Ein ehemaliger Leitbetrieb heimischer Spielwarenerzeugung schließt (erwarteterweise) seine Pforten mit einem Abverkauf:

http://www.kleinbahn.com/

Geschäftsaufgabe? Kein Nachfolger?

Servus Alexander,

wer tut sich in Zeiten wie diesen das an - kämpfen doch auch die anderen Hersteller mit sinkenden Verkaufszahlen? KLEINBAHN war wohl der einzige Serienhersteller, der nicht in Konkurs war. Abgesehen davon sind wohl die Werkzeuge mehr oder weniger unbrauchbar (deswegen auch die Sortimentseinschränkung seit Jahren) - nicht nur ausgelutscht sondern auch technisch komplett veraltet.

Hallo Klaus,

vielen Dank für die Informationen!

Zitat

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Servus Alexander,

wer tut sich in Zeiten wie diesen das an - kämpfen doch auch die anderen Hersteller mit sinkenden Verkaufszahlen? KLEINBAHN war wohl der einzige Serienhersteller, der nicht in Konkurs war. Abgesehen davon sind wohl die Werkzeuge mehr oder weniger unbrauchbar (deswegen auch die Sortimentseinschränkung seit Jahren) - nicht nur ausgelutscht sondern auch technisch komplett veraltet.

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Hallo Klaus

Danke für die Info zum Ende von Kleinbahn.

Neben Kleinbahn gibt es mit Brawa und Piko auch noch weitere Hersteller die nicht in Insolvenz waren. Die zwei fallen mir zumindest auf die Schnelle ein.

Liebe Grüße, Andre

Jetzt tut sich bei mir eine leichte Trauerstimmung auf.

Gestern noch nachgedacht wann ich für meine 178.84 ein neues Gehäuse kaufe....

Auch wenn es zu erwarten war, es ist Schade um Kleinbahn.

Na ja, der Gebrauchtmarkt ist dank des biologischen Abgangs zahlreicher KLEINBAHN-Sammler groß - und vor allem billiger als die zuletzt doch horrenden Ersatzteilpreise bei KLEINBAHN.

Schade um die Firma Kleinbahn ...

Ursprünglich produzierten sie einfache Loks und Wagen, die absolut robust und konkurrenzlos günstig waren. Als Spielbahn völlig ok. Ja, viele Loks waren sogar serienmäßig 2-motorig und die zuletzt verwendeten Mabuchimotoren waren äußerst laufruhige und kräftige 5-poler.

Dann kamen auch bei Kleinbahn digitale Schnittstellen und Digitaldecoder zum Einsatz. Die Folge war eine gewaltige Preiserhöhung, was früher Modelle in Schilling gekostet haben, das musste man zuletzt in Euro auf den Tisch legen ... Aber trotzdem blieb es aufgrund von fehlender Modellpflege, Kurzkupplung, Normschacht etc.. immer noch eine Spielbahn. Immer weniger Modellbahner waren deshalb noch bereit bis zu 200 Euro für eine Kleinbahnlok zu zahlen.

Die Geschäftsleitung war Neuerungen nicht aufgeschlossen genug. Und dann noch die Verpackung ... ein dünner (Medikamenten-)Karton und Einlagepapier ... sehr unpraktisch.

Kleinbahn hatte zwar eine gute Ersatzteilversorgung, doch wenn der Versand eines Zahnrads im Wert von 3,50 Euro mit 13,50 Euro zu Buche schlägt, dann relativiert sich das auch wieder...

Alles in allem, die Geschäftsleitung hat die Firma durch permanente Untätigkeit mit Vollgas an den Prellbock gefahren. Es bleibt zu hoffen, dass sich ein neuer Investor findet. Aber Zukunft hat diese Firma letztlich nur als Spielbahn, die dann aber auch ggf. ohne Digitalschnickschnack preisgünstig sein muss. Ich denke dass das eine Marktlücke wäre. Und viele Modelle wie diverse Güterwagen und z.B. die Triebwagen 5047/5048 waren ja wirklich sehr gut.

Eine Ausführung ala Piko Hobby z.B. Taurus oder Hobby 218 wäre ein Weg gewesen. Diese waren ja damals ein großer Erfolg.
Eine Kupplung ohne Normschacht kostet nicht viel weniger als eine mit Normschacht.
Ein Lokplatine mit integrierter Beleuchtung und Steckschnittstelle ist nicht teuer, entfällt doch, wenn geschickt konstruiert, ein Teil der Handlötung der Leitungen zur Beleuchtung.
Bei innovativer Konstruktion hätte man durchaus zeitgemäßere Modelle zu bezahlbaren Preisen anbieten können, ohne sich untreu zu werden. Man war früher wohl sehr innovativ, ist dann aber stehengeblieben.

Zitat

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Die Geschäftsleitung war Neuerungen nicht aufgeschlossen genug. Und dann noch die Verpackung ... ein dünner (Medikamenten-)Karton und Einlagepapier ... sehr unpraktisch.
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Verglichen mit den teilweise voluminösen Verpackungen anderer Hersteller waren/sind die KLEINBAHN Schachteln ob ihrer Einfachheit eigentlich meine Favoriten: Kaum Platzbedarf und praktisch. Das Wickelpapier ist sogenannte "Bäckerseide", sehr dünn, äußerst reißfest und vor allem säurefrei - im Gegensatz zu manchen Inlays anderer Hersteller, die bei uns Kunden ob der Oberflächenbeschädigung zu grauen Haaren führten.

Eher archaisch waren die Artikelnummern - so haben die zweiachsigen Kesselwagen alle die Artikelnummer 313, egal, welche Farbe (Shell gab's in silber und gelb, Mobil in rot und schwarz) und welche Mineralölgesellschaft.

Und NEM gepolte Maschinen gab es nur auf Bestellung.

Hallo,
ich kannte einen Händler, der hatte neben den "Großen der Branche" sehr viel Kleinbahn. Die Schachteln waren wirklich sehr platzsparend, ähnlich wie Märklin bis in die 1980er. Die Modelle waren sehr gefällig und robust, aber als Wechselstrombahner kamen die Loks leider damals nicht in Frage. Ich denke, wenn nicht durch falsche Zinkdruckgussmischungen in den 1990ern das Image empfindlich belastet worden wäre, dann gäbe es noch Reserven für eine Neuorientierung. So bleibt die Hoffnung, dass der Name und einige Modelle über einen anderen Hersteller überleben.
Gruss
Jan

Hallo,

diese Nachricht hätte ich eigentlich schon viel früher erwartet.
Es ist erstaunlich, wie lange sich Kleinbahn mit seiner - über viele jahrzehnte - unveränderten Philosopie am Markt behaupten konnte.
Ich denke - es waren die treuen Kleinbahnsammler - welchen es zu verdanken war, dass dies bis heute funktioniert hat.
Leider sterben diese treuen Kunden nun aus und damit stirbt auch der Grundstein dieser Sammelleidenschaft.
Ich bin mir sicher, dass Kleinbahn mit einem moderneren Sortiment und einem angepassten Vertrieb, heute auch einer der großen und namhaften Hersteller sein könnte.
Dazu hätte man aber schon in den 1970er Jahren die Weichen anders stellen müssen. Das Know How und die Leistungsfähigkeit waren auf jedenfall vorhanden.
Das wollte die Geschäftsführung der Firma Kleinbahn aber nicht und man muss das leider aktzeptieren.

Ein sehr zartes und zunächst auch sehr gutes Pflänzchen war ja die Firma Klein Modellbahn, welche von einem Familienmitglied der Familie Klein (Oskar Klein jun.) im Jahr 1984 gegründet wurde und welche denn Versuch gewagt hat, eine neue und bessere Kleinbahn zu werden. Leider fehlte der finanzielle Rückhalt und es kam auch noch das große Pech, mit von der Zinkpest befallenen Modellen hinzu. So kam 2008 leider das aus für diese Firma.

So stehen wir Heute wieder vor dem Problem, dass es speziell für viele Österreichische Schienenfahrzeuge keinen Modellhersteller mehr gibt. Insbesondere bei den Dampfloks besteht eine große Lücke.

Meine Erfahrungen mit Kleinbahn machte ich als jugendlicher Modellbahner in den 80er Jahren. In meiner Heimat gab es damals mehr oder weniger nur Märklin.
Zum einen gab es von Märklin nur sehr wenig Österreichisches und zum anderen waren Märklin Modelle für mich als jugentlicher eben sehr teuer!
Der damalige Besitzer der Schauanlage Miniland in Wengen im Allgäu gab mir dann den Tipp mit dem Kleinbahngeschäft in Bregenz und eben, dass diese Modelle um einiges günstiger sind als Märklin.
Ich konnte dann meine Mutter für einen Ausflug nach Bregenz überreden.
Ich war erstaunt - ein eigener Laden und fast ausschließlich ÖBB Modelle zu wirklich günstigen Preisen. Aber eben - Zweileiter! Hmm - Wagen kann man doch trotzdem verwenden.
Die etwas knurrig wirkende Verkäuferin sagte mir dann noch, sie könne mir ja Märklintaugliche Achsen mitgeben, dann fahren die Wagen auch auf M-Gleis.
Ich habe dann gleich ein paar Güterwagen gekauft und siehe da es funktionierte. OK - die Wagen waren sehr leicht und konnten in einem gemischten Zug mit Märklin Wagen nur am Schluß laufen. Oder man hat sie mit Ladung einfach schwerer gemacht. Es war dann auch nicht der letzte Besuch in diesem Laden.
Natürlich kam auch bald die Frage; wie ist dass mit den Loks? Die Dame erklärte mir, dass es schon viele Nachfragen für Märklin gab (Bregenz liegt direkt an der Deutschen Grenze), aber Kleinbahn macht da nix! Das müsste ich dann selber Umbauen. (Ich glaube auch dass hat Kleinbahn leider verschlafen)

Tatsächlich war ein Umbau auf Dreileiter bei ein paar Kleinbahnloks gar nicht so schwer. Eine ÖBB 2050 war dann mein erstes Umbauopfer. Ich habe die Lok heute noch im Einsatz.
In den Ferien war ich dann immer in Oberösterreich bei meiner Großmutter. Der Nachbarsjunge wollte auch unbedingt eine Eisenbahn und ich riet im zur Kleinbahn.
Also wurde dann ein Ausflug nach Linz, in das dortige Kleinbahngeschäft organisiert. Wir fuhren dann mit der Lilo (im Volksmund; Pemperlbahn) nach Linz um eine Anfangspackung zu kaufen.
Für uns junge Burschen, war das damals ein echtes Bahnerlebnis- Abenteuer.

Als Memento:

Der letzte "originale" Jubiläumswagen war der 70er (beginnend mit dem 20er und einigen "halbrunden"):



Die Jubiläumswagen waren meist weiß, es gab aber auch rote, gelbe, türkise und zum "60er" auch schwarze (wusste man damals schon, was 14 Jahre später sein sollte? Sicher nicht, man hat ja einen großen Katalog zum Jubiläum neu aufgelegt.

Ein dem Anlass umdekorierter hinter der mehr als 2 millionenfach verkauften D100 (BR80) - diese hat gute 60 Jahre am Buckel und ist mit typischem KLEINBAHN-Geruch noch immer unverwüstlich unterwegs:



Interessant übrigens, dass es die BR 80 bei den ÖBB nie gab!

Hallo Klaus,

das mit der BR 80 ist wirklich interessant.
Hätte es doch auch schöne Österreichische C Kuppler Kleindampfloks gegeben. Eventuell hoffte man bei Kleinbahn auch auf den Deutschen Markt?!
Fast alle großen Moba- Hersteller hatten so eine Art BR80 im Anfangspackungsortiment. Man denke an die schweren Gußklumpen von Märklin und Fleischmann.
Auch Roco, Trix und Lima hatten eine vereinfachte 80er in HO.
Da müsste man mal recherchieren, wer den der erste Hersteller war, der diese typische Anfangslok herausgebracht hat. :

Servus!

Die Firmengeschichte erzählt, dass der Wiener Spielwarenhändler Hilpert (mittlerweile auch schon Geschichte) mit einem Trix-Modell der 80er bei Herrn Erich Klein, dem Firmengründer, auftauchte und meinte: "Das müssen sie bauen" - 1947 erschien dann auf der Wiener Frühjahrsmesse erstmals die Firma KLEINBAHN mit ihren Produkten in der Öffentlichkeit.

Der Formenbauer (übrigens ein Mitarbeiter von Augarten Porzellan) nahm Maß am Trixmodell 2151 und baute eine neue Form - wie Johannes Reittinger im KLEINBAHN Sammlerheft den Start des Dauerbrenners Baureihe 80 als allererste KLEINBAHN-Lok beschreibt.

Seit 1953 wurde das Bleigehäuse durch ein Kunststoffgehäuse ersetzt, im Jahr darauf wurde auf dem D100 Fahrgestell das Gehäuse der Pseudo 75er mit Kobelschornstein als D120 aufgesetzt. Erst 1975 wurde daraus die 99.33. Mit den Achsfolgen hat man es nicht so genau genommen - siehe auch die E1280.

Meine persönliche KLEINBAHN-Geschichte findet ihr übrigens hier:

KLEINBAHN - ein (wesentliches) Stück österreichischer Modellbahngeschichte

Moin Klaus

Mein Vater hat sich während einer Kur 1976 in Bad Reichenhall bei einem Tagesausflug in Salzburg die ersten Kleinbahn Artikel gekauft




Neben Kleinbahn hat er auch Roco und später Klein Modellbahn entdeckt

Roco 4305C

Klein Modellbahn ss1095


MfG von Uwe aus Oege

Servus Uwe,

mit der 52er hat Dein "alter Herr" eine Maschine der zweiten Bauart (ab 1974) erstanden, erkenntlich am Plastik-Kreuzkopf. Als 52.1719 war die Maschine von 1967 bis 2006 erhältlich, in diesem Jahr wurden für die Produktion neue Formen gebaut.
Die Lok war die erste mit größteils möglichen Kesseldurchblick am Markt, ein Vergleich der Längenmaße zwischen Mätrix/Liliput/KLEINBAHN ergibt keine großen Unterschiede, nur die Proportionen sind beispielsweise wegen des riesigen KLEINBAHN Rundmotors beim Führerhaus anders:

Die 78er sehe ich, hast Du in KLEINBAHN und KLEIN Modellbahnausführung, letzetre erkenntlich durch die deutlich verbesserte Stirnbeleuchtung.

Und der 5046 ist ein Triebwagenklassiker von KLEINBAHN.

Und dein Beitrag zeigt, dass andere Mütter auch schöne Töchter haben!

Servus,

Uwe hat uns in einem OT-Beitrag zum Thema "schöne Töchter" auch eine Stromlinienlok gezeigt.

Gab's natürlich auch schon von KLEINBAHN:



(Bild aus dem Kleinen Bahnmuseum, wo viele KLEINBAHN Schätze zu sehen sind).

Auf diesem Bild auch die Ur-80er in verschiedenen Bauformen, sogar mit Vor-/Nachlaufachse. In der oberen Reihe noch die kartonbeklebten "Holzklötze" als Güterwagen, heute vielgesuchte Stücke.