Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#1 von berndm , 21.01.2022 19:26

Die Deutsche Bahn testet nun ihre ersten "Batteriezüge":

https://www.heise.de/news/Deutsche-Bahn-...en-6334909.html

Das muss eine absolute Innovation werden. Der Zug hat eine Reichweite von 120 km.

Die alten Wittfeld Triebwagen von 1908 hatte eine Rechweite von 100 km und in der Version ab 1912 130 km. Ich glaube der alte Wittfeld lacht sich auf seiner Wolke gerade schief.

Oder verwendet die DB AG Wegwerfbatterien und keine Akkus.


 
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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#2 von JoWild , 21.01.2022 20:36

Hallo,
und auch in den 1950ern war man schon weiter.
ETA 150 etwa 300 km (Baujahre 1954 bis 1958)
ETA 150.5 mit der größeren Batterie bis etwa 400 km (ab 1959 bis 1965)
ETA 176 im Nahverkehr etwa 250 km im Fernverkehr etwa 300 km (Baujahre 1952 und 1954)

alle Höchstgeschwindigkeit 100 km/h

Auch bei der Bahn und vor allem bei den Medien sind scheinbar halt viele zu jung um zu wissen, was es schon alles gab. Das einzig "innovative" ist die Aufladung unter Fahrleitung.


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#3 von Frank 72 , 21.01.2022 20:40

Selig sind die Unwissenden...
Das kenne ich bei der Bahn nicht anders: Altbekanntes (oft auch bereits abgeschafftes, weil es ja so schlecht war) wird einfach wieder neu vorgestellt und als Innovation hochgejubelt (wie z.B. gerade die ö.A.). Ich lese mir solche Berichte schon längst nicht mehr durch.


Gruß Frank


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#4 von Technoboy , 21.01.2022 23:48

Hallo.

Ich werfe mal die E80 der DRG in den Raum ;)

Gruß Markus


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#5 von Brillenhuber , 22.01.2022 02:57

Zitat von berndm im Beitrag #1
Die Deutsche Bahn testet nun ihre ersten "Batteriezüge":

https://www.heise.de/news/Deutsche-Bahn-...en-6334909.html

Das muss eine absolute Innovation werden. Der Zug hat eine Reichweite von 120 km.

Die alten Wittfeld Triebwagen von 1908 hatte eine Rechweite von 100 km und in der Version ab 1912 130 km. Ich glaube der alte Wittfeld lacht sich auf seiner Wolke gerade schief.

Oder verwendet die DB AG Wegwerfbatterien und keine Akkus.


Hallo
Zur Reichweite gehört aber noch die Angabe auf welcher Steigung.
Vergleich:
Ebene: 5 kg Zugkraft pro Tonne überschlagsmässig!
Steigung Pro Promille ein kg dazu
Also Gotthard: 27+5= 32 Kilo pro Tonne Zuggewicht.
Beschleunigung: 0.1 M/Se2= 10 Promille Steigung also 10 kg Pro Tonne Zuggewicht zusätzlich.
Daher wird das Gewicht der Battreien sich im Gebirge sehr negativ bemerkbar machen!
Und der ganze Komfortklumpatsch, wie Heizung und Klimaanlage, was man heute vorhalten muss, frisst auch nicht wenig Strom!

Gruss Heinz


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#6 von Brillenhuber , 22.01.2022 03:02

Zitat von Brillenhuber im Beitrag #5
Zitat von berndm im Beitrag #1
Die Deutsche Bahn testet nun ihre ersten "Batteriezüge":

https://www.heise.de/news/Deutsche-Bahn-...en-6334909.html

Das muss eine absolute Innovation werden. Der Zug hat eine Reichweite von 120 km.

Die alten Wittfeld Triebwagen von 1908 hatte eine Rechweite von 100 km und in der Version ab 1912 130 km. Ich glaube der alte Wittfeld lacht sich auf seiner Wolke gerade schief.

Oder verwendet die DB AG Wegwerfbatterien und keine Akkus.


Hallo
Zur Reichweite gehört aber noch die Angabe auf welcher Steigung.
Vergleich:
Ebene: 5 kg Zugkraft pro Tonne überschlagsmässig!
Steigung Pro Promille ein kg dazu
Also Gotthard: 27+5= 32 Kilo pro Tonne Zuggewicht.
Beschleunigung: 0.1 M/Se2= 10 Promille Steigung also 10 kg Pro Tonne Zuggewicht zusätzlich.
Daher wird das Gewicht der Batterien sich im Gebirge sehr negativ bemerkbar machen!
Und der ganze Komfortklumpatsch, wie Heizung und Klimaanlage, was man heute vorhalten muss, frisst auch nicht wenig Strom!

Abgesehen davon ist Stadler schon wein wenig weiter, und zwar zu realen Bedingungen und nicht auf dem Papier:
https://efahrer.chip.de/news/akku-zug-kn...r-ladung_106730

Gruss Heinz



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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#7 von JoWild , 22.01.2022 20:49

Zitat von Brillenhuber im Beitrag #5
....

Hallo
Zur Reichweite gehört aber noch die Angabe auf welcher Steigung.
Vergleich:
Ebene: 5 kg Zugkraft pro Tonne überschlagsmässig!
Steigung Pro Promille ein kg dazu
Also Gotthard: 27+5= 32 Kilo pro Tonne Zuggewicht.
Beschleunigung: 0.1 M/Se2= 10 Promille Steigung also 10 kg Pro Tonne Zuggewicht zusätzlich.
Daher wird das Gewicht der Battreien sich im Gebirge sehr negativ bemerkbar machen!
Und der ganze Komfortklumpatsch, wie Heizung und Klimaanlage, was man heute vorhalten muss, frisst auch nicht wenig Strom!

Gruss Heinz



Hallo Heinz,
im Bergland geht es aber nicht nur bergauf sondern auch bergab. Die von mir genannten rekupperierten noch nicht beim Bremsen. Heute ist das möglich.
Die von mir genannten ETA wurden auch außerhalb des Flachlandes eingesetzt


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#8 von Regiobw , 22.01.2022 21:25

Hallo,
Es geht nicht um einen reinen Akku Betrieb, diese Fahrzeuge können unter Oberleitung fahren den Akku auch damit laden und mit ihrer Batterie nicht elektrifizierte Strecken überbrücken. So habe ich das verstanden. Denn die Strecke Stuttgart - Horb kann über Böblingen elektrisch erreicht werden oder über Tübingen elektrisch bis Tübingen und dann Akkubetrieb bis Horb.

Regiobw


Grüße
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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#9 von E16-06 , 22.01.2022 22:01

Hallo,

also die genannten 100km sind nun wirklich nicht üppig. Aber man ist ja erst am Anfang (naja, eher Neuanfang) mit Akkutriebwagen.

Zitat von JoWild im Beitrag #2
Das einzig "innovative" ist die Aufladung unter Fahrleitung.

Nun ja, wirklich innivativ ist das auch nicht ... das war es Anfang der 1930er-Jahre.
Zitat von Technoboy im Beitrag #4
Ich werfe mal die E80 der DRG in den Raum ;)

Genau, die E80 konnte das 1930 schon, aufladen der Akkus bei Fahrt unter Fahrdraht.
Wie die Reichweite der E80 im Akkubetrieb war weiß ich jetzt auch nicht, hing aber wohl auch stark von der Anhängelast ab.
War aber da wohl auch nicht gefordert, da es eher um die, wie man es heute nennt, "Last Mile" ging.

Zitat von Brillenhuber im Beitrag #6
Abgesehen davon ist Stadler schon wein wenig weiter, und zwar zu realen Bedingungen und nicht auf dem Papier:https://efahrer.chip.de/news/akku-zug-kn...r-ladung_106730

In dem verlinkten Artikel zum Stadler Triebwagen werden die erreichten 224km als "Reichweitenrekord" bezeichnet. Was war das dann bei den ETA150?
Zudem wird in dem Artikel erwähnt, dass die betriebliche Reichweite auf 80km ausgelegt sei.

Zitat von Brillenhuber im Beitrag #6
Und der ganze Komfortklumpatsch, wie Heizung und Klimaanlage, was man heute vorhalten muss, frisst auch nicht wenig Strom!

Liegen die geringen Reichweiten denn wirklich nur am "Komfortklumpatsch"? Es ist ja keineswegs zielführend, solche Funktionen mit der kostbaren Antriebsenergie aus den Akkus zu realisieren. Geheizt wurden die ETA150 und ETA176 ja so nebenbei auch, halt mit Webasto-Heizgeräten, in denen Diesel/Heizöl verfeuert wurde. OK, das ist natürlich in der heutigen Zeit nicht wirklich zielführend. Aber heute gibt es Brennstoffzellen und Wärmepumpen.

Zitat von JoWild im Beitrag #7
Die von mir genannten rekupperierten noch nicht beim Bremsen. Heute ist das möglich.

Die ETA150 und ETA179 taten das nicht, aber scheinbar die Wittfeld-AT, wenn man diesem Wikipedia Artikel glauben darf.

Zitat
Diese Fahrzeuge hatten eine Nutzbremse und besaßen die Möglichkeit der Aufladung der Batterien beim elektrischen Bremsen. Dadurch konnte der Fahrbereich nicht unwesentlich erhöht werden.



Grüße,
Stephan


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#10 von volkerS , 23.01.2022 02:41

Hallo,
Alstom bastelt seit 2016 an diesem Zug nur um in einem vorhandenen Zug eine USV einzubauen, denn das ist letztlich das Konzept.
Der ETA515 oder Wittfeld hatten mehr Reichweite, keine Klimaanlage und musste zum Laden an die Steckdose, ok. Aber die fuhren schon vor 65 bzw. 110 Jahren.
Die E80 als Rangierlok im Münchner Personenbahnhof hat halt nur leere Personenzüge befördert.
Wie in der Mode, alles schon mal dagewesen.
Volker


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#11 von rainerkrüger , 24.01.2022 18:34

Hallo Stummis, lest die Überschrift doch mal richtig.Da steht doch: der erste für die DEUTSCHE BAHN AG. Alle älteren Akkus waren doch für die Vorgänger der DB AG.

mfg Rainer aus Wuppertal


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#12 von JoWild , 24.01.2022 19:38

Zitat von rainerkrüger im Beitrag #11
Hallo Stummis, lest die Überschrift doch mal richtig.Da steht doch: der erste für die DEUTSCHE BAHN AG. Alle älteren Akkus waren doch für die Vorgänger der DB AG.

mfg Rainer aus Wuppertal

Hallo Rainer
da steht nirgends in der Überschrift "AG"


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#13 von ThomasR , 08.02.2022 16:43

Zitat von rainerkrüger im Beitrag #11
Hallo Stummis, lest die Überschrift doch mal richtig.Da steht doch: der erste für die DEUTSCHE BAHN AG. Alle älteren Akkus waren doch für die Vorgänger der DB AG.

mfg Rainer aus Wuppertal


Würde auch nicht stimmen, denn die letzten 515er wurden erst nach Gründung der AG, 1994, 1995 außer Betrieb genommen.


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#14 von md95129 , 08.02.2022 20:00

Euch ist bei aller Häme auch klar, dass die Reichweite offensichtlich ein Designkriterium war. Man will nicht für eine teurere und schwerere Batterie zahlen, als notwendig ist. Wesentlich wichtiger ist die Fähigkeit, schnell laden zu können, ohne die Lebensdauer der Batterie zu verkürzen. Ausserdem haben Li Batterien keinen Memoryeffekt, d.h. sie vertragen Nachladen aus jedem Ladezustand. 1000km Reichweite wäre ohne Probleme erreichbar, wenn es denn Sinn machen würde.
Gruss


Henner,
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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#15 von md95129 , 09.02.2022 10:07

Hier ein paar Zahlen für euch Wittfeld-Fans: Die Triebwagen hatten Batteriekapazitäten von 134kWh bis 293kWh. Beim ETA 150 waren es maximal 600kWh. Eine Tesla PKW Batterie hat etwa 100kWh, hält inzwischen über 1Million km und lässt sich von 0 auf 80% in 30min laden. Der Bahnbetrieb ist für eine Batterie eher weniger stressig als Strassenverkehr. Drei Tesla-Batterien in den Vorbauten der Wittfeld-Triebwagen würden sich einsam fühlen! Übrigens: Der eCitaro Bus von Mercedes hat eine 440kWh Batterie. Eine Kapazitätsangabe für die Stadler Triebwagen habe ich bisher noch nicht gefunden. All das deutet für mich darauf hin, dass für die neuen Triebwagen keine höheren Reichweiten gefordert waren.
Gruss


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RE: Erster Batteriezug der Deutschen Bahn

#16 von ThomasR , 16.02.2022 15:14

Man braucht auch keine höheren Eeichweiten mehr. Die großen Dieselnetze sknd zum größten Teil verschwunden. Es hat da immer wieder Inseln mit Fahrleitung dazwischen. Im Dezember wurde ja eins der großen Dieselnetze zerschlagen und im Jahr davor fing es an. Zuerst kam die Allgäubahn über Memmingen für den Fernverkehr und jetzt auch Nahverkehr und danach kam die Südbahn. Damit waren auf einen Schlag viele Diesellloks übrig. Und das ist anderswo in der Republik nicht wesentlich anders.

Übrigens gab es einen ETA176 mit Rekuperation. Da machten dann die Motoren Probleme. Die hatten keine Abkühlpausen mehr und brannten reihenweise durch.


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zuletzt bearbeitet 16.02.2022 | Top

   

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