Guten Morgen Mike,
Zitat von Lokfuehrer_Mike im Beitrag #32
Wenn man in den Bahnhof eine Bremsstecke einbaut wird das Signal auf Rot geschaltet und Zug bleibt stehen, stellt man also die Haltstecke quasi auf freie Fahrt stellt müsste es gehen, denn, selbst, wenn man im Bahnhof Bremsstrecke hat, will man z.b das ein ICE oder Güterzug durchfährt und nicht immer stehenbleiben muss.
In Verbindung mit einem Märklin Bremsmodul wird bei Signalbild Hp0 ("Halt!", Rot) im Bremsabschnitt eine Gleichspannung eingespeist. Im Übergangsabschnitt ist mit eine Diode der Digitalstrom lediglich einer Halbwelle beschnitten, was nicht zum Auslösen der Bremsung, sondern zur Kurzschlußvermeidung dient. Der Haltabschnitt ist schlicht stromlos. Bei Signalbild Hp1 ("Fahrt!", Grün) bleibt die Stromversorgung im nicht geschalteten Übergangsabschnitt, wie sie ist, d.h. mit der Diode um eine Halbwelle beschnittener Digitalstrom. Brems- und Halt-Abschnitt werden mit Digitalstrom versorgt.
Mehr passiert da nicht. Ein Dekoder, der auf die Erkennung einer Märklin Bremsstrecke programmiert ist, daß er anstelle mit Digitalstrom nun mit Gleichstrom als Versorgung betrieben wird, bremst mit der ihm eingestellten Bremsverzögerung bis zum Stillstand ab. Ist die Bremsstrecke kürzer, als die Strecke, welche der Dekoder zum Abbremsen der Lok bis zum Stillstand bräuchte, erreicht die Lok den Halt-Abschnitt und wird mit dessen Stromlosigkeit jäh angehalten (es sei denn, eine Spannungspufferelektronik in der Lok überbrückt diese Stromunterbrechung hinreichend lange, dann könnte die Lok "durchrutschen").
Mit einer regulären Märklin Bremsstrecke wäre eine Langsamfahrstelle nicht ohne weiteres zu erzielen- Entweder wird immer wieder zwischen Gleichstrom und Digitalstrom hin- und hergeschaltet, wie bereits von Hans Martin beschrieben, dann reagieren alle Loks mit Dekodern, welche die Märklin Bremsstrecke beherrschen, gleich. Oder der verwendete Dekoder bremst bei Gleichstrom nicht bis auf Fahrstufe 0 (Stillstand) herunter, sondern nur bis auf eine für Langsamfahrt eingestellte. Das können aber eben nur wenige Dekoder und diese Lösung wirkt dann nicht für alle Dekoder gleichsam.
Insofern ist mit üblichen Modellbahnartikeln eine Langsamfahrstelle nicht zu erzielen. Weil ich keine Heuristik in der Modellbahnwelt mag, mit welcher gemutmaßt wird, wo ein bestimmtes Triebfahrzeug sein müßte, anstelle gezielt zu wissen, wo es ist, um es entsprechend zu beeinflussen, scheidet für mich diese softwaretechnische Hellseherei aus. Möglicherweise sehen andere eine reine Softwaresteuerung aber als die ideale Lösung an. Weil die alleinige Softwarehellseherei für meine Modellbahn ausscheidet, muß ich eben selbst zum Regler greifen und an entsprechenden Stellen langsam fahren. Des Weiteren habe ich mich bei der Wahl der maximalen Höchstgeschwindigkeit ber der Modellbahn auf 80 km/h beschränkt. Ansonsten wirken die befahrenen vorbildwidrig engen Halbmesser doch arg nach Achterbahn, auch bei Märklin C-Gleis R4 und R5. Das Gespür dafür bekomme ich weniger durch Hinsehen, als durch "Erleben" mittels Kamerafahrt. Egal.
Also entweder selbst zum Regler greifen, oder wie Hans Martin beschrieben hat, eine kleine Schaltung ergänzen, oder eben die Softwarelösung. Aus der Schachtel heraus gibt es leider nicht die Lösung zu kaufen.
Gruß
Sven