RE: Grasfasern mischen

#1 von SBB , 16.11.2020 10:08

Hallo zusammen,
Ich möchte mir eine schöne Sommerwiese mit Mininatur Grasfasern machen.
Irgendwie sind aber die Mininatur Grasfasern Sommer schon recht dunkelgrün. Mit welchen Fasern würdet Ihr diese mischen damit Sie ein schönes saftiges Sommergrün bekommen und gleichzeitig auch noch zur Sommerwiese-Matte von Mininatur passen? Oder verwendet Ihr andere Fasern.
Eure Erfahrungen würden mich mal interessieren.
Liebe Grüsse
Marco


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RE: Grasfasern mischen

#2 von Ulf325 , 16.11.2020 10:13

Zum Mischen eignen sich besonders quietschbunte Farben, sonst erreicht man keinen Effekt. Zum Untermischen verwende ich auch oft längere Fasern als die Grundmischung.
Ich mische meist erst im Begrasungsgerät damit die Mischung nicht zu gleichmäßig wird.
Da kommt man aber, wie immer beim Begrasen, um ein paar Teststücke nicht herum.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: Grasfasern mischen

#3 von JoachimW , 16.11.2020 12:45

Hallo Marco,

Versuch es mal mit den beigen Fasern vom gleichen Hersteller.
Dadurch wird das Grün etwas heller. (Je mehr beige, desto heller.)
Du kannst auch, nachdem Du die Mischung aufgebracht hast, gezielt reine beige Fasern oder reine grüne Fasern stellenweise aufbringen, um Farbakzente zu setzen.
An den Rändern kannst Du niedrigere Fasern einschießen. Hier ist das Gras meist auch eher vertrocknet, so dass mehr beige oder kaffeebraun (an Straßenrändern) eingeschossen werden sollte.

Das Mischungsverhältnis welches Dir gefällt, solltest Du notieren, damit Du es immer wieder herstellen kannst bzw. gleich soviel anmischen, wie Du für Deine Anlage brauchst.

Du musst mit mehreren Farben und Längen (in einem Durchgang) arbeiten, um einen natürlichen Effekt zu bekommen.

Üben, üben, üben, testen, testen, testen.

Es reicht, wenn Du mit 3 oder 4 Grundfarben und Längen arbeitest.
Mininatur ist da schon keine schlechte Wahl.


Gruß
Joachim


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RE: Grasfasern mischen

#4 von Bobbel , 19.11.2020 06:23

Hallo Marco...

... Deinen Flock kannst Du beliebig mischen um gewünschte Farbtöne zu erzeugen.
Das nennt man Melangieren. Dieses Verfahren wird auch großtechnisch angewendet
um bestimmte Farbtöne zu erzeugen.
Im Übrigen stammen die Flockmischungen sämtlicher Anbieter von einigen wenigen
Herstellern. Jeder der zahlreichen Anbieter mischt daraus beim Umpacken seine
individuelle Fasermischung und gibt ihr mehr oder weniger phantsievolle Namen.

Für meine Anlagen verwende ich beispielsweise CV-Flock (Grasfasern) teilweise
direkt von den Herstellern (z.B. Swissflock, Reo usw.) als auch Fasern der ver-
schiedenen Anbieter. Daraus mische ich mir meine individuellen Farben.
Die meist viel zu knalligen Farben dämpfe ich durch Zugabe von beigen und / oder
hellgrauen Fasern. In seltenen Fällen mische ich sehr wenig weiße Fasern hinzu.
Weiße Fasern verwende ich deshalb nicht gerne, weil diese Fasern mit sogenannten
Weißtönern (optischen Aufhellern) "eingefärbt" sind und diese Fasern bei Bestrahlung
mit UV-Licht oder tageslichtähnlichem Licht die (in diese Fall negative) Eigenschaft
haben leicht fluoreszierend zu leuchten. Dieser Effekt kann u.U. nicht ganz so toll
wirken.
Die mengenmäßige Zusammensetzung der von mir erzeugten Fasermischungen
schreibe ich mir auf, damit ich ggf. nachmischen kann. Dies funktioniert leider nicht
100%ig, weil die Fasermischungen der Anbieter immer etwas schwanken.

Deine Farbmischungen kannst Du Dir getrost aus dem reichhaltigen Angebot der zahl-
reichen Anbieter selbst mischen. Achte beim Mischen darauf, daß die Fasern dieselbe
oder eine ähnliche Stapellänge haben. Fasermischungen mit allzugroßen Längenunter-
schieden lassen sich später nicht sonderlich gut flocken / sonderlich gut aufbringen.
Gemeint ist damit, daß sich die Fasern beim Eindringen in den Kleber gegenseitig be-
hindern. Die kurzen Fasern springen wesentlich leichter in die Leimschicht als längere
Fasern.

Folgende Arbeitsweise hat sich bei mir bewährt:
• einstreichen der Flächen* mit Kleber
• flocken der kurzen Fasern (Grundflor, nicht vollständig deckend)
• kurze Trocknungszeit (ca. 5 Minuten, max. 15 Minuten)
• vorsichtiges absaugen der überschüssigen Fasern (Rückgewinnung)
• flocken der längeren Fasern
• vorsichtiges absaugen und rückgewinnen der überschüssigen Fasern
• Trocknungszeit mind. 24 Stunden
• kräftiges absaugen der gesamten beflockten Fäche
• fertig

* die zu flockende Fläche sollte nicht allzugroß sein, weil die meisten Hobby-Flockgeräte
nur ein relativ kleines elektrisches Feld aufbauen können.
Außerdem sollten die Fasern zum Flocken nicht allzu trocken sein. Vor dem Beflocken
(ca. 12 Stunden vorher) feuchte ich meine Flockfasern ganz leicht. Dazu verwende ich
eine Blumenspritze und demin. Wasser. Wohl gemerkt feuchten, nicht nässen.
Ein Hauch von Feuchtigkeit, der sich in der Ruhezeit über die Oberfläche der Fasern
gleichmäßig verteilt, reicht völlig aus. Zu nasse Fasern springen nicht mehr, außer-
dem wird die Elektrolytschicht auf der Faseroberfläche ungleichmäßig "abgewaschen".
Zu "trockene" Fasern dringen in vielen Fällen nicht optimal in die Kleberschicht ein.

Meine Flockergebnisse (zwei Anlagen) kannst Du hier angucken...

Nun hoffe ich, daß ich Dir wenigstens ein bißchen weiterhelfen konnte.

Viel Erfolg...!

Ergänzung 21. November 2020:
Die zurückgewonnenen Flockfasern können weiterverwendet werden und ergeben
ebenfalls einen sehr schönen Faserflor. Diese Fasern abermals mit zurückgewon-
nenen Fasern gemischt ergeben in den allermeisten Fällen sehr schöne und natür-
lich wirkende "neue Grasfarben".

Grüßle aus HONAU.
Klaus


CV-Flock = Flockfasern aus Cellulose-Viskose, gebräuchlich ist auch Polyamidflock.


Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!


 
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