Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#1 von Jens M. , 22.12.2021 23:25

Hallo, ich plane gerade den Bau meiner Moba mit Tillig Elite Gleis.
Nun stellt sich mir die Frage, was ich für die Geraden nehme. Schwellenband 228 mm mit Schienenprofil oder Flexgleis?
Was sind da die Vor- und Nachteile? Wer hat da Erfahrungen sammeln können.
Über Ratschläge bedanke ich mich schon mal.
VG Jens.


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#2 von CarstenLB , 23.12.2021 09:17

Hallo Jens,

Tillig Elite Gleis für gerade Strecke, hier meine Erfahrungen / Gedanken.

Schwellenband 228 mm mit Schienenprofil:
+ Festes unflexibles Gleis mit festem Schwellenabstand
- Viele Schienenstöße
- Kurze Ausgleichstücke erforderlich
Habe ich keine Erfahrung damit.

Flexgleis:
+ Gleislänge exakt je nach Bedarf
+ Wenig Schienenstöße
- Gleisverlegung braucht etwas Zeit (abmessen, ablängen, entgraten, Anschlussleitungen anlöten, ...)
- Gleise gerade zu verlegen ist etwas aufwendiger (langes Stahllineal)

Auf jeden Fall empfehlenswert zum Ausrichten der Schwellen:
Schwellenlehre (Lieferzeit derzeit wohl mehrere Wochen): Link
oder
Selbstbau "Gleiskamm": Link


Viele Grüße

Carsten


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#3 von 41 1025-0 , 23.12.2021 09:34

Hallo Jens,
es ist zwar bei mir schon länger her. Bei Schwellenband muss dieses vorab vor Einschieben der Schienenprofile (Meterware) schon fest eingebaut sein (geklebt oder geschraubt). Auch hier sorgfältig, damit möglichst gerade. Die Schienenstöße würde ich etwas versetzt anbringen, indem man eine Seite etwas verkürzt, sodass die beiden Schienenstöße nicht an der gleichen Stelle sind. Beim Anschluß von Weichen ist das natürlich so. Aber durch den Versatz erhält man (vor allem in Gleisbögen) ein optisch schöneres Bild. Was Carsten angesprochen hatte, sind vermutlich die fertigen Gleisstücke. Für längere Geraden ist der Einbau des Schwellenbandes mit den Meter-Schienen sinnvoller. Wenn man die Schienenfüße am Profil mit einer Feile ganz leicht anschrägt, lassen sie sich dann leichter einschieben. Auch sollte man bei Gleisbögen das Schienenprofil vorher vorsichtig etwas zurechtbiegen, das erleichtert auch den Einbau.
Schöne Feiertage
Denis


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#4 von Jens M. , 23.12.2021 10:29

Vielen Dank Carsten und Denis für eure Erfahrung.
Denis an dich hätte ich noch die Frage, warum vorher die Schwellenbänder aufkleben und dann die Schienen einziehen? Wie bekommt man dann den Leitungsanschluss hin. Ich will ja von unten an die Schiene anlöten.
Was passiert, wenn ich erst die Schienen einziehe und dann das Meterstück aufklebe? Geht das zu schwer?
VG Jens.


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#5 von 41 1025-0 , 23.12.2021 10:45

Hallo, daran hatte ich gar nicht gedacht. Natürlich geht es auch andersherum, ist aber kniffliger. Ich hatte damals (bei mir war es noch Pilz-Gleis, der Vorgänger von Tillig) den Anschluss an Schienenverbinder gelegt. Auch die Möglichkeit von Anschlußgleisen gab es. Eine Beschreibung des Aufbaus habe ich noch aus dem alten Piko-Gleisplanheft, die füge ich mit bei.Bild entfernt (keine Rechte)


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#6 von echoo , 23.12.2021 11:37

Hallo,

die Ausgangsfrage "Schwellenband und Schienenprofil" bedeutet doch eher Schwellenband und Meterware Schieneprofil, so dass sich die genannte Unflexibilität bei der Länge nicht ergibt.
Aus meiner Erahrung würde ich diese Kombination gegenüber Flexgleis bevorzugen.
Das Schienenprofil sollte auch vor der Verlegung in das Schwellenband eingezogen werden und zudem die kleineisenlosen Endschwellen des Schwellenbandes entfernt werden (so man sie nicht gerade an der Stelle benötigt, ansonsetn wird dort freigeschnitten, wo es benötigt wird).
Dadurch gibt es auch genügend Lücken im Schwellenband, wo Anschlüsse von unten angebracht werden können, falls die nicht passend liegen, werden an der benötigten Stelle die Längsstege ganz herausgetrennt.
Wenn dann für zu verlegende Gleisbögen die kurvenäußeren Längsstege durchtrennt werden, erhält man ein stabileres Gleis als es Flexgleis ist und hat auch deutlich weniger Schwierigkeiten beim Ausrichten der Schwellen. Flexgleis neigt - insbesondere bei engeren Radien und auch gern in der Geraden - durch die wechselseitig angeordneten Längsstege zu trapezförmigen Schwellenlagen, die man nur mühsam korrigiert bekommt.

Grüße
echoo


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#7 von Badaboba , 23.12.2021 11:42

Hallo Jens,
die Schwellenbänder von Weinert finde ich deutlich schöner und passen auch gut zu den Tillig-Weichen. Die FREMOPuko-Modulbahner nutzen z.B. diese Kombination.


Liebe Grüße
Volker

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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#8 von Jens M. , 25.12.2021 20:36

Vielen Dank für die vielen wertvollen Hinweise,
zu deinem Hinweis Badaboba: Die Schwellenbänder von Weinert sind doch generell Flexbänder. Hat man da nicht auch wieder das Problem, dass sie nicht so stabil bleiben im Verhältnis zu den fixen Schwellenbändern von Tillig?
VG Jens.


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#9 von Badaboba , 25.12.2021 21:28

Zitat von Jens M. im Beitrag #8
Vielen Dank für die vielen wertvollen Hinweise,
zu deinem Hinweis Badaboba: Die Schwellenbänder von Weinert sind doch generell Flexbänder. Hat man da nicht auch wieder das Problem, dass sie nicht so stabil bleiben im Verhältnis zu den fixen Schwellenbändern von Tillig?
VG Jens.


Hallo Jens,
ja, das sind Flexbänder von sehr guter Qualität.
Verlegt sich so wie jedes Flexgleis, das man exakt gerade verlegen kann, ich nutze dafür eine Aluleiste. Habe auch schon krumme Stückgleisverlegungen gesehen, weil der Mobahner die Schienen press verlegte - die fehlenden Dehnungsfugen kommen noch dazu, Gleisverwerfungen sind dann garantiert.
Hört sich jetzt alles furchtbar kompliziert an, ist es aber nicht - einfach ausprobieren!


Liebe Grüße
Volker

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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#10 von Chrischi84 , 25.12.2021 22:47

Hallo Jens,

bei sehr langen Geraden lohnt es sich sicherlich fixes Schwellenband zu benutzen. Die Schwellen und das Gleis selbst liegen so auf jeden Fall gerade, bei Flexgleis muss man da immer ein bisschen nachjustieren.
Wenn es nur um ein paar Meter geht, ist das aber auch gut machbar ohne gleich stundenlange Mehrarbeit zu haben.
Im sichtbaren Bereich würde ich wirkliche Geraden vermeiden und stattdessen sehr weit geschwungene Kurven bauen. Das geht dann nur mit Flexgleis... :-)

VG Christian


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#11 von Jens M. , 26.12.2021 11:23

Zitat von Badaboba im Beitrag #9
die fehlenden Dehnungsfugen kommen noch dazu, Gleisverwerfungen sind dann garantiert.



Hallo Volker,
gibt es da eine Regel mit den Dehnungsfugen? (aller wieviel m wieviel 10tel mm - oder so)
Sollte schon im Temperaturbereich von 5 - 30 °C funktionieren, falls man mal im Urlaub ist.
VG Jens.


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RE: Tillig Elite Schwellenband vs. Flexgleis

#12 von Badaboba , 26.12.2021 22:49

Zitat von Jens M. im Beitrag #11
Zitat von Badaboba im Beitrag #9
die fehlenden Dehnungsfugen kommen noch dazu, Gleisverwerfungen sind dann garantiert.



Hallo Volker,
gibt es da eine Regel mit den Dehnungsfugen? (aller wieviel m wieviel 10tel mm - oder so)
Sollte schon im Temperaturbereich von 5 - 30 °C funktionieren, falls man mal im Urlaub ist.
VG Jens.


Hallo Jens,
allgemein? Nein.
Mancher empfiehlt: 1mm Fuge / 1m Gleis.
FREMO schreibt Fugen in Modulen vor.

Ich persönlich würde von den konkreten Bedingungen ausgehen:
Unterbau - Holz schrumpft - spricht für eine Fuge.

Temperatur - konstant oder schwankend?
5 - 30 Grad sind schon heftig.
Problem ist ja die Ausdehnung bei höherer Temperatur - verlege ich bei 15 Grad, werden die 30 Grad zum Problem, da macht der 1mm/je Meter Sinn.
Bei einem 19-25 Grad Bereich sehe ich jetzt keine großen Probleme, wenn man gut verleimtes und am Ort gelagertes Holz verwendet.

Und wer jetzt meint, dies sei Gerede - ich habe massive Gleisverwerfungen bei Roco 2,5 und Tillig 2,1 gesehen - die Gleise wurden jeweils press in kalten Räumen verlegt. Komplette Gleisanlagen / Bahnhöfe mussten neu verlegt werden.


Liebe Grüße
Volker

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