Hallo "Ostdeutscher",
zunächst mal ganz freundlich gemeint: Magst Du nicht mit einem Namen unterschreiben? Dann kann man Dich auch nett anreden.
Johannes hat ja schon fast alles Wesentliche gesagt. Deinen Nachfragen ist zu entnehmen, dass Du in Sachen Digitales noch ganz frisch dabei bist. Eigentlich ist das keine Zauberei und gar nicht so schwer. Genau wie Johannes sagt, ist die Digitalisierung einer Lok gar nicht so schwer. Statt zwei Kabel von den Stromabnehmern zum Motor gehen die Kabel eben zum Decoder und von dort zwei weitere zum Motor, trara, das ist schon alles.
Hat man noch Sounds und andere Funktionen wie Lichter, so gehen von den betreffenden Ausgängen des Decoders Kabel an diese Verbraucher. Auch nicht schwer, die Bedienungsanleitungen der meisten Hersteller sind da sehr klar und deutlich.
Anders verhält es sich, wenn man einen "frischen" Decoder auch mit Funktionen programmieren möchte. Das kann schon ganz schön aufwendig sein, wenn man nicht das entsprechende Programmiergerät, das es auch von verschiedenen Herstellern zu kaufen gibt, besitzt. Die Dinger sind aber auch ein Kostenfaktor. Ich selbst muss mir immer ganz genau aufschreiben, welche Werte ich programmiere, danach ist das wieder ein Buch mit sieben Siegeln für mich und ich muss jedesmal wieder neu schauen, wie es geht. Daher rate ich Dir, Decoder bei einem Anbieter zu kaufen, der Dir die gesamte Programmierung bereits erledigt. Viele Händler offerieren das als Service.
Dann ist noch etwas anderes zu beachten, nämlich das Protokoll der Decoder. Viele, vor allem günstigere, Decoder haben nur ein Protokoll "auf Lager". Das bedeutet, sie verstehen nur eines der genormten Digitalsignale, die eine Zentrale senden kann. Bekannt sind ja Motorola (Märklin alt), mfx (Märklin neu) und DCC (international genormt). Manche Decoder und auch manche Zentralen sind multiprotokollfähig und "verstehen mehrere Sprachen", d.h. so eine Zentrale erkennt z.B. ältere und neuere Märklin-Decoder und auch DCC und vielleicht noch Selectrix (das für Gartenbahnen allerdings meiner Kenntnis nach keine Rolle spielt).
Wenn Du Dir nun z.B. eine Zentrale kaufst, die nur eine "Sprache" versteht und irgendwann läuft Dir eine digitalisierte schöne Lok vor die Linse, die nun leider einen "anderssprachigen" Decoder hat, bliebe Dir nichts übrig, als die Lok umzurüsten oder doch noch eine andere Zentrale zu kaufen. Daher solltest Du Dir vor dem Kauf gründlich Gedanken machen.
Ich persönlich habe mir z.B. vor zwei Jahren eine alte Intellibox (Hersteller Uhlenbrock) gekauft, die multiprotokollfähig ist. Uralte Märklin-Loks fahren genau so damit wie neueste DCC-Loks. Ich konnte sie auch mit Infrarotreglern bedienen. Aber sie hat nur maximal zwölf Funktionen, die ich abrufen kann. Sie ist eben schon alt. Willst Du mehr? Brauchst Du neu!
So wie die Bahn gewachsen ist, werde ich aber in Zukunft mit Funk fahren müssen (Infrarot geht ja nur mit direktem "Sichtkontakt" Regler/Zentrale). Daher werde ich mir in absehbarer Zeit eine Zentrale des Herstellers ESU zulegen, die per Funkregler erreichbar ist. Da kann man seine Bahn auch vom Wohnzimmer aus steuern, wenn's draußen mal zu kalt ist...
Du siehst, bedenke gut, wie Du fahren willst und was Du digital möchtest, darauf sollte die Kaufentscheidung basieren, sonst hast Du nachher einen Haufen teure Digitalkomponenten angeschafft, die Dir nichts nutzen.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen,
viele Grüße,
Guido