ich habe hier eine ältere Rivarossi 1248. Problem ist, daß der vordere und der hintere Triebsatz nicht mehr in der gleichen Höhe aufgehängt sind. Dadurch steht nur ein Triebsatz auf dem Gleis, der andere hängt ca. 2-3mm zu hoch. Grund dafür ist, daß die Metall-Grundplatte ind er Lok, an der alles festgemacht wird, verbogen und an einer Stelle gebrochen ist. Ansonsten funktioniert die Lok tadellos und ist in einem quasi neuwertigen Zustand. Daher möchte ich das gern reparieren.
Frage: Da man dieses Einzelteil sicherlich nicht mehr bekommt, muss das Ding geradegebogen werden. Leider scheint das Material eine recht minderwertige Qualität zu haben (ist an diversen Stellen rissig). Weiß jemand von euch, was das für ein Material ist? Reicht es, das Teil vor dem geradebiegen mittels Lotlampe zu erhitzen?
Am wichtigsten für die Funktion der Lok wäre, die Verbiegung raus zu bekommen. Dass ich die beiden Einzelteile wieder haltbar zusammenbekomme, davon hab ich mich schon verabschiedet. Vermutlich werde ich beide Teile dann am Schluss mit Kustharz oder so in die Lok kleben damit zumindest die Teile zueinander kein Spiel mehr haben. Sonst hängt es mir vermutlich dauern den Kardan aus.
Jemand weitere Ideen? Anbei ein Bild dazu.
Gruss Jürgen
Märklin H0, analog
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen und (falls vorhanden) Vorschau-Grafiken der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Hallo Jürgen, auch ich sehe das so, ein Fall für den Schrottplatz. Zinkdruckguss läßt sich nicht zurückbiegen, bricht dann gleich nochmal. Ich hatte so ein Problem mit einer Proto2000 Lok und hab mir einen neuen Rahmen aus Messing bebaut. Ich habe mehrere dünne Messingbleche verwendet. So muß man weniger fräsen.
Gruß BR180 Ich bin hier mal fast weg, bzw selten hier. Alles was ich je hier geschreiben habe, entsprach ausschließlich meiner persönlichen Meinung und Auffassung zum Zeitpunkt des Beitrages.
Kann die Analyse meiner Vorposters leider nur bestätigen und hab als Österreicher "natürlich" bereits ziemliche Erfahrungen mit pestinfizierten Teilen machen müssen. Da ist leider nichts mehr zu retten da sich der Legierungszerfall weiter ausbreiten wird welches im Falle das man die Teile an Kunststofflokbauteilen festklebt durch weitere Verformungen und Teilewachstum auch Schäden am Rest der Lok nach sich ziehen würde.
Ich hab zwar einen Versuch am Laufen wo ich die Hohlräume einiger zinkpestbefallener Teile (KB, KMB, LP, Walthers) in einem Vakuumkessel mit Phosphorsäure so intensiv wie möglich "durchtränkt" hatte aber Resultate ob das den Zerfall ausbremst kann ich erst in einigen Monaten relevant analysieren.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von Petz1 im Beitrag #4Kann die Analyse meiner Vorposters leider nur bestätigen und hab als Österreicher "natürlich" bereits ziemliche Erfahrungen mit pestinfizierten Teilen machen müssen. Da ist leider nichts mehr zu retten da sich der Legierungszerfall weiter ausbreiten wird welches im Falle das man die Teile an Kunststofflokbauteilen festklebt durch weitere Verformungen und Teilewachstum auch Schäden am Rest der Lok nach sich ziehen würde.
Ich hab zwar einen Versuch am Laufen wo ich die Hohlräume einiger zinkpestbefallener Teile (KB, KMB, LP, Walthers) in einem Vakuumkessel mit Phosphorsäure so intensiv wie möglich "durchtränkt" hatte aber Resultate ob das den Zerfall ausbremst kann ich erst in einigen Monaten relevant analysieren.
Hi,
Zinkpest ist nicht aufzuhalten, bzw. In irgendeiner Art zu „heilen“.
Zinkpest führt durch kristallografische Vorgänge zu einer Volumenzunahme, wodurch nicht nur die Verbiegung resultiert, sondern auch ein Längen- /Breiten- /Dickenwachstum was umgebende teile schädigt.
Der Schluss ist ein Zerfall des Teils, infolge der Risse im Bauteil, aufgrund der inneren Spannungen, weil die Gefügeumbildungen nicht gleichmäßig erfolgen.
Daher Teile, die von Zinkpest betroffen sind, sofort aus dem Modell entfernen, damit nicht die Umgebung mit beschädigt wird.
wie die anderen bereits sagten ist die Grundplatte leider schrott, da sich Zinkpest nicht aufhalten/reparieren lässt. Eine möglichkeit wäre eine defekte Lok gleichen Typs zu besorgen und dort die Grundplatte zu nehmen (Sofern diese keine Zinkpest hat) oder auf Börsen/Auktionshäuser darauf hoffen das du eine neue Grundplatte findest. Auch wäre es möglich die noch vorhandene Grundplatte Best möglichst zu vermessen, als 3D Modell zu erstellen um dieses dann mit einem 3D Drucker auszudrucken. Oder du baust es dir aus Kunststoff/Messing nach.
mfg Thorax
Ein Schnelles Auto, das nicht zum Schnellfahren verpflichtet -Ford Capri III S-
Zitat von Michael Knop im Beitrag #9Hi, Zinkpest ist nicht aufzuhalten, bzw. In irgendeiner Art zu „heilen“.
Hallo Michael ! Letzteres ist klar, Ersteres die Basis meiner Versuche nachdem es auch Berichte gibt das die Behandlung mit Phosphorsäure den Zerfall angeblich stoppt. Unterschied ist aber das ich die Teile nicht äußerlich behandle sondern in einer mit Phosphorsäure gefüllten Wanne in einem Laborkessel zuerst 24 Stunden unter Hochvakuum belasse und anschließend noch im Säurebad verbleibend weitere 24 Stunden wieder dem atmosphärischen Luftdruck aussetze. Dadurch dringt die dünnflüssige Säure ála Druckimprägnierung in alle nur irgendwie von aussen zugängliche Poren rein um ihre (falls vorhandene) Wirkung zu erzielen. Nachdem ich aber die erste Prozedur mangels dem Vorhandensein einer Hochvakuumpumpe erst vor einem Monat durchführte wird sich frühestens erst in einigen Monaten zeigen ob der Vorgang den weiteren Zerfall der Teile einbremsen bzw. aufhalten kann.
Und wie Du anführst ist es für die restlichen Teile eines Modelles essentiell befallene Aluzinkdruckgußteile sofort auszubauen und getrennt zu lagern um Kollateralschäden hintanzuhalten.
Nachdem der Cab Forward - Gußblock auch zum nötigen Traktionsgewicht beiträgt machte meiner Meinung nach ein Ersatzbau nur aus Metall wirklich Sinn...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Hier würde sich ein Frästeil aus Messing anbieten oder ein 3D-Druckteil aus Metall. Kannst Du konstruieren? Für preiswerten Metall 3D-Druck kannst Du mal bei https://www.mark3d.com/de/metalx/ anfragen. Wenn Du eine fertige Konstruktion liefern kannst, sollte sich das preislich im Rahmen halten.
Zitat von Petz1 im Beitrag #11 Ersteres die Basis meiner Versuche nachdem es auch Berichte gibt das die Behandlung mit Phosphorsäure den Zerfall angeblich stoppt.
Hallo,
Hast Du dazu eine Quelle? Nach der mir kenntlichen Literatur spielt Sauerstoff keine Rolle bei der Zinkpest. Und nur für diesen Fall erscheint mir der Einsatz von Phosphor sinnvoll. Und wo schon Poren sind, ist es zu spät. Die Schädigung ist ein interkristalliner Vorgang. In das Kristallgitter kann Phosphor nicht eindringen.
Und wie willst Du in Deinen Versuchen abgrenzen, dass der Vorgang nicht ohnehin zum Stillstand gekommen war? Es zerfällt nicht jedes Objekt zu Staub. Ich habe betroffene, rissige Modellautos aus der Vorkriegszeit in der Sammlung, die sich in den 30-40 Jahren, in denen sie hier in der Sammlung sind, kein bischen mehr verändert haben. Gerne von Zinkpest befallene Verbinder der BING-STRUCTATOR Baukästen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg sind heute genau so rissig wie vor 100 Jahren. Aber sie zerfallen nicht und verändern sich auch nicht mehr. Objekte aus den letzten 5-10 Jahren, welche Zinkpest-Anfällig sind und mit denen sich Vergleiche anstellen lassen würden, kenne ich nicht.
Soweit ich mich erinnere gab es die Phosphorsäureempfehlungsgedanken in Forenbeiträgen im FAM und KBSF und ich hab auch weder die Zeit noch Lust mich mit chemischen Details zu beschäftigen. Nur weil ich in der glücklichen Lage bin den alten Laborvakuumkessel zu besitzen kam ich eben auf die Idee es mal mit der Evakuierungsmethode zu versuchen - bringt die nix dann sei es eben so. Meiner Beobachtung nach spielt auch das Produktionsjahr der Teile insoferne eine gewisse Rolle weil der Zerfallsprozeß bei befallenen Teilen aus einer Zeit wo noch kein Legierungsbleibeimengungsverbot bestand offenbar langsamer vonstatten geht als bei neueren Teilen. Nachdem sich in den letzten 30 Jahren mein Lagerplatz sprich Umgegungsatmosphärenwerte nicht verändert haben kann die Verseuchung auch nur legierungsintern ausgelöst worden sein; einige Teile sind ähnlichen Alters aber der Zerfallsprozeß begann zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Rettbare Lokgußblöcke hab ich nach Behandlung, Wasserbad und Neulackierung wieder verbaut, die anderen sind offen gelagert um die weitere Entwicklung beobachten zu können.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von Petz1 im Beitrag #14H.... aus einer Zeit wo noch kein Legierungsbleibeimengungsverbot bestand offenbar langsamer vonstatten geht als bei neueren Teilen.....
Hallo,
Wann und wo soll denn die Beimischung von Blei zu einer Zamak - Legierung erlaubt gewesen sein? Ich kenne keine Spezifikation die Blei als Bestandteil erlaubt. Auch nicht aus den 1930ern.
Soweit ich den Forenbeiträgen entnahm wurde das Bleiverbot anscheinend in den Siebzigerjahren schlagend - zu diesem Zeitpunkt verschwanden (leider) auch im Modell die bis dorthin bei beispielsweise Lima und KB nicht unüblichen Vollbleiballastgewichte zugunsten solcher aus Aluzinkdruckguß.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von Petz1 im Beitrag #16Soweit ich den Forenbeiträgen entnahm wurde das Bleiverbot anscheinend in den Siebzigerjahren schlagend - zu diesem Zeitpunkt verschwanden (leider) auch im Modell die bis dorthin bei beispielsweise Lima und KB nicht unüblichen Vollbleiballastgewichte zugunsten solcher aus Aluzinkdruckguß.
Hallo,
Bleigewichte in Spielzeugen und damit auch in Modellbahnen waren in Europa bis 1990 verkehrsfähig. Noch in den 1980ern verkaufte LIMA eine Vielzahl an Modellen mit diesen Bleiklötzen. Das hat aber mit der Zinkpest-Problematik nun überhaupt nichts zu tun. Das die Bleigewichte bei LIMA auch problematisch sind, ist eine völlig andere Baustelle.
Danke für die Konkretisierung; nachdem das Pestproblem aber verstärkt wieder ab den frühen Achtzigerjahren auftrat würd ich nicht ausschließen wollen das man schon damals die Bleibeimengung im Aluzinkdruckguß zurückfuhr denn das viele Gießer ab dem Zeitpunkt vermehrt schlampiger arbeiteten oder unreinere Legierungen geliefert wurden glaub ich eher nicht. Die Pest betraf ja außerhalb der Modellbaubranche auch Größtserienteile die in Gießvollautomaten hergestellt wurden. Das Bleigewichte aufgrund des deutlich höheren spezifischen Gewichtes auch höhere Traktionsleistungen ermöglichten steht noch auf nem andere Blatt Papier.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von Petz1 im Beitrag #18Danke für die Konkretisierung; nachdem das Pestproblem aber verstärkt wieder ab den frühen Achtzigerjahren auftrat würd ich nicht ausschließen wollen das man schon damals die Bleibeimengung im Aluzinkdruckguß zurückfuhr denn das viele Gießer ab dem Zeitpunkt vermehrt schlampiger arbeiteten oder unreinere Legierungen geliefert wurden glaub ich eher nicht.
Hallo,
Vielleicht habe ich mich oben unklar ausgerückt. Deshalb hier nochmal: Es gibt keine ZAMAK Spezifikation welche die Zulegierung von Blei erlaubt. Eine ZAMAK-Legierung enthält idealerweise gar kein Blei, erlaubt sind lediglich Verschmutzungen unterhalb des Promille - Bereichs. Ich kenne die den ganzen 1980ern keinen deutschen Modellbahn-Hersteller, der mit Zinkpest Probleme hatte was dafür spricht, dass es sich bei den Problemen um hausgemachte Probleme der jeweiligen Gießer handelt.
Zumindest aus dem Kleinbahnstammwerk ist von jemandem der dort Gießer war bekannt das dort sehr lange Blei "vorsätzlich" zulegiert wurde und in diesem langen Zeitraum die Zinkpest auch kein Thema war. Andererseits waren Lagerschilde aus 1983 eines u. a. Electrolux zugelieferten 0815 - Spaltpolkurzschlußläufermotors die aufgrund der Stückzahl sicher vollautomatisiert ohne menschliches Zutun gegossen wurden waren beispielsweise aber auch "infiziert".
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Zitat von Petz1 im Beitrag #20Zumindest aus dem Kleinbahnstammwerk ist von jemandem der dort Gießer war bekannt das dort sehr lange Blei "vorsätzlich" zulegiert wurde und in diesem langen Zeitraum die Zinkpest auch kein Thema war. Andererseits waren Lagerschilde aus 1983 eines u. a. Electrolux zugelieferten 0815 - Spaltpolkurzschlußläufermotors die aufgrund der Stückzahl sicher vollautomatisiert ohne menschliches Zutun gegossen wurden waren beispielsweise aber auch "infiziert".
Hi,
Also bei Kleinbahn gibt es wohl kaum ein Modell, was NICHT unter Zinkpest leidet - daher ist die Aussage, dass Zinkpest kein Thema sein, völliger Unfug! Oder den kopf in den Sand stecken!
Sorry aber Du verwechselst offensichtlich Kleinbahn mit Klein - Modellbahn; bei den Produkten des abgespaltenen Firmenteiles von Mag. Oskar Klein trifft das zweifellos zu (böse Zungen behaupten sogar selbst Kunststoffteile hätten sich bei ihm noch mit Zinkpest infiziert......) aber bei jenen der Stammfirma war Zinkpest wie von mir beschrieben jahrzehntelang absolut kein Thema.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
ich konnte die Lok reparieren. Habe die Grundplatte aus Aluprofilen nachgebaut und alles entsprechend wieder zusammengebaut. Die Probefahrt war auch schon erfolgreich. Anbei noch ein paar Bilder.
Vielen Dank an alle für die tolle Hilfe.
Viele Grüße Jürgen
Märklin H0, analog
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen und (falls vorhanden) Vorschau-Grafiken der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Gruß BR180 Ich bin hier mal fast weg, bzw selten hier. Alles was ich je hier geschreiben habe, entsprach ausschließlich meiner persönlichen Meinung und Auffassung zum Zeitpunkt des Beitrages.
Hallo Jürgen ! Freut mich sehr das Dein Bigboy weiterlebt und werd das im Hinterkopf speichern fall es wider Erwarten meinen Oldtimer auch noch treffen sollte.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)