Beim Märklinmotor kann man mit unterschiedlicher Leichtigkeit Läufer, Ständer, Motorschild, Bürsten, Bürstenfedern demontieren, weil dies zur Pflege notwendig ist.
In den klassischen Märklinmotore gehört also die komplette Demontage dazu.
Hallo
Wieso ist denn in keiner Anleitung vermerkt wann oder wie das zu machen ist?
Bei Märklin steht's in den Anleitungen. Aber halt nicht in Blindenschrift. Aber dafür mit Zeichnungen, für jene, die nicht lesen können. Siehe mal (Ich habe auf der Märklin Webseite einfach auf eine beliebige Lok geklickt): https://static.maerklin.de/damcontent/0e...01585041627.pdf ab Seite 24 ist alles schön bebildert. Wie man die Lok öffnet, nach wievielen Betriebsstunden an welchen Punkten ölt und wie man Haftreifen wechselt. Den Schmutz muss man halt selber finden.
jenseits aller Emotionen: Ich selbst zerlege die alten Märklin Motoren - Scheibe klein oder groß, Trommel - komplett. Alle Teile werden dann mit einer neuen sauberen Zahnbürste und Feuerzeugbenzin oder 99% Isopropanol gereinigt. Mit einem Wattestäbchen reinige ich dann die Stellen im Getriebegehäuse, welche schlecht erreicht wurden als Rest. Auch das Getriebe wird derart gereinigt. Nach dem Trocknen öle ich alle Lagerstellen und die Zahnräder. Seit vielen Jahren benutze ich ein Faller Spezialöl 25 ml , Packung oben mit einer Spritznadel. Das hat immer zuverlässig funktioniert. Isopropanol ist einfach billiger als Benzin. Bitte befeuchte die Teile ausgiebig. Die Motoren werden so Supersauber. Bisher habe ich keine Probleme mit dem Reinigungsmittel und dessen Nutzung festgestellt. Sämtliche Schienen werden mit einem so befeuchteten abgeknickten und mit einem Baumwolltuch überzogenen Pinsel gereinigt. Funktioniert auch prima.
Jeder darf selber machen was er will. Die Frage ist aber ob es so vorgesehen ist, oder ob es bei einer Lok die 5 Jahren herum gestanden ist nötig ist. Die Antwort darauf ist nein, auch nicht nach einem Bürstenwechsel. Klar gibt es Loks die Verharzt oder "missbraucht" sind. Das ist aber kein Regelfall. Da bade ich dann auch ausgiebig in Waschbenzin und trockne mit Pressluft, keine Frage.
Und die Trommelkollektormotoren älterer Jahrgänge leiden an weiche Bürsten und zu hohem anpressdruck der Bürstenfedern. Da kann mal was zupampen. Mit "moderne" Bürsten und geringem anpressdruck verfaulen diese Motoren aber auch nicht schneller als ein gekapselter roco-Motor. Und der Tropfen öl ist schon zu viel. Da braucht es nur ein Hauch vom (Faller )-Öl der dann auch lange an der Stelle bleibt wo er sein soll.
es kommt ganz darauf an wie oft so eine Lok fährt und in welchem Umfeld. Die Lok einer fast täglich benutzten Teppichbahn braucht mehr Pflege als die Lok einer sauberen Anlage in einem gepflegten Raum die 2-3 mal im Monat fährt. Kaputt reinigen geht nicht wenn es gewissenhaft und richtig gemacht wird und es gab früher diese kleinen Heftchen von Märklin, wo alles drin stand. Wenn ich sehe wie Loks unter dem Gehäuse aussehen die ich bei eBay kaufte, dann gibt es eher zu wenige Pflege als zuviel!
....demontieren, weil dies zur Pflege notwendig ist. In den klassischen Märklinmotore gehört also die komplette Demontage dazu.
Und meine Bemerkung dazu: In welcher Anleitung steht das?
Bart
Märklin selber hat mal ein Service Ratgeberbüchlein herausgebracht wo alles beschrieben ist: Artikelnummer 0730. Sieht so aus: Aber ich kann mich erinnern, dass selbst bei einer 3000er aus den 60er die Wartung in dem Anleitungsbüchlein genau beschrieben wurde. Auch wie man die Federspannung am Fahrtrichtungsschalter optimiert, dass die Lok keinen Bocksprung macht. Aber in der heutigen Welt habe ich das Gefühl, dass es keine Anleitungen mehr braucht. Liest eh keiner mehr. Oder liegt das daran, dass man heutzutage nicht mehr lesen kann?
@Bart: ursprünglich war selbst der Bürstenwechsel durch den Nutzer nicht vorgesehen. (vielleicht hat @Dölerich geeignetes Schrifttum dazu?). Die Anleitungen geben für den (werksintern definierten) "normalen Nutzer" Auskunft. Daraus zu folgern, weitergehende Schritte seien unnötig ist verfehlt. Ohne Demontage fallen die Verdreckungen im Motor nicht auf. Da in der aktuellen Zeit viel umgebaut wird, kommt so manch Katastrophe zum Vorschein. Freilich: wer nur gedanklich fährt, hat auch keine mechanischen Probleme.
Wie schon festgestellt, sind häufiger Probleme wegen unzureichender Schmierung (was zur Bezeichnung Kreischsäge führt) als durch zuviel Schmierung. Letzteres sind Modelle, die man besser mit OP-Handschuhen anfasst.
Je mehr Verbesserungen man erzielen möchte, desto mehr Arbeit (dazu gehört auch die Recherche) ist erforderlich.
es kommt ganz darauf an wie oft so eine Lok fährt und in welchem Umfeld. Die Lok einer fast täglich benutzten Teppichbahn braucht mehr Pflege als die Lok einer sauberen Anlage in einem gepflegten Raum die 2-3 mal im Monat fährt. Kaputt reinigen geht nicht wenn es gewissenhaft und richtig gemacht wird und es gab früher diese kleinen Heftchen von Märklin, wo alles drin stand. Wenn ich sehe wie Loks unter dem Gehäuse aussehen die ich bei eBay kaufte, dann gibt es eher zu wenige Pflege als zuviel! [/quote]Hatte ich ja schon beschrieben: als ich meinen Schienenzep aus EBAY aufgemacht habe, waren schon viele Fusel drin. Innerhalb des Motorblocks ebenfalls. Damals habe ich mich gewundert, dass der Motor überhaupt gedreht hat. Selten so ein verschmutztes Modell gesehen. Hier zubehaupten, man müsse nicht ab und zu mal das Motorschild entfernen empfinde ich fahrässig. Aber jeder muss selber wissen, wielange er Freude haben will an seinen Modellen. Mein Schienenzep fuhr danach wieder wie in einer anderen Welt. Ein Modell, dass nur in der Vitrine bleibt, muss man nicht warten. Aber will man es dann nach 10 Jahren wieder einmal fahren, muss man sich nicht wundern, wenn die Haftreifen einfach abbröseln.
[quote="Martin Lutz" post_id=2198344 time=1606737468 user_id=124] ]Märklin selber hat mal ein Service Ratgeberbüchlein herausgebracht wo alles beschrieben ist: Artikelnummer 0730.
Aber in der heutigen Welt habe ich das Gefühl, dass es keine Anleitungen mehr braucht. Liest eh keiner mehr. Oder liegt das daran, dass man heutzutage nicht mehr lesen kann? [/quote]
Hallo
Das keiner mehr liest dürfte bekannt sein.
Hier das PDF zum Buch, und da steht unter Kapitel 7.9.2 und 9.6.3 tatsächlich was zur Motor/Kommutatorreinigung.
Nur..wer hat dieses Buch? Eine Anleitung so wie sie eine Lok beiliegt ist es sicher nicht. Eher was für den "fortgeschrittenen Modellbahner" der aber auch ohne dieses Buch auskommen würde.
@Bart: ursprünglich war selbst der Bürstenwechsel durch den Nutzer nicht vorgesehen. (vielleicht hat @Dölerich geeignetes Schrifttum dazu?). Die Anleitungen geben für den (werksintern definierten) "normalen Nutzer" Auskunft. Daraus zu folgern, weitergehende Schritte seien unnötig ist verfehlt.
Hallo SAH,
Wann soll das gewesen sein? Hinweise zum Tausch der Kohlenbürsten kann ich in Dokumenten für den Kunden seit 1927 nachweisen. Davor wird es bei mir aber sehr lückenhaft. Dazu kann ich nichts verbindliches sagen. Konstruktiv waren die Kohlenbürsten in der Zwischenkriegszeit bei fast allen Modellen so angeordnet, das der Kunde sie ohne Werkzeug oder maximal mit einem einfachen Schraubendreher ohne Zerlegung oder Öffnung des Modells wechseln konnte. Durch die geringere, übertragene Stromstärke im Betrieb mit Vorwiderstand vor 1927 dürfte auch der Bürstenverschleiß geringer gewesen sein. Das kann ich aber nicht empirisch belegen.
Natürlich kann man ein eigenes Hobby aus Wartung und Pflege der Modelle machen. Wer sich aber an "If it ain't broke, don't fix it" hält, macht auch nichts falsch. Wenn eine Lok gut fährt, gibt es keinen Anlass irgendwelche Wartungsarbeiten durchzuführen, nur weil eine gewisse Zeitspanne abgelaufen ist.
Nur..wer hat dieses Buch? Eine Anleitung so wie sie eine Lok beiliegt ist es sicher nicht. Eher was für den "fortgeschrittenen Modellbahner" der aber auch ohne dieses Buch auskommen würde.
leider ist die PDF die englische Version. In unserer Sprache nennt es sich "Sevice-Ratgeber und hat die Art.-Nr. 0730 und stammt aus dem Jahr 1988. Es gibt auch eine modernere Version mit gleicher Nummer aus dem Jahr 2000. Deinen - von mir unterstrichenen - Satz sehe ich ganz anders; nämlich so: Um ein Fortgeschrittener Modellbahner" werden zu wollen, ist das Studium dieser Druckschriften Vorasussetzung. Heutzutage macht Märklin das mit den Videos auf ihrem Youtube-Kanal, weil: siehe deinen Eingangssatz. Der
@Lokpaint (Bart): im Endeffekt kommt das raus, was ich schon zu Beginn schrieb.
@Dölerich: vielleicht täuscht mich meine Erinnerung, doch das sollte für Nenngröße H0 ca. 1954 gewesen sein, als die Bürstenfeder von Tellerfedern auf Schenkelfedern umgestellt wurden .
@Dölerich: vielleicht täuscht mich meine Erinnerung, doch das sollte für Nenngröße H0 ca. 1954 gewesen sein, als die Bürstenfeder von Tellerfedern auf Schenkelfedern umgestellt wurden .
Hallo SAH,
Auf die Bürsten wird bereits in der allerersten Anleitung zur MÄRKLIN 00-Bahn vom Oktober 1935 eingegangen. Die Bürsten sind auch vom Startsortiment an Bestandteil des Sortiments des Kundenkatalogs für die 00-Bahn. Auch in allen Anleitungen der Nachkriegszeit wird auf die Bürsten eingegangen. Sowohl in der allgemeinen Anleitung zu den Bahnen als auch in den spezifischen Anleitungen aller (elektrischen) Lokomotiven.
[quote="Frank Schönow" post_id=2198654 time=1606773527 user_id=39367] Ist das Heft 0730 was ganz besonderes? Die Preise bei eBay sind ja "allerliebst" ... [/quote]
Ma, kommt drauf an. Ich habs mal gekauft (Damals als Neu). Für mich sind nur sehr wenig bis keine neuen Aspekte drin. Aber ich denke, für einen "Techniklaien", der sich bisher nie getraut hat eine Lok auseinanderzunehmen ist das sicher ein gutes Büchlein. Ein Designwunder ist es aber nicht (mehr). Meines ist so neu, dass es auch Digitalzeugs (Aus der 6080er und 6090er Zeit des MM1 und MM2) enthält. Aber der "neue" Stoff unterscheidet sich vom Rest so stark, dass man das Büchlein nicht einmal als "Märklin-Nostalgie" durchgehen lassen kann. So wie das alte Signalbuch ist es nicht. Damals war schon das Titelbild ein Kunstwerk. Das waren noch Märklin-Zeiten.
Modelleisenbahn ist nun mal ein technisches Spielzeug oder ein technisches Hobby. Da gehört eben auch das Begreifen dazu, wie man Loks auseinandernehmen und reparieren bzw. pflegen kann.
[quote="Martin Lutz" post_id=2198706 time=1606803182 user_id=124] Modelleisenbahn ist nun mal ein technisches Spielzeug oder ein technisches Hobby. Da gehört eben auch das Begreifen dazu, wie man Loks auseinandernehmen und reparieren bzw. pflegen kann. [/quote]
[quote="Martin Lutz" post_id=2198706 time=1606803182 user_id=124] Modelleisenbahn ist nun mal ein technisches Spielzeug oder ein technisches Hobby. Da gehört eben auch das Begreifen dazu, wie man Loks auseinandernehmen und reparieren bzw. pflegen kann.
das ist die bisher beste Aussage seit Langem!
Mit freundlichen Grüßen, Stephan-Alexander Heyn [/quote] Hab ich schon öfters geschrieben, hier im Forum.
[quote="Frank Schönow" post_id=2198654 time=1606773527 user_id=39367] Ist das Heft 0730 was ganz besonderes? Die Preise bei eBay sind ja "allerliebst" ... [/quote]
Hallo Frank, bei echten Auktionen bekommt man die Broschüre für ca. 10 €, das ist m.E. o.k.. Der Threadersteller scheint ein Wiedereinsteiger zu sein. Wer u.a. klassische Märklin-Loks mit Stirnradgetriebe in der Sammlung hat, ist als Anfänger/Wiedereinsteiger mit dieser Broschüre bestens bedient! Dort finden sich viele Hinweise, die hier im Forum fast schon redundant nachgefragt und beantwortet werden. Will nicht wissen wie viele Threads hier überflüssig würden, wenn solch Basislektüre gelesen und verstanden würde... Unter 7.9.4. findet sich z.B. auch das Unterkapitel "Kollektorschlitze eines Ankers einer Lokomotive reinigen", unter 8.1 "Ankerspulen prüfen" - m.E. schlichtes, notwendiges Basiswissen.