RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#1 von Langbogner , 19.12.2020 22:50

Liebes Forum,

Vorsicht, etwas OT zu Beginn, aber es bildet den Hintergrund meiner Frage.
Mich kotzt mein MoBa-Bastel-Hobby nämlich gerade gehörig an, nachdem ich es in den vergangenen Tagen geschafft habe, nicht nur einen Signalbausatz von Viessmann (zwei LEDs leuchten aus irgendwelchen Gründen nicht, vermutlich gegrillt), sondern auch gleich zwei (!) Tams S88-3 Bausätze zu ruinieren. Den einen dem Augenschein nach, denn es tut sich einfach nix. Den anderen definitiv, weil ich die Widerstände falsch eingelötet hatte... ich hab sie zwar wieder rausbekommen, aber nun sind die Lötaugen verstopft. Das Zinn schmilzt selbst bei 450° nicht mehr, da geht nix mehr durch das Auge durch... insgesamt ca. 90€ und diverse wertvolle (weil rare) Stunden Freizeit beim Teufel. Sorry für das OT, aber ich musste einfach meinen Frust mal rauslassen. Jedenfalls ist mir das eine Lehre und ich fasse nie wieder einen Bausatz an. Wer zu klumphändig oder blöde zum Löten ist, sollte einfach die Finger von Bausätzen lassen.

Aber BTT: beim Inspizieren des kaputten Signalbausatzes hatte ich ein fertig gekauftes Signal von Viessmann als Muster daneben liegen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das fertige Signal Multiplex-Technologie besitzt, also diesen "Vierfachstecker" dran hat. Ich habe aber eigtl. nicht vor, einen Multiplexer einzusetzen (weiß nicht mal, wozu das dient). Kann ich das Signal, wenn ich den Stecker abtrenne, denn auch an einen ganz normalen Weichendecoder wie den Kühn WD10 anschließen?


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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#2 von faraway , 20.12.2020 00:04

Das Multiplexsignal kann nicht an einen herkömmlichen Decoder/Schalter etc. angeschlossen werden. Ich bin mir nicht sicher ob es Adapter gibt.
Sinn ist eine deutliche Vereinfachung der Verkabelung. Der 4-polige Stecker kommt in den Signaldecoder und von da laufen zwei Drähte zur Zentrale, feddisch.... Es gibt auch Decoder für zwei Signale.
Ich habe gerade darauf umgestellt weil ich keine Lust mehr habe länger als unbedingt nötig über Kopf unter der Anlage zu schalten.


Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Peters


 
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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#3 von WolfiR , 20.12.2020 01:15

Hallo Lötprofi,

wenn man keine Zinnpumpe hat das Lötauge erwärmen, dazu ganz wenig frisches Zinn zuführen und mit einem Bleistift in das Loch stochern und den Lötkolben wegnehmen. Das Graphit nimmt das Zinn nicht an und das Loch bleibt frei.
Alternativ mit 1mm durchbohren. Wo ist das Problem?

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#4 von Langbogner , 20.12.2020 09:33

Zitat

Das Multiplexsignal kann nicht an einen herkömmlichen Decoder/Schalter etc. angeschlossen werden.


Danke Reinhard. Hatte ich schon befürchtet - Augen auf beim Signalkauf... Man merkt, dass ich zuletzt ziemlich im Stress war, da fehlt dann vielfach die nötige Ruhe und Konzentration. Ich werde das Signal dann hier im Forum und evtl. auf Ebay zum Verkauf anbieten. Bracht zufällig jemand ein Licht-Blocksignal mit Vorsignal in Multiplexausführung?



Zitat

wenn man keine Zinnpumpe hat das Lötauge erwärmen, dazu ganz wenig frisches Zinn zuführen und mit einem Bleistift in das Loch stochern und den Lötkolben wegnehmen. Das Graphit nimmt das Zinn nicht an und das Loch bleibt frei.
Alternativ mit 1mm durchbohren. Wo ist das Problem?



Entlötpumpe habe ich, ich hab auch durchaus Sachen erfolgreich ge- und entlötet; Decodersachen hauptsächlich. Das Problem ist, dass das Zinn in etlichen Lötaugen wie erwähnt nicht schmelzen will. Kein Chance, auch bei 450° nicht (zu lange lass ich den Kolben bei diesen Temperaturen natürlich nicht an der Platine!). Neu verzinnen, von beiden Seiten - alles versucht, klappt nicht. Es ist, als wäre die Öffnung mit Aluminium zugepappt. Das Lötauge nimmt auch das neue Zinn nicht sauber an, vermutlich sind einfach die Pads hinüber oder sowas in der Art. Übrigens benutze ich nur bleihaltiges Lot, daran kann es also eigtl. nicht liegen. Durchbohren... schon etwas brachial, oder? Ich müsste auch schauen, ob es mit einem 1mm Bohrer überhaupt getan ist. Das sind Lötaugen für keramische Kondensatoren, die sind sehr klein... frag mich bitte nicht, wie ich es geschafft habe, da Widerstände reinzulöten. Vermutlich weil ich meistens nur später Abends zum Löten komme dann nimmer taufrisch bin und nicht so genau auf die Bezeichnungen geschaut hab ops:


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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#5 von WolfiR , 20.12.2020 23:34

Um welche Bauelemente (Bestückungsbezeichnung) auf dem S88-3 handelt es sich?


 
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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#6 von Langbogner , 21.12.2020 08:24

Zitat

Um welche Bauelemente (Bestückungsbezeichnung) auf dem S88-3 handelt es sich?


Um die keramischen Kondensatoren, bezeichnet mit C1 - C18.
Mittlerweile habe ich durch systematisches Testen das Gefühl, dass das Problem in der Lötspitze liegt. Wenn ich das Lötauge mit neuem Lötzinn versehe und bei ca. 400° die Spitze in den "Lotsee" tauche, scheine ich zumindest ein Stück weit in das Lötauge reinzukommen. Problem ist das Entfernen des Lots, das geht mit der Entlötpumpe nicht: die andere Seite wird nämlich nicht komplett flüssig. An der tatsächlichen (Punkt)Spitze der Lötspitze scheint die Hitzeübertragung nämlich eher mangelhaft zu sein. An den Seiten, und zwar ab den ersten paar Milimeterbruchteilen, schmilzt das Lot einwandfrei. Auf gute Verzinnung und Reinigung achte ich eigtl. sehr stark, daher glaube ich, dass das entweder bauartbedingt ist oder die Spitze doch etwas abgenutzt ist. Letzteres würde mich aber wundern, denn SO viel löte ich dann doch wieder nicht...


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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#7 von WolfiR , 21.12.2020 22:11

ooojeee
Ich habe hier gerade nur einen S 88-4 aber das wird bei dem -3 nicht wesentlich anders aussehen.
Ich dachte, es geht nur um zwei oder drei normalgroße Lötaugen. Aber dies sind durchkontaktierte Lötaugen, wo die Durchkontaktierung möglicherweise beim Auslöten beschädigt wurde. Das würde ich wohl als Lehrgeld abschreiben (andere verheizen Lokdecoder) und daraus lernen, speziell bei solch dichter Bestückung zweimal vor dem Löten zu kontrollieren.
Und ja, eine Lötspitze, die sich mit Zinn benetzen lässt, ist da Pflicht.


 
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RE: Viessmann Multiplexsignal an "normalen" Decoder anschließen?

#8 von stephan_bauer , 21.12.2020 22:30

Mit dem Bogobit Sigmux würde das gehen:
http://www.bogobit.de/sidemux/

Grüße
Stephan


http://www.opendcc.de/


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