Hallo,

ich komme eigentlich aus der H0-Welt und habe demzufolge nur ein beschränktes Wissen was die Technik den großen Spuren, speziell LGB anbelangt. Mein Sohn hat LGB (analog) und auch die besagte Lok gebraucht erstanden. Leider fährt sie nicht. Auf der Suche nach der Ursache habe ich das Gehäuse geöffnet und dabei gesehen, daß diese scheinbar digitalisiert wurde. Ob nun per DCC oder einem sonstigen Mehrzugsystem (evtl. sogar analog) kann ich nicht sagen. Die im Photo dargestellten Elektronik-Platinen habe ich gefunden. Also ausgebaut und die zugehörigen Kabel für den Motor mit Spannung versorgt. Motor geht.

Nun habe ich festgestellt, daß diese Lok, wie vermutlich bei den meisten LGB-Loks mit Licht, eine Platine verbaut ist, die vermutlich zur Spannungsregelung dient. Hier sind neben einigen Transistoren, Dioden und Widerständen zwei Spannungsregler installiert. Soweit, so gut. Nun wollte ich die Anschlüsse in den Originalzustand für analogen Betrieb zurückbauen. Leider ist mir absolut nicht klar wo was ran kommt. Vier dickere Dioden hatte ich zunächst als Brückengleichrichter ausgemacht, deren Zusammenschaltung stellt aber alles andere als die klassische Brückenschaltung dar. Die Dioden sind alle in Durchlaß- bzw. Sperrrichtung hintereinander (als Brücke) angeordnet. Wie soll sowas funktionieren?!

Meine Frage:
wo schließe ich an der LGB-Platine die Versorgung vom Gleis an, wo die beiden Zuleitungen vom Motor? Sind die Dioden original oder hat derjenige der das umgebaut hat hier einen Spezialtrick angewandt, den ich elektrotechnisch allerdings nicht verstehe und der für mich auch keinen Sinn ergibt.

Ich hoffe, daß man die Bilder einsehen kann. Ansonsten bitte ich um Rückmeldung. Es wäre schön wenn mir jemand weiterhelfen und ich das Teil zum Laufen bringen könnte.

Ominöse Elektronik:
https://www.magentacloud.de/lnk/33ishpz2

LGB-Lokplatine Lötseite
https://www.magentacloud.de/lnk/bPCMBKfx

LGB-Lokplatine Oberseite
https://www.magentacloud.de/lnk/QeCsBAZ3

Hier die Dioden alle in Durchlassrichtung hintereinander verbunden
https://www.magentacloud.de/lnk/X5ishVBS

Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

mit LGB bin ich leider auch nicht bewandert. Allerdings baue ich Loks, die in "mein BW" kommen elektrisch meist ohnehin neu auf. Die verbaute Elektronik sieht wirklich "spannend" aus. Im Zweifelsfalle würde ich mir aber keine Gedanken darum machen diese zu verstehen. Einfach raus damit.

Gerade im Analogbetrieb hast Du ka nicht viel zu beachten. Gleisspannung an den Motor, wenn sie im Vergleich zu anderen Loks in der falschen Richtung losfährt muss der Kabelanschluss am Motor halt vertauscht werden. Beim Licht ist es dann die Frage, ob es fahrtrichtungsabhängig leuchten soll (dann wären Dioden vonnöten), aber dann würde ich ohnehin für ein paar Euro auf LED mit entsprechenden Vorwiderständen umsteigen. Die alte LGB-Platine würde ich nur dann nutzen, wenn auf ihr irgendwelche wichtigen Halterungen montiert sind.

Das ist das Schöne bei Analog: Man kann eigentlich nichts kaputt machen.

Viele Grüße

Dirk

Hallo Thomas.
Hier gibt es zwei Zeichnungen. Ohne Gewähr, LGB hat öfter mal etwas geändert.
https://www.champex-linden.de/download_l...gen/20761-0.pdf
https://www.champex-linden.de/download_l...gen/20761-1.pdf
Die erste (20761-0.pdf) könnte passen, hat nur einen Steckverbinder (bei dir das rote Teil).

Hat die Lok einen Raucheinsatz / Verdampfer. Wäre wichtig wegen der Versorgungsspannung.
Erkennt man an den Farben der Anschlüsse vom Verdampfer. https://www.champex-linden.de/cl_pr_lgb_ersatzteile_5.htm

Lampen und Verdampfer sind wahrscheinlich für 5V ausgelegt.

MfG Werner

Hallo Thomas,

ich habe nicht viel LGB, aber so viel kann ich Dir hier sagen:

Foto 1: Kenn ich nicht, keine Infos. Aber auf jeden Fall nicht original. Kannst Du auch auf der von Werner eingestellten Zeichnung sehen: Die Teile sind nicht dabei. Und nach dem Zustand zu urteilen - wer weiß was das ist und ob es noch funktioniert. Der Schutzlack ist ja teilweise abgeplatzt.
Eine Vermutung: Es gibt ja analog-Soundmodule für Gartenbahnen. Vielleicht ist das so ein Teil aus früheren Tagen? Das würde die Potentiometer (keine Spannungsregler) erklären (Lautstärke und Rhythmus Dampfstöße). Ist denn ein Lautsprecher in der Lok verbaut?

Foto 2/3: Man sieht eine LGB-Beleuchtungsplatine, steht auch drauf: Art.-Nr. 2076/33. Mit dem Schalter kann man die Beleuchtung schalten. Es handelt sich um ein analog-Bauteil, das ich auch nicht zwischen Decoder und Beleuchtung setzen würde. Die Dioden dienen nicht zur Gleichrichtung (LGB fährt ja ohnedies mit Gleichstrom), sondern zur fahrtrichtungsabhängigen Lichtansteuerung. Dann ist da noch anderer Schnickschnack der unwichtig ist auf der Platine.

Somit schließe ich mich Dirks Ratschlag an: raus mit dem unidentifizierbaren Zeug, schließe die Platine an wie auf den Zeichnungen ersichtlich. Alternativ und zukunftsorientiert: Setze einen Decoder ein. Es muss ja kein ESU sein, auch günstige Großbahn-Decoder unter 50 EUR mit Susi tun ihren Zweck und können hinterher problemlos für kleines Geld mit Sound nachgerüstet werden (der eventuell vorhandene Lautsprecher kann ja wiederverwendet werden!). Und diese Decoder fahren auch analog.

Viele Grüße und Erfolg beim Herrichten der "kleinen Dicken!"
Guido

Ja der "Was-weiß-Ich-Dekoder" ist schon rausgeflogen. Das war auch meine erste Aktion.

Die Glühlämpchen wollte ich drin lassen, machen einfach ein schöneres Licht als die LEDs. Die setze ich vorzugsweise bei meinen H0-Umbauten ein, wo es auf Platz, lange Haltbarkeit und geringe Stromaufnahme ankommt. Und ja, die Lok hat auch einen Verdampfer. Und ich will es auf analog belassen.

Eigentlich wollte ich den Originalzustand wieder herstellen, d. h. mit der Original-Lokplatine. Der Motoranschluß dürfte keine Probleme bereiten, da hier auch noch die Kabel dran hängen an denen auch mit dem Umbau der Motor hing. Mir bereitet der Gleisanschluß Probleme. Will ich den bzw. die Spannungsregler auf der Originalplatine verwenden (hier sind zwei vorhanden, man sieht es auf dem vorher gezeigten Photo Planinenvorderseite), so müsste ich dies Kabel an eine Diodenbrücke anschließen, etwa wie in der Skizze unter A dargestellt. Dann spielt die Gleispolarität keine Rolle, an den Ausgangsklemmen der Brücke habe ich dann immer definiert + und -. Für den Spannungsregler brauche ich das, sonst funktioniert der nicht.

Die Dioden sind momentan wie in B dargestellt verschaltet. Die Anschlüsse hängen in der Luft, d. h. die haben bis auf eine Stelle keinen weiteren Anschluß zur Platine. Für einen Stromfluß muß ich also zwei Kabel anlöten. Nur wo und wie. Fakt ist, daß bei der in B dargestellten Verschaltung ich Gleis + und - immer über die Dioden kurzschließe. Das kann ja nicht sein. Sehr seltsam!

Nach der Explosionszeichnung der Lok (die hatte ich auch schon studiert) sieht es so aus als wären an den Stellen wo bei mir auf der Platine Dioden vorhanden sind, ursprünglich Stifte zum Anschluß der einpoligen Platinenstecker vorgesehen waren. Was m. E. auch sinnig ist, da bei LGB wohl so ziemlich alles über Stecker verbunden wird.

Der Direktanschluß der Lampen und insbesondere des Verdampfer direkt an das Gleis ohne Spannungsregler 5 V wird auf lange Sicht wohl keine Freude bereiten. Ich vermute, daß die nur bis 5 V ausgelegt sind. Aber hier schlägt halt mein nur begrenztes Wissen zu LGB durch.

Ich habe mal Märklin als Nachfolger von LGB angeschrieben. Schaun wir mal, ob von dort was brauchbares kommt oder ob die mir mit dem Hinweis auf Fachhändler bzw. Neukauf antworten.

Hier noch die Skizze mit den Diodenbrücken:
https://www.magentacloud.de/lnk/yXCshx5h

Grüße Thomas

Hallo Thomas,
ich habe leider keine solche Platine, sonst würde ich mal nachsehen und Dir Bilder senden.
Ich fand gerade eine auf eine Ebay-Kleinanzeigenseite mit drei Bildern, vielleicht hilft das?

https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeig...9209587-249-962

Viele Grüße,
Guido

Danke, genau dieses Photo habe ich zwischenzeitlich auch gefunden. Hier hat die beriets vorher genannte Nummer der Beleuchtungsplatine geholfen. Wie bereits gesagt, ich bin kein LGB-Fachmann.

Links am Schalter, das müssten die Gleisanschlüsse sein. Das ist bei meiner revidierten Platine so nicht ausgeführt, das Layout ist allerdings bis auf diese beiden Anschlüsse identisch. Jetzt muß ich nur noch die Leiterbahnen durchgehen und schauen welchen Kontakstellen das bei mir entspricht und einfach mal anlöten. Mehr als kaputt machen kann ich es nicht.

Ich werde mich wieder melden sobald es geht oder auch nicht.

Grüße Thomas

Heureka, ich habe es geschafft.

Die Lok läuft, Spannungen stimmen und Motor und Licht inkl. Dampfer lassen sich separat schalten:

0 - alles aus
1 - Licht und Dampfer ein
2 - Licht, Dampfer und Motor ein

Schöne einfache Analog-Technik. Wenn man zwischenzeitlich nur noch Adressen und Werte gewohnt ist.

Danke für eure Unterstützung.

Das Thema ist damit erledigt. Zum Abschluß werde ich die Verdrahtung der Platine noch bekannt geben. Jetzt aber erst einmal alles sauber und ordentlich verlöten.

Grüße Thomas

Zu allerletzt, hier die Lötpunkte für die Anschlüsse. Die Zuordnung Gleis + und - muß man ausprobieren. Mir fehlt der passende Trafo mit Gleis zum Testen. Drehrichtung Motor und Licht sowie die Zuordnung der Kabel gelb und grün passen hingegen.

https://www.magentacloud.de/lnk/IsCMhLDE

Das war mein kleiner Ausflug zur großen Spur. Mal sehen welches Problemchen demnächst noch an mich herangetragen wird.

Der Vorteil Spur IIm gegenüber H0 ist, daß man mit normalem Werkzeug auskommt und keine Lupe benötigt. Eigentlich genau das richtige für ältere Herren wie mich.

Ergänzung: 07.05.2021
der Sinn der vier Dioden ist mir sprichwörtlich im Traum eingefallen. Das ist kein falsch aufgebauter Brückengleichrichter, sondern eine Antiparallelschaltung von 2 x 2 Dioden. Schließt man den Motor über die Antiparallelschaltung an, so reduziert sich die Spannung am Motor um 2 x die Durchlaßspannung der Dioden, d. h. ca. 1 V. Das hat zur Folge, daß man den Regler etwas weiter aufdrehen muß, um die gleiche Spannung am Motor zu erhalten als ohne Dioden. Das Licht und der Verdampfer passen dann einfach besser zum Fahrverhalten. Es wird früher hell und es dampft auch schon bei kleineren Geschwindigkeiten. Tja, was es alles so gibt in der Analogwelt! Die verlinkte Zeichnung mit den Anschlüssen habe ich diesbezüglich nochmal geändert.

Grüße Thomas

Hallo Thomas,

"Der Vorteil Spur IIm gegenüber H0 ist, daß man mit normalem Werkzeug auskommt und keine Lupe benötigt. Eigentlich genau das richtige für ältere Herren wie mich."

Gell?

LG Bernd