Irgendwie finde ich das alles etwas seltsam...
Also mal meine Gedanken:
Ein Weidezaun erzeugt deutlich heftigere Schläge als irgendein Grasmaster oder die berühmte Fliegenklatsche. Da ich sowohl Weidezaun als auch schon Begrasungsgeräte "persönlich" entladen habe, kann ich das sicher beurteilen ( Autsch-Faktor )
Des weiteren mag es ja ein elektrisches Feld bei der Aufladung geben, daß ist aber auch mit Katzenfell und Folie so, daß allein kann ja kein Problem sein. Und im Falle eines aufziehenden Gewitters sind die Felder extrem viel stärker. Das sollte keinen Defi aus der Ruhe bringen.
Der Eigenbau eines eigenen Modells hat keinerlei Unterschied zu den käuflichen hinsichtlich des Ausgangsproblems. Selbe Anwendung, selber Wirkmechanismus also selbes Risiko.
Die Gefahr einen Stromschlag beim Begrasen zu bekommen, ist in der Tat gegeben. Ich hab mir mal ein Loch ins T-Shirt gebraten, als ich mit einem Eigenbau-Gerät ein Segment meiner Anlage begrast habe und der an die Segmentgrenze ragende Schienestoß sich meinem Bauchnabel näherte. Patsch! Zuck! Autsch! Mini-Loch :-) Nein, kein monströser Lichbogen, aber ein paar Fasern des T-Shirts hat es wohl weggebrannt und nach der Wäsche hatte es dort dann ein winziges Loch.
Der EMV Puls bei der Entladung, also das, was mithin als "Strahlung" von so einer Entladung kommt, darf nie und nimmer einen Herzschrittmacher stören. Jedes Gewitter macht gigantisch größere Entladungen. Und selbst wenn die dann hunderte Meter weg sind, ist die Feldstärke, die auf mich einwirkt, wesentlich höher.
Und nu? Also wenn ein Begrasungsgerät ein Risiko darstellt, dann ein Weidezaun noch viel mehr! Und die elektischen Felder, egal ob statisch oder die "Strahlung" beim Funken, kann man wohl hinsichtlich der sonst im Alltag auftretenden Felder vernachlässigen. Da reicht die Energie einfach nicht aus, die so ein Begraser aufbaut. Man denke nur an die Zündanlage im Auto, die großen Feldstärken unter Freileitungen mit einigen kV/Meter und im höheren Frequenzbereichen bei Sendeanlagen im Mittelwellenbereich oder eben durch Handys und Co.
Und ein Herzschrittmacher ist eigentlich auch ziemlich gut gegen externe Ströme geschützt, denn eine Wiederbelebung mit externem Elektro-Schock überleben die Dinger idR. auch. Also der Stromschlag beim Begrasen sollte nicht das Problem werden.
https://www.bostonscientific.com/content...tion_063008.pdf Da steht, daß bei Herzschrittmacher die niedrigste Elektrodenspannung bei der Wiederbelebung verwendet werden soll, um das Risiko der Schädigung des Herzschrittmachers zu vermeiden. Aber auch das hilft uns ja zu beurteilen, in welchem Maße sich da die Leistungen unterscheiden! Beim externen Defi werden ja einige Joule an Energie direkt am Herzen appleziert. So viel, daß der ganze Körper einen Muskelreiz bekommt und der Patient deutliche Reaktionen zeigt. Bei einem Begrasungsgerät reden wir von hundertfach weniger Energie und man wird sich ja hoffentlich nicht direkt mit der Brust an beide Pole des Begrasungsgerätes begeben :-)
Aber klar, all das sind erst mal nur Abschätzungen und all das ist sicher kein Radschlag irgendwas zu tun oder zu lassen. Nimm es einfach als Meinung von mir für mich. Was Du damit machst, mußt Du ganz allein selber für Dich abschätzen!
Gruß
Klaus