Hallo, ich brauche eine Info betr. Antrieb meiner Fleischmann DS (3-Leiter). Nachdem der Antrieb aus unerfindlichen Gründen kurz geraucht hat, hab ich ihn zerlegt und die Komponenten getestet. Motor und Magnet funktionieren im Prinzip (mit DC gestestet). Nach dem Zusammenbau und Anschluss an AC-Trafo (wie in der Anleitung beschrieben), produziert sie Kurzschlüsse. Ich benutze den alten analogen Fleischmann-Drehschalter. Ich vermute, dass ich irgendwo irgendwas falsch gelötet oder eine Kurzschlussbrücke produziert habe.
Frage: was sind die beiden kleinen Dinger, die ich auf dem Foto eingekreist habe? Und wozu sind sie da? In anderen Versionen des Antriebs scheinen sie zu fehlen. Hängt das damit zusammen, ob der Motor mit AC oder DC angetrieben wird? Und falls ich von AC auf DC für den Antrieb umstelle, was mache ich mit dem Kondensator, der da offensichtlich auch noch sitzt? Schon mal großen Dank an den oder die, die sich dieser Fragen annehmen!
Bernd
P.S.: Und Dank an rekord71 (Norbert), dessen Bild ich mir erlaubt habe zu nehmen, weil es exakt zu meinem Problem passt. Allerdings ist seine Verdrahtung anders als meine (s. u.)
Moin Bernd, könnten Dioden sein? Deine Drehscheibe soll ja mit Wechselstrom laufen - bedeutet dann, dass die Drehrichtung vermutlich mit je einer Halbwelle geregelt wird, denn ein weiterer "Umschalter" ist offenbar nicht vorhanden. Wenn das blaue und schwarze Kabel mit je einer Diode an den gleichen Punkt zur Motorstromversorgung angelötet sind frage ich mich, wo der Motorstrom zurück geleitet wird. Denn offenbar dient das gelbe Kabel zur Versorgung des Magneten. Aber auch da sehe ich kein 2. Kabel für die Stromrückleitung.
Soweit ich es von meiner Fleischmann-Drehscheibe (mit DC!) erinnere, kam da einfach ein Kabel an für die Betätigung des Magneten. Der schaltete den Motor durch eine Mechanik solange an, wie er betätigt wurde und dann, bis die Bühne beim nächsten Gleis einrastete. Die Drehrichtung des Motors selbst erfolgte durch Polwechsel des Gleichstroms. Ein Kabel war (vermutlich?) die Rückleitung von Motor und Magnet.
War die Verdrahtung von Anfang an so oder wurde sie irgendwie geändert? Vermuten würde ich eher 4 Kabel. Wieviel Schleifringe sind denn an der Drehscheibe (3 oder 4)? Erwarten würde ich Kabel für * Magnet mit AC * Motor mit Diode nach links für Halbwelle A des AC * Motor mit Diode nach rechts für Halbwelle B des AC * Stromrückführung Das bedingt auch eine entsprechend Auslegung des Schalters für die Drehscheibe
Hallo Horst, danke für die schnelle Reaktion. Ich hab mir so was gedacht. Wobei das ja dann wohl Uralt-Dioden sind (hab die DS allerdings auch schon vor Jahrzehnten gekauft und dann bis vor Kurzem gelagert). Die Verdrahtung ist original. Wäre ja interessant zu erfahren, ob und durch welche Dioden man die alten Dinger ggf. ersetzen kann oder was man tun muss, um die DS mit DC zu betreiben... Vielleicht weiß das hier ja jemand.
Hallo Ja, das sind Drosseln (Induktivitäten) zur Entstörung.
Und schau dir dort mal die Bilder an - etwas nach unten rollen - vielleicht bringen die Aufklärung viewtopic.php?p=811683 Ich denk, da hat bei dir jemand falsch drin herumgelötet
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
Moin Bernd, stell doch bitte mal ein genaueres Photo von den Dingern ein. Und vor allem: sind beide Kabel mit den "Dingern" dann an den gleichen Kotakt gelötet? Kann man so nicht deutlich sehen. Oder sind blau und schwarz an verschiedene Kontakte angelötet (einer Motor und einer Magnet)?
Bei mir war * gelb (innerster Schleifring) = "Rückleitung" * blau = Motor (mit DC) * schwarz = Magnetansteuerung.
Zitat Und schau dir dort mal die Bilder an - etwas nach unten rollen - vielleicht bringen die Aufklärung viewtopic.php?p=811683 Ich denk, da hat bei dir jemand falsch drin herumgelötet
Ja, das sind Bilder von Horst, die kenne ich - aber der hat seine alte Scheibe mit DC betrieben.
@ Horst: Ich mach nachher noch mal ein Foto, bin aber nicht sicher, ob man da mehr sieht.
Danke, Joachim, aber das ist mir alles klar und genauso betreibe ich die Scheibe auch. Mein Problem: ich suche einen Kurzschluss im Antrieb. Fahrstrom können wir außen vorlassen. B.
Wow, die Drossel schauen ja aus wie vergessene Grillspieße Die sind komplett durchgeglüht und teilweise verschmolzen, die waren mal aus Kupferlackdraht. Da könnte noch einiges mehr defekt sein Hast du vielleicht den Feuerringmotor verbaut? Der kann ja laut Sven Brandt bis zu 3A ziehen. Das würde gut zum Bild der Drosseln passen.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
O.k., danke für die Info, das hilft. Und den Motor schau ich mir mal näher an. Und was mach ich dann? Außer ggf. den Ring entfernen? Der Motor läuft ja noch. B.
Ich bin jetzt nicht so der Fleischmann-Drehscheiben Spezi, eher Tellermine , aber den Motor und die Drosseln würde ich auf jeden Fall tauschen, bzw. den Motor mit einem Labornetzteil überprüfen, speziell die Stromaufnahme. Auch alle Kabel genau anschauen und mal bewegen, die könnten angeschmolzen sein. Auch wenns sich übel anhört, am besten die ganze Elektrik überprüfen und bei geringstem Verdacht die Teile austauschen. Du willst ja wieder einen störungsfreien Betrieb.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Hallo Bernd, so wie deine Bilder es zeigen wurde sie vom Vorbesitzer umgebaut. Eigentlich müssten an den Kontaktfingern noch 3 Dioden sein. Orginalverdrahtung: längster und kürzester Kontaktfinger geht zu den Drosseln. Drossel vom langen Kontaktfinger zum Kontakt (liegt quer hinter dem Motor Richtung Bühnenrand) anderer Pol des Kontaktes zum Motor, Drossel vom kurzen Kontaktfinger direkt zum Motor. Der dritte Kontaktfinger direkt zur Magnetspule. An allen 3 Kontaktfingern ist eine Diode 1N4001 anodenseitig angelötet. Alle 3 Kathoden sind zusammengelötet und mit dem zweiten Draht der Spule verbunden. Der Motor läuft mit Gleichspannung, der Magnet mit Halbwellenstrom, die ditte Diode die zum mittellangen Kontaktfinger geht ist eine Freilaufdiode. Funktionsprinzip: Das Drehscheibensteuergerät ist am Wechselspannungsanschluß (Beleuchtung) eines Trafos angeschlossen. Im Steuergerät wird wird zuerst die Spannung gleichgerichtet und zu einem Polwendeschalter mit Mittelstellung geführt. Der Polwendeschalter bestimmt die Drehrichtung der Bühne. Wird nun eine Drehrichtung gewählt passiert nichts. Erst durch Druck auf den Wahlschalter oder separaten Taster wird die Spannung zum Magneten zugeschaltet, Die Bühnenverriegelung wird vom Magneten zurückgezogen und der Kontakt unter Bühne schließt und der Motor läuft an. Solange der Taster gedrückt ist bewegt sich die Bühne. Nach Loslassen des Tasters dreht der Motor weiter bis zum nächsten Bühnengleis. Dort rastet der Riegel ein und öffnet den Kontakt zum Motor. Bei deiner Bühne sind definitiv die Drosseln verbrannt. Der Kurzschluß kann auch im Steuergerät sein. Volker
Hallo Volker, das führt definitiv weiter. Danke! Das oberste Bild ist allerdings, was die Verdrahtung angeht, NICHT meine Drehscheibe! Bei mir sind gelbes und blaues Kabel genau andersrum (also so wie von dir beschrieben). Die Dioden habe ich allerdings bisher nirgendwo entdecken können. Die DS hat ursprünglich mit der Verdrahtung funktioniert; was den Kurzen ausgelöst hat, kann ich nicht sagen. Wenn ich den Schalter (der runde von Fleischmann) ohne dass die Bühne montiert ist, betätige, reagiert der Trafo nicht - insofern vermute ich den Defekt im Antrieb. Was würdest du denn jetzt machen?
Moin Bernd, während das Fleischmann-Kabelschema wenig zur inneren Stromführung der Drehscheibe sagt, ist der Hinweis von Burgi auf den Digitalisierungsvorschlag schon ausführlicher in seiner Information. Du hast sicher noch einen Analog-Modellbahntrafo. Teste doch damit die Funktion von Magnetspule und Motor (mit Gleichstrom, wenn nur Wechselstrom, eine Diode in die Leitung einbauen). Im Zweifel die Drosseln entfernen. Dann den Weg des Stroms über die Schleifringe rückwärts verfolgen.
Hallo Bernd, Kabelfarben sind zwar schön aber letztendlich bedeutungslos. Entscheidend ist welcher Schleiffinger mit was verbunden ist. Habe jetzt auch eine Ansicht der Bühne von unten gefunden wo die Dioden fehlen. Vermutlich funktioniert diese Version nur mit dem Bedienteil 6909. Entferne zunächst die verbrannten Drosseln (sie dienen nur der Entstörung) und teste den Motor mit einer 9V-Batterie. Direkt an den Anschlüssen der Motorkohlen die Spannung anlegen und auch umgepolt testen. Bei dem Zustand der Drosseln befürchte ich aber dass der Motor verbrannt ist. Volker
Hallo miteinander , das war jetzt wieder ein typischer Fall von Schwarm-Intelligenz. Alles zusammen hat es gebracht. Am Ende war es ganz einfach: beide Drosseln entfernt, neue Kabel angelötet und schwuppdiwupp dreht sie wieder. Nebenbei hab ich auch die Gleisanschlüsse/Kontaktlaschen entfernt, da ich Bühne und Anschlussgleise eh jeweils direkt mit digitalem Fahrstrom (AC) versorge. Keine Hakeleien und Kurzschlüsse an den Abgängen mehr. Also alles gut und Dank in die Runde fürs Mitdenken und Beraten! Bernd
auch wenn der Fehler schon gelöst wurde, will ich der Vollständigkeit halber noch ein Bild von der korrekten Verkabelung zeigen So sieht das bei meiner kurzen Fleischmann Drehscheibe 6154 ab Werk aus:
1 - gemeinsamer Rückleiter. Hier sind die Spule und über eine Drossel der linke Motor Kontakt "U" angeschlossen. 2 - versorgt über eine zweite Drossel den Kontakt "O". 3 - versorgt den zweiten Kontakt der Spule. Erst wenn die Spule anzieht, bekommt der rechte Motor Kontakt Spannung über den Kontakt "S" und ist dann verbunden mit "O" bzw. "2"
Und an dieser Stelle ist auch der Fehler auf dem gezeigten Bild:
Hier sieht man sehr deutlich, dass beide Drosseln am unteren Kontakt "U" angeschlossen wurden, wohingegen der obere Kontakt "O" frei ist. Dadurch wurden die beiden Anschlüsse "1" und "2" über die beiden Drosseln kurzgeschlossen und diese sind daher abgeraucht
Den Motor und die Spule konnte das natürlich nicht beschädigen. 1. weil die Spannung ohnehin kurzgeschossen wurde und 2. weil der Motoranschluss "O" frei gelassen wurde
Den Feuerring habe ich bei meiner Drehscheibe übrigens zur Sicherheit auch geprüft Bis zu den Kollektor Kontakten ist allerdings eine Kunststoff Distanz von ca 0,5mm vorhanden und ich habe ihn deshalb nicht entfernt.
Hallo Janik, auch wenn meine DS jetzt wieder läuft - das Entfernen der Drosseln hat keine negativen Auswirkungen gehabt - ist dein Beitrag (vielleicht nicht nur für mich) wertvoll. Besten Dank also! Und falls ich mal wieder Ärger mit dem Ding bekomme, kann ich mich ja auch daran orientieren. Gruß, Bernd
Die Drosseln sind zur Funkentstörung verbaut, um andere Geräte (z.B. Analogradios) nicht zu stören. Dem Motor ist es natürlich vollkommen egal, ob sie vorhanden sind, oder nicht.
Auf Bildern von den Antrieben im Netz (wahrscheinlich neuere) sind meist gar keine Drosseln vorhanden Die Hersteller sparen, wo es geht
ich habe gerade auch ein Problem mit meiner 7286, die ja baugleich ist. Die startet nicht mehr. Wenn ich sie von Hand entriegele. dann läuft sie je nach Schalterstellung in beide Richtungen.
Die Zuleitung habe ich gestern geprüft. Gehe ich richtig der Annahme, dass ich jetzt die Bühne abnehmen muss und den Weg vom dritten Ring zur Spule prüfen muss?