Wie angekündigt will ich hier noch einmal etwas genauer erklären, was mit der im Beitrag #2 erwähnten flexiblen Ausrichtung der Buchsen am Modulende gemeint ist.
Zunächst einmal die Frage: Warum sollte man überhaupt eine Möglichkeit zum Ausrichten der Module vorsehen?
Natürlich kann man darauf gänzlich verzichten, wenn die Komponenten, die Umgebung und die eigene Arbeit an den Modulen hinreichend perfekt sind.
Allerdings trifft das in meinem Fall nicht zu:
• Die Casani-Kästen sind zwar grundsätzlich solide verarbeitet, weisen jedoch teilweise Toleranzen > 1mm auf, was die Abmessungen angeht
• Da ich in einer Altbauwohnung mit unebenem Fußboden lebe, muss ich dies beim Aufbauen der Bahn auf dem Boden ebenfalls berücksichtigen und ausgleichen können
• Auch meine Werkstattausrüstung, mein Können und meine Erfahrung in diesem Bereich sind im Moment limitiert (dies ist meine erste Anlage)
Was also tun?
Eine Möglichkeit zum minimalen Verschieben zweier verbundener Module am Übergang (im mm-Bereich) muss her!
Auch hier habe ich das Rad nicht neu erfunden, sondern eine existierende Lösung übernommen und für meine Zwecke angepasst:
https://www.1001-digital.de/pages/1001-d.../minimodule.php
Siehe dieses Bild:
https://www.1001-digital.de/media/msfrog...dulkopf-1-l.jpg
(Hier wird übrigens auch der Name “Minimodule” verwendet, wie ich gerade festgestellt habe)
Meine Umsetzung zum flexiblen Ausrichten der Module
Bohren
• Die Bohrlöcher werden markiert. Ich verwende Casani-Kästen mit 6cm Höhe und platziere sie bei 3cm Höhe, sowie 2cm vom Rand entfernt.
• Mit einem Forstner-Bohrer (20 mm) wird bis zu einer Tiefe von 5 mm an den markierten Stellen gebohrt. Wenn keine Standbohrmaschine zur Verfügung steht, kann man sich mit folgender Methode behelfen (geht auch mit einem Akkuschrauber):
◦ Eine Bohrschablone aus dünnem Holz (muss hier nicht stabil sein) wird gemeinsam mit dem Bohrer korrekt ausgerichtet und anschließend mittels Schraubzwingen am Modulrand (gut!) fixiert
◦ Nun wird vorsichtig gebohrt (nur der Anfang ist „kritisch“)
◦ Hat die Bohrung eine gewisse Tiefe erreicht, kann die Bohrschablone entfernt werden
◦ Um die korrekte Tiefe, und vor allem eine ebene Bohrung zu erhalten, kann man drei 2-Cent Münzen als Leere benutzen, und im Wechsel Prüfen und Bohren / Korrigieren


• Anschließend wird mit einem 8 mm Bohrer das eigentliche Loch für die Buchse gebohrt
Einsetzen der Buchsen + Verkabelung
• Die Hauptleitungen zur Stromversorgung sollten an Ringösen / Ringkabelschuhen gelötet / gequetscht werden. Ich verwende unter den Modulen meist eine Leiste mit Lötösen als „Zwischenstation“, an die dann die Stromzuführungen für die Gleise (Klingeldraht) angelötet werden:

◦ Im Bild fehlen innen noch die U-Scheiben und Sprengringe, die hatte ich erst später eingeführt
◦ Die Kabelquerschnitte der Hauptleitungen mögen überdimensioniert wirken, aber evtl. möchte ich künftig weitere Verbraucher wie Anlagenbeleuchtung damit versorgen, man weiß ja nie...
• Die Buchse wird nun wie folgt eingesetzt:

◦ Buchse + U-Scheibe → Loch ← U-Scheibe + Ringkabelschuh + Sprengring + Mutter
◦ Entsprechend fest ziehen (aber nicht zu fest)
◦ Durch den Sprengring sollte einerseits eine (schwergängige) Ausrichtung der Module möglich sein, und andererseits immer eine ausreichende Spannung auf der Mutter, sodass diese sich nicht mit der Zeit von selbst löst
Für mich hat sich dieses „Rezept“ als die praktikabelste Lösung herausgestellt.
Vielleicht hat ja jemand noch eine bessere Idee…
Ich bin immer daran interessiert, gute und einfach umsetzbare Lösungen zu finden. gerade wenn es um Module geht, die ja mehrfach „hergestellt“ werden.
Grüße
Christian