welche Signale nehme ich für den Zeitraum 1945-1955 für einen kleinen Nebenbahn-Bahnhof in Norddeutschland mit Ausweiche und Abstellgleis? Und welcher Hersteller ist zu empfehlen?
Zur Zeit habe ich folgende Situation: Meine Tochter nutzt die Anlage als Spielbahn mit einem wilden Epochen-Mix vom Adler bis zum Flixtrain. Ich selbst baue aber im Hintergrund die Anlage schon entsprechend der mir gewählten Epoche aus.
Die Anlage ist zur Zeit analog mit PIKO A-Gleis mit Bettung aufgebaut, aber ich habe zu Weihnachten eine z21start und 2 Multimäuse von der Weihnachtsmaus geschenkt bekommen. Fernziel für die Rente: Irgendwann möchte ich auch die Weichen und Signale digitalisieren und Besetztmelder bzw. Blockabschnitte einrichten um auch ggf. automatisch fahren zu können.
Der von mir nachempfunde Bahnhof hatte die Weichen und Signale per Seilzug-System aus dem integrierten Stellwerk betätigt. So zumindest die Beschreibung aus der lokalen Chronik und einem Buch zum 100 Jährigen-Jubiläum der Strecke. In dem Buch war auch ein Raumplan des Bahnhofs und der skizzierte Plan der Bahnanlage von 1963.
Grob könnte man sagen, es kommt auf den Betrieb an.
Ist es eine ruhige wenig befahrene Strecke reichen im Bahnhof selbst Haltetafeln und Du verzichtest dafür auf Ausfahrsignale. Als Einfahrsignale könnten Trapeztafeln ggf. mit Zp9-Lampe stehen. Stumpfgleise von Anschlüssen müssten eine Gleissperre haben. Gleiches gilt auch für Bahnhofgleise die ins Streckengleis münden
Je mehr Verkehr dann herrscht, umso mehr Signale müssen aufgestellt werden. Du der damaligen Zeit meist noch mechanische Formsignale.
Welchen Bahnhof willst Du nachstellen?
Vielleicht hast Du sogar einen Gleisplan, damit wir Dir einzeichnen könnten, welche Signale wo hingehören, falls es über einfache Tafeln hinausgehen soll.
grundsätzlich: Tempo unter 50 km/h reicht Trapezfafel als Einfahrtssignal, die Abfahrt wird vom Fdl. freigegeben. Ab 50 km ein 1-flg Einfahrtssignal, Ausfahrt bis 60 km/h ebenfalls vom Fdl., Ab 60 km/h auch Ausfahrsignale, dann auch je nach Fahrstraße 2-flg. Ein-/Ausfahrsig.
Peter
Spur N Digital Selectrix/DCC Spur 1 Teppichbahning Selectrix/MM
leider war ich bis eben unterwegs und konnte nicht antworten. Anbei der Plan der Bahnanlage, welche mir als Vorbild dient. Die Haltezeichen habe ich wohl übersehen gehabt.
Beste Grüße
Elmar
Angefügte Bilder:
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Es ist eine kleine Anlage, ich muss mit 2,25m*1,2m zurecht kommen und für meine Tochter ist H0 interessanter als N oder Z.
Außerdem vergisst du das Feldbahngleis und das ist mein eigentlicher Baugrund. Die Strecke wurde am Wochenende von den Heidetouristen befahren und Werktags war es eine Güterstrecke mit Kohlezügen nach Hamburg und mit Grubenholz Richtung Pott über Hannover. Außerdem gab es Sonderzüge nach Munster von den Britin und später der BW. Die Strecke wurde ab 1950 regulär mit preußische Bauart P8 mit den Betriebsnummern 38 1573, 1587, 1973, 2819, 2853 und 3719 und 5 leichte Tenderlokomotiven der BR 64 für die Personenbeförderung befahren. Für den Güterverkehr gab es 12 BR 55. Sowie zehn BR52 fuhren auf der Strecke, muss aber passen wozu die eingesetzt wurden. Ab 1952 gab es eine Bereinigung des Bestandes und es wurden BR 86 eingesetzt. Selten auch Mal eine BR 50 oder BR 93. Von 1953 bis September 1956 war dann auch die BR 78 vertreten. Ab 1956/1957 wurde der VT98 eingeführt. Ich kann also was Lokomotiven angeht in den Jahren 1945-1955 ziemlich viel über diesen kleinen Bahnhof jagen.
Allerdings scheinen ich den Plan nicht lesen zu können. Was ist P1 und P2 auf der Linken und N1 und N2 auf der rechten Seite? F ist wohl ein Fernmelder. Auch die Ampel am Bahnübergang kann ich nicht Einordnen bzw. auf der linken Seite mit ÜS1 bezeichnet. Sind das Sperrsignale?
ÜS sind Blinklichtüberwachungssignale. Das weiß gemalte ist ein ÜS-Wiederholer. P und N sind die Form-Ausfahrsignale, das eine rechte F ein Einfahrsignal, die anderen F sind Fernsprecher.
Also, ich finde den Bf. schnuckelig. Mir gefällt die Idee. Und als Umleitungsstrecke gab es da ja anscheinend auch mal ordentlich Zugverkehr.
Hallo Frank, danke für die Hilfe. Welche Signale kann man den Empfehlen? Da ich ja nun Anfange mit Digital brauche ich ja keine direkte Zugbeeinflussung wie früher beim M-Gleis. Ich muss ja nur die Befehle zeitlich abgestimmt an Lok, Weichen und Signale schicken, wenn eine bestimmte Bedingung eintritt. Bzw. Random der Ablauf auf der Anlage erfolgen soll.
von der Signalausstattung her, aber auch angesichts der eingesetzten Lokbaureihen gehe ich davon aus, daß dieser Bahnhof an einer Hauptbahn lag. Das ist zunächst mal keine Einschätzung über die Wichtigkeit dieser Strecke, aber über ihre Ausstattung und die Ausführung des Gleisbaus, beispielsweise. Nebenbahnen sind für leichte und langsame Züge gebaut. Die P8 der Baureihe 38 und die T18 der Baureihe 78 sind auf jeden Fall keine Nebenbahnlokomotiven.
Welche Signale hier passen? Nun, N1 und P1 sind einflügelige Hauptsignale, N2 und P2 zweiflügelige Hauptsignale mit gekoppelten Flügeln (sie können nur Hp2 oder Hp0 zeigen, weil die Fahrt immer über eine Weiche in abzweigender Stellung gehen wird). Das Einfahrsignal rechts ist ein zweiflügeliges mit ungekoppelten Flügeln; es kann Hp1 zur Einfahrt in Gleis 1 oder Hp2 zur Einfahrt in Gleis 2 zeigen. Du hast da eigentlich die freie Auswahl zwischen allen Herstellern, deren Produkte sich v.a. in der Feinheit der Ausführung unterscheiden; entscheiden wird der Geschmack und der Geldbeutel.
Falls du automatische Abläufe einbauen willst, solltest du beachten, daß Personenzüge, die von "rechts" kommen, planmäßig vor den H-Tafeln halten müssen und nicht am Signal P1 bzw. P2.
Hallo Elmar, so wie in deinem Plan links das Blinklicht-Überwachungssignal ÜS1 eingezeichnet ist dürfen Züge die von links nach rechts fahren und nicht im Bahnhof halten nur über Gleis 1 fahren. Da von links kommend auch beide Gleise befahren werden dürfen ist auch dort ein ungekoppelt zweiflügliges Einfahrtsignal (A) vorzusehen. Vorsignale direkt an den Einfahrtsignalen sind nicht eingezeichnet. Solltest du welche planen müssen diese nur Vr0/Vr1 (klappbare Scheibe) zeigen da Durchfahrt nur über Gleis 1 erfolgt. Wie schon geschrieben, planmäßig haltende von rechts kommende Züge müssen an der H-Tafel halten. Personenzüge ohne Planhalt, die eventuell wegen einer Zugkreuzung halten müssen fahren bis P2, da sie sowieso bremsend in den Bahnhof einfahren. Volker