RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#1 von Einstern , 18.03.2021 09:58

Hallo

ich beabsichtige meine alte Märklin Bahn neu aufzubauen. Doch zuvor quält mich eine Systemfrage. ich hoffe, dass einige hier im Forum damit schon Erfahrung haben.

Ausgangslage:
Ich habe hauptsächlich M-Gleise und passende alte Loks aus der Jugend die unbedingt mitfahren sollen neben einigen neueren.

Mein Ziel:
Die neue Anlage wird lange Gerade haben (9m), eventuell mit dezenten angedeuteten Kurvenschwung. Ich habe mich daher gedanklich von den M-Gleisen verabschiedet. Die Kunststoffgleise (flex) sehen da sehr überzeugend aus. Auch gefallen mir schlanke Weichen. In erster Näherung wären Märklin K-Gleise wohl die Lösung. Jetzt ist ist aber etwas blödes passiert: Ich habe mir YouTube Videos angeschaut! Noch besser als 3-Leiter K-Gleise sehen 2-Leiter K-Gleise aus, welche dann offensichtlich dann nicht mehr von Märklin sind.

Und das ist das Problem:
Wenn ich mein rollendes Material ohne chirurgische Eingriffe weiterfahren lassen will, dann werden beide Schienen zur Masse. Nun plane ich noch eine Oberleitung. Für E-Loks perfekt (habe ich auch in YouTube gesehen). Aber, nun haben die Dampf/Diesel-Loks keine Chance mehr.

Erster Lösungsansatz:
Die Dampf/Diesel-Loks bekommen eine Li-Ionen Akku verpasst. Damit können sie weite Strecken "stromlos" fahren (ja, mir ist klar, dass da kein digital Signal ankommt - wird das ein separates Thema). Es wird besondere Bereiche auf der Anlage geben, wo der Akku wieder aufgeladen werden kann (habe schon Ideen). Das einfachste ist, wenn die Ladezonen Mittelleitergleise haben und die Aufladung über den Schleifer erfolgt.

Und nun endliche meine Frage
Schadet es Lok oder Schiene wenn Schleifer-Loks über Zweileitergleise fahren?


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#2 von supermoee , 18.03.2021 10:08

Hallo

mit der Zeit werden sich Verschleissspuren auf den Schwellen ergeben. Metall ist nun mal härter als Kunststoff. Der Mittelleiter ist aber nur eine Seite des Problems. Das Unterschiedliche Schienenprofil muss auch bei den Übergängen beachtet werden.

Hast du mal daran gedacht, Mittelpunktkontakt - Bänder zu benutzen? Oder sogar Selbstbau mit Nägeln. Damit könntest du deine 2L Gleisabschnitte ausrüsten. Beispiele gibt es hier im Forum einige.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#3 von histor , 18.03.2021 10:11

Nur mal angenommen, mit der Akkuaufladung funktioniert es nach deinem Plan - die Loks fahren mit dem Schleifer (Pol A) bei Weichen gegen die Schiene (Pol B) und erzeugen einen Kurzschluss. Auch können bei Weichen mechanische Stöße der Schleifer an die Schienen zu Problermen führen.


Freundliche Grüße
Horst
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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#4 von SBB IC , 18.03.2021 10:21

Hallo,
und v.a. die Roco Flüsterschleifer reißen gerne ab, ganz zu schweigen wenn man sie nicht richtig über die Weichen führt. Märklin realisiert das führen mit den hohen Pukos bei Märklin-Weichen. Jedoch kann man auch 2-Leiter Weichen mit Nägeln als Pukos und einer Polarisierung der Schienen auf 3-Leiter umrüsten.

Liebe Grüße,
Timon


Viele Grüße

Timon

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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#5 von chrilu , 18.03.2021 10:27

Moin,

ehrlich gesagt: Wenn Du 2-Leiter-Gleise verbauen willst, würde ich auch nur 2-Leiter-Loks drauf fahren lassen. Klar, bei den Märklin-Elloks kannst Du den Schleifer abmontieren und den Panto als Bahnstromabnehmer nutzen. Solltest Du Digital fahren, wird das problematisch(er); da ist die Oberleistung meist funktionslos, weil einfach der Kontakt schlechter ist.

Wenn Du nicht allzu viele alte Märklin-Loks hast, würde ich die in die Vitrine stellen und mit 2-Leiter/DC neu anfangen, wenn Dir das Gleis so gut gefällt.

Zu guter Letzt kannst Du auch 2-Leiter-Gleise zu Mittelleitergleisen umbauen; da gibt es Mittelleiter zu kaufen für den Schwellenzwischenraum, der kaum auffällt und besser aussieht als Märklin-Gleis. Problematisch dürften aber die hohen Spurkränze der alten Märklin-Loks sein.


Viele Grüße
Christian

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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#6 von E-Lok-Muffel , 18.03.2021 13:17

Hallo Sternchen,


unter dieser Prämisse:

Zitat

Wenn ich mein rollendes Material ohne chirurgische Eingriffe weiterfahren lassen will...


Geht das tatsächlich nur für E-Loks, die vor >20 J von Märklin sämtlich mit funktionierenden Pantographen ausgestattet wurden. Allerdings haben die neuen Modelle des Digital-Zeitalters fast gänzlich nur noch Attrappen auf dem Dach!
D.h. jung und alt an der Oberleitung wird auch nicht funktionieren.

Zitat
Erster Lösungsansatz:
Die Dampf/Diesel-Loks bekommen eine Li-Ionen Akku verpasst. Damit können sie weite Strecken "stromlos" fahren (ja, mir ist klar, dass da kein digital Signal ankommt - wird das ein separates Thema).


Hier beißt sich die Katze wieder in den Schwanz, weil Du diesen Akku in die Loks implantieren musst, also doch chirurgischer Eingriff!
Dieser tut sowieso not, da Du von DIGITAL-Signal schreibst, die passenden Loks zum M-Gleis aber doch noch analog waren...(Blauer oder weißer Trafo!)

Das bedeutet jetzt:

    Du bleibst beim 3-Leiter-Gleis und analog, dann musst Du keine Loks operieren. Du kannst Zweileiter-Gleise mit Nachrüst-Pukos (Gibts von Weinert/Peco oder von Weichen-Walter = Suchmaschine bemühen!) ausrüsten und hast keine Probleme, Moderne Digital-Loks laufen auch analog, jedoch ohne die vielen eingebauten Gimmicks...

    Du gehst komplett auf 2-Leiter, weils schöner aussieht, und verbannst Deine alten Schätzchen in die Vitrine oder auf den M-Gleis-Testkreis

    Du rückst von Deiner Prämisse ab und öffnest sämtliche Lokomotiven für Dekoder-, Motor- und ggfs. auch Akku-UM-bzw. -einbau...


Nur bei der letzten Option hat die Titelfrage eine wirkliche Relevanz!
Diese ist eindeutig mit JA zu beantworten (s. die anderen posts).

Gruß
uLi


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#7 von Michael K. , 18.03.2021 15:36

Hallo,

Zitat

Erster Lösungsansatz:
Die Dampf/Diesel-Loks bekommen eine Li-Ionen Akku verpasst. Damit können sie weite Strecken "stromlos" fahren (ja, mir ist klar, dass da kein digital Signal ankommt - wird das ein separates Thema). Es wird besondere Bereiche auf der Anlage geben, wo der Akku wieder aufgeladen werden kann (habe schon Ideen). Das einfachste ist, wenn die Ladezonen Mittelleitergleise haben und die Aufladung über den Schleifer erfolgt.

Und nun endliche meine Frage
Schadet es Lok oder Schiene wenn Schleifer-Loks über Zweileitergleise fahren?



spätestens an der ersten Weiche, möglicherweise auch beim Übergang vom 2L-Gleis auf Puko-Gleis, wird die Fahrt abrupt enden, wenn der Schleifer sich mit der Flügelschiene über die Richtung streitet oder an den Pukos hängen bleibt. Sinnvoller wäre sicher der bereits genannte Ansatz, die Gleichstromgleise mit Mittelleiter zu versehen oder sich über einen Umstieg auf 2L Gedanken zu machen und die älteren Märklin-Schätzchen für den gelegentlichen Tischbahn/Teppichbodeneinsatz zu bewahren.

Bis denn
Michael


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#8 von Dreispur , 18.03.2021 15:50

Hallo !
Alternativ kanst du ein seperates Märklin K-gleis in deine Anlage bauen um auch deine Schätzchen fahren lassen .
Denke da an Eine Paradestrecke und seperates Bahnhofgleis . Das ganze nur ein Oval eventuell mit Tunnel Durchfahrt .
Die Hauptanlage mit 2 Leitergleis .
Steuern geht mit gemeinsamer Centrale oder seperat mit einer MS 2 . Oder sogar analog .


mfG ANTON

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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#9 von steve1964 , 18.03.2021 17:03

Hallo Einstern,
der Lösung meines Vorschreibers Anton möchte ich mich anschließen.
Ein separates K - Gleis neben dem 2 - Leiter Gleis, und du hast auch
ohne Weichen gute Fahrmöglichkeiten für deine alten Märklin Loks.

Falls du trotzdem schlanke K - Weichen ( 2274 ? ) einbauen möchtest,
können alle 2 - Leiter Loks bei einsprechender Einspeisung darüber
fahren, weil die die Innenschienen und Herzstücke gg.einander isoliert sind.
Nur die Anschlußgleise müssen dazu noch unten am Schwellenband
durchtrennt und für DC separat eingespeist werden.

Wenn es eine 3. Spur wird, würde ich es nach innen legen,
dann fallen evtl. die Pukos weniger auf.

Übrigens habe ich mal einem K - Gleis durch farbliche Nachbehandlung
eine Betonschwellenoptik verpasst und auch gut eingeschottert,
dazu die Pukos seitlich noch patiniert, sie sind dadurch sehr
unauffällig.
-



-

Die Profile würde ich immer patinieren, rostbraun, dann erscheinen sie
auch weniger massiv im Verglich zu den Code 100 / Code 75 Gleisen
des 2 - Leiter Systems.

Ach ja und mit M - Gleis habe ich das auch mal durchexerziert :
-


-

Ich schau mal vielleicht finde ich das Foto wo ich die langen geschwungenen
" Riesenradien " mit M - Gleis gelegt habe. Geht alles....

Was die Lithium - Ionen Akku Variante betrifft,
so habe ich eine Frage :
Passen die nicht auch mitsamt RC - Empfänger in einen Tender einer Dampflok
bzw. in einen Gepäckwagen hinter einer sonstigen Lok ?

Viele Grüße
Steve


Ich baue, also bin ich.


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#10 von Instandsetzung , 21.03.2021 12:47

Hallo,


Zitat

. . . meine Frage
Schadet es Lok oder Schiene wenn Schleifer-Loks über Zweileitergleise fahren?


[quote="Michael K." post_id=2265679 time=1616078205 user_id=826]
spätestens an der ersten Weiche, möglicherweise auch beim Übergang vom 2L-Gleis auf Puko-Gleis, wird die Fahrt abrupt enden, wenn der Schleifer sich mit der Flügelschiene über die Richtung streitet oder an den Pukos hängen bleibt.[/quote]

Und daher würde ich eher zu dem Ergebnis kommen:

Zweileitergleis schadet dem Mittelschleifer !

So ein Schleifer ist da auch mal ganz schnell abgerissen.


Ich vermute, daß Du Dein Uralt-Material gerne aus sentimentalen Gründen behalten möchtest.
Das ist ja auch durchaus legitim. Ich würde mich halt auch nur den hier gemachten Vorschlägen anschliessen und beide Systeme nebeneinander betreiben.
Habe ich genau so gemacht und irgendwann standen die historischen Modelle halt nur noch in der Vitrine. Nun kann ich in Erinnerungen schwelgen und mich an die "schöne gute alte Zeit" zurück erinnern, während die Modellbahn nun wirklich ein Modell des Vorbilds ist und man keine schrägen Kompromisse eingehen muss.


Nebenbei erwähnt, möchte ich noch Folgendes zu bedenken geben:

Du bist bestimmt nicht der Erste, der seine H0 Bahn mit Akkus betreiben will.
Es muss aber Gründe geben, warum sich dieses System in der Spurweite H0 ( von den preiswerten Startpackungen mal abgesehen ) nicht durchgesetzt hat.


MfG
Oliver


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#11 von Einstern , 21.03.2021 21:46

Hallo Freunde !

VIELEN DANK für die vielen wertvollen Beiträge. Auch wenn ich selbst schon etwas Vorgedacht habe, so sind die technischen und generalistische Antworten eine Hilfe um mich von meiner "Ergebnisoffenheit" langsam zu lösen und auf eine Entscheidung zu fokussieren.

Also gut, den Mittelleiter wahllos im Zweileiter-System vandalieren zu lassen ist ein No-Go.
Alles andere ist irgendwie machbar mit Kompromissen an Herz oder Technik.
Ich werde DAS jetzt erst mal sacken lassen ...


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RE: Schadet der Mittelschleifer dem Zweileitergleis?

#12 von Einstern , 21.03.2021 21:53

Zitat

Geht das tatsächlich nur für E-Loks, die vor >20 J von Märklin sämtlich mit funktionierenden Pantographen ausgestattet wurden. Allerdings haben die neuen Modelle des Digital-Zeitalters fast gänzlich nur noch Attrappen auf dem Dach!
D.h. jung und alt an der Oberleitung wird auch nicht funktionieren.



Neeee, oder??? Das darf doch nicht war sein?! Echt jetzt??
Ich bin wirklich verblüfft !!


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