Hallo Zusammen,
mein erster größere Thread in diesem Forum. Ich bin 27 Jahre alt und habe Bachelor Elektrotechnik bzw. Master mechatronische Systeme studiert und bin inzwischen beruflich auch Entwickler von Leistungselektronik. Durch meinen Vater bin ich mein Leben lang mit der Modellbahn verbunden.
Da ich meine Roco Lokomotiven schon lange Digitalisieren wollte, mir aber die bisherige acht polige Schnittstelle nicht ausreicht, habe ich eine Ersatzplatine mit Plux22 Schnittstelle entwickelt und fertigen lassen. Für die Baureihen 185.1 und 189 passen die gleiche Platine. Für den Einbau in die BR 185.1 muss aber zusätzlich das Plastikplätzchen zwischen Motor und Platinen bearbeitet werden. Lokomotiven, welche für die Motoranbindung bereits Kontaktfedern nutzen, können einfach weiter genutzt werden. Bei älteren Lokomotiven mit der Blechstreifenanbindung der Motorpole habe ich diese durch kurze Kabel ersetzt. Auf den Platinen sind genügen Anschlüsse für LEDs vorhanden und eine zusätzliche Schaltung für die Fernlichtzuschaltung ähnlich wie die Austauschplatine von AMW.
Zusätzlich wollte ich die Lokomotiven aber auch einem Fernlicht ausstatten und auf LEDs umbauen. Daher habe ich zwei kleine LED-Platinen mit einer Dicke von 0,6mm entwickelt, welche den Lichtleiter in den Gehäusen der Lokomotiven ersetzen. Die Größe für diese Platinen ist daher genau vorgegeben und gerade so ausreichend für den Einsatz von SMD-LEDs der Größe 0603. Für die Br 189 reicht der Platz auf der Platine aus, um das rote Rücklicht und das kaltweiße Abblendlicht mit zwei LEDs zu realisieren. Für das Fernlicht habe ich warmweiße LEDs verwendet. Da die Lichtleiter der BR 185.1 nochmal kleiner sind, habe ich das Abblendlicht und Rücklicht mit einer 0603 DuoLED realisiert. Der Farbton des warmweißen Lichts der DuoLED ist zwar etwas unterschiedlich zu den anderen warmweißen LEDs, was mich aber nicht so sehr stört. Mit den Platinen sind nur die beiden LEDs fürs Fernlicht und die beiden LEDs des Rücklichtes gekoppelt. Alle sonstige LEDs können getrennt angesteuert werden.
Da bei beiden Baureihen bisher kein Fernlicht vorgesehen gewesen ist, mussten die bisherigen Plastikstifte, welche im eingebauten Zustand bis vorne in den Scheinwerfer eingesteckt werden, entfernt werden und ein Loch für das Fernlicht gebohrt werden. Um das Licht besser zu bündelt, habe ich die LEDs seitlich schwarz angemalt und ich habe in den Scheinwerfer kurze Lichtleiter eingesetzt. . Diese reichen bis vor die LEDs. Bei der BR 185.1 können Lichtleiter mit einem Durchmesser von 1,5mm einfach in den Scheinwerfer eingeklemmt werden. Bei der BR 189 haben die Löcher in den Scheinwerfern einen Durchmesser von 1,8mm. Hier habe ich die Lichtleiter 1,5mm einkleben müssen, da ich eine entsprechenden Lichtleiter mit 1,8mm nicht vorliegen habe. Der sonstige Einbau der Platinen ist ohne die Verwendung von Kleber möglich. Nur die Kabel sind mit Klebeband am Gehäuse fixiert. Die Kabel können mit RM 2,54 Stiftleisten vom Grundrahmen abgetrennt werden.
BR 189 Scheinwerfergehäuse mit neuen Lichtleitern eingesetzt:
BR 185.1 Scheinwerfergehäuse :
Als Decoder habe ich jeweils einen ZIMO MX633P22 verwendet. Diese sind meiner Erfahrung durch den flacheren Stecker nach flacher als die ESU Lokpiloten V5. Dennoch musste ich bei der BR 189 zwei durchgesteckte Pinne der Dachaufbauten kürzen. Bei der BR 185.1 war keine weiteren Anpassungen am Gehäuse nötig.
Weiterhin habe ich in beiden Baureihen einen Pufferspeicher eingebaut. In die BR 185.1 passen unter den Rahmen in den Trafocontainer, wo ursprünglich der Decoder platziert werden sollte, zwei 1mF 16V Elko hinein. Diese sind über die Kabel mit dem PLUX-Stecker verbunden. In die BR 189 passen keine Elko unterhalb des Rahmens, da die höhe zu gering ist. Daher habe ich dort sechs Tantal Kondensatoren mit jeweils 220uF platziert. Es hätten noch mehr Kondensatoren dort platziert werden können, die Anzahl sollte ausreichen.
Mit den Lichtplatinen kann nun das Fernlicht, das Schweizer Schlusslicht zum Zug und das Italien-Abblendlicht geschaltet werden. Die LEDs habe ich über die CVs bis auf das Fernlicht gedimmt. Ich bin mit der Programmierung aber noch nicht komplett zufrieden, da mit der einfachen Umlegung die FA 7 und 8 nicht auf Bedienung durch die Funktionstaste F0 gemappt werden können. An den FAs 7 und 8 sind die oberen Spitzenlichter angeschlossen. Daher muss bei einem Richtungswechsel für die korrekte Beleuchtung noch zusätzlich Funktionstasten bedienen. Da muss ich mich nochmal weiter reinarbeiten.
BR 185.1 hier BLS 485:
BR 189 hier MRCE ES64 F4:
Ich bin mit dem Umbau so weit zufrieden, besonders da es mein erster Umbau in dieser Größe ist. Die Loks sind damit technisch auf dem aktuellen Stand, wobei ich bisher erst eine BR 185.1 und zwei BR 189 umgebaut habe. Da fehlen mir noch ein paar Decoder für die restlichen Lokomotiven in meinem Bestand.
Ich wünsche noch eine schönes Wochenende