Hallo RailCom User,
ich zweifele keinesfalls an, dass Uhlenbrock Komponenten im Programm hat, die mit RailCom Funktionalität beworben werden. So eben auch die hier diskutierten Lokdecoder, die sich aber ganz offensichtlich nicht so recht konform zum RailCom Standard verhalten. Zumindest nicht der, der sich in meiner Piko Vossloh DB Cargo G6 befindet.
Laut der CV-Liste auf der Uhlenbrock Homepage ist für CV28 folgende Parametrierung möglich: Bit0 = 1 -> Kanal1 ein, Bit1 = 1 -> Kanal2 ein, Bit7 = 1 -> RailCom Plus® ein. Ich denke, dies gilt auch für meinen Decoder in der Piko-Lok, zumindest hinsichtlich Bit0 u. Bit1. Gibt der sich doch als ein Uhlenbrock zu erkennen. Leider verhält er sich nicht so, wie die aufgeführten Parameter dies erwarten lassen. Ich bin der Meinung, dass hier eindeutig ein nicht konformes Verhalten vorliegt und ein Update angesagt ist.
BTW noch eine kurze Anmerkung zu dem MARCo-Empfänger mit zwei RailCom Eingängen und LocoNet. Ich bin sicher, dass auch dieser keine nicht vorhandenen RailCom Signale im Cutout an die Zentrale/Interface melden kann. Und wenn, dann müsste er noch einige Klippen erfolgreich umschiffen. Dazu sollte man sich vor Augen halten, dass das Bussystem LocoNet, welches von der Fa. Digitrax entwickelt/definiert wurde und lizensiert wird, keine Übertragung von RailCom Daten vorsieht.
Digitrax verwendet ein als Transponding bezeichnetes Verfahren, um Daten von Lok-Decodern zu erfassen und mittels entsprechenden Decodern auf dem LocoNet zu übertragen. Darauf wurde das LocoNet Protokoll abgestimmt. Uhlenbrock und andere, die ihrerseits nichts mit Transponding im Programm (am Hut) haben, verwenden (um nicht zu sagen missbrauchen) auf dem LocoNet die für die Transponding-Daten vorgesehen Befehle und nutzt diese, um RailCom Daten einzubetten.
Alleine die Übertragung der Lokadresse zusammen mit der Fahrtrichtung ist bei diesen schon trickreich gelöst. Von Seiten Digitrax steht der Befehl OPC_MULTI_SENSE zur Verfügung, der von Digitrax selbst und z.B. von Blücher Elektronik verwendet wird. Dieser leidet allerdings darunter, dass er zwar die Lokadresse übertragen kann, aber nicht ohne Trick auch noch die Fahrtrichtung.
Als Lösung haben sich findige Köpfe ausgedacht, einfach das Adressbit 12 als Fahrtrichtungsbit zu missbrauchen. Das führt allerdings dazu, dass man nur noch 12 Bit (0..11) zur freien Verfügung hat und nur noch Lokadressen aus dem Bereich 0..4095 verwenden kann.
Da das unschön ist, kam man auf die Idee anstatt das fehlende Bit der Lokadresse zu rauben, dies der Blockadresse zu entnehmen. Jetzt muss man aber beachten, dass selbige in diesem Fall auf 2048 beschränkt sind. Auch das ist nicht gerade ideal und so kam es zu dem neuen LocoNet Befehl OPC_MULTI_SENSE_L der die oben genannten Einschränkungen nicht mehr aufweist.
Es erklärt sich von selbst das speziell ältere Zentralen/Interface - womöglich aber auch die ein oder andere aktuelle Komponente - mit diesem neuen Befehl nichts anfangen kann und so rauschen die Daten am Bus einfach an ihnen vorbei. Damit aber auch diese nicht dumm bleiben hat sich der ein oder andere Hersteller von RailCom fähigen Rückmeldern gedacht, dann senden wir die Daten doch einfach in beiden Varianten. Damit wir damit aber nicht unnötig das eh nicht gerade performante LocoNet zumüllen machen wir das alles parametrierbar.
Blickt da noch einer durch? Ich nicht wirklich. Mich interessiert aber schon, welche der o.g. Übertragungsvarianten MARCo nutzt bzw. unterstützt? Und vor allem auch, wie sich das Verhalten hinsichtlich Reaktionsgeschwindigkeit und validierten Daten bei >50 RailCom Abschnitten darstellt? Ich habe da so meine Bedenken im Zusammenspiel LocoNet - RailCom. JM2C.
Fände es schön, wenn Andreas mit dem MARCo-Empfänger und einem Uhlenbrock Decoder, welcher nur für die Verwendung von Channel2 parametriert ist, auch einen entsprechenden Test macht und sein Ergebnis hier präsentiert. Eventuell kann er in diesem Kontext dann auch noch etwas zur Parametrierung des MARCo-Empfängers sagen.
Beste Grüße
Werner