Tach allerseits,

monatelang war ich absolut modellbahnabstinent, sozusagen auf Moba-Entzug! Na, das kennt ja irgendwie jeder von euch. Mein Besuch beim Berliner Stummi-Stammtisch letzten Freitag motivierte mich, nun doch endlich wieder etwas an der Moba zu werkeln. Die nächste Intermodellbau in Dortmund ruft…

Doch zunächst einige Basteleien aus dem Winter 2021/22. Auf der letzten Intermodellbau im November 2021 erstand ich u.a. den Bausatz eines Magirus Waldschleppers. Tagelang schlich ich über den Stand von Artmaster/Das Kantoor. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Doch das Teil sieht so urig aus. Da konnte ich letztendlich nicht widerstehen! 😬



Edit 13.12.2022: Mittlerweile gibt es einen zweiten Bausatz hier:
https://feldbahn-schmiede.de/produkt/deu...zmodell-h0-187/

Vor dem Zusammenbau recherchierte ich im Internet. Es gibt nicht allzu viele aussagekräftige Fotos von dem Teil. Vor allem von den Anbauten am Heck sieht man fast nix.

Letztendlich ging mir der Zusammenbau aber recht flott von der Hand. Nur der Rahmen der Frontscheibe ist sehr filigran. Leider zerbrach er mir, als ich ihn anbauen wollte. Shit happens!!!

Als erstes gab es mit der Airbrush eine hellgrsue Grundierung. Es folgte eine zweite in schwarz. Dadurch treten später nach dem endgültigen Lackieren die Kontraste besser hervor.















Jedenfalls ist mein Waldschlepper nun fertig und wartet auf seinen Einsatz.

Hallo Bertram.
Der Schlepper sieht toll aus. Besonders durch die Schattierungen wirkt das Gefährt sehr plastisch. Schade, das der Frontscheibenrahmen zu Bruch gegangen ist.. Gibi es dafür Ersatzteile vom Hersteller? Boot das Vorbild die Möglickeit Verdeck und Frontscheibe abzubauen? Ich meine die US-Jeep konnten ohne Verdeck und mit abgeklappter Frontscheibe gefahren werden.
MfG Werner

Hallo zum Dienstagmorgen!

Es freut mich, wenn euch meine Bastelei gefällt!

@Werner : Es gibt schon Fotos, auf denen der Schlepper ohne Frontscheibe und Verdeck zu sehen ist. Im Technikmuseum Speyer (?) steht wohl einer, der über dem Führerhaus eine Art Spriegelgestell besitzt. Vielleicht werde ich das nachbilden. Davon wären nur die vorderen beiden Stützen notwendig. Der Rest des Gestells würde ohnehin von der Plane verdeckt werden. Na, mal schauen, was sich noch machen lässt.

Bei solch kleinen Details komme ich allerdings inzwischen immer mehr an meine Grenzen. Vielleicht sollte ich auf Nenngröße 1 oder 2 umsteigen. Die Modelle dort sind unübersehbar und so schön griffig! 🤓

Hallo Bertram.
Gerade so schöne Schattierungen bekomme ich in H0 mit Kunststoffteilen nicht auf die Kette. Wird bei mir meistes einfarbig-plakativ.
Bei meinen Gartenbahnteilen gehts etwas besser. Besonders gerne bei Teilen aus Holz. Die kann man schön bürsten, beizen und mit Pulverarben einmassieren.
MfG Werner

Hallo Werner,

das Lackieren aber insbesondere das Altern von Fahrzeugemodellen in 1:87 ist immer wieder eine Herausforderung. Um die geeigneten Techniken zu erlernen, orientiere ich mich an diversen Modellbauern im Internet, z.B. an den Videos von Martin Kovac
(Night Shift) (https://www.youtube.com/results?search_query=Night+Shift)
und Laser Cration World
(https://www.youtube.com/results?search_q...+Creation+world)
auf YouTube. Zum Lackieren mit der Airbrush benutze ich fast immer eine sehr feine Düse und ausschließlich Acrylfarben. Dadurch entsteht ein feiner Sprühnebel. Ich lackiere meist in mehreren Durchgängen. Sonst läuft man Gefahr, die Farbe zu dick aufzutragen. Durch die dunkle Grundierung treten später die Kontraste deutlicher hervor.

Edit: Rost wird durch Trockenbürsten/Granieren aufgebracht Mit einem kurzen härteren Pinsel und fast trockener brauner Farbe fahre ich leicht über die Kanten des Modells, mit einem etwas weicheren Pinsel über glatte Flächen. Aber nur ganz vorsichtig. Es darf nicht zu viel Farbe hängen bleiben. Dabei mit dunklem Braun beginnen (Altrost) und immer heller werden bis zu Orange (Flugrost). Zum Schluss graniere ich die Kanten des Modells noch einmal mit trockener weißer Farbe.

Zur Alterung nehme ich entweder vorgefertigte Alterungsbrühe (Vallejo) oder ich stelle meine eigene her: schwarze oder braune Farbe gemischt mit destilliertem Wasser. Dann pinsele ich das Modell mit viel destilliertem Wasser ein. Darüber kommt dann die Alterungsbrühe. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird davon das meiste mit einem dünnen weichen Pinsel wieder abgewischt. Doch Achtung: Acrylfarbe trocknet sehr schnell. Etliche Profis altern deshalb auf Acryl mit Ölfarben. Ich habe das aber noch nicht gemacht. Also: Von der Acryl-Alterungsbrühe möglichst schnell viel wieder abwaschen. Dafür lieber mehrfach die Brühe auftragen.

Hier noch 3 Fotos eines Lkw. Es handelt sich um einen IFA G5. Das Modell stammt aus den 1980er Jahren und ist nicht von höchster Qualität. Das glänzende Plastik wurde wie beschrieben grundiert, lackiert und gealtert, aber nur ganz wenig. Als Bespiel habe ich mir Vorbildfotos im Internet angesehen. Dort habe ich mir vor allem das Aussehen der Kippmulde abgeguckt.

Bertram,
ich erinnere mich, dass Du Deinen ersten Luftpinsel vor gar nicht allzu langer Zeit gekauft hast und Du überhaupt nicht glücklich über die ersten Resultate warst. Inzwischen hast Du Dich zu einem absoluten Experten entwickelt. Ich beneide Dich!
Gruss

Danke, Henner, für das Lob! Trotzdem ist es jedes Mal wieder ein Abenteuer, wenn ich die Absauganlage und den Airbruschkompresseor hervorhole, den Schlauch mit der Spritzpistole anschließe, die Farbe mische, einfülle und loslege. Irgendwie kann ich nie ganz sicher sein, wie das Ergebnis aussehen wird. Zumal es bei mir ja einige Tage dauert, bis das Modell komplett lackiert und gealtert ist. Es wäre vielleicht anders, einfacher, wenn ich das am laufenden Band machen würde. Aber ich mache das ja auch nur, wenn ein neuer Auftrag reinkommt oder ich selbst ein neues Modell vorliegen habe. Die Vorbereitungen, das Aufräumen und Reinigen meiner Werkstatt, sind einfach zu aufwändig, als dass ich mal so einfach alles auf die Schnelle aufbaue, um eine Kleinigkeit zu besprühen.

Guten Morgen Bertram,

diese Befürchtungen beim brushen hatte/habe ich auch jedes Mal und weil mich ein Ergebnis nicht überzeugen konnte, musste ich tatsächlich einen Eigenbau (ein ATW der BVB) erstmalig komplett wieder entlacken = ärgerlich und vorallem aufwendig. Darum liegt der Straßenbahnwagen so lange in einer meiner Projektkisten, bis mir eine bessere Lösung der Umsetzung einfällt.
Die "Vor- & Nachsorge" beim eigentlichen Luftpinseln (übrigens geniale Wortkreation) lässt mich so manches Mal hadern und dabei habe ich noch nicht einmal eine Absauganlage.

An Auftragsarbeiten selbst würde ich mich nicht heranwagen...

...und so bin auch ich, ähnlich wie Henner, von Deinem Können und Deinen Kunstwerken, ob nun hierüber zu bewundern oder aus weiter Ferne beim letzten Berliner Stummitreffen, begeistert.

Eine angenehme Adventszeit gewünscht vom Jirka

Hallo Ihr Feld-und Schmalspurbahn-Stummis!

Mann, es ist kaum zu glauben, aber es ist reichlich 14 Monate her, seit ich zum letzten Mal etwas aus meinen Werkstattschuppen gezeigt und geschrieben hatte. Nach meiner Teilnahme an der Intermodellbau im April 2023 in Dortmund fiel ich in eine tiefe Moba-Depression! Ich hatte monatelang keine Lust, irgendwas an der Modelleisenbahn zu machen. Statt dessen lümmelte ich in den heißen Sommerwochen im Schatten auf der Terrasse und relaxte…

Nun gut. Vor 4 Wochen nahm ich wieder an einer Modellbahnausstellung teil. Über 10.000 Besucher zählte die 18. Model+Bahn+Ausstellung in Löbau in der Oberlausitz. Der Zuspruch der Besucher hat mich motiviert, wieder etwas mehr für die Modellbahn zu tun.

So ganz untätig war ich in den 18 Monaten aber nun auch nicht. In England erstand ich bei Narrow Minded Railworks mehrere Gehäuse von Schmalspurloks. Es handelt sich um hochwertige 3D-Drucke im Maßstab 1:76, also in der britischen Nenngröße 009. Sie sind so konstruiert, dass sie exakt auf N-Fahrwerke von Kato passen. Die Gehäuse besten aus 2 Teilen: einem Rahmen als Fahrwerksverkleidung und dem eigentlichen Aufbau.

Ich fange heute mal mit der ersten Lok an. Es handelt sich um eine französische Billard T 75 D.

Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)

Die Qualität der Drucke ist sehr gut. Man braucht so gut wie nichts nachzuarbeiten. Nach dem Lackieren wird der Rahmen einfach auf das Kato-Fahrwerk geklipst. Unter der Haube ist auch reichlich Platz für einen Decoder und ggf. sogar für eine Keep-Alive-Schaltung. Bislang fahren meine Modelle aber noch analog. In Lobau haben sie sich 3 Ausstellungestage lang wacker geschlagen!

Demnächst gibt‘s mehr

Hallo Bertram,

schön wieder von dir zu lesen.

Interessantes Modell, dass wohl auch echt nutzerfreundlich konstruiert ist.

Ist ja sonst leider öfters das Problem, dass tolle 3-D-Druck Gehäuse erscheinen, beim Fahrwerk aber Jeder sich was Eigenes überlegen/basteln muss...

Gruß Matthias

Tach allerseits,

da die Diesellokomotive Billard T 75 D für uns doch etwas "exotisch" erscheint, will ich hier noch einige Angaben zu ihr machen. Die Firma Établissements Billard existierte zwischen 1920 und 1965 in Tours an der Loire. Unter dem Namen Socofer besteht die Firma wohl noch immer.

Mit der Typenbezeichnung "T" wurden bei Billard die s.g. Locotracteurs gekennzeichnet, also Klein- bzw. Rangierlokomitiven. Die T 75 D wog 8 Tonnen und besaß einen 3-Zylinderdieselmotor mit ca. 75 PS. Ihre Höchstgeschwindigkeit betrug 8 km/h. Die Lok wurde Ende der 1930er bis Anfang der 1940er Jahre in 142 Exemplaren mit einer Spurweite von 600 mm speziell für das französische Militär gebaut, u.a. für die Maginot-Linie.

Tja, 600 mm-Spurweite im Original wären ja in 1:87 nun mal 6,5 mm, also H0f... Aber da ich kein Nietenzähler bin, halte ich es jetzt einfach mal so: Bei mir fährt, was gefällt! Und da das Modell ja eh im Maßstab 1:76 ist, nehme ich mir die Freiheit, die Billard T 75 D auch auf meinen H0e-Anlagen einzusetzen. Die Loks von Minitrains sind schließlich auch nicht 1:87...

Tach liebe Stummigemeinde!

Heute gibt es Fotos meiner zweiten neuen 009-/ H0e-Lok. Es ist das Modell einer britischen Kerr Stuart-Schmalspurlokomotive. Die Firma Kerr, Stuart & Co. Ltd. wurde 1881 in Glasgow gegründet, zog später nach Stoke-on-Trent in England um und ging 1930 insovent. Die Lokomotiven wurde in den 1920er Jahren in verschiedenen Varianten gebaut: sowohl zwei- als auch dreiachsig, mit 2-, 4-und 6-Zylindermotoren mit 30-90 PS und auch für unterschiedliche Spurweiten. Nach meinen Recherchen haben 3 Maschinen überlebt. Nr. 4415 kam 1928 zu den Welsh Highland Railways. Heute ist sie im Besitz der Ffestiniog and Welsh Highland Railways Heritage Company in Nordwales.

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)

Auch bei diesem Modell handelt es sich um einen 3D-Druck von Narrow Minded Railworks aus Großbritanien. Das Gehäuse besteht ebenfalls - wie bei der vorher gezeigten T 75 D - aus 2 Grundteilen (Rahmen und Karosserie) sowie einem Innenteil für das Führerhaus. Der Lokführer stammt von Preiser. Und auch hier sitzt das Gehäuse auf einen N-Motorfahrwerk Kato 11-109.

Das Gehäuse wurde - wie auch bei der anderen Lok - mit dem Luftpinsel mit Vallejo-Acrylfarben lackiert. Zunächst kam eine Schicht Grundierung drauf. Danach folgte ein erster Farbauftrag in schwarz. Durch diese Art zweite Grundierung in Schwarz leuchten später die Deckfarben etwas intensiver, Kontraste treten besser hervor. Danach erhielt die Lok ihre endgültige Farbe in Grau. Abschließend wurde die Lok noch mit einem Wash aus Schwarz ganz leicht gealtert. Noch mehr will ich sie diesmal nicht vergammeln. Ich hatte früher das Gefühl, dass ich da leicht zuviel des Guten tue. Es fehlt noch ein matter Abschlusslack. Doch vor der Löbauer Ausstellung Mitte Januar hatte ich keine Zeit mehr dazu. Das muss in den nöchsten Wochen passieren, wenn es im Bastelkeller etwas wärmer geworden ist.

Ergänzung 16.02.24, 20:52 Uhr: Eben bemerkte ich, dass ich völlig vergaß, an der Klappe auf der Motorhaube die Handgriffe anzubringen. Die Löcher sind ja vorhanden. Wunderte mich schon, wozu in der Verpackung noch ein dünner Messingdraht lag...

Hier noch ein Link dazu:

https://www.kerrstuart4415.org.uk/index.html

Tach allerseits,

als dritte Neuerwerbung gibt es heute noch eine Baguley-Drewry Batterielok vorzustellen. Vom Original wurden zu Beginn der 1970er Jahre 3 Stück für den Einsatz in einem unterirdischen Waffenlager der Royal Air Force in Wiltshire gebaut. Sie waren dort wohl bis 1994 im Einsatz.
Einige technische Daten zum Original:
- Spurweite 610 mm
- 2 Achsen, jeweils angetrieben von einem 100 V Motor mit 25 PS
- Leistung 37 kW (50 PS)
- 50 Blei-Säure-Akkus mit insgesamt 750 Ah (Gewicht ca. 4 t)
- Gesamtgewicht 8 t

Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)

Auch dieses Modell stammt von Narrow MInded Railworks. Es besteht aus dem Rahmen, dem Batteriekasten, dem weißen Schaltschrank und dem Fahrer. Auch hier wird der Rahmen wieder einfach auf das Kato-Fahrwerk geclipst. Das Modell wurde nach der oben bereits beschriebenen Methode lackiert. Es ist noch nicht gealtert. Der Batteriekasten wurde - wie man unschwer sehen kann - nur provisorisch aufgesteckt. Eventuell werde ich noch einen Decoder (und eine Keep-Alive-Schaltung) einbauen.

Übrigens: Schokoladenostereier werden total überbewertet!

Bild entfernt (keine Rechte)

In diesem Sinne: Frohe Ostern!