Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#1 von Toto , 18.07.2021 18:08

Hallo,

Ich habe die Viessmann Innenbeleuchtung 5050 verbaut. Nun habe ich ein Stück mit drei LED noch über und würde dieses gerne im Packwagen verbauen.

Kann ich diese Reste direkt an den Bahnstrom abklemmen oder benötige ich noch einen Vorwiderstand? Welches wäre hier der ideale?

Gruß
Thorsten


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RE: Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#2 von 2N3055 , 19.07.2021 15:52

Hallo Thorsten,

ich habe eine Viessmann 5050 von 2017 noch unbenutzt liegen und habe Deine Frage zum Anlaß genommen, das Ding mal genauer zu untersuchen.

An den Trennstellen gibt es 4 Lötpads. Die beiden äußeren (die Strichelung der Trennstelle geht genau durch die Sollbruchstelle) leiten den eingespeisten Strom
von der Schiene/der Versorgung weiter bis zu den mit ~ gekennzeichneten Pads am Anfang und Ende des Boards.
Die beiden inneren liegen etwa 3mm von der Trennlinie horizontal und 2mm vertikal vom Rand des Boards entfernt.
Diese beiden letztgenannten können an dem abgebrochenen Restteil zur Versorgung mit Gleichspannung(!) benutzt werden.
Im Gegensatz zum Foto auf der Verpackung (bei 'vielfach kürzbar') ist bei mir die Polarität dieser inneren Pads nicht eindeutig gezeigt (ein + Symbol mittig).
Das abgetrennte Teil (bei mir nur eines - das letzte) hat keine Verbindung mehr zu der Schaltung auf der linken Seite des Boards, wo sich u. a. diverse Chips, ein Kondensator
für den Flackerschutz und SMD-Poti für die Einstellung der Helligkeit befinden. Das Einzelteil hat nur noch die LED und zwei Vorwiderstände, einer für den Anschluß der optionalen roten
Schlußlicht-LED. Der unerläßliche Verpolungsschutz (=Schaltdiode) fehlt.
Wenn ich von links, rechts und oben rede, meine ich die mir vorliegende Ausführung in der Ausrichtung derart, daß die Bedruckung direkt von links nach rechts lesbar ist.
Unter anderem steht auf jedem trennbaren Segment die Zahlenfolge "49 16."

Folgendes habe ich an einem klassischen 16V Wechselstromtrafo 3.125A getestet:

-Einspeisung Wechselstrom in die ~-Pads des abgetrennten Segmentes: LED leuchtet erwartungsgemäß nicht,die Wechselspannung kann am anderen Ende an den ~-Pads wieder abgenommen werden.
-Betrieb des Segmentes mit den inneren Pads über Kabel verlängert: LED leuchtet. An den inneren Pads liegen < 4 Volt DC an (von Poti-Stellung abhängig), an dem SMD-Widerstand direkt an der LED fallen
etwas mehr als 1 Volt ab.
-Mit Pi mal Daumen einen 3k-Widerstand mit einer Diode verkoppelt (Reihenschaltung, Polarität beachten, Plus ist bei mir das obere der inneren Pads) und das Segment über diese inneren Pads direkt an den 16V- Trafo angeschlossen: LED leuchtet etwas weniger hell als die anderen, erwartungsgemäß mit sichtbarem Flackern, weil nur eine Halbwelle genutzt wird.

An Schienenspannung wird diese 'Quick-andDirty' Lösung wie folgt funktionieren:
-AC und Digitalsysteme: Pulslicht siehe oben
-DC: je nach Aufgleisungsrichtung gleichmäßig (ungepulst) an oder dauerhaft aus
Flackerschutz entfällt auf jeden Fall.

Den Wert des Widerstandes würde ich auf jeden Fall ausprobieren,um zu sehen, wie es im Modell wirkt. Bei einem Segment mit drei LEDs würde ich testweise mal auf 2,5k gehen und dann schrittweise herantasten.
Ggf. auch die Segmente trennen und jeder LED einzeln einen entsprechenden Widerstand vorschalten -- fummelig.

Bei Bedarf stelle ich noch ein Foto des simplen Testaufbaus ein.
Eine bessere, auch fummelige Lösung wären ein Brückengleichrichter (SMD) oder 4 Dioden entsprechend für die Nutzung beider Halbwellen mit entsprechendem Vorwiderstand.

Hope this helps.

Viele Grüße,

Frank


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zuletzt bearbeitet 19.07.2021 | Top

RE: Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#3 von WolfiR , 20.07.2021 01:23

Hallo Frank,

nur ein kurzer Einwurf: Ein toller Benutzername! Die Jüngeren unter uns werden nichts damit anfangen können, früher ein berühmter Transistortyp mit Daten für richtigen "Rumms" wenn der Kühlkörper groß genug war. Ich habe mal den Deckel aufgesägt und in Gießharz eingegossen.

Gruß
Wolfgang


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RE: Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#4 von 2N3055 , 20.07.2021 06:32

[ Benutzername ]
Hallo Wolfgang,

Danke für das Feedback! Hätte nie gedacht, daß da ein 'Insider Aha-Erlebnis' entsteht. ... Der Klassiker unter den großen Transistoren. RCA oder Motorola - wir haben viele davon durchgeheizt beim Endstufenbau.
Aus einer Ausschlachtaktion habe ich noch einen Kühlkörper mit professionell montiertem Paar ..54 und 55 unter meinen Asservaten gefunden. Da war die Typbezeichnung wieder präsent...

Grüße, Frank


 
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RE: Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#5 von Toto , 20.07.2021 09:05

Hallo Frank,

vielen Dank für Deine Antwort und die Mühe.

Ich könnte also den Abschnitt von der LED-Leiste auch direkt an den Funktionsausgang eines Dekoders anschließen ohne einen Vorwiderstand verwenden zu müssen, oder? Die Helligkeit könnte dann durch die Dimmfunktion des Dekoders angepasst werden.

Gruß
Thorsten


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RE: Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#6 von WolfiR , 21.07.2021 00:30

Hallo Thorsten,

Dimmen über einen Funktionsausgang ist nur eine Notkrücke, wenn es anders nicht geht weil die Helligkeit nicht linear vom Dimmfaktor/Pulsbreite abhängig ist.
Aber probiere es doch mal aus. Alte Weisheit: Versuch macht kluch.

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Frage zu Viessmann Innenbeleuchtung 5050

#7 von 2N3055 , 21.07.2021 13:19

Hallo Thorsten,

ich habe noch mal nachgemessen und geschaut. Vor jeder LED ist offensichtlich ein SMD-Widerstand in Reihe (Aufschrift: 810, also 810 Ohm) verbaut. Das sollte haarscharf reichen, um bei einer Halbwelle und 19 Volt vom Decoder die LED nicht zu überlasten.
Offensichtlich soll heißen: Soweit die Analyse des Board-Layouts mit seiner fast undurchscheinenden weißen Folie ohne Ablöten von Bauteilen möglich ist, dazu noch mit einem vernünftigen Multimeter durchgemessen, aber halt bei einer bestückten Platine - 100% Aussage nicht möglich.

Wolfgang hat recht: fehlende Vorwiderstände durch Pulsbreite des Decoders zu kompensieren, ist eine wacklige Lösung.
U. a. auch wegen der durch Software gesteuerten Parameter. Wenn Du den Ausgang stark herunterregelst, und der Decoder geht aus irgendwelchen Gründen zurück auf Werkseinstellung, wird es zum Überstrom, womöglich zum Schaden am Decoder kommen. Es sei denn, Du hättest vor dem ersten Einschalten des Funktionsausganges die reduzierte Einstellung wieder einprogrogammiert.
-Letzteres vergißt man dann erfahrungsgemäß im Eifer des Gefechts.

Mir ist noch was eingefallen: Falls Du stromführende Kupplungen mit zwei noch freien, isolierten (=potentialfreien) Kontakten schon eingebaut hast oder planst, kann man die erwähnten beiden inneren Lötpads über diese Kontakte zum Gepäckwagen durchschleifen. Dort ebenfalls mit den beiden inneren Lötpads der gekürzten Leiste polrichtig (ohne Widerstand und Diode) verbinden. Auf diese Weise hat man die volle Funktionalität der Lichtleiste - Helligkeitsregelung mit Strombegrenzung und Flackerschutz- elegant auf zwei Waggons verteilt. Und der Decoder im Gepäckwagen kann ggf. entfallen.
Crux sind halt die mehrpoligen Kupplungen, der Aufwand lohnt sich m. E. nur zu diesem Zweck der Nutzung einer Rest-Lichtleiste nicht.

Gruß, Frank


willi48 hat sich bedankt!
 
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