Ich glaube durchaus, dass Erweiterung und Neuerung, ein Grund sein kann für anhaltenden Erfolg, habe aber eben auch die Erfahrung, dass die Anlage in Merklingen, die m.W. nie großartig erweitert wurde, für uns als Familie 5 Jahre lang (als wir in der Gegend wohnten) bleibend interessant blieb. Ärgerlich war lediglich, dass der Pflegezustand sich gegen Ende verschlechterte (Funktionen per Knopf nicht mehr funktionierten, der Kinderbereich nicht gepflegt wurde ...). Das gilt für mich im Übrigen auch für andere Attraktionen oder Skigebiete. Die beiden neuen Achterbahnen in Tripsdrill sind gut und nett. Aber die haben wir nur wahrgenommen, weil wir ohnehin da hingefahren sind. Der Park war und ist schon vorher sehr gut. Der Europark dagegen wird für uns immer uninteressanter und schlechter. Er wirkt immer komerzialisierter, hat immer noch größere, immer noch mehr Achterbahnen und immer weniger eigene Wohlfühlatmosphäre (was war das Ding toll als ich vor 40 Jahren als Kind da war - damals noch ohne jede Achterbahn). Da helfen auch die Shows nichts. Die schaffen eine m.E. eine "künstliche" "Las Vegas" oder "Disneyland" Atmophäre. Die Westernstadt und der Märchenpark hatten diese "fühl Dich wohl" Ausstrahlung m.E. noch aus sich heraus ohne künstliches Gelache und Getanze. Man schafft das auch gar nicht mehr mehr an einem Tag und so eine Massenabfertigung (das ist auch mein einziger, winziger Minuspunkt beim MiWuLa, das aber so gut ist, dass ich mir das trotzdem immer wieder antun werde, wenn ich in Norddeutschland bin) ist für uns ohnehin eher ein Grund etwas nicht zu besuchen. Oder das Auto- und Technik-Museum Sinsheim. Da geh ich immer wieder gern hin, obwohl sich in den letzten Jahren nichts (oder kaum etwas deutlich Merkliches) geändert hat.
Man kann sogar durch Veränderungen etwas Gutes auch schlechter machen. Da freut man sich seit 100 Kilometern, seit Wochen und Tagen auf etwas und dann haben die das Ding verändert und das spricht einen nicht an. Der Laden ist dann für einen "gestorben". Mir fällt da spontan eine Kneipe ein, die urgemütlich, klein und toll war. Dann hat derselbe Besitzer nicht weit weg einen etwas größeren, neueren Laden aufgemacht. Das gleiche Angebot, dasselbe Personal, anfangs auch dieselbenen Besucher/innen, aber die Stimmung war weg. Der zweite Laden war schon nach zwei Jahren bankrott. Der alte Laden lief über 15 Jahren wie "geschnitten Brot".
Es könnte auch sein, dass etwas an sich Gutes, auch über viele Jahre gut funktionieren kann ohne "Neuer", "Größer" ...
Natürlich spielt dann der Pflegezustand (auch von Details) eine ganz wichtige Rolle, der etwas über die Liebe der Betreiber zu ihrer Anlage, ihrem Park usw. ausdrückt.
Und ich hab eben , die strahlren auf uns aus "Kommt wieder, war ein toles Erlebnis" und andere "Jetzt habt Ihr mich gesehen, meine Erbauer haben Dein Geld und gut", z.B. eben Hausach oder Oberstaufen und auch noch andere.
Und da hilft dann auch der beste Standort nichts oder die beste Erweiterung. Hätte das MiWuLa das ausgetsrahlt, was z.B. Oberstaufen auf mich ausstrahlt, dann könnte es direkt im Haus neben mir sein und alle Erweiterungen und neuen Themenlandschaften wären mir egal. Ich ging da nicht mehr hin.
Bitte versteht mich richtig: Das alles ist meine genz persönliche, emotionionale und höchst subjektive Wahrnehmung und in keinster Weise ein Angriff gegen irgendwelche Betreiber einer Schauanlage, eines Freizeitparks usw. Mir z.B. ist das völlig nebensächlich, ob das Rollmaterial homogen maßstabsgetreu ist oder ob ich Züge nur höre und nicht sehe.
Aber das ist die Freiheit aller, das anders wahrzunehmen und zeigt auch die Komplexität des Themas. Schon das Wort "gut" in der Threadüberschrift macht das deutlich. Denn "gut" und "erfolgreich" sind nicht immer identisch und jeder hält etwas anderes für "gut".