Liebe Stummis,
heute gibt es wieder eine langweilige Fräsanleitung, denn für die Präzision der Weichen und für das Fahrverhalten ist es einfach unheimlich wichtig, dass die Sachen so präzise wie möglich gefräst sind und dass man die Profile so wenig wie möglich immer wieder neu ein- und ausfädeln muss. Die 3D-gedruckten Plastikteile sind wirklich sehr fein und wenn man da ein bisschen genervt ist, ist ratzfatz ein Kleineisen abgebrochen. Ist natürlich nicht so schlimm, weil alles so klein ist, dass man es nicht sofort sieht. Aber trotzdem, es muss nicht sein und es lässt sich einfach vermeiden.
So sieht er aus der Halter. Noch nicht ganz perfekt, V2 mit besserer Beschriftung und minimalen Anpassungen ist schon beauftragt, aber vom Grundprinzip voll funktional. Man muss ihn genau so auslegen wie im Bild. Wenn man dann links oben "EW 1:7" und "CODE 83" und (hier bei V1) rechts oben das Wort "LINKS" lesen kann, fräst man Teile für die LINKS Weiche 1:7. Das Wort RECHTS steht dann auf dem Kopf. Braucht nicht jeder, solche Hinweise, aber ich habe schon oft Fräsungen auf der falschen Seite gemacht, zumal sich hier die Profile nur um 1,3 mm in der Länge unterscheiden ist das gar nicht so einfach, die zu unterscheiden. Die Beschriftungen sparen zumindest bei mir Frust. Alle Bilder lassen sich auf 4032 Pixel Breite vergrößern. Dann kann man die Beschriftungen in den Fräshaltern erkennen. Man sieht das in der realen Benutzung aber sehr gut, gerade wenn man es ein wenig im Licht dreht.
Die Zungenfräsung vorne ist bei diesem und dem folgenden Profil schon gemacht und in Post 45 beschrieben, die anliegende Außenfräsung mit 1 Grad wurde wieder gerade gebogen und diese gerade Kante zeigt nach außen. Das Profil wird dann mit einem Seitenschneider so gekürzt, dann man möglichst wenig abfräsen muss.
Gleiches macht man mit dem zweiten Profil. Die Zungenfräsung muss hier natürlich auf der anderen Seite liegen. Wenn ihr euch das Bild in groß anschaut, könnt ihr bei den Zungenspitzen vorne LINKS lesen, wir fräsen also Profile für eine LINKS EW 1:7. Wenn man genau hinschaut, sieht man, eine Zungenspitze liegt vorne noch nicht an. Die wird nach dem Zusammenschrauben bis nach vorne an den Anschlag geschoben.
Das ganze schön verschrauben.
Und kontrollieren, ob die Zungenspitze im Sichtfenster am Ende des Fräshalters anschlägt.
Ja, hier habe ich ein wenig zu viel stehen lassen, aber egal. Dauert hat das Abfräsen etwas länger. Nach dem Abfräsen sollte das Profil sauber bündig enden, ohne dass man in den Fräshalter reingefräst hat. Also aufhören, wenn nur noch ein Hauch Profil rauslugt.
Nach getaner Arbeit wird der Fräser in richtiger Z-Höhe über dem Schraubstock geparkt. Der Fräshalter ist 12 mm hoch, der Schraubstockklotz 11,5 mm. Solange man also keine weiße Späne sieht vom Halter, kann man gefahrlos über den Schraubstock fahren ohne den Fräser zu zerstören. Hier lugt fast nichts mehr raus, denn ich nähere mich dem Ende in 0,025 mm Schritten = halbe Skalenteilung beim PROXXON. Man kann das von der Seite wirklich sehr gut sehen, wann man aufhören sollte. Die Klötze sollten also für alle Weichen einer nicht zu großen Anlage reichen.
Gleiches macht man mit dem zweiten Profil. Die Profile werden an der selben Stelle abgelängt, liegen aber 1,3 mm unterschiedlich weit im Fräshalter drin. Gepresst werden sie nur auf den 13 mm direkt an der Frässtelle. Die restliche Führung ist eher locker, damit man auch bei angezogenen Schrauben die Profile in die Endlage schieben kann. Hier habe ich exakt abgeschnitten.
Und fertig.
Aufschrauben, rausnehmen, alle Ende des Schienenfußes mit 500er Schmirgelpapier auf 45 Grad abziehen, damit das sauber eingefädelt werden kann und freuen, wie schnell das jetzt geht. Jetzt muss ich Bremsen wechseln fahren am Auto. Heute abend gibt es die anderen Fotos.
Viele Grüße
Wolfgang