Nach langer Zeit, in der ich die Modelleisenbahn vor allem über Zeitschriften und Internet verfolgt habe, ist nun die Zeit gekommen, nach meiner Jugend wieder eine kleine Modelleisenbahn aufzubauen. "Bad Bärenalb" soll der Titel der beiden Module sein, die ich plane und baue. Mancher mag sich schon denken, auf welches Vorbild ich da schiele. In Anlehnung an den Bahnhof Bad Herrenalb sollen zwei Endmodule entstehen, die später auch erweitert werden können. Zur Zeit ist der Endpunkt bloß ein Schattenbahnhof aus dem bereits vorhandenen Fleischmann-Profigleis im Ivar-Regal.

Für die neue Modulen soll aber überwiegend Tillig-Elite-Gleis und in Ergänzung auch Roco-Line verwendet werden. Die Wahl fiel auf Bad Herrenalb, weil sich hier verschiedene Themen auf engstem Raum vereinen lassen. Zum einen gibt es einen regelmäßigen Zugverkehr durch die Stadtbahn. Durch die Wendeschleife um das Empfangsgebäude entsteht sogar für den Betrachter eine echte Fahrstrecke. Der Museumsverkehr am Wochenende bietet mir die Möglichkeit, meine verschiedenen liebgewonnen Dampfloks rücksichtslos einzusetzen. Zum Schluss kommt noch der Güterverkehr, den die AVG - allerdings nicht bis Herrenalb - betreibt. Ein Holzverladegleis wirkt im Schwarzwald nicht unplausibel. Eine Schotterverladung soll später vielleicht in einem der anschließenden Module hinzukommen.

Folgenden Gleisplan auf einer Größe von 2,00 x 0,80 m habe ich entworfen.


Manches vom Original ist wiederzuerkennen und anderes abgewandelt. Den historischen Lokschuppen gibt es nicht mehr und er war auf der anderen Seite. Auch die Talstation der Falkenburgbahn ist gewandert, bildet aber an der geplanten Stellen einen guten optischen Abschluss. Auch der Omnibussteig wurde auf die andere Seite verlegt, wo eigentlich ein Hang ist. Das Freiladegleis ist ebenfalls eine Erfindung von mir.

Angeregt wurde ich übrigens auch von der Anlage "Trambaantje" von Marc de Bruin (https://www.youtube.com/watch?v=4sTTEgayiZ8).

Nun warte ich darauf, dass die bestellten Materialien nach und nach eintreffen. Der Rahmenbau ist bereits vorangeschritten. Davon gibt es demnächst Bilder.

Lars

Hallo Lars,

willkommen hier im Forum!

Als ich deinen Threadtitel las, dachte ich sofort: Da wird doch wohl nicht jemand... doch, genau, Bad Herrenalb!
Wie kommt man in Niedersachsen ausgerechnet auf diesen "Ländle" Bahnhof?
Ich war im Januar dort und dachte mir auch schon, dass das eigentlich der ideale Bahnhof für eine aktuelle Modellbahn auf kleinstem Raum ist.
Mit allem dabei, modernem Lokschuppen, Busbahnhof schönen alten Bahnsteighallen, Kehrschleife und Elektrifizierung.

Die Bahnsteighallen dort stammen übrigens vom ehemaligen Bahnhof Baden-Baden.

Wenn Du willst, kann ich hier ein paar Bilder von den Bahnanlagen einstellen, welche ich im Januar dort gemacht habe.

Welches rollende Material willst Du denn einsetzen? Von Roco gibt es zwar eine Albtalbahn, welche immer mal wieder auf dem Gebrauchtmarkt zu finden ist, dabei handelt es sich aber um die Mehrsystembahn, die nie auf der eigentlichen "Albtalbahn" unterwegs war.

Grüße Julian

Moin.

Ein ungewöhnlicher Plan, der mir aber gut gefällt! Ich bleibe mal dran.

Viele Grüße

Jörg

Hallo Julian,
die 2-Sytem Stadtbahnwagen GT8-100C/2S fuhren in der Anfangszeit regelmäßig bis Bad Herrenalb, heute auch noch fallweise (lt. Literaturangaben).
Volker

Herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen und das Willkommen.

@Julian + Volker: Mein Plan ist tatsächlich, einen GT8-100C/2S gebraucht zu ergattern. Der reicht mir erstmal für das Albtal-Feeling. Ob ich die Bahnhofshalle umsetze, weiß ich noch nicht. Sie ist zwar sehr ikonisch für den Bahnhof. Im Modell könnte sie aber optisch einfach im Weg sein. Das muss sich später herausstellen.

Lars

Der Rahmenbau ist mittlerweile voran geschritten. Der Rahmen besteht aus 10mm Pappelsperrholz, das ich mir im Baumarkt auch im Internet zugeschnitten bestellen konnte. Beim Modulbau habe ich mich an den Vorgaben der MiniMax-Module orientiert. Allerdings ist noch eine 50 cm hohe Rückwand, die als Hintergrundkulisse dienst, hinzugekommen. Nach links können die Module erweitert werden. Rechts kommt noch eine Seitenwand hinzu. Die Module können dann gegeneinander verdreht mit einer zusätzlich angeschraubten Seitenwand transportiert werden.



Die Grundplatten liegen zur Zeit noch lose auf. Der Gleisplan wurde aber schon mal ausgedruckt und aufgelegt. Der sächsische Lokschuppen dient als Platzhalter



Im provisorischen Schattenbahnhof wartet der Bauzug schon auf den ersten Einsatz.



Viele Grüße aus Bad Bärenalb von Lars

Langsam schreitet der Gleisbau in Bad Bärenalb voran. Die beiden Modulkästen sind fertig gebaut.


Zum Transport lassen die Module sich gegeneinander verschrauben und bilden eine Transportbox. Die eine Stirnseite ist zugleich auch Seitenwand des 2. Moduls. Eine weitere Stirnwand wird zum Transport angeschraubt.


Auf dem ersten Modul liegen die Gleise. Als Antriebe wurden unterflur die von Hofmann verbaut. Die Gleise stammen von Tillig, die Dreiwegweiche von Roco.


Auch auf dem zweiten Modul wird weitergebaut. Aber es ist noch einiges zu tun. Gut zu erkennen ist die Wendeschleife für die Straßenbahnen. Dort habe ich auch eine Weiche des Luna-Straßenbahngleises verwendet, weil ich an der Stelle einen engen Radius brauchte. Dieser beträgt wie der der ganzen Wendeschleife 250mm. Die Verbindung der Tilliggleise mit der Weiche stellte sich aber als schwieriger heraus als von Tillig angegeben. Schlussendlich habe ich an den Gleisenden den Schienenkopf und -fuß weggefeilt, so dass ich den verbliebenen Rest in das Luna-Hohlgleis schieben konnte. So sollte eine sicherere Verbindung entstanden sein.

Nun hoffe ich, in den nächsten beiden Monaten gut voranzukommen, denn dann steht unser Umzug an, für den sich die transportable Bauweise dann schon gelohnt haben wird.

Mit vielen Grüßen aus Bad Bärenalb
Lars

Hallo,

geht es weiter mit Bad BärenHerrenalb?

Gruß
Heiko

Hallo Heiko,
vielen Dank fürs Nachfragen. Gerade geht es nicht so wirklich voran. Denn wir sind gerade umgezogen und unser Töchterlein wurde geboren. Aber die beiden Module sind schon auf dem Dachboden aufgebaut. Mal sehen, wie da so die Temperaturschwankungen sind. Einen anderen Ort gibt es allerdings nicht. Mal sehen, wann ich zum Weiterbauen komme.



Gruß, Lars

Moin Lars.

Ich gratuliere ganz herzlich zum Nachwuchs!!!

Da hat man definitiv erstmal besseres zu tun als zu mobahnen. Na, und dann noch Umzug und neue Wohnung, da ist sicher halligalli bei euch.

Der Dachboden sieht aber nicht schlecht aus, das wird schon. Muss ja!-)

Kritisch waren bei mir immer eher die Gleise als die Modulkisten selbst, was Temperaturschwankungen betrifft...

Viel Spaß und hoffentlich bis bald einamal.

Gruß

Jörg

Zitat von EC6 im Beitrag #2

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Als ich deinen Threadtitel las, dachte ich sofort: Da wird doch wohl nicht jemand... doch, genau, Bad Herrenalb!

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Hallo Jürgen,
das freut mich ja, dass zumindest der Projektname ein Wiedererkennungswert hat. Mal sehen, ob das dann auch für das Projekt zutreffen wird. Vielen Dank für das Angebot mit den Fotos. Im jetzigen Stand reicht mir das Material aus den Tiefen des www und meine eigene Erinnerung von vor etwa 20 Jahren.
Ich hoffe, es passiert bald mal wieder etwas mehr.

Beste Grüße
Lars

In sehr kleinen Schritten geht es in Bad Bärenalb weiter. Ein kleines Adapterstück zum Anschluss des Schattenbahnhofs im IVAR-Regal ist fertig geworden. Mein Weihnachtsgeschenk, der Liebherr Gleisbagger ist bei den Gleisarbeiten zu sehen.





Dies soll auch der Anlass sein, aus der (fiktiven) Geschichte meiner Albtalbahn zu berichten. 1898 wurde die 25km langen meterspurigen Schmalspurbahn nach Bärenalb (damals noch ohne „Bad“) eröffnet. In den 1960er Jahre erfolgte dann die Umspurung auf Normalspur. Anders als die echte Albtalbahn wurde meine Albtalbahn aber nicht elektrifiziert. Bereits in den 70er Jahren wurde der Personenverkehr zunehmend ausgedünnt und ein paralleler Busbetrieb eingerichtet. Zum Schluss verblieb nur noch ein Zugpaar morgens und am Mittag für den Schülerverkehr. 1986 wurde der PV dann endgültig eingestellt. Der Güterverkehr, vorwiegend Holztransporte, konnte sich noch bis 1994 halten.
Seit dem Dampfverbot bei der Bundesbahn entwickelte sich die Strecke aber zum Domizil der „Unentwegten Eisenbahnfreunde“ (UEF), die mit ihren historischen Zügen einmal im Monat Ausflügler in das Albtal brachten.
In den 90er Jahren drohte der Strecke das endgültige Aus. Aber letztlich konnten sich die Reaktivierungspläne durchsetzen, die die Albtalbahn mit dem Straßenbahnnetz verbinden werden.
Gerade bin ich bei der Wiederherstellung der Strecke für den Wochenendausflugsverkehr, dem dann, vor dem Stadtbahnausbau, ein Vorlaufbetrieb mit Dieseltriebwagen folgen soll.

Lars

Hi Lars,

nicht nur der Name hat Wiedererkennungswert. Die Story kommt mir in Teilen auch sehr bekannt vor ...

Zitat von Ferrovia im Beitrag #13

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Aber letztlich konnten sich die Reaktivierungspläne durchsetzen, die die Albtalbahn mit dem Straßenbahnnetz verbinden werden.

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@Jürgen: Genau. Als letzter Schritt ist natürlich die Elektrifizierung geplant, damit die rot-gelben Stadtbahnwagen ihre Runde um das Bärenalber Empfangsgebäude drehen können.

Heute gibt es nur zwei Bilder, die davon zeugen sollen, dass auch am anderen Ende des Bahnhofs die Arbeiten langsam, aber stetig vorangehen.

Moin,

bin am Wochenende auf einen Beitrag in einer
Zeitunggestoßen. Vielleicht ist es für Dich von Interesse.

Viele Grüße
Jürgen

Moin Jürgen,

von der Anlage habe ich schon ein paar Bilder im Netz gesehen. Vor allem der Lokschuppen ist interessant für mich.

Hallo,

ich denke auch, für die straßenbahntypische Wendeschleife und den Dieselverkehr braucht die Geschichte eine besondere Wendung...

Willst du denn Oberleitung bauen, oder nicht? Und was an Fahrzeugen würde bei fehlender Oberleitung durch die Schleife fahren?

Ich stelle mir vor, dass die Arbeiten für die Reaktivierung im vollen Gange sind: Die Schleife wird als Erste hergestellt. Die Oberleitung wird dann sehr früh errichtet, da die kommenden Stadtbahnwagen erprobt werden sollen, noch auf Teilen einer nicht modernisierten Anlage.
Allerdings kommt es dann im Projekt zu Schwierigkeiten, weil sich die Umbauten für die Anbindung der Strecke an das Straßenbahnnetz in der nahen Großstadt verzögern. Dadurch muss für eine Übergangszeit nochmal ein Ersatzkonzept gefahren werden, wozu zeitweise Dieseltriebzüge helfen, weil auch die ersten Stadtbahnwagen für eine Rollkur zurück ins Werk müssen.
Dennoch erfreut sich die neue Oberleitung großer Beliebtheit bei den Unentwegten Eisenbahnfreunden, welche damit schon Ausflugszüge mit einer E94 der "Elektrischen Zugförderung Werkelfreudiger" durchführen...

Hallo PCvD,
die Oberleitung kommt definitiv. Die Frage ist eben nur wann. Vor dem Oberleitungsbau habe ich nämlich ne Menge Respekt.
Ne gute Begründung muss ich mir noch überlegen. Ich dachte - so ähnlich wie Du es vorschlägst -, dass es erstmal einen Vorlaufbetrieb mit Dieselfahrzeugen gibt, da sich der Stadtbahnausbau noch etwas verzögert. Mal sehen, wie es wird.

Seit dem letzten Post ist doch einige Zeit vergangen. Aber es geht weiter. Eine RocoLine-DKW hat mir Probleme bereitet. Allerdings habe ich den Fertigungsfehler erst bemerkt, als die Weiche schon eingebaut und verlötet war.

Das Problem bestand darin, dass an eine Weichenzunge über die Backenschiene hinausstand.


Als Ursache dafür zeigte sich ein Fertigungsfehler, wo ein Stück des Schienenfußes nicht weitgenug zurückgefräst worden war und daher auf der Schwelle auflag.


Da ich einer Reklamation wenig Aussicht auf Erfolg gab, weil ich schon die Stromanschlüsse neu verlötet und die Stellweichen gekürzt hatte, wagte ich mich an die eigenhändige Reparatur, von der ich keine Bilder gemacht habe. Die Weichenzunge ließ sich aber tatsächlich demontieren und der Schienenfuß mit einer Feile bearbeiten. Als dabei der kleine Metallhaken, der in die Stellschwelle greift, abbrach, stand die nächste Herausforderung an. Aber auch hier ließ sich etwas Draht anlöten und nun funktioniert die DKW, wie sie es soll.

Aus Bad Bärenalb grüßt Lars

Moin Lars.

Zitat von Ferrovia im Beitrag #21

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Eine RocoLine-DKW hat mir Probleme bereitet. Allerdings habe ich den Fertigungsfehler erst bemerkt, als die Weiche schon eingebaut und verlötet war.

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Der Gleisbau in Bad Bärenalb ist nun bis auf weiteres abgeschlossen. Das Gleis, das sich an den noch offenen Abzweig der DKW anschließen wird, wird erst in einem späteren Bauabschnitt errichtet.


Dafür hat die Baufirma nun auch endlich ein anständiges Bauschild errichtet. Wie man sieht, werden sich die Arbeiten in Bad Bärenalb - nicht anders als bei der echten Bahn - noch einige Jährchen hinziehen. Mal sehen, ob die Zeit reicht. Wenn nicht, wäre das ja auch nicht unrealistisch.


Mit den besten Wünschen für 2023
Lars

An einer Stelle müssen wahrscheinlich häufiger Loks von ihren Zügen abgekuppelt werden. Und ebenso wahrscheinlich ist diese Stelle gar nicht so gut zugänglich. Im Rohzustand sieht die Abhilfe so aus.


Eingebaut sieht der Entkuppler dann so aus. Von oben ist er als Teil des Überwegs getarnt. Der Antrieb wird später mechanisch erfolgen.


Das Signal im Hintergrund ist übrigens ein Provisorium, um einen optischen Eindruck zu gewinnen, ob es zu groß wirkt.

Im originalen Bad Herrenalb steht ebenfalls ein solches zweibegriffiges Formsignal. Eine fahrdienstliche Funktion hat es allerdings nicht. Früher wurde es schlicht mit dem Gleissperrsignal geschaltet, das es trägt. Mittlerweile scheint es aber nicht mehr geschalten zu werden. In den aktuellen örtlichen Anweisungen der AVG wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Formsignal nicht zu beachten ist. Das eigentliche Asig steht als Gruppenausfahrsignal weiter hinten. Hier noch eine Aufnahme aus dem Jahr 1999, als ich bei einer Wanderung mit meinem Vater zum bisher einzigen Mal in Bad Herrenalb war.


Und schließlich noch ein Bild des ersten Sonderzugs der UEF (Unentwegten Eisenbahnfreunde) anlässlich der Fertigstellung der Gleise in Bad Bärenalb.


Es grüßt
Lars

Hallo Lars,
Glückwunsch, die erste Zugfahrt ist schon immer was besonderes