Hallo Zusammen

seit über 30 Jahren H0 Mittelleiter bin ich dabei, eine N 2 Leiter Anlage zu planen und zu realisieren, neben meiner H0 Anlage. Die N Anlage wird nach Schweizer Vorbild der Gotthardstrecke sein, also mit Linksverkehr. eine reine Fahranlage, um bis zu 2m lange Züge in gezielten Gotthardmotiven fahren zu sehen. Da die Anlage nicht zu gross und kompliziert zu machen, wird der Bahnhof Wassen dargestellt. Die Gleisführung des Bahnhofs ist geradezu minimalistisch und leicht in genauem Massstab darzustellen.



Als Mittelleiterfahrer habe ich nie PRobleme mit den Kehrschleifen gehabt, daher hatte ich mich nie damit auseinander gesetzt. Jetzt führt kein Weg daran vorbei

Wintrack ist schonmal eine grosse Hilfe mit der Darstellung der Anschlüsse. Weiterhin habe ich vieles im Netz gelesen. Ich melde mich jetzt hier nur um eine Bestätigung von den 2L Experten unter euch zu holen.

Hier die Ansicht des Rohbaus



Praktisch habe ich zwei Kehrschleifen. Einmal den Schattenbahnhof und einmal die sichtbare Strecke. Diese zwei Kehrschleifen sind am zentralen Teil der Anlage, die grosse Wendel, angeschlossen. Eigentlich könnte ich die ganze Wendel an eine Kehrschleifenschaltung anschliessen. Wenn ein Zug vom Schattenbahnhof oder von der Strecke in die Wendel einfährt, wird diese geschaltet. In Anbetracht der Tatsache, dass aber nur ein Zug gleichzeitig in die Wendel fahren darf und ich 6 Abgänge habe, wäre das für mich eine zu grosse Einschränkung beim Zugverkehr. Also für mich keine wirklich Lösung.

Ich habe ja 3 Stellen, in der Zeichnung markiert, die ich beachten muss.

1. Hier habe ich den Gleiswechsel, damit Wendezüge vom mittleren Schattenbahnhof auf das linke Gleis fahren können. Da ja für eine Umpolung im Kehrschleifenmodul sich der Zug komplett im Isolierten Bereich finden muss, ist ein isolierter Bereich nicht möglich. Ich habe keine 2m Gleis bis zum mittleren Schattenbahnhof und ich will nicht den Schattenbahnhof komplett am Kehrschleifenmodul anschliessen.
Spricht was dagegen, dass ich den Gleiswechsel um 2m in die Wendel verschiebe und den isolierten Bereich auf beide Gleise bis zur Ein-/Ausfahrt Schattenbahnhof vorsehe?

2. das ist der mittlere Abgang aus der Wendel. Auf der Fahrstrecke habe ich in 80cm Abstand nochmal einen Gleiswechsel, daher habe ich keinen Platz um hier isolierte Strecken für das Kehrschleifenmodul einzubauen. Kann ich hier die eine Windung der Wendel, wo sich der Abgang befindet, komplett isolieren und für das Kehrschleifenmodul vorsehen?

3. Hier oben habe ich genug Platz, um ein isoliertes Gleis für die Umpolung vorzusehen. Sollte also kein Problem sein.

Im Allgemeinen: wenn ich geschickt die Pole anschliesse, sollte ich für die 3 Stellen je ein Kehrschleifenmodul brauchen, oder muss ich immer beide Fahrgleise damit ausrüsten, also 6 Module, um die Unabhängigkeit der Zügen zu bewahren?

In vielen Diskussionen hier im Forum wird immer verharmlost, wie einfach Kehrschleifenschaltungen zu realisieren sind, aber ich bin wahrscheinlich nach 30 Jahren sorglosem Gleiseverlegen in der Hinsicht Mental begrenzt. Daher hoffe ich auf eure Unterstützung.

Danke und Gruss

Stephan

Kein Zweileiterexperte, aber mir fallen an dem Plan sofort einige Ungereimtheiten auf:

• Wenn ich den Gleisplan richtig verstehe fahren Züge in einer Spirale herauf anstatt über Kehrtunnel.
• Links wird eine Menge Platz vergeudet für eine Helix, anstatt einfach einen Schattenbahnhof auf der obersten Ebene anzulegen.
• Der Bahnhof liegt auf der falschen Ebene.
• Die sichtbaren Gleise erinnern nicht an die Gotthardbahn.

[quote="Rüdiger von S" post_id=2244299 time=1612460562 user_id=31049]
Das finde ich insgesamt bedauerlich, gerade weil du das Vorbild Wassen in dieser Grösse eigentlich recht vorbildgetreu nachbilden könntest.
[/quote]¨

Hallo Rüdiger,

trägt zwar nicht zu meinen Fragen bei, aber trotzdem Danke ich dir für dein Feedback.

Die Anlage misst 4x1.5m. Ein genaues Abbild der gesamten Gotthardbahn zu erwarten wäre illusorisch. Für mich ist es ein "Kondensat" und muss mir nur den Eindruck erwecken.

Aber jetzt zu deinen Bemerkungen:

1. die Spirale dient nur als Zugang zu den Schattenbahnhöfen und ist selbst zusätzlich ein Zugspeicher. Züge von der Strecke kommend können diese nur bergab Richtung Schattenbahnhof befahren. Die "Gotthardstrecke" wird nur zwischen den Zugängen 2 und 3 befahren. Da befinden sich nur Kehrtunnels.
2. ein Schattenbahnhof auf der obersten Ebene bei der Anlagengrösse würde nie die gleiche Kapazität aufweisen wie der Grosse Schattenbahnhof zuunterst, der 26 Züge à 1,9m aufnehmen kann. Für eine reine Fahranlage ist das wichtig, dass nicht immer die gleichen Züge aus der Kehrschleife wieder rauskommen. Aber vielleicht verstehe ich, worauf du hinauswillst. Ich lasse es mir mal durch den Kopf gehen.
3. Der Bahnhof ist genau auf der richtigen Ebene. Auch in der Realität verläuft oberhalb vom Bahnhof Wassen eine weitere Gleisebene (zwischen Naxberg- und Leggisteintunnel). Darunter gibt es die Autobahn und nochmal darunter die unterste Gleisebene entlang der Reuss. Diese Ebene wird nicht von mir dargestellt. Die Autobahn werde ich am Anlagenrand noch andeuten.
4. Ich finde doch. Wie schon gesagt sind die beiden oberen Gleisebenen bei Wassen dargestellt Die Rohrbachbrücke wird von mir oberhalb der Rohrbachtunnel - Portals dargestellt. Wintrack hatte logischerweise kein 3D Modell für die Darstellung, daher ist sie als normale Brücke zu sehen. Nach dem Tunnel nach Wassen werden die mittlere und die obere Meienreussbrücken übereinander dargestellt werden. Die untere Ebene fällt wie gesagt aus. Nach diesen Brücken habe ich mir die dichterische Freiheit genommen, die Gleisaufteilung und den kurzen Broscerinatunnel darzustellen. Ist zwar südlich vom Gotthard, aber genauso eine sehr charakteristische Stelle der Gotthardbahn.

Den Bahnhof Wassen habe ich im genauen Massstab 1:160 vom Original Gleisplan dargestellt. Die Positionen der Weichen stimmen auf den mm genau. Nur die Einfahrt vom Rohrbachtunnel liegt gezwungenermassen dichter dran.

Und noch zum vergeudeten Platz über der Wendel. Da werde ich den Gotthardpass abbilden, mit dem See und ein Stück der Autostrasse.

Wie du siehst habe ich einige charakteristischen Elemente der Gotthardbahn integriert. Dafür habe ich mir auch Interpretationsfreiheit genommen. Auf der Anlagengrösse geht das nicht anders. Darauf krampfhaft die Realität abbilden zu wollen wäre Unsinn.

Ich werde trotzdem auf deinen Tipp über den oberen Schattenbahnhof grübeln. Könnte sein, dass was gescheites aus meinem Kopf raus kommt. Je länger ich drüber nachdenke umso mehr bilden sich bei mir neue Gleispläne im Kopf.

Danke dir

Gruss

Stephan

Ich denke, du hast meine Punkte teils missverstanden; vielleicht habe ich sie auch schlecht formuliert.

Ein Zug Erstfeld-Biasca fährt bei Wassen aufwärts durch drei sichtbare Ebenen von Osten betrachtet zunächst von rechts nach links, dann von links nach rechts, und schlussendlich wieder von rechts nach links. Die Kehrtunnel bilden eine S-Kurve und der Bahnhof Wassen liegt in der mittleren der drei Ebenen. Auf deiner Anlage fährt dagegen bei Betrachtung der Anlagenvorderseite derselbe Zug zunächst von links nach rechts, dann nochmals von links nach rechts, und dann erst von rechts nach links. Die Kehrtunnel bilden eine Spirale und der Bahnhof liegt in der untersten der drei Ebenen.

Ich hätte ja einfach den farblich hervorgehobenen Ausschnitt leicht gestaucht nachgebaut:



Da die Kehrschleifenproblematik dich zu beschäftigen scheint dachte ich, ein oberer Schattenbahnhof, der die ganze Anlage zum Kreis macht, käme da entgegen.

Und damit ist auch schon alles gesagt, was ich zu diesem Thema beizutragen habe.

Hallo Rüdiger,

ich habe dich schon noch richtig verstanden.

Wie gesagt habe ich platzbedingt auf die unterste Ebene verzichtet. Da mir Züge, die im Tunnel verschwinden und gleich wieder auftauchen nicht gefallen und kein Platz herrscht, um richtige lange Kehrtunnel zu realisieren, damit ein Zug ganz darin verschwindet, habe ich die Anlage sozusagen in 2 geteilt. Der hohe Bergrücken teilt optisch die Anlage in Längsrichtung. Wenn ich vor der Anlage stehe, sehe ich wie der Zug im Tunnel verschwindet. Dann fährt er ein ganzes Stück hinter dem Berg, bis er wieder vorne auf der oberen Ebene zum Vorschein kommt. Genauso wenn ich hinter der Anlage stehe. Klar taucht er auf der falschen Seite auf, dafür aber erst nach einer gewissen Zeit. Ist für mich ein Kompromiss, mit dem ich leben kann.

Ich muss beachten, dass ich auch lange Güterzüge fahren lassen will. Personenzüge bis 7 - 9 Wagen. das wird kritisch in den Ecken, wenn ich da Kehrtunnel mit engen Radien realisieren muss. Es ist immer noch eine 4x1.5m Platte und ich will nicht 3% Steigung überschreiten. Und ein weiteres Muss für mich ist der freie Zugriff auf Schattenbahnhöfe. Ich will keine Verrenkungen mehr machen müssen, um im Berg die Gleise zu säubern oder einen Zug zu bergen.

Aber ich habe deinen Hinweis verstanden. Ich werde schauen, was sich realisieren lässt. Vielleicht kriege ich es doch noch vorbildgerecht hin.

Gruss

Stephan