Der Vorteil von Kondenstendern war nicht nur die große Reichweite ohne stationäre Wasserversorgung, sondern auch die verringerte Dampfbildung. So war es gegen Ende des 2. Weltkrieges nur mit Kondenstenderloks einigermaßen gefahrlos möglich, die dt. Truppen an der Westfront zu versorgen. Gewöhnliche Dampfloks waren für alliierte Flieger weithin sichtbar und beliebte Angriffsziele. Es gibt Fotos von fahrenden Kondenstenderloks in Frankreich ohne jegliche Dampfentwicklung. Quellen zu dieser Aussage habe ich, müsste sie bei Bedarf raussuchen. Fotos oder Belege von Dampfentwicklung über den Lüftern, wie beim Kiss-Modell, sind mir unbekannt.
Ob das Kiss-Modell vorbildgerecht ist, wage ich daher stark zu bezweifeln. Sieht aber toll aus und ist ein nettes Gimmik.
Schönen Gruß
Gregor😎
Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas
Hallo, beim Kondenstender wird der Abdampf der Dampfmaschine in einem geschlossenen Kreislauf durch Außenluft (die über die großen Lüfter an den Kühlschlangen vorbei gedrückt wird) gekühlt. Ähnlich wie bei einem Auto-Kühler. Da dampft praktisch nichts.
Hallo Schön gemacht von Kiss aber komplett unrealistisch außer die Kondensatoren oder deren Lüfter mit den zugehörigen Turbinen waren beim Vorbild deutlich undicht/defekt.(Show ist halt alles.)
Die Kondenslokomotiven wurden für die Transporte an die zum Auftragszeitpunkt weit entfernte Ostfront entwickelt wegen schlechter Wasserversorgung und weiterer fehlender Infrastruktur. Sie konnten so bis zu 1000 km ohne Wasserfassen zurücklegen. Bis zur Lieferung ab 1943 waren die aber dort im Wesentlichen nur mehr für den Rückzug erforderlich. Die geringere Sichtbarkeit insbesondere bei kaltem Wetter war nur willkommener positiver Nebeneffekt.
Bei voller Kesselanstrengung einer derartigen Lok BR 50 oder 52 ohne Kondenstender reichte der Wasservorrat im Tender für angenähert 2 Stunden, also etwa für max. 160 km - je nach Steigungsverhältnissen entsprechend weniger.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
Also Qualmen kann ein Kondenstender überhaupt nicht, höchstens dampfen. Und das auch nur, wenn Leitungen beschädigt wären. Denn im Prinzip hat so ein Kondenstender die gleiche Funktion oder Aufgabe wie der Radiator bei einer AiO Wasserkühlung oder der Kühlkörper eines Towerkühlers für den Prozessor. In beiden Fällen befindet sich in den Lamellen Flüssigkeit bzw. dessen gasförmiger Aggregatzustand. Und so wenig wie man wohl einen CPU Kühler oder den Radiator eine Wasserkühlung dampfen sieht, wo wenig wird man einen Kondenstender dampfen sehen. Denn es ist ja gerade die Aufgabe des Kondenstenders, den überschüssigen Wasserdampf nicht in die Atmosphäre gelangen zu lassen, sondern ihn wieder zu verflüssigen und zurück in den Wassertank gelangen zu lassen, um das Wasser dann erneut zu nutzen.
Physikalisch wäre es natürlich möglich, dass es zu Dampfbildung kommt, wenn die Außentemperatur deutlich niedriger wäre, als die Temperatur des Tenderstahls. Dann könnte der Tender "dampfen" - aber nicht so wie das "Kiss" Modell...
Wobei man zur Verteidigung des Kiss Modells sagen muss, dass der Hersteller selbst damit nichts zu tun hat, sondern dass es sich um einen Umbau des Besitzers handelt, der ja in den Kommentaren ein wenig versucht, seinen Umbau zu rechtfertigen. Allerdings denke ich nicht, dass es in den 40er Jahren noch technologisches Neuland war, wie der Umbauer es formuliert. Deutsche Hersteller haben in den 20er und 30er Jahren schon einiges an Erfahrungen gesammelt. Und es könnte tatsächlich bei den Loks das eine oder andere Überdruckventil gegeben haben, worüber Dampf an die Umwelt abgegeben wurde. Nicht aber in dem Ausmaß, wie im Video gezeigt. Bei der Dampfmenge dürfte die Lok sehr schnell ohne Wasser dagestanden haben, weshalb die Lokbesatzung ganz sicher bei solch einer Dampfentwicklung aus dem Tender die Lok sofort hätte stehen lassen. Die wäre dann nicht mehr mit eigener Kraft gefahren, sondern durch eine andere Lok abgeschleppt worden, um Folgeschäden zu vermeiden.