Hallo Zusammen,
angeregt durch ein kleines Corona-Ausgeleichs-Projekt, in dem ich vorhandenes Spur 1 Material verbauen will und den oft gehörten Wunsch, wegen nachlassender Sehkraft auf große Spuren zu wechseln, dachte ich, dass ich hier ein schönes kleines Projekt für das Forum machen kann.
Zunächst etwas zu den Rahmenbedingungen. Häufig scheitert der Umstieg daran, dass vermutet wird, einfach nicht genug Platz zu haben bzw. dass die Modelle in den großen Größen einfach nicht bezahlbar sein. Zum Thema Platz:
Ich habe hier im Arbeitszimmer das allseits beliebte Ikea-IVAR-Regalsystem stehen (hier 30cm tief), in dem ich mir eine Regalebene frei machen konnte. Es sind dreimal breit (ca 80cm) und einmal schmal (ca. 40cm), daneben noch eine Lücke, die zu schmal war um sie mit dem System weiter zu bestücken. Nimmt man den Platz noch dazu, komme ich auf 3,36m in der Länge. Weniger komfortabel wird es in der Tiefe, diese bewegt sich zwischen 55cm an den Seiten (Türen) und 60m in der Regalmitte. Da kommen wir auf knapp 2qm. Umgerechnet auf Spur N, von der ich ja eigentlich komme, reden wir über ca 67*12cm, da hätte mancher gar nicht erst angefangen zu planen.
Über die 2qm komme ich dann zum Budget. Auf einer Modellbaumesse sagte man mir mal an einem Spur 0 Stand: "Egal in welcher Nenngröße Sie bauen, eigentlich kostet der Quadratmeter immer rund € 1000,--. Die Kostenblöcke verteilen sich einfach anders." Das wären dann nach dieser Rechnung € 2000,--. Da das aber immer noch eine Stange Geld ist, ist mein Ziel aufzuzeigen, dass es auch für die Hälfte geht.
Dabei soll das Projekt folgendes Umfassen:
1. Kosten für einen Unterbau
2. Kosten für Gleismaterial
3. Kosten für Rollmaterial und Fahrgerät (mindestens eine Lok und 3 Wagen)
Voraussetzung ist die Bereitschaft, gerade Gleise selbst abzulängen, das spart tatsächlich einiges, in 0 und 1 wird der Selbstbau einer Kreuzung erforderlich sein, Neuland für mich. Ansonsten ist bei den Gebäuden und weiterer Ausgestaltung Selbstbau angesagt.
In Spur 1 geht das ganze mit dem Budget sogar überraschend gut. Bei Beschränkung auf das Maxi-Segement sind sogar zwei Loks und 4 Wagen drin. Die Grundidee ist der allseits beliebte Endbahnhof einer Nebenstrecke. Auf der linken Seite wird es eine kleine Schiebebühne geben, die Fahrzeuge mit max 36,5cm Länge über Kupplung aufnehmen kann, was für die vorgesehenen Loks und Wagen ausreichend ist. In diesem Thread wurde im S1GF ein Gleisplan entwickelt:
https://s1gf.de/index.php?page=Thread&po...8883#post178883
Ein limitierender Faktor ist bei der Planung das Regal, das standardmäßig nur eine Tiefe von 30cm hat, weswegen die Stützen echte Herausforderungen bei der Planung darstellen. Wer diese nicht hat oder ein IVAR mit 50cm Tiefe sein Eigen nennt, kann da schon viel flexibler planen. Aber egal: Challenge accepted!
Durch die (stützenbedingte) Lage der Kreuzung ergibt sich zwar der Nachteil, das ein von Links einfahrender Zug schon auf der ersten Weiche steht, andererseits würde mit einem GmP ja auch zuerst der Personenbahnsteig angefahren, der dann ohne Überschreiten von Gleisen zu erreichen wäre. Die anderen Gleise wären dann:
Oben links: Fabrik mit Wageneinfahrt. So könnte auch eine Durchfahrt zur Schiebebühne weggetarnt werden und ein zusätzlicher Wagen ins Spiel gebracht werden.
Oben rechts: Ladegleis
Unten links: angedeutete Lokbehandlung? Irgendwie denke ich, so etwas sollte an einem Endbahnhof vorhanden sein, oder?
Aber auch für G und 0 habe ich bereits Alternativen entwickelt, die ich in der Folge auch präsentieren möchte. Alle Gleispläne werden als Anyrail-Dateien zur Verfügung gestellt. Vorteil hierbei ist, dass mit der Demoversion alle Pläne bis 50 Gleiselemente ohne Restriktionen bearbeitet werden können - ideal für dieses Projekt.
https://www.anyrail.com/de/download
Bei Spur G und Spur 0 liegen die Herausforderungen noch einmal anders. In Spur 0 wird es tatsächlich schwierig, das gesteckte Budgetziel zu erreichen, aber bei Nutzung von britischem Rollmaterial sollte es in Reichweite sein. Zu den spezifischen Herausforderungen schreibe ich dann bei jedem Gleisplan etwas.
So, für's erste habe ich genug geschrieben. Pläne werden vermutlich noch heute Abend hochgeladen. Auf jeden Fall würde ich mich über regen Austausch freuen, auch Verbesserungsvorschläge und Sparideen werden gern angenommen.
Viele Grüße
Dirk
Nachtrag: Ich habe im Titel mal "kein Geld" auf "wenig Geld" geändert, kein Geld wäre dann doch irgendwie irreführend.