Hallo zusammen,
manche Sachen finden sich schneller wieder als gedacht . Allerdings habe ich zwei Sachen versemmelt, im Beitrag oben ist es berichtigt.
Im ersten Lehrjahr als EiB mußten wir auf die Stellwerke und die Grundlagen lernen, die Stellwerker mußten dafür in Zügen mitfahren. Danach trennten sich beide und ich sah nur noch Loks von innen. Der ganze Zores ist schon weit über 20 Jahre her, deshalb die Löcher im Hirn.
Der Ratgeber war von der GDBA und ist nur ein Übungsheft; technische Einzelheiten stehen nicht drin, es geht nur um Bedienbeispiele.
Ich wußte aber, daß ich irgendwo eine Beschreibung gelesen hatte, in der alle Kontakte beim Vornamen genannt wurden. Das war ein damals schon uraltes Buch, welches ich wegen meines tatsächlich vorhandenen Interesses abstauben konnte.
Darin wird die DrS 2-Technik beschrieben. Das ist ein Vorgängersystem von Spurplan 60, bei dem die grundlegende Technik zur Serienreife entwickelt wurde.
Spurplan 60 hat noch mehr Funktionen, noch mehr Sicherheitsüberwachungen und deshalb noch mehr Schaltgruppen mit allem Gedöns drum und dran.
Die Schaltungsprinzipien sind aber ziemlich gleich, weil sie ja von DrS 2 übernommen wurden.
Und dann.... gab es da noch die Firma SEL (Standard Elektrik Lorenz), die gerne ein Stück vom Kuchen abhaben wollte. Schließlich zahlte sie auch Steuern und wollte bei Staatsaufträgen aus Steuermitteln gerechterweise ebenfalls bedacht sein. SEL mußte daraufhin die gleiche Funktionalität bauen, aber ohne Siemens-Technik zu kopieren.
Deshalb gibt es bei Spurplan 60 zwei verschiedene Systeme, die zwar das gleiche Ergebnis (Fahrstraßen und Signalbilder) liefern, aber unterwegs andere technische Wege gehen.
Als Beispiel: beim Einlaufen einer Fahrstraße bei Siemens werden nur Fahrwegelemente (Weichen usw.) gestellt, dann erfolgt die Fahrstraßenfestlegung, und jetzt erst kommen alle Signale - nämlich Sperrsignale und zuletzt das Hauptsignal - in die Fahrtstellung.
Lorenz dagegen stellt Weichen und Sperrsignale auf einmal, macht danach die Fahrstraßenfestlegung und gibt zum Schluß das Hauptsignal frei. Weiterhin gibt es bei Lorenz einen "Meldeweg", also eine Leitung für Kontrollströme, die Siemens überhaupt nicht hat.
Auch diese Feinheiten sorgen dafür, daß sich verschiedene Stellwerke in ihrem Arbeitsverhalten stark unterscheiden, was man an der Außenanlage (= also den Signalen) deutlich sieht.
Ihr könnt nun ein paar Seiten über DrS 2 schmökern, aber bitte nicht beschweren, wenn hinterher die Köpfe rauchen .
Im ersten .zip geht es um den konstruktiven Aufbau von Lichtsignalen, das zweite .zip behandelt "Bilden und Auflösen einer Zugstraße" (bei Spurplan 60 spricht man allgemeiner von "Fahrstraße"). Darin wird beschrieben, wann welche Signallampen erlöschen oder aufleuchten und welche Bedingungen jeweils daran geknüpft sind. Und ja, es ist technisch. Sehr technisch!
Viel Vergnügen bei der Lektüre.