#15 von
Bobbel
, 14.11.2020 07:26
Am Thema vorbei...
Zitat
... ... ...
In Württemberg beschaffte man sich US Personenwagen und verwendete die US Amerikanische
Trichterkupplung mit Kuppelöse und Steckbolzen intern bis zur Schaffung der DRG. Diese
Trichterkupplung wurde aber etwas verbessert, daß sie wie eine automatische Kupplung
selbsttätig kuppeln konnte. Die Kupplung war aber auch kompatibel zur Schraubkupplung,
deren Zugösen gekuppelt werden konnten.
Hallo Ingo...
... ich möchte Dich korrigieren. In Württemberg wurde mit dem Umbau vom amerikanischen
auf das englische System bereits in den 1860er Jahren begonnen. Als die württembergischen
Eisenbahnen im Westen auf die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen und im Osten auf
die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen stießen war es leider unumgänglich - um weiterhin
wirtschaftlich arbeiten zu können - auf das englische System mit zwei Puffern und Schrauben-
kupplungen umzustellen.
Anfangs wurden Übergangswagen, die auf einer Seite die württembergische Kupplung und auf
der anderen Seite die englische Kupplung hatten, in die Züge eingestellt.
Dies war allerdings umständlich, weil die Wagen an den Endbahnhöfen - wie die Loks - gedreht
werden mußten.
Kurze Zeit später wurden neue Loks und Wagen im "internationalen" System geliefert. Nur noch
Inlandspersonenzüge (wohl auch Inlandsgüterzüge) fuhren noch einige Zeit im alten System.
Bis zum Jahre 1880 (in der Ära Brockmann) dürfte der Umbau abgeschlossen gewesen sein.
Leider war dies damals ein Schritt in die falsche Richtung. Die beiden südwestdeutschen Staaten
hatte ein jeder für sich auf ein zukunftweisendes System gesetzt. Das Großherzogtum Baden auf
die Breitspurbahn, das Königreich Württemberg auf das amerikanische System.
Der Zukunft wurde jedoch durch die "preußisch-bayrische Übermacht" der Gar ausgemacht.
Heute wäre man in Europa froh über Breitspurbahnen und höheren Transportleistungen, ebenso
wie die wesentlich "flinkere" Mittelpufferkupplung. Doch Letzterem wurde bis heute durch unsere
"Volksvertreter" immer wieder ein Riegel vorgeschoben.
Am Thema vorbei = ENDE.
Nichts desto trotz wollen wir uns an der Modellbahn erfreuen, denn wie schreibt mein amerikan.
Modellbahnfreund zum Abschluß eines Briefes, e-Mails usw. "modelrailroading ist fun"
In diesem Sinne...
Grüßle aus HONAU.
Klaus
Nachsatz:
Die Rheintalstrecke von Mannheim nach Basel wurde bis zum Jahre 1854 von Breitspur auf
(englische) Normalspur umgespurt.
Besonders interessant ist der Werdegang der sog. Amerikanerwagen. Aus Amerika wurden
"Bausätze" bezogen, welche ich Cannstatt zusammengebaut und auch kopiert wurden.
Die Amerikaner-Wagen wurden über einen längeren Zeitraum hinweg in unterschiedlichen
Längen erbaut. Die ersten noch im amerikanischen System. In den 1860er Jahren wurden die
Wagenkästen auf eine einheitliche Länge (11 m) gebracht und es kamen zweiachsige Wagen
hinzu. Im Zuge eines weiteren Umbaus in den 1880 bis 1890er Jahren wurden die Wagen
abermals umgebaut (rekonstruiert). Die älteren Amerikaner erhielten Puffer, Schrauben-
kupplungen und einen neuen Aufbau.
Bis zur Gründung der DRG sind die Fahrzeuge im Einsatz gewesen. Ein Großteil der Wagen
wurde in den 1920er Jahren aufgrund der selbsttragenden Bauweise zu Bauzugwagen und
so noch längere eine Zeit eingesetzt. Einige Wagenkästen fanden beispielsweise als
Hühnerställe oder Lagerschuppen eine Verwendung.
Württembergische Lokomotiven:
Nur die ersten sechs Lokomotiven der Klassen I und II wurden von Norris bzw. Baldwin aus den
U.S.A. bezogen. Weitere Loks entstanden bei Keßler Carlsruhe, bei Maffei (3 Stück) und ab
1847 in der neu geründeten Maschinenfabrik Eßlingen (Emil Keßler).
1860 - 63 entstanden auch einige Loks in der Werkstätte Eßlingen.
Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!