Verkehrsrot“, wohl aber „Orientrot“ gegeben hat, welches dann das neuere Rot war!



Eben doch. Ich kenne den Begriff "Neurot" schon ewig, seit eben Orientrot aufkam, schon lange vor der Internetzeit. Kein Ahnung, wer das geprägt hat.

Warum nicht die richtigen Farben genannt werden: Vermutlich weil sich das "Neu" einfach eingebürgert hat und "Alt" dazu der Gegenpart ist. So würde es ja jeder sagen, der die Farbtöne nicht kennt. Wenn man Ende der 80er an den Gleisen Stand, dann kam da eben eine Lok in neuem Rot, also Neurot. Und die andere war dann im alten rot, also Altrot. So einfach.

Und selbst heute in der Internetzeit, wo es jeder nachlesen könnte, wissen sicher mehr Leute was mit Altrot gemeint ist als mit Purpurrot.

Zitat
Genausowenig wurden „Stahlblau“, „Kobaltblau“ oder „Ozeanblau“ jemals „Altblau“ genannt (letzteres im Vergleich zu „Fernblau“), noch „Flaschengrün“ oder „Chromoxidgrün“ als „Altgrün“ bezeichnet (verglichen mit dem zuletzt genutzten „Minttürkis“).
Und komme mir jetzt blos niemand und sage „Minttürkis“ sei kein Grünton, es ist nämlich noch weniger ein Blauton, ich verweise nur auf all die Unwissenden, die statt „Ozeanblau/Elfenbein“ noch heute immer wieder „Türkis/Beige“ schreiben!
Das dunklere „Beige“ wurde niemals „Altbeige“ genannt, als das hellere „Elfenbein“ eingeführt wurde.
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Naja, die Unterscheidung Stahlblau/Kobaltblau oder Flaschengrün/Chromoxidgrün oder Beige/Altbeige werden vermutlich die meisten gar nicht treffen. Ja, ich weiß, dass da im Modellbahnberich viel drüber gesprochen und diskutiert werden, aber das sind eben nur die, die sich damit beschäftigen. Ich vermute, es sind mehr, Leute, die das gar nicht unterschieden. früher waren die Loks/wagen eben grün und blau.
Der Vergleich zu den Produktfarben (mintgrün/fernblau usw.) kam es sicher zu keiner Unterscheidung, weil man tatsächlich eher über die Produkte gesprochen hat (wie der Name ja schon sagt): Da kommt ein InterRegio ist eindeutig. Oder der Wagen hat InterRegiofarben. Und wenn jemand sagt, dass da ein grüner Silberling fährt, hat eben Ende der 80er auch keiner die Prototypen gemeint.

Die meisten Modellbahner nehmen eben die plakativen Namen, und Foren sind da zum einen nicht der Querschnitt der Masse. Und auch wenn in Foren oft über Details der Farben geschrieben wird, ist das wiederum nicht die große Masse der Forenteilnehmer.


Viele Grüße
Dirk

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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#12 von Jochen53 , 02.11.2020 12:05

Hallo,

der Farbton der Bundeswehr-Fahrzeuge hieß früher (ca. 1970er Jahre) im allgemeinen Sprachgebrauch "NATO-oliv". Diese Farbtonbezeichnung gibt es überhaupt nicht, die NATO hat gar keine einheitlichen Farbtöne. Es war "gelb-oliv RAL 6014" und selbst die RAL-Bezeichnung ist nicht eindeutig, weil sie vor vielen Jahren einmal geändert wurde. Man liest ja auch immer wieder "türkis/beige" statt ozeanblau.

Jochen.


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#13 von Schwanck , 02.11.2020 12:31

Moin,

ein Schuß weiterer Quatsch:

Altrot und neurot - letzteres klingt als wäre es die Abkürzung von "neurotisch", was "an einer Neurose leidend" bedeutet. Das könnte in die heutige Zeit passen. in der diese körperlichen Funktionsstörungen* ohne organische Ursachen immer mehr werden.

___
* Ist Bequemlichkeit eine Neurose?


Tschüss

K.F.


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#14 von JoWild , 02.11.2020 13:12

Hallo,
im Modellbahnbereich werden von den Herstellern häufig die echten Farbtöne nicht getroffen. Besonders auffällig ist das, wenn Modelle unterschiedlicher Hersteller zusammen auf einer Anlage laufen.
Manche Hersteller scheinen das sogar bewusst gemacht zu haben, um den optischen Eindruck bei Kunstlicht besser zu treffen. Und die Modelle sieht man zumeist ja bei Kunstlicht.

Und die Bezeichnungen Altrot und Neurot müsste man ja auch seit der verkehrsroten Lackierung eigentlich reformieren in Uraltrot und Altrot, weil ja das Verkehrsrot das neue Neurot wäre.

Die einzige "normierte" Farbe, die ein "Alt" im Namen führt, ist Altrosa RAL 3014.
Altweiß aus dem Malerbereich ist einfach ein individuelles (Hersteller oder Handwerker) durch Hinzufügen von üblicher Weise etwas Braun oder Ocker gebrochenes Reinweiß.


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#15 von Dölerich Hirnfiedler , 02.11.2020 13:26

Es ist alles furchtbar und schrecklich: Kommunalorange, Feuerwehrrot, Postgelb, Himmelblau.......

mfg

D.



Aus einem Märklin-Patentantrag von 1975.


 
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#16 von floete100 , 02.11.2020 13:28

[quote="Dölerich Hirnfiedler" post_id=2184408 time=1604319984 user_id=409]
Es ist alles furchtbar und schrecklich: Kommunalorange, Feuerwehrrot, Postgelb, Himmelblau.......
[/quote]
... aber welch ein Glück, dass wir sonst keine Probleme haben ...


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#17 von torsten83 , 02.11.2020 14:05

Hallo.

Zitat

Sorry, aber das widerspricht der Logik, denn es hat niemals jemals jemand von „Neurot“ gesprochen, selbst zu Zeiten, an denen es noch kein „Verkehrsrot“, wohl aber „Orientrot“ gegeben hat, welches dann das neuere Rot war!



Niemals stimmt sicher nicht in der Verwendung, das zeigt ja schon alleine die Forensuche oder google. Nur ein paar Treffer aus Stummiforum - das Wort neurot ist durch die Suche hervorgehoben:

viewtopic.php?f=2&t=144468&p=1635799&hilit=neurot#p1635799
viewtopic.php?f=27&t=101046&p=1983403&hilit=neurot#p1983403
viewtopic.php?f=168&t=144401&p=1632103&hilit=neurot#p1632103
viewtopic.php?f=2&t=131408&p=1470451&hilit=neurot#p1470451

Wobei "Altrot" nach meiner Erinnerung immer das Purpurrot der Bundesbahn meint, obwohl Orientrot (eingeführt zu Bundesbahn-Zeiten) auch älter als verkehrsrot ist.
"Neurot" aber kann sowohl orient-, als auch verkehrsrot meinen - keine wirklich klare Wortwahl also. Meistens habe ich Neurot allerdings in Verbindung mit verkehrsrot wahrgenommen. Wobei es irgendwo auch mal im Zusammenhang mit dem Ege-Keks genannt war, da kann es wieder nur Orientrot gemeint haben.
Ich bin da auch eher ein Fan der klaren Benennung über die einheitlichen RAL Nummern, das vermeidet Mißverständnisse.

LG
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#18 von Frank 72 , 02.11.2020 17:43

Lustigerweise ist das nur bei DB-Loks zu beobachten. Bei DR-Loks habe ich noch nie was von "altrot" gehört.

Zitat

Die oben von mir verlinkte Seite http://www.bahnstatistik.de/RAL.htm#TGL besagt aber, es habe auch nie ein „Altrot“ in der DDR gegeben!


Ja, das hat auch niemand behauptet.


Gruß Frank


 
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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#19 von vikr , 02.11.2020 17:44

Hallo Rainer,

Zitat

Alle Dieselloks, die bei der DB in Ep. IIIb und Ep. IVa in Dienst gestellt worden sind, waren "altrot" . Im Sprachgebrauch eingebürgert hat sich "altrot" aber nur für Lokbaureihen, die die roten Farbwechsel mitgemacht haben. Also V 60, V 90, V 100, V 160 ff. Bei V 80 und V 200 z. B. hab ich noch nie die Bezeichnung "altrot" gesehen, weil es diese Baureihen nie in "neurot" gegeben hat, also weder in orient- noch in verkehrsrot.


Danke! Ich mag eigentlich nur altrote DB-Loks und auf meiner Modellbahn wird das wohl auch so bleiben. Da wird es keine neurot(isch)en Loks geben, auch wenn das vielleicht vorbildlich wäre...

Und diese altroten Loks in RAL3004 haben auch nicht die Farbe, die ich aus den alten Märchen unter Purpur, die Farbe der Königsmäntel, angefertigt aus Purpurschnecken https://de.m.wikipedia.org/wiki/Purpur_(Farbstoff)
kennengelernt habe, das hat immer einen kleinen Stich Blau dabei:
Im Allgemeinen Sprachgebrauch:
Purpur ist die allgemeine Bezeichnung für Nuancen zwischen Rot und Blau,[1] physikalisch gesehen zwischen Rot und Violett.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Purpur_(Farbe)
Altrot ist also definitiv nicht gleich Purpur!
Vielleicht ist der Grund für das unterschiedliche Farbempfiinden ja eine Tritan-Farbschwäche?
https://www.de.colorlitelens.com/farbenb...-test.html#blue

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#20 von Analogbahner , 02.11.2020 17:50

Zitat

Zitat

Das sog. Altrot müsste RAL 3004 Purpurrot sein.



Und warum schreiben die Leute dann immernoch „Altrot“ statt „Purpurrot“?




Vermutlich, weil Purpur eher mit magentaähnlichen Farbtönen verbunden wird. Der Name hat eine große Streuung, was die Assoziation betrifft. Aber manchmal entstehen Wortschöpfungen einfach ohne Grund. Es muss kein "Neurot" geben, nur weil es "Altrot" gibt...

Edit: Vikr war früher...


Gruß Analogbahner


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#21 von Djian , 02.11.2020 18:12

Moin axpde,

es hat sich halt so eingebürgert. Genauso wie Diesellokomotive. Die gibt's nämlich genausowenig wie Altrot. Der offizielle Terminus lautet "Brennkrafttriebfahrzeug". Es zeigt uns, dass Begrifflichkeiten, die sich einmal eingebürgert haben äußerst langlebig sind, egal, was mal von offizieller Seite dagegen stellt. Der Begriff "Altrot" kam meines Wissens mit den Produktfarben auf, bei den Lokomotiven sprach man sofort von "Neurot mit Lätzchen", obwohl es eigentlich "Orientrot mit Lichtgrauer Kontrastfläche" hätte heießen müssen (aber das sprich mal in bierseeliger Runde dreimal hintereinander flüssig aus ). Da zur Einführung der Produktfarben immer noch etliche Brennkraftltriebfahrzeuge im "alten" Purpurrot unterwegs waren, unterschied man schnell zwischen "Altrot" und "Neurot" und jeder wußte, was gemeint war. Jetzt kommt noch "Verkehrsrot" dazu, was aunahmsweise wirklich beim offiziellen Namen genannt wird. Verkehrsrot ist allerdings keine Erfindung der Bahn sondern rührt von dem Rotton der Straßenverkehrsschilder her. Zur Unterscheidung taugte "Neurot" nun nicht mehr, also wurde aus dem nicht mehr ganz so neuen, aber auch nicht richtig alten "Neurot" im Sprachgebrauch "Orientrot", wie es ja auch offiziel hieß, auch vom Lätzchen sprach kaum einer mehr. Und so hat sich dann (meiner Erinnerung nach) das Dreierlei aus "Alrot", "Orientrot" und "verkehrsrot" wir es heute Eisenbahnfreundeumgangssprachlich verwendet wird, herauskristallisiert.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#22 von Analogbahner , 02.11.2020 18:18

Im "VT" steckt ja noch "Verbrennungstriebwagen"...


Gruß Analogbahner


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#23 von Djian , 02.11.2020 18:38

Moin Jochen,

was auch Sinn macht. Es gab welche mit Diesel-, Benzol- und Benzinantrieb. Einige Wismarer Schweineschnäutzchen werden umgangssprachlich den Dieseltriebwagen zugeordnet, obwohl deren Fordmotoren das Superbenzin schneller verbrannten, als man nachtanken konnte

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#24 von Analogbahner , 02.11.2020 19:05

Wenn es schon bei Modellen unterschiedliche Farbtöne derselben Farbe von verschiedenen Herstellern und Chargen gibt (die Gründe dafür wurde hier in mehreren Fäden ausführlich erörtert...), so frage ich mich, ob es überhaupt "in natura" exakt identische Farbnuancen gibt. Soll heißen: wenn man 10 fabrikneue Loks in RAL "soundso" nebeneinanderstellt, mag das noch zutreffen, dass sie gleich aussehen. Aber schon wenige Monate später dürfte das nicht mehr der Fall sein. Theoretisch reicht es schon, wie oft jedes Fahrzeug gereinigt wird und in welcher Waschanlage... Wobei die Lackierung aus unterschiedlichen Lackierungs-Betrieben vielleicht auch nicht 100%ig identisch ist. Das ist wie ein großindustrielles Keks-Rezept: die Übereinstimmung ist da, aber winzige Unterschiede gibt es immer. Ich habe deshalb selten ein Problem damit, verschieden dunkle grüne oder blaue RAL-Wagen zu kombinieren. Eine komplett identische Grün-, Rot- oder Blausoße gibt es beim Original nicht...


Gruß Analogbahner


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RE: Was bitte soll „Altrot“ sein?

#25 von JoWild , 03.11.2020 00:49

Zitat

Moin axpde,

es hat sich halt so eingebürgert. Genauso wie Diesellokomotive. Die gibt's nämlich genausowenig wie Altrot. Der offizielle Terminus lautet "Brennkrafttriebfahrzeug". ....


Hallo Mathias,
Ich weis, dass die DB in den Dienstvorschriften, z.B. DV 939c von 1952, von Brennkrafttriebfahrzeugen spricht. Sie tut das aber nicht ausschließlich, denn es handelt sich dabei nur um einen zusammenfassenden Oberbegriff für Triebfahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Siehe dazu z.B. DVen 966 85, 971 /III, 971 /2, 987 /103, 987 /307 bis 310, 987 /317 usw, die sich eindeutig im Titel wörtlich auf Diesellokomotiven beziehen. Genauso werden der Dieseltriebzug und andere Kategorien benutzt.

Die Diesellokomotive bzw. Das Dieseltriebfahrzeug fand auch in die qualifizierte Fachliteratur Eingang. Bei der DR-Ost genauso wie bei der DB.
Z.B.
Taschenbuch Diesellokomotiven, 1967 herausgegeben vom VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg (Davon gibt es einen Reprint als "Handbuch Diesellokomotiven)
oder
Handbuch der Dieseltriebfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn , 2. Auflage 1966 Herausgeber GDL. Hier ist die Gliederung eindeutig in Diesellokomotiven und Kleinlokomotiven sowie in Dieseltriebwagen. (Wesentliche Zielrichtung: Triebfahrzeugführer)

Beide Handbücher sind für den Fachmann und nicht für den Modellbahner geschrieben.


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