RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#1 von v200ROW , 09.11.2020 19:05

Hallo,
als Neumitglied zunächst eine Frage zum Verständnis:

Macht es Sinn / ist es möglich, Märklin-Lokomotiven mit 6080 Dekoder mit den Hochleistungsmotoern 6094x auszurüsten?

Ich habe in den 1980er Jahren meine Loks (alle 4-stellige Nummern) mit den Decodern der ersten Serie 6080 umgerüstet. Fast alle haben den 3-Anker-Scheiben-Allstrommotor.
Nun wird viel von besseren Fahreigenschaften etc. geredet. Klar, mit den heutigen neuen Decodern sind mehr Funktionen, ggf. Sound, regelbares Anfahr-/Bremsverhalten möglich. Was ich aber bisher nicht gelesen habe, ob der alleinige Austausch eines Permanentmagnet-Umbausatzes Verbesserungen bringt und mit dem alten Chip läuft (ggf. auch noch analog)?

Gruß,
Schunter


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#2 von alexus , 09.11.2020 19:21

Hallo Schunter

Mit dem alten 6080 kannst du nur Wechselstrom (Reihenschluß Motoren ansteuern. Für Gleichstrommotoren gabs damals den 6081.

Beim Umbau auf HLA oder nur mit Magnetbügel werden diese zu Gleichstrommotoren. Deshalb brauchst du dann auch neue Decoder.
Falls du dich für den Umbau der Motoren entscheidest, schau dich auch nach den Alternativen um, z. B. sb-modellbau, Lemo-Solar um. Das in Verbindung mit guten Decodern führt zu allerfeinstem Fahrverhalten. Ist dann aber etwas teurer.
Ich hab’s bei meinen Lieblingsloks investiert und die anderen bekamen HLA.
Bei Analog-Betrieb mußt du auf die max. Spannungsfestigkeit der Decoder wegen des Umschaltimpulses achten. Das konnten die alten besser


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#3 von Schwanck , 09.11.2020 19:28

Moin Schunter,

der 1. Digitaldecoder von Märklin war der 6080; der war gena uf die Motoren mit Feldspule ausgelegt. Hochleistungsmotoren haben allerdings Permanentmagneten als Statorfeld, die lönnten höchstens mit dem Decoder 6081 betrieben werden. Davon rate ich allerdings ab, weil Märklin für die Art von Motoren extra die Decoder der Serien 609x entwickelt hat; heute sind es die mLD3 und mSD3 Decoder.


Tschüss

K.F.


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#4 von SAH , 09.11.2020 20:09

Guten Abend Schunter,

der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.
Ferner ist der Betrieb des als "HLA" bezeichneten Motors mit dem 6080-Dekoder nicht zu empfehlen, da das Resultat ggf.wenig Freude bereitet. Ohne Anhängelast u.U. zu schnell, mit Anhängelast zu langsam.

Mit freundlichen Grüßen,
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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#5 von Martin Lutz , 10.11.2020 07:25

Zitat

Guten Abend Schunter,

der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.
Ferner ist der Betrieb des als "HLA" bezeichneten Motors mit dem 6080-Dekoder nicht zu empfehlen, da das Resultat ggf.wenig Freude bereitet. Ohne Anhängelast u.U. zu schnell, mit Anhängelast zu langsam.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn

So würde es gehen. Doch welchen Sinn es hat, mit einem 6080 zu arbeiten? Ich würde dazu eher den 6090 oder dessen Nachfolger 60902 empfehlen.
Der 6081 ist technisch gesehen, vermutlich identisch mit dem 6080 einfach nur so verdrahtet, dass man direkt Permanentmotoren ansteuern kann.

Der Vorteil der 6090x ist die Lastregelung. Damit fahren die Loks wirklich gut. Auch für heutige Verhältnisse. Für jemand, dem wirklich das alte Motorola-System reicht (max 80 Adressen) und auch nicht viel Zusatzfunktionen braucht. Der Vorteil des 60902 gegenüber dem Vorgänger 6090 ist die Ansteuerung von MM2 welches eine eindeutige Fahrtrichtung zugewiesen wird. Im MM1 Format wird einfach ein Fahrtrichtungswechsel übertragen.


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#6 von SAH , 10.11.2020 08:04

Moin Martin,

zusammenfassend von den Eigenschaften her:
6080: MM1, Analog AC, analog HVW, analog DC, analog AC kein Licht, ohne Regelung, geeignet für Reihenschlussmotore.
6090: MM1, Analog AC, analog HVW, analog AC kein Licht; neuere Version = 60760, geeignet für fremderregte Motore (also solche mit Permanentmagnetständer), Regelung
6090x: MM2, Analog AC, analog Licht, geeignet für fremderregte Motore, Regelung

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#7 von ICEVfan , 10.11.2020 14:46

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat

Guten Abend Schunter,

der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.
Ferner ist der Betrieb des als "HLA" bezeichneten Motors mit dem 6080-Dekoder nicht zu empfehlen, da das Resultat ggf.wenig Freude bereitet. Ohne Anhängelast u.U. zu schnell, mit Anhängelast zu langsam.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Ich habe mal eine Skizze angefertig, wie es nicht funktioniert. Sobald ein Transistor angesteuert wird, gibt es einen Kurzen und das Resultat wird definitiv wenig Freude bereiten.


Oder gibt es tatsächlich einen Trick, wie man das hinbekommt?

Zum 60760 möchte ich noch ergänzen, dass er das MM2-Format beherrscht.


Gruß

Fabian


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#8 von SAH , 10.11.2020 17:55

Guten Abend Fabian,

Normal ist folgendes Schema: Dekoder-->schwarz --> Motorschild links --> (Motor)
a] Feldmagnet 1 --> blau --> Dekoder
b] Feldmagnet 2 --> grün --> Dekoder

Oder?

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#9 von ICEVfan , 10.11.2020 19:49

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat
Normal ist folgendes Schema: Dekoder-->schwarz --> Motorschild links --> (Motor)
a] Feldmagnet 1 --> blau --> Dekoder
b] Feldmagnet 2 --> grün --> Dekoder

Oder?



Genau, das ist das normal übliche Schema. Es ist korrekt für den Betrieb der Reihenschlussmotoren am 6080-Decoder, wofür er ja auch konzipiert ist.

Zitat
der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.



Ich hatte auch mal darüber nachgedacht, ob und wie man einen Gleichstrommotor, z.B. HLA, an einem 6080-Decoder betreiben könnte. Mir ist keine einfache, elegante Lösung (geringer Bauteilaufwand) eingefallen. Zugegebenermaßen ist diese Anwendung für den Modellbahner normalerweise nicht relevant, aber dein Beitrag hat mich neugierig gemacht.


Gruß

Fabian


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#10 von Martin Lutz , 11.11.2020 07:46

Zitat

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat

Guten Abend Schunter,

der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.
Ferner ist der Betrieb des als "HLA" bezeichneten Motors mit dem 6080-Dekoder nicht zu empfehlen, da das Resultat ggf.wenig Freude bereitet. Ohne Anhängelast u.U. zu schnell, mit Anhängelast zu langsam.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Ich habe mal eine Skizze angefertig, wie es nicht funktioniert. Sobald ein Transistor angesteuert wird, gibt es einen Kurzen und das Resultat wird definitiv wenig Freude bereiten.


Oder gibt es tatsächlich einen Trick, wie man das hinbekommt?

Zum 60760 möchte ich noch ergänzen, dass er das MM2-Format beherrscht.



Man beachte, dass die schwarze Leitung IMMER das Pluspotential hat. Grün und Blau hingegen wechselweise (je nach Fahrtrichtung) immer jeweils der Minuspol..

Das Geheimniss der Feldwicklung ist ja, dass sie aus zwei Spulen besteht, die gegenläufig gewickelt sind. Deshalb erzeugen die beiden Spulen ein jeweils anders gepolter Magnet. Schaltet man von einer Spule zur anderen, dreht sich das magnetische Fald der Feldspulen einfach um 180 Grad und der Motor läuft auf die andere Richtung. Das erledigte bisher das Fahrtrichtungsrelais. Man könnte das also mit einem Relais machen, das bei fahrtrichtungswechsel umschaltet. Moderneren Decoder können meiner Meinung nach Zusatzfunktionen so programmiert werden, dass sie nur in einer Fahrtrichtung aktiv sind. Beim 6080 geht das nicht. Es gibt aber sicher eine Schaltung, die dies vom normalen Motorensignal gewinnt. Doch aufwendig zu bauen. Da würde ich modernere Decoder lange vorziehen, die direkt DC Motoren ansteuern können.


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#11 von Martin Lutz , 11.11.2020 07:53

Zitat



Ich habe mal eine Skizze angefertig, wie es nicht funktioniert. Sobald ein Transistor angesteuert wird, gibt es einen Kurzen und das Resultat wird definitiv wenig Freude bereiten.


Oder gibt es tatsächlich einen Trick, wie man das hinbekommt?

Zum 60760 möchte ich noch ergänzen, dass er das MM2-Format beherrscht.


Die Schaltung würde (theoretisch) dann funktionieren, wenn die Dioden durch Transistoren ersetzt würde und diese gleich mit dem jeweils diagonal angesteuerten Transistor gesteuert würden. Klassische H-Brücke. Sicher machbar. Doch ob sich da der Aufwand lohnt....? Eher nicht. Wie erwähnt. Decoder für reine DC Motoren gibts wie Sand am Meer. Und wenn man Preisvergleich mächen würde mit dem Ursprungspreis eines 6080er der Anfangszeit. Man bekäme heute 3 oder 4 moderne Decoder für das gleiche Geld.


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#12 von Martin Lutz , 11.11.2020 09:38

[quote="Martin Lutz" post_id=2188027 time=1604989515 user_id=124]

Zitat

Guten Abend Schunter,

der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.
Ferner ist der Betrieb des als "HLA" bezeichneten Motors mit dem 6080-Dekoder nicht zu empfehlen, da das Resultat ggf.wenig Freude bereitet. Ohne Anhängelast u.U. zu schnell, mit Anhängelast zu langsam.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn

So würde es gehen. Doch welchen Sinn es hat,
[/quote]Nein, so würde es nicht gehen. Hab anfänglich etwas falsch gedacht. Der springende Punkt ist, dass der schwarze Leiter IMMER die Plus-Leitung ist. Grün und Blau abwechselnd jeweils der Minuspol. Doch die Polarität müsste an beiden wechseln. Das ist wie mittlerweile bereits erwähnt, nicht ganz so einfach mit nur zwei Dioden realisierbar. Anders rum ginge es besser: einen Feldspulenmotor mit einem Decoder anzusteuern, der nur für DC Motoren geschaltet ist.


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#13 von SAH , 11.11.2020 10:07

Moin Martin,

[quote="Martin Lutz" post_id=2188557 time=1605083907 user_id=124]
[quote="Martin Lutz" post_id=2188027 time=1604989515 user_id=124]

Zitat

Guten Abend Schunter,

der Betrieb von Gleichstrommotoren mit Dekodern für Reihenschlussmotoren erfordert eine zusätzliche Änderung des Aufbaus in Form von zwei Dioden.
Ferner ist der Betrieb des als "HLA" bezeichneten Motors mit dem 6080-Dekoder nicht zu empfehlen, da das Resultat ggf.wenig Freude bereitet. Ohne Anhängelast u.U. zu schnell, mit Anhängelast zu langsam.

So würde es gehen. Doch welchen Sinn es hat,
[/quote]Nein, so würde es nicht gehen. Hab anfänglich etwas falsch gedacht. Der springende Punkt ist, dass der schwarze Leiter IMMER die Plus-Leitung ist. Grün und Blau abwechselnd jeweils der Minuspol. Doch die Polarität müsste an beiden wechseln. Das ist wie mittlerweile bereits erwähnt, nicht ganz so einfach mit nur zwei Dioden realisierbar. Anders rum ginge es besser: einen Feldspulenmotor mit einem Decoder anzusteuern, der nur für DC Motoren geschaltet ist.
[/quote]

willkommen im Club, ich bin auch drauf reingefallen. ops:
Dennoch: bei den 6080-Dekodern und den Delta-Dekodern mit 70113 bzw. 70117-Chip kommen aus dem Chip zur Motoransteuerung zwei Leitungen heraus, die mittels externer Schaltung auf Reihenschlussmotor adaptiert werden.
Die externe Schaltung muss dann so abgeändert werden, dass die ursprüngliche Schaltung, jedoch verstärkt, wieder zum Vorschein kommt.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn

PS: die Spulen sind nicht verkehrt gewickelt, sie werden in umgekehrter Flussrichtung mit Strom versorgt.


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RE: 6080 und Hochleistungsmotor?

#14 von Martin Lutz , 11.11.2020 11:24

Zitat

PS: die Spulen sind nicht verkehrt gewickelt, sie werden in umgekehrter Flussrichtung mit Strom versorgt.

Oder so, ja, klar.

Ich hab mal bei der 3000er etwas gemacht: mir ist mal der Kupferlackdraht direkt an der Spule gebrochen. Um an das verbliebene Stück ranzukommen, hab ich das Ding komplett abgewickelt. Leider war der Bruch in der inneren Spule. Danach habe ich die Spulen wieder mit dem gleichen Draht wieder gewickelt. Und siehe da, das "Lökeli" funktionierte wieder. . Doch mittlerweile hat die Lok aus den 60er Jahren einen 60902 Decoder und einen Dauermagneten statt der Feldspule.


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