Ich habe vom Schwiegervater eine Märklin Platte geerbt, inkl Weichen Elektrisch, alles M Gleis, sauber verkabelt. Die Anlage stand 20Jahre ungenutzt, nach Reinigung funktioniert auch alles mit Umstellung auf die Control Unit 6021, nur der Fahrbetrieb nicht. Nach Anschluss ruckeln die Loks, wenn sie denn Kontakt finden, über die Gleise. An der Unit liegt es nicht, beim Anschluss ans C Gleis läuft alles sauber. Liegt es ggf daran, dass ich ein Anschlussgleis M 5111 ohne Kondensator brauche oder was könnte die Lösung sein?
Zuerst, ja, wenn noch ein Kondensator im Anschlussgleis ist, muss dieser stillgelegt werden, einfach ein Beinchen abzwicken.
Zum anderen können und werden vermutlich auch die Gleise „korrodiert“ sein, nach so langer lagerzeit.
Normal soll man ja, zumindest die Schienenprofile, nicht schleifen, aber wenn die Gleise nicht „blank“ sind, geht es kaum anders. Mit (wirklich) feinem Schleifpapier, Körnung größer 800, mal ein Stück sauber machen, Mittelleiter nicht vergessen, und die Reinigung mittels Staubsauger nachdem schleifen auch nicht. Wenn das dann besser funktioniert, weißt du, was du zu tun hast.
Entstörkondensatoren in Anschlußgleisen müssen raus.
Das Geruckel und Gestottere kommt vermutlich zusätzlich von Gleis. Digital fahren stellt höhere Ansprüche an die Stromübertragung. Die Gleise sind beim M-Gleis weniger das Problem sondern vielfach der Mittelleiter. Der ist aus sehr rostanfälligen Eisenblech gestanzt (fast wie früher Fiat und Alfas). Bei der Reinigung, Rostentfernung keine groben Mittel einsetzen, je glatter die Oberflächen sind umso weniger Schmutz und Rost kann sich wieder festsetzen und umso besser ist die Stromübertragung. Ich verwende für mein M-Gleis ganz feines (8000er) Polierleinen und Stücke von einem Mikrofasertuch.
Ist am Anfang zwar einiges an Arbeit aber der Charme des Blechgleises ist es wert (finde ich).
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Die Gleise sind beim M-Gleis weniger das Problem sondern vielfach der Mittelleiter. Der ist aus sehr rostanfälligen Eisenblech gestanzt
Hi Alex,
Die Schienenprofile beim M-Gleis sind aus dem selben Werkstoff wie der Mittelleiter! Und beim M-Gleis ist der prinzipiell genau so „Behandlungsbedürftig“ wie der Mittelleiter. In der Praxis dann doch etwas weniger, da auf dem Gleis oft (von überölten Modellen) ein Ölfilm zu finden ist, welcher dann Korrosion verhindert.
Ich dachte immer, daß das in Form gewalzte Schienenprofil aus einem zäheren Material (Walzstahl) gefertigt wurde.
Auch sollte doch eigentlich durch das in Form wälzen die Oberflächenhärte (Verdichtung) etwas größer sein. Inwieweit das allerdings die Rostanfälligkeit beinflußt entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin mehr im NE-Metallbereich, Messing, Neusilber, Kupfer und auch edler, daheim.
Bei den Pukos sehe halt nur ein ziemlich grob ausgestanztes Stück Blech.
Aber ich verlasse mich da gerne auf dein Wissen.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Ich dachte immer, daß das in Form gewalzte Schienenprofil aus einem zäheren Material (Walzstahl) gefertigt wurde.
Auch sollte doch eigentlich durch das in Form wälzen die Oberflächenhärte (Verdichtung) etwas größer sein. Inwieweit das allerdings die Rostanfälligkeit beinflußt entzieht sich meiner Kenntnis. Ich bin mehr im NE-Metallbereich, Messing, Neusilber, Kupfer und auch edler, daheim.
Bei den Pukos sehe halt nur ein ziemlich grob ausgestanztes Stück Blech.
Aber ich verlasse mich da gerne auf dein Wissen.
Hi Alex,
Ja, Verlass dich darauf, ich bin Werkstoffprüfer, Fachbereich Metalle, speziell Stahl!
Gewalzt ist beides, und die kaltverformung bei der Schienenprofilherstellung verändert zwar die Festigkeit, aber nicht die Korrosionsbeständigkeit. „verdichtet“ wird da nichts.
Und der Werkstoff für die Profile und auch den Mittelleiter ist eine Güte im Bereich von einfachen Tiefzieh- /Baustahl (S235JR, oder früher R-St 37-3)
Und auch im NE-Bereich verändert sich durch kaltumformung nicht das korrosionsverhalten.
Zitat von Michael Knop im Beitrag #6[quote=alexus|p2335358]Ja, Verlass dich darauf, ich bin Werkstoffprüfer, Fachbereich Metalle, speziell Stahl!
Gewalzt ist beides, und die kaltverformung bei der Schienenprofilherstellung verändert zwar die Festigkeit, aber nicht die Korrosionsbeständigkeit. „verdichtet“ wird da nichts.
Und der Werkstoff für die Profile und auch den Mittelleiter ist eine Güte im Bereich von einfachen Tiefzieh- /Baustahl (S235JR, oder früher R-St 37-3)
nicht zu vergessen, die ab Werk vorhandene reduzierende Brünierung, die auch durch normale Nutzung (aber eben auch ganz schnell bei unsachgemäßem Reinigen) abgetragen ist.
MfG
vik
im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix
Zitat von alexus im Beitrag #3Digital fahren stellt höhere Ansprüche an die Stromübertragung.
Hallo,
das ist so nicht ganz richtig. Es liegt an der Umstellung der Motoransteuerung von AC auf DC. Ein AC Motor, oder auch Allstrom Motor verliert bei Stromunterbrechung seine Klemmkraft, weil das Magnetfeld, was elektrisch erzeugt wird nun ja keine Energie mehr hat bei einer Unterbrechung. Dann dreht der Motor noch munter weiter da Märklin meißtens keine Schnecken im Antrieb hat, die selbsthemmend sind. Nun wird bei Digital der Motor zum DC Motor mit Dauermagnet (Umbauten mit nur Decoder mal außen vor). Da hat dann ein Dreipoler schon eine gute Selbsthemmung und bei einem Stromausfall(Unterbrechung) blockiert der Motor relativ schnell. Dann kommt das Fahrzeug nicht mehr über die schlechte Kontaktstelle und bleibt im schlechtesten Fall stehen.
Das ist auch einer der Gründe warum das AC System keine Vorteile mehr zu DC hat.
Hallo Simon, und alle anderen Leser, wieso immer Schleifpapier, wenn es auch noch so Fein ist? Ich benutze zur Grobreinigung meiner M-Gleise die "raue Seite" eines ganz normalen Spülschwammes. mfg Otto
und auch ein Roco-Rubber mag ausreichend Abhilfe schaffen.
Viel Erfolg Railstefan
Hi,
Vom roco rüber möchte ich ausdrücklich abraten, die Gummikrümel mit Schleifpartikeln (Korund) die er hinterlässt, sind kaum vollständig zu entfernen. Wenn solche Krümel dann irgendwann in die Getriebe der Loks geraten, ist mit starkem Verschleiß der Getriebe zu rechnen.
Viele Grüße, Michael
PS: bei c-gleisen eines Freundes, wurden mit dem rubber Cola und bier Ablagerungen entfernt - die rubber Krümel waren aber kaum zu entfernen. Erst mittels Ultraschallbad (professionell, inclusive entsprechender Reinigungschemie) waren die Krümel weg zu schaffen.
Heutzutage ist es in der mode gekommen die Gleise möglichst fettfrei zu bekommen. Mit der Folge das diese immer wieder anlaufen und Kontaktprobleme somit vorprogrammiert werden. Märklin empfahl früher die M-Gleise mit Petroleum zu reinigen. Dieser hinterlässt einen sehr dünnen Fettfilm, der Gleise und Pukos vor anlaufen schützt. Und wenn die Anlage sehr lange herum gestanden hat hilft auch das einfache Fahren. Am besten mit einer analogen Lok.
Heutzutage ist es in der mode gekommen die Gleise möglichst fettfrei zu bekommen. Mit der Folge das diese immer wieder anlaufen und Kontaktprobleme somit vorprogrammiert werden. Märklin empfahl früher die M-Gleise mit Petroleum zu reinigen. Dieser hinterlässt einen sehr dünnen Fettfilm, der Gleise und Pukos vor anlaufen schützt. Und wenn die Anlage sehr lange herum gestanden hat hilft auch das einfache Fahren. Am besten mit einer analogen Lok.
Bart
Hi Bart,
Für die pukos allgemein und die Schienen des m-Gleis (und auch k-Gleis der 21er Serie) ist das ok - jedoch bei den Edelstahl Profil der c-Gleise und 22er k-Gleise ist es ok, wenn sie absolut fettfrei sind.
Das mit dem konservieren der pukos hatte ich oben ja auch schon geschrieben.