Moin zusammen,
ich wage mich mal in diesen Forumsteil, da ich denke, der Bericht ist hier besser aufgehoben, als in meinem Teppichbahn-Faden.
Den Uaai der Spedition Kübler sehe ich hier in Bietigheim-Bissingen oft herumstehen. Daher hat es mich Ende letzten Jahres gepackt und ich habe mir den Kibri Wagen gekauft.
Kibri Uaai 687.9 Spedition Kübler, Art. 16500
Der Inhalt des Kartons
bereits ab Werk bedruckte Teile
Nach dem auspacken und der Recherche vom Vorbild war recht schnell klar, dass das Modell nicht im Werkszustand bleiben kann. Bilder vom Vorbild, an denen ich mich orientiert habe hier.
Kibri hat den Wagen vorbildlich mit Druck im Tamponverfahren bedruckt. Dabei aber die Drehgestelle vergessen. Bei einer anderen Variante liegen alle notwendigen Anschriften als Aufkleber bei. Daher habe ich mir kurzerhand einen kompletten Decal-Satz für einen Uaai 687.9 gekauft, um die fehlenden Anschriften nachzurüsten. Und damit startete dann auch der Umbau.
Decalsatz und Metallachsen
Das anbringen der Decals war etwas knifflig, da die entsprechenden Stellen am Drehgestell nicht viel Platz bieten. Dabei muss man schon genau ausschneiden.
Erste Decals sind angebracht
Die Seiten komplett zugerüstet
Im direkten Vergleich sehen die Drehgestelle mit den Decals schon deutlich besser aus. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung.
Vor dem Aufbau hatte ich mir noch überlegt, ob er dann so bleibt, denn ich habe bisher noch kein Fahrzeug gealtert. Nur einen Prellbock, der mir aber sehr gut gefällt. Letztendlich habe ich mich dazu durchgerungen und den Drehgestelle ein bischen Rostpatina verschafft. Verwendet habe ich Revell AquaColor Rost, aufgetragen in Dry-Brush Technik.
Drehgestelle leicht verrostet
Zugerüstete Stirnseiten
Im gleichen Atemzug habe ich die Hebel an den Drehgestellen noch farblich hervorgehoben und die Stirnseiten Zugerüstet. Verwendet habe ich Zurüssteile eines Roco Wagen, die noch über waren. Eine Seite wurde komplett zugerüstet und mit Zugschlusstafeln von Eichhorn Modellbau versehen. Da der Uaai mit Ladung nicht geschoben werden darf kein Problem, denn er hängt immer am Zugschluss.
Aufgrund des direkten Lichtes vom Smartphone, wirkt der Rost hier deutlich extremer, als es bei normalem Licht tatsächlich ist.
Nach dem durchtrocken der Drehgestelle wurden Decals und Alterung mit mehreren Schichten Mattlack versiegelt. Verwendet habe ich den Tiefmatten Acryl-Klarlack von Bergswerk Modell. Dieser wurde mir von einem Kollegen empfohlen. Von dem Lack bin ich sehr begeistert. Die Verarbeitung war einwandfrei und das Ergebnis ist für mich perfekt.
Versiegelte Drehgestelle, ca. 5 dünne Schichten Klarlack
Normales Tageslicht
Pufferteller farblich akzentuiert
Nachdem der Mattlack durchgetrocknet war, wurden die Pufferteller noch schwarz glänzend hervorgehoben, da diese auch beim Original wegen der Schmiere glänzen und eher nicht rostig sind.
Für die komplettierung fehlten nun nur noch die Achsen. Im Bausatz befinden sich nur Kunststoffachsen und Kibri empfiehlt auch die Verwendung von Metallachsen, wenn der Wagen auf der Anlage betrieben werden soll. Getauscht werden müssen je Drehgestell die äußeren Achsen, diese haben Spitzlager. Die jeweils 3 mittleren Achsen werden mittig gehalten.
Die Achsen habe ich mir bei Thomschke bestellt, da sie dort günstiger sind, als original Roco, die Kibri empfiehlt. Da ich eine Mischung aus Metall und Kunststoffachsen nicht wollte, mussten ganze 20 Achsen für den Wagen gekauft werden
Leider produziert Thomschke nur noch Standardachsen. Die mittleren Achsen dürfen aber kein Achslager haben. Also habe ich vorab an einem vorhandenen Radsatz getestet, ob ich die Spitzlager selber entfernen kann.
Operationstisch zum Achslager entfernen
entferntes Spitzlager
Das Schlachtfeld nach der Arbeit
8 normale Achsen und 12 bearbeitet
Von 12 der 20 Achsen habe ich die Spitzlager entfernt. Das hat wunderbar funktioniert. Verwendet habe ich die kleine Metall-Bügelsäge, die ihr auf dem Bild seht. War aber eine Fleisaufgabe bis alle 24 Spitzlager entfernt waren. Zudem habe ich die Radscheiben mit zwei Lagen Krepp abgeklebt, um ein verkratzen der Oberfläche zu vermeiden. Die entstandenen Grate, auf dem einen Bild gut zu sehen, habe ich im Nachgang noch mit einer Schlüsselfeile entfernt.
Die Drehgestelle konnten nun komplettiert werden. Auf dem Testgleis dann die erste Stellprobe. Dabei habe ich festgestellt, dass die einzelnen Drehgestelle noch leicht schwergängig waren. Kurz die Achslager leicht gefettet und die Drehgestelle liefen einwandfrei.
erste Stellprobe
die ersten Teile des Tragschnabels angebracht
Größenvergleich mit einer Köf3 von Roco
Da die Halteplatten der eigentlichen Träger schon ein Teil sind, konnten diese gleich probegelegt werden. Der erste Eindruck gefällt. Auch mit der Köf3 vorne dran als Größenvergleich. Ob solch eine Lok jemals so einen Tragschnabelwagen (mit Ladung) gezogen hat??? Dürfte ja eigentlich außerhalb ihrer Gewichtsklasse liegen.
Vom eigentlichen Zusammenbau der Träger und des Transformators habe ich keine Bilder gemacht, denn das ist einfach nur zusammenbau nach Anleitung. Dei einzelnen Teile des Wagens, insgesamt 9, werden nach dem Zusammenbau nur noch in einander gesteckt.
Uaai 687.9 im Fahrzustand ohne Ladung
und komplett mit Transformator
Im Größenvergleich mit einer 218, der "natürlichen" Zuglok
leicht verschmutzter Transformator
Mit einer Gesamtlänge von 50cm (mit Transformator) steht letztendlich ein ordentliches Stück Wagen auf dem Gleis. Auch gemeinsam mit der 218 ist das ein sehr schönes Gespann. Optisch habe ich zum Abschluss noch den Transformator leicht verschmutzt, damit die Details besser wirken und der Plastikglanz verschwindet.
Ein sehr gelungenes Modell von Kibri!
Ich hoffe, der Baubericht hat gefallen. Zum Abschluss habe ich euch noch ein Video von den Testfahrten des Uaai. Das Fazit dazu: läuft einwandfrei! Und nicht am EC Stuttgart-Zürich stören lassen, der sich ins Video geschmuggelt hat