Neustädter Bahnhof, Spur N, Epoche II

#1 von Thomas Volgmann , 09.01.2022 20:03

1. VORWORT

Guten Tag zusammen,

nachdem ich bereits seit einiger Zeit stiller Mitleser in diesem und in anderen Foren war, will ich jetzt endlich zeigen, was ich selber so treibe.

Zunächst stelle ich mich kurz vor: Wohnhaft in Hamburg, Jahrgang 1976. Theatermaler am Deutschen Schauspielhaus, Musiker, Schreiber und Vorleser, Maler und Zeichner. Und trotz alledem bleibt immer noch Zeit, muß Zeit bleiben, das im folgenden vorgestellte Projekt planerisch und tätig voranzutreiben (wobei ich manchmal doch denke, in den bislang sechs Jahren hätte man durchaus auch mehr schaffen können. Aber wozu sich verrückt machen?).

Geboren in Augsburg, aufgewachsen mit Blick aus dem Kinderzimmer aufs dortige Bw (jetziger Bahnpark Augsburg), und den regen Betrieb, der in den 80er Jahren in jenem Werk noch herrschte, kann man sich sicher gut vorstellen. Eine völlig andere Welt als die quietschbunte, verkrautete, zersplitterte, nicht winterfeste Rumpf- und Resteisenbahn von heute (klingt wie ein Früher-war-alles-besser, ist aber keins. Außerdem soll selbstverständlich jeder die Eisenbahn mögen dürfen, die ihm gefällt). So kam, was kommen mußte: Bald schon stand in ebenjenem Kinderzimmer eine erste, von meinem Vater erbaute, Modellbahn, auch diese bereits in der Spur N. Eine Baugröße, der ich treu geblieben bin. Dieser ersten Modellbahn folgten noch eine weitere sowie zwei unvollendete und schließlich eine mehr als zwanzigjährige Pause, während derer das Interesse an Eisen- und Modellbahn allerdings nur ruhte, nie ganz versiegte.

Hier der erwähnte Blick aus dem Fenster:



Bild 1: Blick aufs Bw Augsburg.
Aufgenommen am 2.3.1997; abgebildete Fahrzeuge (soweit erkennbar):
111 028, 111 030, 212 094, 215 064, 218 449, 290 149, 360 202, 360 207, 360 208
Ganz vorne rechts im Bild: Das Gebäude des ehemaligen Betriebsstoffhauptlagers, erbaut in der 2. Hälfte der 1930er Jahre, abgebrochen 2018 / 2019.
Hier hatte von 1978 bis 2018 die MIGA (Modellbahn-Interessen-Gemeinschaft Augsburg) ihr Domizil. Ende der 90er Jahre schaute ich da gelegentlich gern mal vorbei.
Übrigens trat mein Vater in jenem Bw Jahre 1963 eine Lehre als Dreher und damit seine Laufbahn als Eisenbahner an.


Und mittlerweile wohne ich wie gesagt in Hamburg. Vom Fenster aus gibt’s zwar keine Eisenbahn mehr zu sehen; einen guten Kilometer Luftlinie entfernt liegt immerhin das Miniaturwunderland und wenn man nachts genau hinhört, kann man die S-Bahn durch den Citytunnel poltern hören.

Im September 2014 war es dann soweit. Ein Plan, der im Verlauf ungefähr einen Jahres aus einer zufälligen Idee entstand, war schließlich so weit gediehen, daß ich nicht länger widerstehen konnte. Selbstverständlich mußte vorher noch die nicht gerade palastartig bemessene Wohnung grundlegend umorganisiert werden, auf daß sich eine freie Wand ergab.

Hier eine Vorschau auf den Plan, noch blanko, das heißt, weitestgehend ohne Beschriftung. Nur mal so für den ersten Eindruck:



Bild 2: Plan der Anlage


Und ein „Luftbild“ vom aktuellen Bauzustand (Februar 2021):



Bild 3: Bauzustand Februar 2021


… ferner eine kleine Collage von Baubildern:



Bild 4: Collage von Baubildern


… sowie ein paar 3D-Ansichten, wie das Ganze einmal aussehen soll:



Bild 5: 3D-Ansicht der Anlage I




Bild 6: 3D-Ansicht der Anlage II




Bild 7: 3D-Ansicht der Anlage III




Bild 8: 3D-Ansicht der Anlage IV


Und außerdem noch ein kurzer Trailer aus mehreren kleinen Filmchen vom Bau, die nach und nach hier auftauchen werden:

Trailer Baufilme:




Und seitdem geht es langsam, aber stetig voran, bereitet viel Vergnügen, Kopfzerbrechen, macht einiges an Arbeit und Ärger, beschert einen Haufen Freude über Gelungenes, bietet geschichtlichen, theoretischen und praktischen Erkenntnisgewinn und hält auf Trab. In diesem Forum ja sicher allgemein bekannte Phänomene.

Nicht unerwähnt bleiben darf, daß bei der Planung für dieses Projekt neben dem bereits erwähnten herkömmlichen modell- / eisenbahnerischen Interesse noch eine weitere Anregungsquelle wirksam war. Eines der Themen nämlich, mit denen ich mich beschäftige, wenn ich nicht fürs Theater, sondern privat zeichne und male, sind städtische Sujets (bei Interesse an meinen (u. A. städtischen) Bildern und dem ganzen Rest einfach aufs Bild in der Signatur klicken). Auch die Textproduktion dreht sich desöfteren um Urbanes. Überhaupt habe ich immer schon in Städten und nie auf dem Lande gewohnt und plane keineswegs, daran was zu ändern.

Somit dürfte es nicht allzusehr überraschen, daß die zu bauende Anlage ein schönes Stück Stadt darstellen (einen Großstadtkopfbahnhof in Epoche II) und die Möglichkeit bieten sollte, einige der unzähligen urbanen Skizzen, welche sich bei mir stapeln, statt in den gewohnten zwei auch einmal in drei Dimensionen umzusetzen.

Diese Berichte sind übrigens, wie so vieles, ein Coronakind. Soll heißen, jenes Virus wirkte sich für mich vor allem als Zeitgeschenk aus. Und dies nutzte ich unter anderem dafür, diese Berichte wie ein Buch (vorläufig) komplett niederzuschreiben. Das heißt, sie liegen, fertig unterteilt in Abschnitte bzw. Kapitel (so wie dieses erste) in Form eines langen Dokuments bei mir auf dem Rechner. Deshalb wird das hier, wenn ich mich an diese Form und Struktur halte (und das habe ich vor), eher langsam und dafür hoffentlich gründlich vorangehen. Genauso also wie die Anlage selbst, die ja nicht nur Work, sondern auch Planung in Progress ist, ein Forschungs- und auch Geschichtslabor.

Bis dann & herzliche Grüße!


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RE: Neustädter Bahnhof, Spur N, Epoche II

#2 von lernkern , 09.01.2022 22:00

Tag Thomas.

Toller Einstand!

Ich versuche ja immer, vom Plan auf den Gleisverlauf auf der Anlage zu schließen, was mir in diesem Fall nicht recht gelingen will.

Deine unterirdische Gleisharfenschiebebühne und ihren Stellmechanismus finde ich auf alle Fälle ziemlich genial!

Ich schaue sicher wieder rein.

Achsoja, in deinem Bild vom Augsburger BW ist ganz rechts ein Turm zu sehen, da drin haben mal Freunde von mir gewohnt, wenn ich mich nicht täusche.

Viele Grüße

Jörg


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RE: Neustädter Bahnhof, Spur N, Epoche II

#3 von Thomas Volgmann , 11.01.2022 14:13

Hallo Jörg,

Erst mal Dankeschön für die nette Antwort.

Ich werde weiter berichten.

Bis dann und beste Grüße.


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RE: Neustädter Bahnhof, Spur N, Epoche II

#4 von Thomas Volgmann , 16.01.2022 19:16

2. DIE IDEE

Guten Tag zusammen,

die Idee zur Anlage kam gänzlich unerwartet angeflogen. Ein befreundeter Kleinunternehmer beauftragte mich, sein Firmenlogo in Form eines hinterleuchteten Schildes zu bauen. Inmitten der daraufhin folgenden Werkelei ging mir plötzlich so ganz nebenbei auf, daß jenes, was ich da baute, doch eigentlich einen nicht uninteressanten Grundriß für eine Anlage abgäbe. In jener Ecke dort, dachte ich, könnte man die Einfahrt…, während hier drüben ein guter Platz wäre für eine Drehscheibe…, dort hinten evtl. eine Fabrik oder ein Lagerhaus…
So sah jenes Schild (von hinten) aus:



Bild 1: Schild Firmenlogo


Ich war sogleich angefixt, skizzierte drauf los und über den Zwischenschritt einer schnellen Kritzelei:



Bild 2: Erste gekritzelte Skizze


… entstand ein allererster Plan:



Bild 3: Ein allererster Plan


Und endlich, über zahllose Zwischenschritte, die ich mir und euch und Ihnen erspare, eine Version, die ich beinahe „final“ zu nennen wage, weil sie sich seit mittlerweile gut zwei Jahren als grundsätzlich stabil erweist und höchstens hie und da noch marginale Änderungen erfährt (Wiederholung vom letzten Mal):



Bild 4: Finaler Plan


Und noch ein Gesamtgleisplan:



Bild 5: Gesamtgleisplan
Legende:
Schwarz = Reichsbahn
Blau = U-Bahn
Grün = Straßenbahn


Ja, ich weiß: Da habe ich mir was vorgenommen. Ich kann halt nicht anders. Die kleinen Themen haben mich noch nie interessiert.

Eine eingehende Erläuterung dieser Pläne und Planungen folgt, wenn wir zu Kapitel 4 vorangeschritten sein werden.

Übrigens befürchtete ich zu Beginn, als aus Ideen Skizzen und aus diesen erste Pläne wurden, daß auch all dies wieder einmal lediglich den umfänglichen Stapel angedachter und dann doch niemals realisierter Anlagenideen anschwellen machen würde. Doch ziemlich rasch entwickelte die ganze Geschichte eine beträchtliche Dynamik und einen ordentlichen Sog, andernfalls schriebe ich ja auch nicht dieses Forum hier damit voll.

Inzwischen enthält bzw. enthielt der dieses Projekt betreffende Ordner zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags 3.646 Dateien in 243 Ordnern. Genügend Material, um über die Planungen und den Bauprozeß der letzten sechs Jahre gegliedert, in aller Ruhe der Reihe nach von vorn nach hinten zu berichten. Wie ja bereits im Vorwort angedroht.

Wenn sich zwischendurch Baufortschritte oder sonstige Neuigkeiten ergeben, werden die einfach frech dazwischen geklemmt.

Bis dann & herzliche Grüße!


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3. DAS THEMA

#5 von Thomas Volgmann , 23.01.2022 11:41

Guten Tag zusammen,

bevor es nächstes Mal dann ins Detail geht, scheint es mir sinnvoll, ein bißchen was über das Thema zu sagen, welches ich mir ausgesucht habe / das mich ansprang.

Das Thema nämlich ist (wie im Kapitel 1 bereits angedeutet) eine fiktive deutsche Großstadt, recht wahrscheinlich sogar eine Millionenstadt. Selbstredend stellt eine solche Stadt auch einen bedeutenden Eisenbahnknoten dar, wo kämen wir denn sonst hin? Ganz klassisch verfügt jene Stadt über eine Anzahl von Kopfbahnhöfen. Einer von ihnen bildet das Thema der Anlage. Es handelt sich bei ihm um den kleinsten und wohl auch ältesten. Einst lag er knapp vor den Toren der Stadt, in unmittelbarer Nähe der Wallanlagen, des Stadtgrabens, der Stadtmauer etc.. Von alledem ist jedoch, da unsere imaginäre Stadt mit Beginn der Industrialisierung einen bedeutenden Wachstumsschub erfuhr, nichts mehr zu erkennen. Die über sich hinauswachsende Stadt umgab den Bahnhof mit Straßen und Häusern, überwucherte ihn anfangs der zwanziger Jahre teils (im Bereich seiner Zufahrt, was im Hinblick auf den spezifisch modellbahnerischen Wunsch, gewisse, die Illusion störende Elemente zu kaschieren, als Glücksfall gelten darf).

Wie im Vorwort bereits geschrieben, bin ich auch Zeichner und Maler. Ich hatte ja auch meine diesbezügliche Seite verlinkt. Deshalb hier Bilder von mir, die sich den Themen Stadt & Bahn widmen (und mit der Anlage erst mal nichts direkt zu tun haben, es geht mehr um Stimmung und Atmosphäre):



Bild 1: Stadtbild I




Bild 2: Stadtbild II




Bild 3: Stadtbild III


Mehr zu meinen Bildern gibt’s hier: thomasvolgmann.de (oder über den Link in der Signatur).

Zurück zur Anlage:
Wir befinden uns also in einer Vor-, einer Neustadt. Und unter anderem weil es hier, wo ich wohne, in Hamburg, eine als Vergnügungsviertel bekannt gewordene ehemalige Vorstadt gibt, nämlich St. Pauli, sollen sich in einer Ecke des Modells ebenfalls einige Saalbauten, Varietés, Kinos etc. tummeln. Das Stichwort „Varietés“ gibt auch bereits einen Hinweis zur zeitlichen Einordnung: Wir befinden uns in den 1920er und 30er Jahren, in der Weimarer Republik, in der Zeit, als die Deutsche Reichsbahn nicht nur ein beeindruckend umfangreiches und vielfältiges, sondern auch das größte Verkehrsunternehmen der Welt war, modellbahnerisch gesprochen also in der Epoche II. Genauer: Ungefähr in der Zeit zwischen 1925 und 1933, der Blütezeit der Eisenbahn. Geringfügige Ausreißer nach früher oder später sind denkbar, wobei mir kein Fahrzeug mit Fascho-Adler auf die Gleise kommt, das heißt 1937 ist endgültig Schluß (obwohl ich sehr wohl weiß, daß zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich nicht schlagartig sämtliche bzw. alle Fahrzeuge entsprechend markiert wurden; aber irgendwo muß und will ich diesbezüglich die Grenze ziehen).

Epoche II war übrigens nicht von Anfang an gesetzt. Ursprünglich konnte bzw. wollte ich mich nicht recht zwischen II und III entscheiden, besaß auch noch einige wenige Fahrzeuge letzterer Epoche. Doch dann erinnerte ich mich rechtzeitig genug an meine alte Abneigung gegen Epochenmix. Und außerdem blieb ich immer wieder an denselben Fotos aus den 20er und 30er Jahren hängen, die mich verläßlich in ihren Bann zogen. Obendrein wollte ich eine Stadt darstellen, in die weder Bomben noch die Abrißwut des Wirtschaftswunders Lücken gerissen haben.

In Kapitel 1 (Vorwort) habe ich ihn ja bereits erwähnt, meinen zweiten Interessensschwerpunkt, die Stadt an und für sich. Ich strebe deswegen nicht den Bau einer reinen Modelleisenbahnanlage allein an, vielmehr soll es darum gehen, die beiden Komponenten Bahn und Stadt einigermaßen gleichberechtigt zu gewichten. In echt gibts ja das eine auch nicht ohne das andere.

Zahllose weitere Anregungen liefert und liefert das niemals versiegende Internet, eine eigene Eisen- / Modellbahn- / Stadtbildbandbibliothek mit derzeit ca. 350 Titeln, sowie ein waches Auge bei jedem Weg durch die Stadt. Und Kunst bzw. Fotografie, genannt seien hier zum Beispiel:
Hans Baluschek
Gustav Wunderwald
Willi Römer
Friedrich Schwartz

Noch ein Wort zur Namensfindung des zu bauenden Bahnhofs: Ich verspürte nicht die geringste Lust, mir einen fiktiven Namen für die dargestellte Stadt auszudenken, nicht, weil mir keiner eingefallen wäre, sondern weil sich sowas für mich zu sehr nach einer Überlappung mit irgendwelchen Fantasy-Welten anfühlt. Ist wahrscheinlich Quatsch, aber mir geht’s halt so. Außerdem bietet eine namenlos bleibende Stadt (sowie ein Stadtviertel, was pragmatisch-chronologisch schlicht „Neustadt“ heißt) aus meiner Sicht einen entscheidenden Vorteil: was nämlich namenlos bleibt, könnte jeden Ort repräsentiere; eignet sich bestens als Idealtypus. Und in der Tat geht es mir unter anderem eben auch genau darum: Eine Stadt, wie sie gewesen sein könnte, wohlwissend, daß genau so keine Stadt war. Ein Modell, daß Motive, Stimmungen, Bilder sammelt und verdichtet, gern auch hie und da im Dienste der zu erzielenden Wirkung übertreibt, evtl. kann hier ja auch der Maler / der Kulissenmaler nicht aus seiner Haut… – wo waren wir? Richtig, beim Namen: Die Stadt selbst bleibt also namenlos, der Bahnhof (der ja zwangsläufig irgendwie heißen muß), heißt nach seiner Lage: Neustädter Bahnhof (im Folgenden desöfteren „Nbf“ genannt). Das paßt doppelt, denn immerhin wohne und baue ich in Hamburg-Neustadt. Es bleibt dabei auch schön unklar, ob der Nbf nun Nbf heißt, weil er in der Modell-Neustadt liegt; in HH-Neustadt liegt oder, weil von ihm die Strecke gen irgendeiner anderen Neustadt ausgeht…

Bis dann & herzliche Grüße!


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4.1 DER PLAN 1 / Reichsbahn 1

#6 von Thomas Volgmann , 30.01.2022 16:48

Guten Tag zusammen,

jetzt aber, wie vorletztes Mal versprochen, zur Sache, zu einer Erläuterung meiner Pläne, an die sich eine Beschreibung des bereits Gebauten anschließen wird. Dies wird uns eine Weile beschäftigen (hat es mich ja auch). Bevor wir nochmals einen Blick auf den Plan werfen, eine kurze Vorbemerkung: Ich werde die Planung im Folgenden weitestgehend von oben nach unten, vom Bahnhof zum Schattenbahnhof, von der Stadt zu ihrer Unterwelt beschreiben. Manchmal wünschte ich, man könnte das Alles auch so herum bauen…

Mein Vorschlag wäre, daß wir in dieser Folge von links, vom Tunnelmund der verdeckten Strecke vom bzw. zum Schattenbahnhof übern Portikus nach rechts zur Drehscheibe schlendern und nächstes Mal, auf einem anderen Weg, zurück. So sollten wir an allem Interessanten vorbeikommen. Gut? Na dann:

Hier zunächst abermals der bereits bekannte aktuelle Plan (Portikus sowie Drehscheibe sind gelb markiert):



Bild 1: Plan der Anlage


Und (ebenfalls als Wiederholung) eine 3D-Ansicht:



Bild 2: 3D-Ansicht der Anlage


Sowie der schematische Gesamt-Gleisplan der Reichsbahn-Gleise:



Bild 3: Gleisplan DRG

Legende:
Schwarz = Reichsbahn
Grau = Reichsbahn, verdeckt



Damit sollten wir im Bilde sein. Wie unschwer zu erkennen, erkennen wir einen Kopfbahnhof. Ein- und Ausfahrt erfolgen von links, wo die Gleise unter einem Kontorhaus verschwinden bzw. auftauchen (und in die Wendel münden). Als eine Besonderheit gönnte ich mir sowie dem Plan einen Portikus, ein Überbleibsel aus der Eisenbahn-Urzeit. Vergleiche z. B. den Bayerischen Bahnhof in Leipzig:

Leipzig Bayerischer Bahnhof

... obwohl dort an anderer Position gelegen, nämlich am Ende der (ehemaligen) Bahnsteige bzw. Bahnsteighalle.

Begleiten wir in zwei Bildern einen Zug, der aus dem linkerhand aus dem Untergrund auftaucht und sich die Rampe zum Portikus und Bahnhof hocharbeitet:


Bild 4: Anmerkung zur Darstellung. Alle 3-D-Ansichten weisen, wie das 3-D-Modell, aus dem sie exportiert wurden, eine gewisse Überzeichnung der Höhenverhältnisse auf. Aus einem Grunde, den ich heute vergessen habe und nicht mehr nachvollziehen kann, hielt ich das vor Jahren, als ich das Modell erstellte, für eine gute Idee. Aber einen Eindruck liefern die Bilder, finde ich, dennoch.



Bild 5: Blick zum Portikus




Bild 6: Übersichtsaufnahme des Portikus aus Richtung Bahnhofshalle. Durch den vorderen Bogen führt die Strecke vom / zum Schattenbahnhof, durch den hinteren führen die Gleise zum Güterbahnhof.


Zwei Hallen folgen: näher zur Anlagenvorderkante die kleinere, als Wagenhalle bzw. kleines Bww genutzt. Womöglich könnte dies die ältere, ursprüngliche Bahnhofshalle sein. Da bin ich mir aber noch nicht sicher. Dahinter die größere Bahnhofshalle, zwei Bahnsteige und drei Gleise überspannend. In ihre gen Portikus gewandte Hallenschürze integriert das Stellwerk „Nf“ (sowas gabs beim Vorbild beim Schlesischen bzw. Ostbahnhof in Berlin). Wiederum hinter der Bahnhofshalle folgt das Empfangsgebäude, genauer: das „obere EG“, dessen Widerpart, das „untere EG“ aus den seitens der Bahn genutzten Arkadenbögen besteht.



Bild 7: Blick über den Bahnhofsvorplatz zur Bahnhofshalle



Bild 8: Die Bahnhofshalle mit der Wagenhalle im Vordergrund I




Bild 9: Die Bahnhofshalle mit der Wagenhalle im Vordergrund II




Bild 10: Die Bahnhofshalle mit der Wagenhalle im Vordergrund III


Aus nichts als der schieren Lust am Planen entstand ein Grundriß des unteren EGs. Ob es wirklich Not tut, das so zu verwirklichen, ob davon irgendwer nachher etwas nennenswertes zu sehen bekäme, das steht momentan noch auf einem anderen Blatt.



Bild 11: Das „untere“ EG


Beim nächsten Mal schauen wir mal, wie es rechts jenseits der Bahnhofshalle weitergeht.

Bis dann & herzliche Grüße!


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RE: 4.1 DER PLAN 1 / Reichsbahn 1

#7 von scabaNga , 31.01.2022 16:23

Hallo Thomas,

anspruchsvolles Projekt, ich bin mal gespannt wie es hier weitergeht. Den Fuß hab ich mal in die Tür gestellt!

Viele Grüße
Mike


5qm U im Bau, ca. 100m Gleislänge, Code 80
RMX7950usb; TC10B11 Gold 32b
Fahren SX1, SX2, DCC; Schalten & Melden SLX
Der Baubericht ist in einem anderen Forum .... 'tschuldigung!
wer's sehen will bitte PN. ACHTUNG: ist noch Holzwüste
Und sollte ein Stummi mal in Kapstadt vorbeischauen -- bitte melden!


 
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RE: 4.1 DER PLAN 1 / Reichsbahn 1

#8 von intermodal , 01.02.2022 01:21

Hallo Thomas,

das ist ja ein herrliches Großstadtgewusel. Wirklich fantastisch, die vielen verschiedenen Ebenen und Verkehrsträger. Das 3D-Modell hilft, sich das vorzustellen, ich bin gespannt auf mehr.
Mich reizt, obwohl auf dem Land zuhause, das Großstadt-Thema auch sehr, momentan hat es mir diese Szene der Brücken am Anhalterbahnhof über den Landwehrkanal besonders angetan, und genau diese Atmosphäre fangen deine Zeichnungen perfekt ein. Vielen Dank fürs Teilen dieser Zeichnungen.

In deinem 3D-Modell ist im Hintergrund mittig ein Zylindrisches Gebäude mit einer stumpfen Kegelspitze zu sehen. Handelt es sich dabei um einen Gasometer bzw. möchtest du auch solche städtische Industrie darstellen?

Viele Grüße
Paul


Freundliche Grüße
Paul


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RE: 4.1 DER PLAN 1 / Reichsbahn 1

#9 von Thomas Volgmann , 02.02.2022 14:18

Hallo zusammen,

und danke für eure Kommentare. Freut mich, wenn euch das gefällt.

@ Mike: Danke für den "Fuß in der Tür"!

@ Paul: Das runde Gebäude soll keinen Gasometer darstellen, sondern einen Saalbau, vielleicht auch, wegen der Form, einen festen Zirkusbau. Hier gibt und gab es ja auch in bei mir in hamburg Vorbilder. Gasometer wäre sicher auch sehr interessant gewesen, scheiterte allerdings am Platz.

Ich habe das Anlagenprojekt allerdings auch schon mal weitergesponnen und eine Erweiterung entworfen. Die enthält ein kleines Gaswerk. Werde ich beizeiten ebenfalls hier zeigen. Obwohl ich fürchte, daß mir für eine Umsetzung Zeit und Platz fehlen werden. Mal sehen.

Danke und beste Grüße,

Thomas


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Der Plan II / Reichsbahn II

#10 von Thomas Volgmann , 06.02.2022 15:06

Guten Tag zusammen,

letztes Mal schlossen wir mit der Frage, wie es wohl jenseits der Bahnhofshalle weitergehen möge. So:



Bild 1: „Luftbild“ von Drehscheibe und Bahnpost


Alle Bahnsteigs- und fast alle Bahnhofsgleise überhaupt enden an dieser Drehscheibe, die bereits Teil der Initial-Idee gewesen war. Eine Lösung, der ich anfangs skeptisch gegenüberstand, denn mir erschien dies wie ein Relikt aus der Anfangszeit der Eisenbahn, das sich schwerlich bis in die 20er oder gar 30er gehalten haben würde. Doch dann stieß ich auf Vorbildsituationen, die alle Zweifel zerstreuten. Vor allem diese hier, den Bahnhof Budapest Déli pályaudvar (Südbahnhof, längst komplett umgebaut):

Budapest Südbahnhof Bild 1

Budapest Südbahnhof Bild 2

Um die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses wie jenem vom zweiten Bild zu verringern, bekam die ähnlich nah am Abgrund positionierte Drehscheibe des Neustädter Bahnhofs irgendwann hydraulische Prellböcke spendiert (3D-Druck-Modelle von Modellbahn-Union). Auf ungefähr eins bzw. circa sieben Uhr mündet eine Anzahl Strahlengleise jener Drehscheibe in zwei weitere Hallen: Ankunfts- (vorne) sowie Abgangspackkammer (hinten) der Bahnpost. Die anfallenden Rangieraufgaben wird hier eine Kö übernehmen (mehr dazu in einem der späteren Kapitel).



Bild 2: Ansicht der Post I




Bild 3: Ansicht der Post II




Bild 4: Der vorgelagerte Hof nimmt Gleise der Post-Straßenbahn auf und dient als Abstellfläche für Straßenfahrzeuge der Post.


Zum Vergleich: Ähnlich beengt waren die Verhältnisse in der Postabfertigung am ehemaligen Lehrter Bahnhof Berlin:

Lehrter Bahnhof Berlin Bild 1

Lehrter Bahnhof Berlin Bild 2

Fahrzeuge gibt’s genug:



Bild 5: Postwagen und kombinierte Gepäck- / Postwagen




Bild 6: Straßenfahrzeuge der Post


Auch hier befahl mir übrigens bereits bekannte Planungswut, der "Denksport", die Fortsetzung nach unten, in die Arkaden, ins voraussichtlich kaum einsehbare, zumindest durchdacht zu haben:



Bild 7: Plan der EG- bzw. Kellerräume des Postamts


Wie wir sehen, verfügt das Postamt über einen Straßenbahn-Anschluß. Es gab ja auch hier und da mal Postbeförderung per Tram. Zur Straßenbahn insgesamt später mehr, einen Eindruck eines aus bereits vorhandenen Teilen zu bauenden Post-Straßenbahnzuges vorab:



Bild 8: Poststraßenbahn


Zum Abschluß eine nächtliche Impression:



Bild 9: Neustädter Bahnhof bei Nacht


Soweit die zweite Etappe unserer Wanderung.

Bis dann & Herzliche Grüße!


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RE: Der Plan II / Reichsbahn II

#11 von LagoMaggioreExpress , 06.02.2022 18:22

Hey Thomas,

hier stelle ich gerne mal meinen Fuß in die Tür. Ein interessantes und in der Umsetzung herausforderndes Thema hast Du Dir da ausgesucht .

Die starke Verdichtung und die zahlreichen Ebenen finde ich besonders reizvoll und die durchaus vorbildgerechte Einbindung von Drehscheibe und Post ist genial!

Auch der Unterbau mit den verdeckt geführten Strecken und Gleiswendeln sieht handwerklich sauber gefertigt aus. Ich würde hier aber auf jeden Fall noch eine kleine Absturzsicherung anbringen, damit im Falle einer Entgleisung die teuren Modelle nicht am Boden zerschellen.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht und freue mich über weitere Berichte und Bilder .

LG Dominik


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RE: Der Plan II / Reichsbahn II

#12 von Thomas Volgmann , 07.02.2022 14:16

Hallo Dominik,

Danke für deine Antwort. Freut mich, wenn's gefällt. Und keine Bange, eine Absturzsicherung ist auf jeden Fall vorgesehen.

Bis dahin und beste Grüße,

Thomas


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4.3 DER PLAN 3 / Reichsbahn 3

#13 von Thomas Volgmann , 13.02.2022 19:30

4.3 DER PLAN 3 / Reichsbahn 3

Guten Tag zusammen,

und herzlich willkommen zur dritten Etappe unseres Rundganges durch den Neustädter Bahnhof. Wir befinden uns immer noch an der Drehscheibe. Wenden wir nunmehr den Blick zurück gen Portikus, gehen wir diesmal aber hintenrum. Zu unserer Rechten, zwischen Bahnhof und Hintergrundkulisse, fällt unser Blick zunächst auf ein „Kesselhaus“, welches, wie ich vermute, wohl der Beheizung der Bahngebäude, Vorheizung von Wagen etc. dienen dürfte. So, denke ich, könnte das funktionieren, wieder einmal einer von den Plänen, die nicht sinnvollerweise zu bauendes darstellen:



Bild 1: Querschnitt durchs Kesselhaus

Legende:
A = Kohlenanlieferung im Güterwagen
B = Kohlenbunker
C = Kohlenaufzug
D = Kessel


An die Grundstücks- und Brandmauern jener Häuserzeile, die den großstädtischen Hintergrund bildet, schmiegt sich eine kleine Bahnmeisterei. Die ist im Grunde reine Dekoration, es sind lediglich zwei passende Standmodelle vorhanden, Draisine und Schienen-LKW. Vermutlich wäre die Bm im „Außenbahnhof“ (siehe unten) ohnehin besser aufgehoben. Wahrscheinlich, denke ich mir, würde sie im Zuge einer beim gedachten Vorbild in Bälde anstehenden Bahnhofsmodernisierung eh dorthin ausgelagert werden.

Hinten ans obere EG finden wir den Lokschuppen angebaut:



Bild 2: Lokschuppen (links) und Kesselhaus (rechts)




Bild 3: Dem Lokschuppen vorgelagert die üblichen, hier stark stilisiert dargestellten Lokbehandlungsanlagen. Erkennbar der längliche Kohlenbansen, ein runder Schlackensumpf, sowie das Gerüst einer Besandung.




Bild 4: Schnitt durch den Lokschuppen.
Legende:
A = Rauchabzug
B = Achssenke
C = oberes EG


Auf unserem Weg Richtung Portikus passieren wir vier Anschlüsse, die in den Hintergrund integriert sind:
1.) Zunächst der „Pferdebahnsteig“. Im „Saalbau III“ nämlich finden Varieté-Abende statt, bei denen selbst Pferde-Dressuren nicht fehlen. Willkommene Gelegenheit, das Fleischmann-Modell eines Pferdewagens einigermaßen sinnvoll einzusetzen.
2.) Als nächstes ein ungleich profanerer Anschluß, gehörig zur Fabrik mit der Gebäude-Nr. 15. Über eine Schiebebühne gelangen die Wagen auf den Fabrikhof, und wie es dort weiter geht, das wird noch nicht verraten.
3.) Der Anschluß des großen Lagerhauses. Dem eigentlichen Lagerhaus ist eine mehrgeschoßige Ladehalle vorgelagert, komplett mit zwei Wagen-Aufzügen, wobei ich es für äußerst unwahrscheinlich halte, daß ich die funktionsfähig nachbilden werde. Irgendwann ist ja auch mal gut.



Bild 5: Übersichtsaufnahme des Lagerhauses mit vorgelagerter Ladehalle.




Bild 6: Lastenaufzüge stellen eine direkte Verbindung zu den Reichsbahn-Güterschuppen her.




Bild 7: Zufahrt von der Straße über Rampen.




Bild 8: Blick aus Richtung Ladehof, unter der Straßenbrücke hindurch. Ganz rechts der Portikus, geradeaus die Reichsbahn-Güterschuppen, links die Zufahrten zum (ebenerdigen) Anschluß des Lagerhauses. Dort befinden sich auch die Zufahrten zu den Wagenaufzügen. Vorn links eine Wagendrehscheibe.




Bild 9: Wie Bild 8, nur etwas näher dran.


Zur besseren Orientierung zunächst Pläne der einzelnen Ebenen der Ladehalle:



Bild 10a: von links nach rechts: Keller (als solcher nicht eingezeichnet, nur die vorgelagerten Gleisanlagen) / EG




Bild 10b: von links nach rechts: 1.OG / 2.OG / 3.OG


Sowie ein Schnitt durchs Lagerhaus und die Güterschuppen der Reichsbahn:



Bild 11: Schnitt durch Güterschuppen und Lagerhaus


Weitere Anregungen zu diesem Motiv lieferten u. A. die ehemaligen Güterhallen an der Pariser Gare Saint-Lazare:

Paris Gare Saint-Lazare

…sowie die ehemalige Moor Street Goods Station in Birmingham:

Birmingham Moor Street Goods Station

Beide Bahnhöfe verfügten ursprünglich ebenfalls über Wagenaufzüge. Doch auch hier kamen mich vergleichbare Zweifel an wie einst bezüglich der Drehscheibe. Zweifel, die ich mir inzwischen mehr und mehr abgewöhne, weil es, wie man so schön sagt, tatsächlich kaum was gibt, das es nicht gab. Letztenendes half dann auch in diesem Falle wieder eine Vorbildsituation, nämlich der ehemalige Güterbahnhof Praha-Zizkov:

Güterbahnhof Praha-Zizkov

Den vierten Anschluß bin ich noch schuldig geblieben:
4.) Der schlecht einsehbare, halb unterirdische Anschluß der sich links ans Lagerhaus anschließenden kleineren Fabrik.

Soviel zu den Anschlüssen.

Bis dann & herzliche Grüße!


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4.4 DER PLAN 4 / Reichsbahn 4

#14 von Thomas Volgmann , 20.02.2022 16:38

Guten Tag zusammen,

Wenn wir letztes Mal schon beim Lagerhaus stehen geblieben sind, dann gehen wir heute doch gleich einen Schritt weiter nach links zum Güterbahnhof. Wir sahen sie ja eben bereits im Schnitt, die Reichsbahn-Güterschuppen. Sie sind Teil eines größeren Gebäudekomplexes, in den im Verlauf der Planungen ein Gebäude ums andere integriert wurde. Er besteht aus dem hinteren, dem Versand-Güterschuppen, der Kantine, sowie dem Portikus. Betrachten wir all dies näher im Rahmen einer weiteren Folge der beliebten Reihe „Uneinsehbares durchplanen“:



Bild 1: Grundrisse Portikus und Nebengebäude


Und im (virtuellen) Bilde:



Bild 2: Die Reichsbahn-Güterschuppen I




Bild 3: Die Reichsbahn-Güterschuppen II, Blick Richtung Portikus


Folgen wir dem Weg geradeaus zwischen den beiden Schuppen hindurch, so stoßen wir auf eine Wagen-Drehscheibe. Sie bedient u. A. das Kühlhaus sowie eine Culemeyer-Rampe. Ob es tatsächlich einer der schwer beladenen Roller die steile und kurvige Straßen hinaufschafft, das überlasse ich ganz dem Geschick der Fahrer. (Sofern die Culemeyerei nicht noch meiner notorischen Neigung zur zeitlichen Frühansiedelung des Themas geopfert wird.) Dreiundzwanzig Kühlwagen stehen bereits in der Vitrine. Mit einem von ihnen hat es eine besondere Bewandtnis, von der noch zu berichten sein wird.

Ferner finden wir in diesem Bereich:
1.) eine kleine Abstellanlage für Stadt- und Vorort- bzw. S-Bahnzüge, und in der Tat war ich so frei, der fiktiven Stadt eine S-Bahn und somit dem Nbf einige Meter Stromschiene zu spendieren (in den Plänen eingezeichnet als rote Linien neben den Gleisen),
2.) ein kleines Kbw (fällt womöglich aus denselben Gründen wie die Culemeyer-Rampe ebenfalls noch weg),
3.) drei Abstellgleise, sowie
4.) zwei Ladestraßen:



Bild 4: Drei Zufahrten unten, eine oben von der Straße her: Das Kühlhaus.




Bild 5: Wie Bild 5; vorne die Rampe Richtung Schattenbahnhof.


Dem Kühlhaus vorgelagert, auf beiden Bildern ungefähr mittig, eine Beeisungsplattform für Kühlwagen. Apropos Kühlwagen. Da haben sich über die Jahre einige angesammelt:



Bild 6: Die Kühlwagen (und ein Bananenwagen)


Wagen wir zu guter Letzt noch einen Sprung über die in die Tiefe abtauchende Bahnhofszufahrt gen Anlagenkante hin, so stoßen wir auf eine kleine Versorgungsstation der Mitropa. Diese ist über einen längeren Weg mit den Bahnsteigen verbunden, um Wagen auch direkt vor Ort versorgen zu können.



Bild 7: Zunächst der Blick zurück gen Bahnhof. Rechts, zum Anlagenrand hin gelegen, die Trasse der Zufahrt zur Mitropa:




Bild 8: Mitropa I




Bild 9: Mitropa II




Bild 10: Mitropa III


Auch hier mangelt es nicht an Fahrzeugen, das Motiv zu beleben:



Bild 11: Schlaf- und Speisewagen


Fazit des kleinen Rundgangs: Eng geht es hier im Nbf zu. Manchmal denke ich, daß es beinah sinnvoller gewesen wär, der Anlage angesichts ihrer Kompaktheit, Verwinkeltheit und Kleinteiligkeit ein fiktives britisches „Vorbild“ zu geben. Aber nur manchmal. Es wurde hier einfach eng, weil die wachsende Stadt das Bahnhofsareal, welches den Anforderungen von einst genügte, wohl so rasch einkapselte, daß an eine Erweiterung nicht mehr zu denken war, als der Verkehrsträger Bahn in der dargestellten Epoche seine Blütezeit erlebte. Ein Eisenbahn-Mikrokosmos, wie ihn z. B. der Görlitzer Bf in Berlin darstellte, wo auf einer Fläche von gerade mal ca. 200 x 650m so ziemlich alles versammelt war, was seinerzeitigen vollwertigen Bahnbetrieb ausmachte. Umgerechnet unwesentlich kleiner wäre übrigens meine Anlage in 1:1: 160 x 560m.

Ganz zum Schluß noch ein Wort zum gedachten „Außerhalb“ der Anlage (was wir noch brauchen werden). Wie in Kapitel 3 (Link) erwähnt, entstand der Nbf vor den Toren der wachsenden Stadt. Als er mit ihr wachsen mußte, um weiterhin ihren Anforderungen zu genügen, konnte er dies eigentlich nur nach rückwärts, in Richtung stadtauswärts. Mir schwebt dabei für den Nbf eine Entwicklung analog des Anhalter Bahnhofs in Berlin vor. Ein „Innenbahnhof“ (also der eigentlich Personenbf.) sowie ein später nach und nach hinzugekommener „Außenbahnhof“ (mit Abstellanlagen, Güterbahnhöfen, Betriebswerken, etc.). Bei der hier vorgestellten Anlage ist der Außenbahnhof (welcher jenseits des Nadelöhrs, des Kurzen Tunnels unter den Kontorhäusern zur Linken „liegt“) nicht sichtbar. Seine Funktionen übernimmt, wie üblich, der Schattenbahnhof, die Simulation des Restes der Welt.
So könnte das Außerhalb aussehen:



Bild 12: Umgebungsplan
Legende:
- zur Stadtmitte geht es rechts unten
- Die große Straße, die diagonal durch die rechte untere Bildhälfte verläuft, ist Teil einer Ringstraße, welche ungefähr die einstige Stadtmauer nachzeichnet. Zwischen ihr und dem Kanal die für unseren Bahnhof namensgebende Neustadt.
- 1: Außenbahnhof
- 2: S-Bahnhöfe
- 3: S-Bahn-Bw
- 4: Umlade-Bf DRG / Güterstraßenbahn
- 5: Straßenbahndepot
- 6: Fabriken
- 7: Parks
- 8: Kanalhafen
- 9: Neustädter Bahnhof (die bestehende bzw. werdende Anlage)
- 10: S-Bahn-Turmbahnhof am Schnittpunkt von Stadt- und Ringbahn
- 11: Markthallen
- 12: Gaswerk
- 13: Ein weiterer Kopfbahnhof
- 14: Ringbahn
- 15: Stadtbahn
- Eine (weniger ernsthaft geplante als vielmehr denkbare) Anlagenerweiterung (dazu später mehr) befindet sich zwischen dem Gleisdreieck links der Nr. 9 und im weiteren Verlauf von den Nummern 10 bis 12.


Soweit für heute, nächstes Mal beschäftigt uns die Straßenbahn.

Bis dann & herzliche Grüße!


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4.5 DER PLAN 5 / Straßenbahn

#15 von Thomas Volgmann , 27.02.2022 20:22

Guten Tag zusammen,

dieses Mal also, wie angekündigt, die Straßenbahn. Zu ihr eine kurze Vorbemerkung. Ich denke mir die Straßenbahn (und die U-Bahn sowie den Busbetrieb) vereinigt in einem städtischen Betrieb, den ich der Einfachheit halber „SVB“, sprich Städtische Verkehrsbetriebe getauft habe. So bleibt das, wie der Name des Bahnhofs selbst, schön vage (vgl. die Anmerkungen zum Thema Namen in Kapitel 3 (Link) und könnte irgendwo und nirgends sein. Die Fahrzeuge der SVB werden zum überwiegenden Teil keine konkreten Vorbilder haben, zumal man als N-Bahner, noch dazu in Epoche II, mit keinem diesbezüglich allzu üppigen Angebot an Fahrzeugen bedacht wird. Einerseits muß man also, man darf aber auch, im Rahmen des historisch denkbaren kreativ und erfinderisch werden. Hiervon, den Fahrzeugen, wird später noch ausführlich die Rede sein.
Zunächst aber wie üblich Pläne:



Bild 1: rechte Anlagenhälfte, Straßenbahngleise gelb markiert




Bild 2: schematischer Gesamtgleisplan Straßenbahn; hellgrün: sichtbare Abschnitte / dunkelgrün: verdeckte Abschnitte (rot markierte Gleise werden nicht befahrbar, nur Dekoration sein)


Die Straßenbahn gliedert sich in drei Betriebsteile:
1.) herkömmliche Personenbeförderung
2.) Post-Straßenbahn
3.) Güter-Straßenbahn
Eventuell kann noch eine Überland-Straßenbahn hinzukommen, die wäre dann wahrscheinlich kein Teil der SVB und könnte an der Haltestelle direkt vor dem Nbf enden („Neustädter Bahnhof“). Geeignete (noch unmotorisierte) Fahrzeuge liegen in der Schublade. Aber das eilt nicht.

Apropos Haltestelle Nbf: Auf dem Bahnhofsvorplatz gelegen, gehen von ihr Tram-Strecken in drei Richtungen aus. Nach links zunächst eine durch die Unterführung unterm Bahnhofsgelände (mit einer weiteren Haltestelle) und eine weitere, die in einem Straßenbahntunnel verschwindet.



Bild 3: Bahnhofsvorplatz mit Straßenbahnhaltestelle I




Bild 4: Bahnhofsvorplatz mit Straßenbahnhaltestelle I




Bild 5: Geradeaus die Strecke Richtung Tramtunnel, rechterhand die Unterführung.


Nach rechts geht von der Haltestelle Neustädter Bahnhof eine Strecke aus, die dem Verlauf der Hochbahn folgt; von ihr zweigen noch zwei (höchstwahrscheinlich als bloße Attrappen ausgeführte) Linien ab. Außerdem erfolgt von dieser Linie aus der Anschluß des Postamtes.
Hier zur besseren Übersicht ohne Hochbahn:



Bild 6: Straßenbahngleise am rechten Anlagenrand


Ein Gleisgewirr, ich weiß. Wie gesagt, die beiden nach rechts bzw. rechts unten abzweigenden Linien werden (evtl. mit einer kleinen Ausnahme) funktionslos sein. Spart eine Menge Arbeit. Hoffentlich. Vor allem bei den Weichen. Apropos Weichen. Die können dann der Kollege hier sowie ein weiterer bedienen, für die bereits Plätze reserviert sind:

Weichensteller Alexanderplatz

Eine weitere Straßenbahnhaltestelle („Saalbau“) ist hier noch vorgesehen.

Gemeinsam mit der Hochbahn verschwindet die (befahrbare) Tramlinie schließlich in der Hintergrund-Häuserzeile hinterm Nbf. Was dort, im Verborgenen, mit ihr geschieht, bewahren wir uns für ein andermal auf. Ein Gleis jedenfalls taucht jenseits der Häuser wieder auf.



Bild 7: Straßenbahngleise gelb markiert


Dieses Gleis und alle daran anschließenden dienen hauptsächlich der Güter-Tram, die wir uns als einen Betrieb mit kleinformatigen Güterwagen und Straßenbahnloks vorstellen dürfen. Auch zu diesen Fahrzeugen später mehr. Hier ein kleiner Ausblick:



Bild 8: Eine Kollektion größtenteils noch unfertiger künftiger Güterstraßenbahn-Fahrzeuge


Wählen wir als Ausgangspunkt unserer Betrachtungen in diesem Anlagenbereich das Gleisdreieck. Oberhalb seiner befindet sich ein kleines Tram-Depot. Nach rechts erfolgt zunächst einer der beiden Anschlüsse einer Fabrik sowie des in Kapitel 4.3 (Link) bereits erwähnten Lagerhauses (eine Etage der Ladehalle ist der Gütertram vorbehalten). Nach vorn, unter der Hochbahn, ein Ziehgleis, von diesem nach rechts abzweigend das zweite der beiden Anschlußgleise der bereits erwähnten Fabrik. Diese Gleis erhält am Ende, zur Anlagenkante hin, eine Endstation einer Pendellinie.



Bild 9: In diesem Bereich, unterhalb der Hochbahn, wird die Endstation der Pendellinie liegen




Bild 10: Links das Kühlhaus mit Einfahrt eines Anschlusses ans Netz der Güter-Straßenbahn, links daneben ein in ein Wohngebäude integriertes kleines Tram-Depot.


Nach links ein weiterer Streckenast, von diesem abzweigend der Anschluß des Kühlhauses, das demnach, genau wie das Lagerhaus, sowie die eben erwähnte Fabrik, durch Reichsbahn und Güter-Tram angebunden ist. Am linken Anlagenrand verliert sich das Gleis zwischen den Kontorhäusern.



Bild 11: Perspektivisch wacklige Collage aus diversen Skizzen und Fotos.


Obwohl beide thematisch nicht hundertprozentig passen, schwebte mir bezüglich Atmosphäre und Funktion für die Gütertram unter anderem immer auch so etwas wie die Berliner Bullenbahn bzw. die Ottensener Industriebahn vor:

Industriebahn Oberschöneweide

Ottensener Industriebahn

Beim nächsten Mal soll es ebenfalls wieder um die SVB gehen, dann aber um die U-Bahn.

Bis dann & herzliche Grüße!


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RE: 4.5 DER PLAN 5 / Straßenbahn

#16 von berlina , 28.02.2022 15:19

Hallo Thomas,
das Vorhaben ist einfach in Dimension und Motiv sehr faszinierend. Du vermittelst Deine Eindrücke hier in einer... ja zuversichtlichen Vision für die Zukunft, wie sie in meinen Augen eigentlich auch sehr gut in die Epoche II passt. Deine zwischenzeitlich mal eben eingeschobenen Begleitskizzen lassen einen schon glauben, dass hier ein Roman verfilmt modelliert werden soll. Handwerkliches Können ist hier ohnehin mehr als vorhanden. Ich kann daher überhaupt gar nichts ergänzen, hielt es nur für nötig, das von mir vermutete zustimmende Schweigen der Leserschaft kurz zu brechen.
An dieser Stelle möchte ich mich vor allem dafür bedanken, dass Du trotz des vielleicht übersichtlichen Feedbacks - zumindest was die Antworten hier betrifft - uns an der Entwicklung teilhaben lässt, vor allem mit so umfangreichen Dokumentations-Posts.
Sehr gespannt darauf, wie das hier eines Tages aussehen wird!
Besten Gruß
Dominik


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RE: 4.5 DER PLAN 5 / Straßenbahn

#17 von Thomas Volgmann , 28.02.2022 17:13

Hallo Dominik,

und vielen Dank für deine nette Antwort. In der Tat sind die Reaktionen hier noch spärlich (ich poste diese Beiträge parallel auch auf Drehscheibe online, da gibt es etwas mehr Kommentare und zum Glück stark überwiegend positive). Aber das stört mich erst mal nicht. Die Hauptsache ist für mich, das alles zu zeigen, denn wie heißt es so schön: "nicht geteilt ist verloren."

Beste Grüße!


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4.6 DER PLAN 6 / U-Bahn 1

#18 von Thomas Volgmann , 06.03.2022 11:40

Guten Tag zusammen,

heute: die U-Bahn, genauer: Die Hochbahnstrecken zur Rechten.

Vorab eine Anmerkung zu den Fahrzeugen, für die das zur Tram gesagte ebenfalls zutrifft (Zitat aus Kapitel 4.5):

„Die Fahrzeuge der SVB werden zum überwiegenden Teil keine konkreten Vorbilder haben, zumal man als N-Bahner, noch dazu in Epoche II, mit keinem diesbezüglich allzu üppigen Angebot an Fahrzeugen bedacht wird. Einerseits muß man also, man darf aber auch, im Rahmen des historisch denkbaren kreativ und erfinderisch werden. Hiervon, den Fahrzeugen, wird später noch ausführlich die Rede sein.“

Der U-Bahn-Betrieb der SVB gliedert sich in die folgenden Betriebsteile:
1.) Kleinprofillinien
2.) Großprofillinien (auf der Anlage nicht vertreten)
3.) Kabelbahn (siehe weiter unten)

Die Kleinprofil-U-Bahn findet auf dem Plan in drei Varianten statt, nämlich als Hoch-, Unterpflaster- und Tunnelbahn. Die Kabelbahn ausschließlich als Hochbahn.

Zunächst aber wie gewohnt die zugehörigen Pläne:



Bild 1: Hochbahnen hervorgehoben


Und hier nochmal das Ganze schematisch:



Bild 2: Gleisplan U-Bahn
Legende:
Dunkelblau = unterirdische Gleise (modellmäßig durchgestaltet und verdeckt)
hellblau = oberirdische Gleise


Beschäftigen wir uns also als Erstes mit dem Knäuel an Hochbahnen am rechten Anlagenrand. Unterhalb des Postamtes taucht die U-Bahn aus dem Untergrund auf. Ein Bahnsteig lugt noch aus dem Tunnelmund hervor, dazu später mehr. Die Strecke steigt steil an, und bald befinden wir uns über den Straßen. Als Besonderheit findet der Hochbahnbetrieb hier auf zwei Ebenen statt. Sowas gab es in Deutschland zwar nie, dafür aber in New York. Ich war jedenfalls so frei, mich entsprechend, im Sinne einer größeren Gestaltungsfreiheit in Bezug auf die SVB, anregen zu lassen. Eine schematische Darstellung der Ebenen dürfte hilfreich sein:



Bild 3: Ebenen der Doppelstock-Hochbahn
Anmerkung:
„U1“ bis „U20“ sind keine Linienbezeichnungen, sondern Gleisnummern



Die wichtigsten Linien sind jene, welche im Bogen linksherum hinter den Hintergrundhäusern verschwindenden. Über ihren Weg im Verborgenen folgt Näheres. Diese Linien sind, wie ersichtlich, hie und da mit jenen, welche die beiden Stationen bedienen, verknüpft. Auf der unteren Ebene existieren ferner noch zwei eingleisige Abschnitte. Beim vorderen eingleisigen Abschnitt (U20) handelt sich um ein reines Betriebsgleis, beim hinteren (U18) um ein Streckengleis. Um einen besseren Eindruck zu bekommen, folgen hier einige 3D-Ansichten:



Bild 4: Ansicht der Hochbahnen und Hochbahnhöfe am rechten Anlagenrand I. Blick von vorn. Links lugt gerade noch die Drehscheibe des Bahnhofs ins Bild.




Bild 5: Ansicht der Hochbahnen und Hochbahnhöfe am rechten Anlagenrand II. Keilförmig zwischen den Hochbahnhöfen ein Kaufhaus. Hinterm linken Bahnhof ein Saalbau mit hoch aufragendem Bühnenturm.




Bild 6: Ansicht der Hochbahnen und Hochbahnhöfe am rechten Anlagenrand III. Blick vom vorderen Anlagenrand entlang der "Hochbahnstraße" (Arbeitstitel).




Bild 7: Ansicht der Hochbahnen und Hochbahnhöfe am rechten Anlagenrand IV. Wie Bild 6, aber etwas erhöhter Standpunkt. Links Gebäude des Bahnpostamtes.




Bild 8: „Luftbild“ der Hochbahnen und Hochbahnhöfe am rechten Anlagenrand




Bild 9: Ansicht der Hochbahnen und Hochbahnhöfe am rechten Anlagenrand V, Rechts die Vorderseite der Anlage.


Noch ein Wort zur im europäischen Kontext ungewohnten Doppelstöckigkeit der Hochbahn. Beim Blättern durch Seiten voller Fotos von der New Yorker Subway u. A. aus den 1890er bis 1940er Jahren (Link), vor allem der Hochbahnen mit ihren verschlungenen, teils doppelstöckigen Anlagen, engen Radien, sportlichen Steigungen und holzbohlenbelegten Fahrbahnen drängte sich mir irgendwann ein Aufdruck auf, der nicht richtig und nicht falsch ist: Man meint, ein Fahrgeschäft zu betrachten. Im Verbunde mit der dichten Bebauung der umgebenden Stadt entstand ein Eindruck, den ich unbedingt im Modell wiedergeben wollte.

Und die Fahrzeuge? Schließlich gibt es nichts passendes zu kaufen. Aber es läßt sich was passend machen. Zum Beispiel ein U-Bahn-Zug auf Tomytec-Basis, Spenderfahrzeuge sind bereits vorhanden:



Bild 10: U-Bahn-Zug (Fotomontage)


Auch das nächste Kapitel wird sich‘s um die U-Bahn drehen.

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4.7 DER PLAN 7 / U-Bahn 2

#19 von Thomas Volgmann , 13.03.2022 11:08

Guten Tag zusammen,

auch heute wieder: Die U-Bahn. Dieses Mal die Hochbahnstrecke auf der linken Anlagenhälfte. Es verläuft hier die im letzten Kapitel (Link) bereits angekündigten Kabel-U-Bahn, die gar nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen ist, wie das unter Umständen erst mal scheinen mag, denn so etwas gab es in Glasgow. Gerne hier sich davon selbst überzeugen (englischsprachige Seite):

Gasgow Subway

Ich war begeistert: Wenn auch im Unterschied zu meinem Plan als Ringlinie im Tunnel, so fuhr die Glasgow Subway doch von 1896 bis 1935 als Kabelbahn. Mehr mußte ich nicht wissen. Es dürfte kaum überraschen, daß ich mich dafür entschied, das Kabel sowie seinen Antrieb als Attrappen auszuführen. Die Züge werden also als ganz normale Modellbahnfahrzeuge verkehren und nur so tun, als ob…

Unternehmen wir auch hier eine Wanderung entlang der Strecke: Von rechts kommend, passiert die Strecke eine Hausdurchfahrt, um sogleich im Bogen in die Endstation (U-Bf „Neustädter Bf Ost“) einzumünden, welche sich als zweite Ebene auf einer das Gelände des Nbf überspannenden Straßen- / Straßenbahnbrücke befindet. Die einzige dargestellte und als solche auch befahrbare Linie der Kabelbahn verläuft vom U-Bf „Neustädter Bf Ost“ zum U-Bf „Neustädter Bf West“ und zurück.

Die Kabel-U-Bahn ist zur gewählten Epoche bereits ein veraltetes Relikt, welches wohl bald schon dem Rest des Netzes angeglichen wird, wir haben das Glück, auf der Anlage die letzten Tage und Wochen jenes Betriebs miterleben zu dürfen. Die Stromschiene jedenfalls hat sich bis in die Station Neustädter Bahnhof Ost bereits vorgetastet.



Bild 1: Hochbahnhof „Neustädter Bahnhof Ost“




Bild 2: Die Gleise enden in einer Segmentdrehscheibe. Dazu später mehr.




Bild 3: rechts unten der Portikus, unten mittig die Wagendrehscheibe zum Kesselhaus (siehe unten)


Ob es das nun folgende Motiv tatsächlich braucht, ist fraglich. Jedenfalls fand ich die Idee hübsch und deshalb wollte ich sie zumindest mal festgehalten haben:



Bild 4: Ein Kessel- / Maschinenhaus zum Antrieb des Kabels. Mit Schlot über der Hochbahn. Und Kohleanlieferung vom Nbf über eine kleine Wagendrehscheibe. Hier im Bild ohne technisches Innenleben (Kessel, Dampfmaschinen, Seilspannanlagen etc.) dargestellt.




Bild 5: Grundriß des Kesselhauses


Auch hier drängt sich die Frage nach den Fahrzeugen auf. Schließlich gibt es für dieses exotische Thema, fürs Nischenthema im Nischenthema, erst recht nichts passendes zu kaufen. Aber es läßt sich auch hier was passend machen. Ein U-Bahn-Zug auf Basis der Arnold EB 184, die mir irgendwie passend schienen (Spenderfahrzeuge sind bereits vorhanden):



Bild 6: Kabel-U-Bahn-Zug (Fotomontage)


Wie die U-Bahn aber auch endlich mal in den Untergrund abtaucht, das schauen wir uns nächstes Mal an.

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4.8 DER PLAN 8 / U-Bahn III

#20 von Thomas Volgmann , 20.03.2022 10:56

Guten Tag zusammen,

Folgen wir nun aber der U-Bahn endlich in den Untergrund. Zur Orientierung:



Bild 1: Plan des Untergrundes, genauer gesagt, seiner ersten, obersten Ebene, direkt unterm Neustädter Bahnhof bzw. den Straßen gelegen.




Bild 2: Plan der nächsttiefer gelegenen Ebene des Untergrundes.


Nehmen wir als Ausgangspunkt dieser Tour wiederum jenen ein, von dem aus wir uns auf die Hochbahnen begaben: den Tunnelmund unterm Postamt. Die Bahnsteige, die wir dort hervorlugen sahen, gehören zum U-Bf „Neustädter Bf“, genauer zu dessen oberer Ebene (Bild 1). Jene Station liegt glücklicherweise so präzis an der Anlagenkante, daß ihre „vierte Wand“ fehlt und wir sie einsehen können. Außerdem erhaschen wir so auch einen Blick in einige der zugehörigen Fußgängertunnels, Verteilerebenen etc. (Andeutungsweise sahen wir davon bereits etwas in Kapitel 4.1 (Link), als es ums „untere EG“ ging.)



Bild 3: Frontale Ansicht der Anlage. In der schwarzen Blende diverse unterirdische Motive (ganz links oben zum Beispiel das bereits besprochene Maschinenhaus der Kabel-U-Bahn (vgl. Kapitel 4.7 / Link).




Bild 4: Die U-Bahn-Station „Neustädter Bf. oben“ (mit dem Anfang der Rampe zur Hochbahn im Hintergrund; darunter sichtbar die Station „Neustädter Bf. unten“ (vgl. Bild 2))


Bevor wir dem weiteren Streckenverlauf folgen, steigen wir die Stufen noch ein weitere Ebene tiefer hinab, zum unteren Teil des U-Bahnhofes „Neustädter Bf“. Dieser ist im Gegensatz zum oberen eine Endstation. Außerdem ließ es sich bei seiner Anlage nicht vermeiden, daß er eine Röhre der Kanalisation schnitt, nicht ganz höhengleich, sondern leicht versetzt, und wir wollen mal hoffen, daß die Brühe, die knapp unter seinen Gleisen unter ihm durchfließt, die wartenden Fahrgäste nicht allzusehr behelligt. Zur Kanalisation in einem späteren Kapitel mehr.



Bild 5: U-Bahnhof „Neustädter Bf. unten“ (im Anschnitt rundlich erscheinend) mit Passantentunnel / Verteilerebene.




Bild 6: Blick in die Station „Neustädter Bf. unten“.




Bild 7: Blick aus der Station „Neustädter Bf. unten“. Oben knapp hinter der Treppe erkennbar das Fenster zur oberen Station. Vorn links eins der beiden Fenster zur Kanalisation.


Während die Streckengleise hinter dem oberen U-Bahnhof in Richtung Wendel (also von vorn betrachtet nach links) nach hinten abbiegen, liegen geradeaus (parallel zur Anlagenvorderkante) eine kleine Abstellanlage sowie eine noch kleinere Werkstatt. Die Abstellgleise enden in einer Schiebebühne. Wieso dies der Fall ist, dazu später, wenn es um den U-Bahn-Betrieb gehen wird, mehr.



Bild 8: Nach unten abfallend der Tunnel der Streckengleise (vorn rechts geht ein kleinerer Belüftungstunnel ab).




Bild 9: Rechts: Strecke; Links: Abstellanlage und Werkstatt




Bild 10: Am linken Bildrand von oben nach unten: 1.) Maschinehaus Kabel-U-Bahn, 2.) Straßenbahntunnel, 3.) Schiebebühne in der U-Bahn-Abstellanlage




Bild 11: Blick von der Abstellanlage zum Bahnhof „Neustädter Bf. oben“, linkerhand verlaufen (leicht erhöht) die Streckengleise.


Hier ein Link zu einem Foto des ehemaligen Vine Street Depot im Netz der Londoner U-Bahn:

London Vine Street Depot

Wie ersichtlich: ein Güterbahnhof der U-Bahn, der in diesem Falle noch bis 1936 bedient wurde. Und obwohl ich nicht vorhatte, auf meiner U-Bahn einen Güterbetrieb darzustellen, ließ sich das Motiv, leicht variiert, dennoch einbinden. Die Geschichte dazu wäre dann einfach die, daß der Gbf nach der Einstellung des Güterverkehrs übrigblieb und fortan genutzt wurde zur Abstellung von Bahndienst- und Baufahrzeugen bzw. zur Lagerung entsprechenden Materials.



Bild 12: Einfahrt in der ehemaligen Gbf.


Die schon erwähnte Werkstätte weist, neben der Schiebebühne, eine weitere Besonderheit auf, nämlich einen Fahrzeugaufzug zur Oberfläche, zum Nbf, wo auf dem kurzen Gleisstummel hinter dem Aufzug seitens der SVB ein passender Kuppelwagen vorgehalten wird.



Bild 13: Der Fahrzeugaufzug der U-Bahn


Auch hier vermag ich mit zumindest einer passenden Vorbildsituation zu prunken, gefunden auf der Waterloo & City Line der Londoner U-Bahn:

London Waterloo Station Lift

Ich vermute übrigens, daß jener Aufzug (im Modell) ein Überbleibsel aus der Anfangszeit der U-Bahn ist, als es womöglich nur diese eine, gänzlich unterirdisch verlaufende Linie gegeben haben mochte. Oder so ähnlich. Wenn man nur will, kriegt man ja immer alles irgendwie erklärt. Der Aufzug wird voraussichtlich, wie jene in der Ladehalle des Lagerhauses, ohne Funktion bleiben. Was heißt voraussichtlich – ziemlich sicher sogar.

Zum Schluß noch eine Idee für eine kleine Spielerei, die wohl vor allem nachts auf den Hochbahnen bzw. ganztags in den U-Bahn-Tunneln schöne Effekte erzeugen könnte. Es geht um die Darstellung von Abreißlichtbögen an den Ende der Stromschienen. Dazu muß ich erwähnen, was ich bislang verschwieg: daß nämlich die Triebfahrzeuge zur Betätigung diversen Steuerungsfirlefanzes Fahrzeugmagnete erhalten werden. Der Rest ist simpel:



Bild 14: Darstellung von Abreißfunken
Legende:
1 = (funktionslose) Stromschiene
2 = Drehgestell
3 = (funktionsloser) Stromabnehmer
4 = Magnet
5 = Hallsensor (oder Reedkontakt)
6 = kaltweiße LED
7 = Vorwiderstand zur LED



Das wärs dann vorerst von der U-Bahn gewesen,

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RE: 4.8 DER PLAN 8 / U-Bahn III

#21 von schnufel , 24.03.2022 09:20

Hallo Thomas,

jetzt muss ich doch etwas schreiben. Ich bin jedes Mal fasziniert von den ganzen Details und Einzelheiten. Da tauche ich beim lesen immer richtig tief ein und ich bin begeistert wie viele Details du dir zu jeder Ecke überlegt hast - Respekt!

Freue mich jedes Mal, wenn hier ein neuer Beitrag erscheint und bin gespannt wie die Anlage wächst


Grüße,
Peter

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4.9 DER PLAN 9 / Unterirdische Trassen & Schattenbahnhöfe DRG

#22 von Thomas Volgmann , 27.03.2022 11:34

Guten Tag zusammen,

das wird kurz heute: Hier gibt es nichts mehr zu planen, hier gibt auch von keinen bereits bestehenden und noch zu verwirklichenden Plänen zu berichten, denn diese Abschnitte existieren bereits. Ich werde sie deshalb hier auch ausklammern und stattdessen eingehender vorstellen, wenn wir zu den Bauberichten kommen. Ob es dann vielleicht wenigstens jetzt schon ein paar Vorschaubilder gibt? Na gut, bitteschön:



Bild 1: Wendel im Rohbau 1




Bild 2: Wendel Rohbau 2




Bild 3: Wendel fertig 1




Bild 4: Detail Schattenbahnhof Straßenbahn




Bild 5: Wendel fertig 2




Bild 6: die sogenannte „Schiebeweiche“ im Rohbau




Bild 7: „Schiebeweiche“; Rohbau und Antrieb




Bild 8: „Schiebeweiche“, Fahrstromzuführung




Bild 9: „Schiebeweiche“, fertig 1




Bild 10: „Schiebeweiche“, fertig 2




Bild 11: Rahmentrennung




Bild 12: Herzstückpolarisierung Schattenbahnhof




Bild 13: Schattenbahnhof für Triebwagen




Bild 14: Der sogenannte „Turm“




Bild 15: Versuchsaufbau Steuerung Schattenbahnhof I




Bild 16: Versuchsaufbau Steuerung Schattenbahnhof II


Bis dann & herzliche Grüße!


Hier gibts alles Weitere: Und hier der Neustädter Bf auf Youtube:


schnufel, vauhundert und intermodal haben sich bedankt!
 
Thomas Volgmann
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4.10 DER PLAN 10 / Unterirdische Trassen & Schattenbahnhöfe Straßen- & U-Bahn

#23 von Thomas Volgmann , 03.04.2022 10:56

Guten Tag zusammen!

Der Straßenbahn-Schattenbahnhof ist bereits gebaut, weswegen er später, bei den Bauberichten ausführlich dran kommen wird. Vorab aber, wie letztes Mal auch schon, ein paar Fotos.



Bild 1: Schattenbahnhof der Straßenbahn innerhalb der Wendel I




Bild 2: Schattenbahnhof der Straßenbahn innerhalb der Wendel II


Und dann gibt es da auch noch ein „Turm“ genanntes Gebilde, welches diverse Trassen von U- und Straßenbahn aufnimmt:



Bild 3: Detailansicht Turm




Bild 4: Ansicht des Turms von unten




Bild 5: lösbare Verbindungen zwischen Wendel und Turm




Bild 6: Der Turm (Wiederholung aus Kapitel 4.9: Link)


Ich weiß, ich weiß, der weist teilweise sportliche Steigungen auf. Aber auch dafür gibt’s bereits eine Lösung, die getestet ist und funktioniert. Auch auf die Gefahr hin, daß der Satz allmählich langweilig wird: Davon später mehr.

1. U-Bahn

Soweit zum Bestehenden, weiter mit den Plänen. Werfen wir zunächst nochmals einen Blick auf einen bereits bekannten Plan:



Bild 7: Gleisplan U-Bahn
Legende:
Hellblau = sichtbare Abschnitte
Dunkelblau = verdeckte Abschnitte



Hier nochmal detaillierter:



Bild 8: Gleisplan U-Bahn
Legende zu den Bildern 7 und 8:
A = Strecke Schattenbahnhof / Bf. „Neustädter Bf. oben“
B = Strecke Schattenbahnhof / Bf. „Neustädter Bf. unten“
C = Doppelstock-Hochbahn obere Ebene
D = Strecke Bf. “Neustädter Bf. Ost“ / C
E = Schattenbahnhof U-Bahn
F = Doppelstock-Hochbahn untere Ebene



Links liegt, unverkennbar kreisförmig, die Wendel, die ja, wir erinnern uns, Reichs-, Straßen und U-Bahngleise enthält. Die vier parallelen Gleise oben an der Hinterkante der Anlage markieren die Position des „Turms“. Rechts folgt der Schattenbahnhof der U-Bahn. Dieser soll dem grundsätzlichen Aufbau des Schattenbahnhofes der Reichsbahn für lokbespannte Züge folgen. Mit einem Unterschied: Er wird nur eine Ebene aufweisen, weswegen auch die aufwendige Schiebebühnen-Weiche entfallen kann. An ihrer statt wird wohl die folgende Lösung zur Ausführung kommen:

Einfahrt Schattenbahnhof

Vorgesehen sind 8 Gleise mit maximalen Nutzlängen von ca. 75 cm, ausreichend für die Züge der SVB. Die Abstellgleise werden in je zwei Abschnitte geteilt, um je nach Bedarf statt eines langen zwei kurze Züge unterbringen zu können. Eins der Gleise wird, wie beim Reichbahn-Schattenbahnhof, als Durchfahr- / Kehrgleis angelegt werden.

2. Tram



Bild 9: Gleisplan Straßenbahn (Legende siehe Bild 10)


Hier nochmal detaillierter:



Bild 10: Gleisplan Straßenbahn
Legende zu den Bildern 9 und 10:
hellgrün = sichtbare
dunkelgrün = verdeckte Abschnitte
rot = funktionslose Abschnitte
A = Tunnelmund Straßenbahntunnel
B = Straßenunterführung unter Neustädter Bahnhof
C = Anschluß ans Straßenbahnnetz links (Depot, Kühlhaus etc.)
D = Anschluß ans Straßenbahnnetz rechts (Anschluß Post, Haltestelle Neustädter Bf.)
E = Schattenbahnhof Straßenbahn (innerstes Gleis = Kehrgleis)
F = Kehrschleife der Strecke von A (äußerstes Gleis)



Links wie gewohnt die Wendel, den bereits erwähnten Schattenbahnhof der Straßenbahn sowie eine Tram-Schleife enthaltend. Das eine Gleis parallel zum oberen Bildrand bzw. der Anlagenhinterkante gibt die Position des „Turms“ an. Das davor liegende Gleisdreieck befindet sich an der Gabelung der Straßenunterführung unter dem Neustädter Bahnhof. Zum Vergleich:



Bild 11: Straßenbahn in der Unterführung


Der Schattenbahnhof der Tram beinhaltet 4 Gleise, eines davon, das innerste und somit kürzeste, wie üblich ausgeführt als Durchfahr- / Kehrgleis. Nutzlängen zwischen 70 und 90cm. Die Abstellgleise sind in je 2 Abschnitte geteilt.

Das folgende Kapitel wird sich dem Betrieb (Reichsbahn) widmen.

Bis dann & herzliche Grüße!


Hier gibts alles Weitere: Und hier der Neustädter Bf auf Youtube:


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RE: 4.10 DER PLAN 10 / Unterirdische Trassen & Schattenbahnhöfe Straßen- & U-Bahn

#24 von MatthiasT , 03.04.2022 11:56

Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine ausführlichen Berichte! Die angestrebte städtische Verdichtung ist gut spürbar, und auch die gedankliche Verdichtung des Konzepts ist beeindruckend. Ich freue mich darauf, mehr über jedes einzelne der mit "davon später mehr" angerissenen Themen zu erfahren und bin gespannt auf die weitere Entwicklung Deines komplexen Projekts, gerne bei den Bauberichten dann auch weitere Details zu den individuellen mechanischen/technischen Lösungen.

Schöne Grüße
Matthias


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RE: 4.10 DER PLAN 10 / Unterirdische Trassen & Schattenbahnhöfe Straßen- & U-Bahn

#25 von berlina , 03.04.2022 20:25

Hallo Thomas,
da melde ich mich auch gern mal wieder kurz.
Puuuh... meinem Vorredner schließe ich mich in dem Sinne an, dass dieses Vorhaben wirklich komplex, "verdichtet" in verschiedener Hinsicht und für mich auch trotz der eingängigen Bilduntermaldung sowie der bereits vorhandenen Anlagenteile noch nicht richtig vorstellbar ist. Das wird dann sicherlich in einigen Monaten auch für mich klarer werden. Gleichzeitig soll das nicht heißen, dass Dein Konzept konfus ist - nur ich bin das noch .

Zitat von Thomas Volgmann im Beitrag #20

Außerdem ließ es sich bei seiner Anlage nicht vermeiden, daß er eine Röhre der Kanalisation schnitt, nicht ganz höhengleich, sondern leicht versetzt, und wir wollen mal hoffen, daß die Brühe, die knapp unter seinen Gleisen unter ihm durchfließt, die wartenden Fahrgäste nicht allzusehr behelligt. Zur Kanalisation in einem späteren Kapitel mehr.


Deinen Universalgedanken lobe ich ganz außerordentlich! Das ist vorbildgerechte Modellbahn mal ganz anders angegangen.

Zitat von Thomas Volgmann im Beitrag #20

Es geht um die Darstellung von Abreißlichtbögen an den Ende der Stromschienen.


Auch das ein schönes Detail aus dem Alltag. Freue ich mich auch schon auf das künftige Bild (womöglich bewegt).

Für Tipps reicht es von meiner Seite aus nicht.
Aber: Allerbesten Dank für diese neuen, umfangreichen Eindrücke (... lese momentan nur in gewissen zeitlichen Abständen, der Beitrag #20 war für mich halt das Highlight).

Besten Gruß
Dominik


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