S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#1 von Kissenzerwühler , 23.08.2021 08:10

Hallo zusammen, in diesem Video https://youtu.be/eBvfVzCQq4g habe ich ab Minute 6:30 einen interessanten Impuls zum Thema S88Link gesehen. Meise erklärt in seinem Video, dass der S88Link die permanente Abfrage, ob ein Gleis belegt ist, übernimmt und dadurch die CS3 entlastet. Beim "normalen" S88, den man mit der CS3plus verbinden kann, erfolgt die permanente Abfrage über die CS3plus und das bindet Rechenkapazität. Das war mir völlig neu und das habe ich auch so noch nie gehört. Kann jemand die Aussagen aus dem Video bestätigen?

Viele Grüße Jürgen


 
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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#2 von Andreas85 , 23.08.2021 11:01

Der S88-Anschluß in der CS bindet natürlich geringfügig(!) Rechenkapazität. Das ist schon richtig. Aber das betrifft nicht die GUI sondern den GFP.

Die CS besteht aus 2 Einheiten. Der GFP macht das Gleis und den S88 in Echtzeit. Der GFP macht locker mehrere hundert Loks und gleichzeitig noch über hunderte Rückmeldekontakte ohne ins Schwitzen zu kommen.

Für die GUI der CS ist ein anderer Prozessor zuständig der das Linux-System antreibt.
Dieser macht die Bedienoberfläche und damit auch die Nachbearbeitung der per S88 eintreffenden Meldungen.
Für den macht es aber zeitlich keinen Unterschied ob die Meldungen vom GFP kommen, oder von einem LinkS88

Den LinkS88 kann man gut einsetzen, wenn die Rückmeldekontakte weit von der CS entfernt sind. Oder wenn die CS keinen S88-Anschluß hat. Die S88-Kabel können nicht einfach 10 Meter lang sein. Das macht sonst eventuell Probleme. Das CAN-Kabel kann dagegen lang sein.

Andreas


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#3 von vikr , 23.08.2021 11:40

Hallo Jürgen,

leider stellt das Video viele Zusammenhänge so verkürzt dar, dass es falsch wird und entsprechend sind die Empfehlungen grundsätzlich sehr mißverständlich.

Zwei Aussagen sind uneingeschränkt richtig:
Steuert man mit einem PC basiertem Modellbahn-Steuerprogramm, kann man die CS3 (CS3plus) mit einer exclusiven Rückmeldezentrale effizient entlasten, weil das Ganze dann an der CS3 bzw. CS3plus vorbei geht.

Nutzt man L88 an CS3 oder CS3plus, kann man die herausgeführten Kontakte nutzen ("Bus 0") . Der große Vorteil: alles geht direkt über CAN an die Steuerungslogik der CS3 bzw. CS3plus und es kann keine S88 typischen Störungen geben.

Dieser Weg ist der zuverlässigste aber auch deutlich teurer.

Insbesondere die Ausführungen über das Polling sind so auch nicht richtig und führen zu Fehlschlüssen. Polling ist zwar grundsätzlich zur Abwärtskompatibilität mit dem alten Memory und dem 605x noch möglich, aber spätestens seit 2012 gibt es und empfiehlt Märklin die Event gesteuerte Abfrage in der CAN-Dokumentation zur CS2. Das hat sich auch mit der CS3 und CS3plus nicht geändert.

Herr Meise scheint noch nie ein Messgerät an die S88-Pfostenstecker oder die RJ45-Buchse des S88N gehalten zu haben oder gar in einen S88-Monitor geschaut zu haben. Auch mit dem Rückmeldeabschnitt der CAN-Spezifikation hat er sich wohl bisher nicht belastet, geschweige denn einen CAN-Monitor eingesetzt.

Mir drängt sich eher der Verdacht auf, dass man sich mehr CS3 ohne das Plus hingelegt hat, als in der letzten Zeit von Kunden nachgefragt wurden.

Wer nicht genau weiß, wie er seine Modellbahn betreiben will und glaubt einer aktuellen Märklin-Zentrale am besten gewappnet zu sein, sollte hier nicht am falschen Ende sparen und besser zur CS3plus greifen. Damit verbaut man sich dann nichts von dem was Märklin zu bieten hat.

MfG

vik


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#4 von supermoee , 23.08.2021 12:31

Hallo

Zitat von vikr im Beitrag #3
Hallo Jürgen,
Wer nicht genau weiß, wie er seine Modellbahn betreiben will und glaubt einer aktuellen Märklin-Zentrale am besten gewappnet zu sein, sollte hier nicht am falschen Ende sparen und besser zur CS3plus greifen. Damit verbaut man sich dann nichts von dem was Märklin zu bieten hat.



das ist die Krankheit der heutigen Gesellschaft. Angst, etwas zu verpassen, Akronym FoMO. Daher kauft man immer das teuerste, auch wenn man es nicht braucht.

abgesehen von irgendwelchen Sonderangeboten ist die Kombi CS3 + L88 + Netzteil aus Anfangspackung eh günstiger als jede CS3 plus. Die ist nicht nur günstiger sondern kann auch mehr, denn der L88 hat 3 Busse à max 33 Module, während die CS3 plus nur einen davon hat. Dazu kommt noch, dass der L88 die Rechenleistung übernimmt. Das mag bei einer CS3 weniger ins Gewicht zu fallen, weil diese schon eine ordentliche Leistung mitbringt, aber bei einer CS2 ist es absolut ein Thema.

Daher verstehe ich nicht, wieso viele zur CS3 Plus greifen. Das ist rausgeschmissenes Geld. Wer nicht vor hat, mehrere Zentralen an einer Anlage zu betreiben, braucht keine CS3 Plus. Und auch wenn es dann doch noch mehre Zentralen in Zukunft werden sollen, kann man die CS3 ohne Plus immer noch einsetzen.

Einfach immer nur zum teuersten greifen......., FoMO eben.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#5 von vikr , 23.08.2021 12:50

Hallo Andreas,

Zitat von Andreas85 im Beitrag #2
Der GFP macht das Gleis und den S88 in Echtzeit. Der GFP macht locker mehrere hundert Loks und gleichzeitig noch über hunderte Rückmeldekontakte ohne ins Schwitzen zu kommen.

Für die GUI der CS ist ein anderer Prozessor zuständig der das Linux-System antreibt.

Da es für den GFP keine Heuristik gibt um Fehler auf dem S88-Bus zu erkennen, und zu ignorieren oder gar zu korrigieren, kann man das System gezielt durch eine Denial of Service Attacke zum Einfrieren bringen. In dieser Zeit, reagiert die CS2 nicht mal auf die STOP-Taste. Es kann bei der CS2 mehrere Minuten dauern, bis alle Meldungen des GFP vom S88 durchgereicht und abgearbeitet sind und sie wieder auf User-Eingaben reagiert. Die GUI der CS3(plus) kann das mit ihrem schnelleren Prozessor zwar etwas schneller, aber zum Einfrieren für mehrere dutzend Sekunden, kann man sie auch bringen.
Zitat von Andreas85 im Beitrag #2

Dieser macht die Bedienoberfläche und damit auch die Nachbearbeitung der per S88 eintreffenden Meldungen.
Für den macht es aber zeitlich keinen Unterschied ob die Meldungen vom GFP kommen, oder von einem LinkS88

Gerade wenn man komplexere Abläufe in der erweiterten Ereignissteuerung nutzt, kann so ein S88-Shit-Storm alles durcheinanderbringen.
Zitat von Andreas85 im Beitrag #2

Den LinkS88 kann man gut einsetzen, wenn die Rückmeldekontakte weit von der CS entfernt sind. Oder wenn die CS keinen S88-Anschluß hat. Die S88-Kabel können nicht einfach 10 Meter lang sein. Das macht sonst eventuell Probleme. Das CAN-Kabel kann dagegen lang sein.
Letzteres ist der größte Vorteil des L88, wobei Märklin beim Bestücken des L88 die CAN-Ausgangs-Buchse weggelassen hat, so dass man eine Stern-Topologie bekommt. Preisgünstiger ist es die einfachen 16-fach Gleisreporter von Thorsten Mumm zu nehmen, da muss man bloß sehr aufpassen, dass man die Kabel nicht verwechselt...

MfG

vik


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#6 von vikr , 23.08.2021 12:59

Hallo Stephan,

Zitat von supermoee im Beitrag #4
Daher verstehe ich nicht, wieso viele zur CS3 Plus greifen. Das ist rausgeschmissenes Geld. Wer nicht vor hat, mehrere Zentralen an einer Anlage zu betreiben, braucht keine CS3 Plus. Und auch wenn es dann doch noch mehre Zentralen in Zukunft werden sollen, kann man die CS3 ohne Plus immer noch einsetzen.
ich bin auch nach ausführlichen CS3plus (und CS3)-Tests zur CS2 (60215) zurückgekehrt mit Link S88 und sehe mir an was eine CS4 denn so bringen wird, man muss ja nicht jeden Trend mitmachen...

MfG

vik


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#7 von Kissenzerwühler , 23.08.2021 13:18

Zitat von vikr im Beitrag #5
Gerade wenn man komplexere Abläufe in der erweiterten Ereignissteuerung nutzt, kann so ein S88-Shit-Storm alles durcheinanderbringen.

Hallo, ich werde in meiner Anlage sehr viel mit der erweiterten Ereignissteuerung steuern. Daher bin ich am überlegen, ob ich an meine CS3plus (die habe ich schon) einen S88Link anschließe. Dann hätte ich doch die gleichen Vorteile wie bei der "normalen" CS3 mit dem S88Link?

Andere Systeme (außer Märklin) möchte ich nicht einsetzen.

Viele Grüße Jürgen


 
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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#8 von Andreas85 , 23.08.2021 16:10

Der GFP wird durch den S88 nicht überlastet.

Nach CAN-Dokumentation von märklin darf ein einzelnes Gerät den märklin-CAN-Bus selbst kurzzeitig nur bis zu maximal 50% mit Messages belasten.
Infolgedessen haben ALLE Geräte die am CAN arbeiten eine Software-Bremse die ein DOS am CAN-Bus verhindert.
Auch der Link S88 hält Meldungen über geänderte S88-Kontakte solange zurück bis er sein CAN-Contingent wieder einhalten kann.
Insofern verhält er sich da nicht anders als der GFP.

DOS kann jedoch mit externer Software provoziert werden, wenn diese sich nicht an die von der Dokumentation vorgegebenen 50% hält

Andreas


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#9 von vikr , 23.08.2021 16:10

Hallo Jürgen,

Zitat von Kissenzerwühler im Beitrag #7
ich werde in meiner Anlage sehr viel mit der erweiterten Ereignissteuerung steuern. Daher bin ich am überlegen, ob ich an meine CS3plus (die habe ich schon) einen S88Link anschließe. Dann hätte ich doch die gleichen Vorteile wie bei der "normalen" CS3 mit dem S88Link?

Andere Systeme (außer Märklin) möchte ich nicht einsetzen.

Ja!
Zuverlässigste Lösung für Massekontaktrückmelder mit ausschließlichlicher Verwendung von Märklin-Komponenten ist es nur L88 einzusetzen und dort nur die 16 Kontakte des L88 zu nutzen. Egal ob CS3 oder CS3plus.

Zweitbeste Lösung ist es L88 nah an die Kontaktgleisabschnitte zu platzieren und dort ausschließlich S88N-Module einzusetzen.

Drittbeste Lösung ist es den S88N- Anschluss der CS3plus zu verwenden (mit nicht allzulangen ungeschirmten CAT5-Kabeln.

Viertbeste Lösung ist es den Bus hinter dem Pfostenstecker des L88 zu nutzen mit Einstellung 12 V (sofern die älteren Module 12 V vertragen, was die meisten tun).

Eine Ungünstigere Lösung wäre es den Bus hinter dem Pfostenstecker des L88 mit 5 V zu verwenden.

Letzteres ist auch die recht ungünstige Situation am Pfostenstecker der CS2, weshalb dort der Einsatz des L88 eine echte Verbesserung ist. Die erhoffte großartige Entlastung für den Prozesser der CS2 bringt das aber nicht, sondern die Verrringerung von Störeinflüssen.

Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn Masseleitungen sauber und mit großen Querschnitten verlegt sind.

MfG

vik


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#10 von vikr , 23.08.2021 16:32

Hallo Andreas,

Zitat von Andreas85 im Beitrag #8
Nach CAN-Dokumentation von märklin darf ein einzelnes Gerät den märklin-CAN-Bus selbst kurzzeitig nur bis zu maximal 50% mit Messages belasten.
Infolgedessen haben ALLE Geräte die am CAN arbeiten eine Software-Bremse die ein DOS am CAN-Bus verhindert.
Auch der Link S88 hält Meldungen über geänderte S88-Kontakte solange zurück bis er sein CAN-Contingent wieder einhalten kann.
Insofern verhält er sich da nicht anders als der GFP.
Bedeutet doch auch, dass Meldungen durch GFP bzw. L88 verzögert werden, bis das System wieder genug Zeit hat, sie geordnet abzuarbeiten. Das heißt "dringliche" Meldungen kommen u. U. mit Verspätung an, oder interpretierst Du das anders?

MfG

vik


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#11 von bertr2d2 , 23.08.2021 19:24

Hallo Zusammen,

Zitat von Andreas85 im Beitrag #2

Für den macht es aber zeitlich keinen Unterschied ob die Meldungen vom GFP kommen, oder von einem LinkS88


das ist der Kernpunkt. Bei der CS2 war es noch so, das der Hauptprozessor den S88 Bus bedient hat. Z.B. jeder Clock-Flankenwechsel hat letztendlich einen Interrupt ausgelöst. Je nach Länge des Busses hat das die CS2 schon belastet.

Mit der CS3 ist die Funktion, sinnvoller Weise, mit in den GFP gewandert. Der GFP macht das locker nebenbei mit.

Die Aussage im Video, das der direkt angeschlossene S88 Bus an der CS3plus das System zusätzlich belasten würde, ist IMHO falsch. Wahrscheinlich hatte da der Moderator die CS2 im Hinterkopf.

Eine (künstliche) Drosselung der S88 Events durch den GFP bzw LinkS88 halte ich für unwahrscheinlich:

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Bitzahl Extended Frame Format CAN-Bus mit 8 Byte Data (S88 Event):
67 + n*8 + Bit Stuffing -> 67 + 8*8 + 4 Bit Stuffing (angenommen) = 135 Bits
Bei 250kbaud / 135 Bit = 1800 Nachrichten möglich -> 50% Auslastung -> 900 S88 Events
Standard Zykluszeit S88 Bus 100ms
Angenommen 16 Module -> 16 * 16 / 100ms / 2 (Wahrscheinlichkeit eines Bit-Wechsels) => 1280 Events/Sekunde.
 


Da müsste der S88 Bus aber schon an einer Rauschquelle angeschlossen sein. Ich glaube nicht, das da eine Drosselung eingebaut ist.

Gruß

Gerd


Smallest Rocrail Server Ever II ist jetzt Smallest Railroad Server Ever II
SRSEII -> SRSEII (Raider heisst jetzt Twix, sonst ändert sich nix )


JanD hat sich bedankt!
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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#12 von Andreas85 , 24.08.2021 08:26

Zitat von vikr im Beitrag #10
Hallo Andreas,
Zitat von Andreas85 im Beitrag #8
Nach CAN-Dokumentation von märklin darf ein einzelnes Gerät den märklin-CAN-Bus selbst kurzzeitig nur bis zu maximal 50% mit Messages belasten.
Infolgedessen haben ALLE Geräte die am CAN arbeiten eine Software-Bremse die ein DOS am CAN-Bus verhindert.
Auch der Link S88 hält Meldungen über geänderte S88-Kontakte solange zurück bis er sein CAN-Contingent wieder einhalten kann.
Insofern verhält er sich da nicht anders als der GFP.
Bedeutet doch auch, dass Meldungen durch GFP bzw. L88 verzögert werden, bis das System wieder genug Zeit hat, sie geordnet abzuarbeiten. Das heißt "dringliche" Meldungen kommen u. U. mit Verspätung an, oder interpretierst Du das anders?

MfG

vik

Theoretisch ist das so. Praktisch geht es aber nicht um die Abarbeitung der Befehle in der GUI bei den 50% sondern um die Übertragungskapazität am CAN.

JEDES Gerät hat ein Kontingent vom Messages das es innerhalb eines Zeitrahmens SOFORT nutzen kann. (keine Verzögerung)
Dieses Kontingent wird regelmäßig so aufgefüllt dass das Gerät eben den CAN nicht für sich allein beansprucht (DOS). Eine Message wartet dann eventuell einige ms bis sie gesendet werden kann. Da bringt der S88-Bus mit seinem seriellen Leseverfahren selbst eine viel größere "Verzögerung" mit sich.

Bei großzügig gerechneten 2500 möglichen Messages pro Sekunde heißt das dass ein Gerät 1250 Messages pro Sekunde ungebremst absetzen darf. Da muß bei den S88 schon viel passieren . Kennt jemand eine Anlage auf der auch nur 100 Kontakte pro Sekunde ihre Stellung ändern ? (oder 10 ?)

Eine Automatiksteuerung sollte auch dann noch gut funktionieren wenn (allover) zwischen Kontaktbetätigung und Reaktion der Automatik 100ms liegen. Die Verzögerungen am CAN sind da das kleinste Problem. Schließlich sendet der GFP/LINKS88 nur eine Message pro verändertem Kontakt. Polling ist definitiv langsamer, weil da viel mehr unnütze Daten verarbeitet werden müssen.

Der GFP/LinkS88 nimmt die Last auf sich die nicht geänderten Kontakte für sich zu behalten. Aber für den GFP/LinkS88 ist das keine "Belastung" weil er dafür konzipiert wurde. (In der Zeit dazwischen dreht der Prozessor eh Däumchen )

Dadurch wird dann die Eventsteuerung in der GUI entlastet, weil sie nur noch wirklich relevante Daten verarbeiten muß

Andreas


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RE: S88Link versus S88 / Entlastung der CS3

#13 von vikr , 24.08.2021 10:08

Hallo Andreas,

Zitat von Andreas85 im Beitrag #12
Bei großzügig gerechneten 2500 möglichen Messages pro Sekunde heißt das dass ein Gerät 1250 Messages pro Sekunde ungebremst absetzen darf. Da muß bei den S88 schon viel passieren . Kennt jemand eine Anlage auf der auch nur 100 Kontakte pro Sekunde ihre Stellung ändern ? (oder 10 ?)
Tatsächlich sollten solche Situationen im Regelfall nur bei einer Initialisierung oder Neuinitialisierung nach einem Zwischenfall auftreten.

Leider passiert das auch, wenn durch Störungen ein Impuls auf den S88-Synchronisierungsleitungen nicht korrekt erkannt und gezählt wird, bzw. ein zusätzlicher Impuls gezählt wird. Alle Kontakte dahinter sind dann verschoben. Im allerungünstigsten Fall sind alle Bits gedreht und werden ein paar Takte später erneut wieder korrekt übermittelt. Da es aber keinerlei vereinbarte Fehlerkorrektur gibt, muss das Modellbahnsteuerprogramm - bzw. die GUI - alles für bare Münze nehmen und die hinterlegten Anweisungen abarbeiten oder wenn sehr viele Änderungen auf einmal kommen, ggf. alles ignorieren. Im ersten Fall dauert es zu lange, im zweiten Fall gehen tatsächliche Änderungen erst mal unter, d.h. werden verzögert.

Bei Anlagen mit bis zu ca. 100 S88-Kontakten passiert das zwar auch, kann aber vom Nutzer nie zugeordnet (reproduziert) werden und wird daher schicksalshaft hingenommen. Bei deutlich mehr als 100 Kontakten können es irgendwann auch eher gutmütige Naturen nicht mehr verdrängen, dass die S88-Rückmeldung nicht wirklich zuverlässig arbeitet. Beim klassischen Flachbandkabel und 5V passiert das einfach nur öfter, als bei CAT5 und 12V.

MfG

vik


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