Hallo zusammen
eigentlich wollte ich ja nur in einem Wandregal eine Haltestelle für meine Primex-S-Bahn einrichten oder genauer gesagt durch einige hochbahn-typischen Kulissen den Eindruck erwecken… was eben so auf 60 x 30 cm geht.
Im 90° Winkel zur Regalstrecke stehen Rücken an Rücken zwei kleine Regale, denen durch das Verlegen der S-Bahn Gleise eine weitere Begehrlichkeit eingehaucht wurden: Dorf, Bahnhof, Lokschuppen, Glashütte und Sägewerk (das alte von Faller, das ich auf dem Dachboden gefunden habe). Und das alles auf ca. 90 x 65 cm….???.
Ich gebe zu, dass das alles mit der Realität oder dem Versuch eines möglichst realistischen Aussehens und Betriebsablaufs absolut nichts zu tun hat. Muss es für mich aber auch nicht, denn meine Anlage soll eher einem Aneinanderreihen von Themen ähneln, welche durchaus auch die Phantasie des Betrachters in Anspruch nehmen, um Fehlendes durch Vorstellungskraft zu ergänzen.
Zurück zu den 90 x 65 cm: Ich habe mich für folgendes entschieden.
Da ich platzbedingt weder an den Bahnsteiggleisen beidseitig Weichen einbauen kann noch eine Schwenkbühne den gewünschten Radius abdecken kann, habe ich eine kleine Drehscheibe eingebaut. Mit dieser ist es möglich Loks umzusetzen und Güterwagen zur Glashütte und zum Sägewerk zu rangieren.
Um jetzt Dorf, Bahnhof und Lokschuppen optisch von Glashütte und Sägewerk zu trennen, baue ich eine Trennwand ein. Diese endet (siehe Zollstock im Bild) vor der Drehscheibe. Für die Kulissen habe ich zwei PDF-Dateien angelegt, die eben einmal das Dorf und einmal die Glashütte zeigen. Tatsächlich räumlich sind nur das Faller-Sägewerk, der Papp-Lokschuppen von Faller und, ebenfalls in Papier, der downloadbare Bahnhof Dettingen von Godwin T. Petermann. Für das Dorf habe ich einen MZZ-Bogen eingescannt, für die Glashütte einen von Model Buildings. Bei diesem ist das Fabrikschild schon geändert, die englischen Warnhinweise an den Toren werden noch ausgetauscht. Drucken lasse ich die beiden Hintergründe auf selbstklebende Folie.
Dorf, Bahnhof und Glashütte habe ich in „Buhlbach“ verortet. Der Ort liegt in meiner alten Heimat, dem Schwarzwald, und besitzt ein sehr interessantes Glas-Museum in einer ehemaligen Glashütte der Gebrüder Boehringer. Zu dieser Fabrikantendynastie gehört übrigens auch der Pharmahersteller Boehringer Ingelheim. Die Glashütte war bekannt für die Herstellung von Champagnerflaschen, die bis nach St. Petersburg exportiert wurden. Bis auf das Fabrikschild hat aber nichts mit dem richtigen Buhlbach und seiner Hütte zu tun.
So kann’s gehen: Von der Berliner S-Bahn in den Schwarzwald. Das nächste Versatzstück spukt mir auch schon im Kopf rum, der Anleger von Dagebüll in Nordfriesland… liegt gleich rechts hinterm Schwarzwald.
Machts gut
Michael