Meine AC-Fahrzeugumbauten... Aktuell: Märklin BR 101

#1 von Max H , 07.02.2022 12:09

Hallo liebe Stummianer,

nun bin ich schon seit über 10 Jahren Mitglied hier im Forum, und nachdem ich zu Beginn recht regelmäßig über meine damalige Anlage berichtet habe, bin ich in den letzten Jahren eher stiller Mitleser geworden. Dabei ist mein Interesse an der Modellbahn in dieser Zeit keinesfalls verloren gegangen. Nach 2 Umzügen und einigen beruflichen Veränderungen fehlt mir jedoch mittlerweile die Zeit für eine "richtige" Modellbahnanlage. Daher verschoben sich meine Prioritäten in letzter Zeit eher in Richtung des Rollmaterials und so ist mittlerweile schon eine ganz ansehnliche Sammlung zusammengekommen. Ganz aufgeben wollte ich das Basteln aber nicht und so fing ich an, einige meiner Fahrzeuge umzubauen, zu verfeinern, den Sound zu verändern und sie so meinen Wünschen anzupassen. Das ganze geschieht zwar schon mit dem Hintergrund, die Fahrzeuge weiter an das Vorbild anzugleichen, jedoch mache ich hier und da auch gern einige Kompromisse, einfach weil es mir so besser gefällt.

Ich arbeite hierbei oft mit einfachen Mitteln und versuche die Umbauten gleichzeitig recht kostengünstig zu halten. Vielleicht ist ja für den einen oder anderen von euch auch eine Idee dabei. Gern könnt ihr natürlich auch noch Verbesserungsvorschläge schreiben, welche ich gerne umzusetzen gedenke.
Eine kleine Vorschau auf das was ich mit euch so vorhabe gibt es hier:

Übersicht Fahrzeugumbauten:

Dampfloks:
Märklin BR 01.5
Märklin BR 38
Märklin BR 56
Märklin BR 74
Märklin BR 75.4
Roco BR 86
Märklin BR 89
Märklin BR 92
Märklin BR 95
Gützold BR 98

Dieselloks:
Märklin Köf II
Piko BR 106
Roco BR 112
Piko BR 118
Piko BR 119
Märklin BR 132
Märklin BR 183 (SVT 137)
Piko BR 612
Märklin BR 640
Piko BR 642
Piko BR 646

Elektroloks:

Märklin BR 101
Piko BR 112
Märklin BR 114
Märklin BR 143
Piko BR 143
Märklin BR 146.5
Piko BR 180
Märklin BR 187 Teil 1
Märklin BR 189
Märklin Re 421
Märklin Serie 1600

Wagen:

Märklin BD3yg
Märklin/Tillig BDghwe (mit Märklin Bm235)
Piko DBmq
Roco WLABme

Sonstiges:

Roco Drehscheibe (Link zu meinem Anlagebau-Thread)

Noch sind nicht alle dieser Fahrzeugumbauten vollständig abgeschlossen. Ich werde schrittweise diese Liste durch Links zu den entsprechenden Beiträgen ergänzen und vielleicht kommt ja auch noch das eine oder andere Fahrzeug dazu.
Ich freue mich sehr, mit euch allen gemeinsam wieder hier im Forum aktiv zu sein.

Lasst es euch alle gut gehen.

Freundliche Grüße
Max


LG Max

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zuletzt bearbeitet 19.01.2024 | Top

Umbau: Märklin/Trix BR 74

#2 von Max H , 07.02.2022 13:37

Liebe Leute,

ich möchte gleich mit einem meiner ersten Projekte starten. Es geht um das Märklin Start-Up Modell der Baureihe 74.
Diese Maschine habe ich bereits vor 2 Jahren umgebaut und es ist gleichzeitig der Umbau, welchen ich am umfassendsten dokumentiert habe.
Zur Lok selber kam ich wie die Jungfrau zum Kind: Ich habe sie bei einer Verlosung gewonnen.
Da bei mir jedoch ausnahmslos Soundloks unterwegs sind und ich zu diesem Zeitpunkt nicht an einen solchen Umbau herantraute, blieb sie lange Zeit einfach in der Verpackung. Zudem störte mich der DB-Keks auf der Maschine, da ich für die Epochen III und IV hauptsächlich DR-Lokomotiven und in Ausnahmefällen DB-Dampfloks ohne Keks besitze. Als letztendlich Trix die Startpackung 21532 ankündigte, nahm ich die Gelegenheit für einen Hütchentausch wahr und erwarb die Packung. Letztendlich blieb es aber nicht nur beim Hütchentausch. Aber der Reihe nach.

Meine Ausgangssituation war folgende:
- Eine analoge Reichsbahn-74 von Trix
- Eine digitale Bundesbahn-74 von Märklin
- Ein ESU LokSound 5 mikro

Mein Ziel war:
- Eine Reichsbahn-74 in AC mit Sound
- aus den restlichen Teilen eine zweite Maschine zusammenbauen, welche verkauft wird

Zunächst wurden beide Maschinen in einzelne Baugruppen zerlegt. Die Teile habe ich in zwei Kisten, jeweils für Märklin und Trix, sortiert. So wusste ich beim Zusammenbau, welches Teil von welcher Lok stammt.

Los ging es mit "meiner" DR-Maschine. Sie besitzt den Rahmen und das Fahrwerk der Märklin-Lok. Beim Zusammenbau wurden Radreifen und Radsterne zusätzlich rot lackiert.


Während des Zusammenbaus und der Recherche zur Maschine stieß ich auf diesen Umbaubericht aus dem Nachbarforum, welcher mich dazu inspirierte, den Rahmenvorschuh meiner 74 auch noch etwas aufzuwerten.
Auf das in diesem Beitrag gezeigte Kürzen der Deichsel der Vorlaufachse habe ich verzichtet, ebenso auf die Schmälerung des vorderen Bereichs des Rahmens. Ansonsten wurde der neue Rahmenvorschuh genau so gebaut. Er besteht aus Polystyrolstreifen von Evergreen, wurde mit Skalpell, Handbohrer und heißem Wasser bearbeitet und mit UV-Kleber in den Rahmen eingeklebt.


Eine erste Passprobe



Der Ausschnitt für die Dampfeinströmrohre



Die Heizerseite, hier bereits mit Rohr. Diese Rohre wurden zusätzlich rot lackiert.



Auf diesem Bild erkennt man gut die Polystyrolprofile, welche für den richtigen Abstand zum Rahmen sorgen.

Anschließend wurden die neuen Teile ganz klassisch mit dem Pinsel rot eingefärbt.



Kontrolle, ob das Gehäuse noch draufpasst



Hier ein Vergleich mit der zweiten Maschine, welche diese Behandlung nicht bekam.
Der etwas eigenwillig anmutende messingfarbene Ring an der Luftpumpe ist übrigens zwischenzeitlich wieder entfernt.

Apropos Gehäuse: Damit ging es weiter. Der Führerstand wurde farblich vollständig überarbeitet. Orientiert habe ich mich dabei an Bildern der 74 1230. Er hat Glasscheiben aus Fensterfolie von Auhagen bekommen. Außerdem habe ich eine Führerstandsbeleuchtung eingebaut. Zuletzt wurde der Lautsprecher, Ein ESU Zuckerwürfel, auf den Führerstandsboden geklebt und mit Lokführer- und Heizerfigur getarnt.





Das letzte kleine Detail vor der Fertigstellung war das Anmalen der Stromverteilkästen auf der Heizerseite mit gelber Farbe.

Damit waren für mich die optischen Arbeiten an der Lok abgeschlossen, jetzt ging es an die Technik.
Die Hauptplatine der Lok wurde entfernt. Die hintere Beleuchtung übernimmt eine LED, welche direkt auf den Lichtleiter geklebt ist. Im Kohlekasten befindet sich jetzt ein Stecker, damit der Führerstand mit Lautsprecher und Beleuchtung weiterhin abnehmbar bleibt. Der Decoder, ein ESU LokSound 5 mikro, Art.Nr. 58813, liegt in der Rauchkammer vor dem Kesselgewicht. Dafür musste die Platine für die vordere Beleuchtung weichen. Da die Lok nur ein Zweilicht-Spitzensignal hat, habe ich die LED für die neue Beleuchtung direkt von unten in die Laternen gesteckt. Bei ausgeschalteter Beleuchtung sind diese zwar sichtbar, aber mich stört es nicht und bei mir ist das Licht sowieso fast immer an.
Danach ging es an den Zusammenbau der Maschine. Das ist ja mal eine Friemelei. Anschließend konnte endlich ausgiebig getestet werden.








Was jetzt noch fehlte, war das Soundprojekt. Basis dafür war das Projekt für die BR 78 von ESU. Ich habe die Funktionstastenbelegung meinen Wünschen angepasst, andere Bahnhofsansagen verwendet und, ähnlich wie bei Zimo-Decodern, die Luftpumpe nach dem Bremsen automatisch anspringen lassen.

Hier gibt es ein kurzes Video mit einigen Soundfunktionen der Lok.



Das wäre er, mein erster Umbau-Beitrag. Weitere Beiträge zu anderen Fahrzeugen werden wohl nicht mehr so ausführlich ausfallen, da ich während des Baus keine Fotos gemacht habe. Dennoch hoffe ich, dass euch meine kleine Serie gefällt.

Ich wünsche einen schönen Tag.
Freundliche Grüße
Max


LG Max

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Umbau: Märklin BR 132

#3 von Max H , 12.02.2022 14:14

Hallo liebe Leute,

heute soll es mir um einen kleinen Umbau an einer Märklin BR 132 gehen.







Basismodell dafür ist der Artikel 36429 aus dem Jahr 2015. Dies ist die erste Märklin Ludmilla, die bereits serienmäßig mit Schlusslicht ausgestattet war. Zudem steckt der Decoder bereits in einer 21mtc Schnittstelle, die Hauptplatine der Lok entspricht in etwa der des Nachrüstsets 60978. All das macht die Lok zu einer guten Basis für weitere optische und technische Verbesserungen.

Zunächst habe ich den Decoder getauscht. Jetzt werkelt ein ESU LokSound 5 21mtc MKL in der Lok. Bei dieser Gelegenheit habe ich das Schlusslicht, welches zuvor nicht separat schaltbar war, auf die freien AUX-Ausgänge 1 und 2 gelötet. Die Lötpads hierfür sind bereits auf der Platine der Lok vorhanden. Anschließend bekam die Lokomotive in jedem Führerstand eine Innenbeleuchtung, hierfür habe ich die ESU Art.Nr. 50704 verwendet. Zum Einbau muss das Dach vom Gehäuse abgeschraubt werden und ein Metallsteg oberhalb des Führerstands entfernt werden. In die so entstandene Lücke habe ich die kleinen ESU-Platinen mit der LED nach unten eingeklebt. (Achtung! Isolierung zum Metallgehäuse nicht vergessen!)
Des Weiteren erhielt die Lok einen Pufferkondensator mit 6800µF Kapazität. Dieser wird von einer Fischer-Ladeschaltung angesteuert. Platziert habe ich den Kondensator im Dach der Lok. Zum Decoder besteht eine 5-polige Steckverbindung, damit das Gehäuse weiterhin abnehmbar bleibt. Sie ist symmetrisch ausgeführt, damit am Kondensator keinesfalls die falsche Polarität anliegt. Am Decoder werden die Kabel der Steckverbindung direkt auf den Lötpads auf der Oberseite des Decoders angelötet.


Ansicht Hauptplatine, die zwei gelben Kabel sind die AUX1/2 Ausgänge für das Schlusslicht

Damit erhielt das Modell folgende technische Verbesserungen:
- Verbesserter Sound, dank ESU-Decoder
- separat schaltbares Schlusslicht
- getrennt ansteuerbare Führerstands-Innenbeleuchtungen
- Pufferspeicher

Auch optisch habe ich an der Lok einiges herauszuholen versucht.

Bei den Märklin-Ludmillas hat man durch die seitlichen Maschinenraumfenster einen ungehinderten Blick auf die Kabel. Daher habe ich eine dünne, graubraune Kunststoffplatte hinter den Fenstern angebracht. Einer Relief-Inneneinrichtung war leider die Hauptplatine der Lok im Weg.

Als größtes optisches Manko der Lok ist mir aber die irgendwie "unfertige" Front aufgefallen. Nach einigem Überlegen habe ich die Lampengehäuse als Schwachpunkt ausgemacht. Glücklicherweise lässt sich hier leicht Abhilfe schaffen. Die Lampeneinsätze kann man von innen mit einem Zahnstocher leicht heraus drücken. Anschließend bekamen die Rückseiten der Lampengehäuse eine Schicht Metallic-Farbe. Auch hierfür eignet sich ein Zahnstocher zum Aufbringen der Farbe. Den Glaseinsätzen habe ich mit einem schwarzen Edding eine Gummidichtung spendiert. Außerdem habe ich die Leuchtkörper, die sich später vor dem Schlusslicht befinden, von hinten mit einem roten Filzstift bearbeitet. Zum Schluss werden, nachdem alles gut durchgetrocknet ist, die Glaskörper wieder in das Gehäuse gesteckt und mit einem weichen Hölzchen eingedrückt, um sie nicht zu zerkratzen.



Zu guter Letzt habe ich die Führerstands-Inneneinrichtungen noch ein wenig mit Farbe bearbeitet und in Führerstand 1 hat ein Lokführer Platz genommen.







Zum Soundprojekt:
Dieses basiert selbstverständlich auf dem ESU-Projekt S0042. Es wurden aber ein paar kleine Anpassungen gemacht.
Die Funktionstasten habe ich nach meinen Vorstellungen belegt. Dabei lässt sich jetzt auch das Licht ähnlich der Märklin-Logik wagenseitig abschalten. Die Führerstandsbeleuchtungen werden über nur eine Funktionstaste geschalten, wechseln mit der Fahrtrichtung und schalten sich bei Fahrt automatisch aus. Auf die manuelle Motordrehzalregelung habe ich verzichtet. Stattdessen hat die Lok jetzt die von anderen neueren ESU-Projekten bekannten Funktionen Lastbetrieb und Leerlauf. Als letztes habe ich wieder einige Ansagen und Nebengeräusche geändert und alle Einzelsound-Lautstärken der Lok angepasst.




Jetzt interessiert mich eure Meinung. Wie gefallen euch die Berichte? Sind sie zu lang, zu kurz oder gibt es etwas anderes, was ich noch verbessern könnte? Ich bin auf euer Feedback gespannt.

Jetzt wünsche ich euch erst einmal ein schönes sonniges Wochenende.
Liebe Grüße Max


LG Max

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zuletzt bearbeitet 18.02.2022 | Top

Preview: Märklin Serie 1600

#4 von Max H , 18.02.2022 14:28

Hallo ihr Lieben,

entgegen meiner üblichen Vorgehensweise habe ich für die Fahrzeuge, welche ich euch diese Woche vorstellen möchte, das Video einmal zuerst fertig. Den Bericht dazu werde ich am Wochenende schreiben. Es geht um eine Zuggarnitur, welche innerhalb meines Fahrzeugparks in vielerlei Hinsicht aus der Reihe tanzt: Eine niederländische Elektrolok der Serie 1600 mit ihrem Reisezug.

Hier ein erstes Foto und, wie angekündigt, das kleine Fahrvideo.




Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.


LG Max

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etr 401, Km145 und Volvivo haben sich bedankt!
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zuletzt bearbeitet 18.02.2022 | Top

Umbau: Märklin Serie 1600

#5 von Max H , 19.02.2022 18:25

Hallo liebe Forengemeinde,

wie schon im vorherigen Beitrag angekündigt soll heute eine für mich eher ungewöhnliche Zuggarnitur das Thema sein. Es handelt sich um eine niederländische Serie 1600 und Wagen für den IC+ der NS.
Zunächst einmal einige Impressionen:







Auch zu dieser Zuggarnitur gibt es für mich eine kleine Vorgeschichte. Vor vielen Jahren schenkte mir mein Vater zum Geburtstag das Märklin Wagenset 42643. Da ich Verwandtschaft in den Niederlanden habe, bedeutete mir dieses Geschenk sehr viel. Allein zu meinen restlichen Fahrzeugen passt es natürlich nicht, sodass ich beschloss, diesen Zug lediglich in die Vitrine zu stellen. Es fehlte aber noch eine passende Lok mit einfacher Ausstattung. Auserkoren habe ich hierfür die Serie 1600 aus der Startpackung 29256. Wagen, Gleise und MS2 aus der Packung wurden anderweitig verwendet und so stand der Zug mit Lok und 3 Wagen lange Zeit in der Vitrine.
Als ich mich letztes Jahr etwas mit der Umprogrammierung der werkseitig auf Märklin-Decoder eingespielten Sounds beschäftigte, nutzte ich die 1600 als Versuchsobjekt. Dabei fiel mir auf, dass die Lok trotz lediglich einer Soundfunktion einen vollwertigen Sounddecoder besitzt. Dieser Umstand hat mich letztendlich doch dazu veranlasst, die Zuggarnitur anlagentauglich herzurichten und etwas aufzuwerten. Trotzdem hat sie innerhalb meines Fuhrparks weiterhin eine Sonderstellung, was an mehreren Gründen liegt. Zum einen ist es natürlich das Vorbild, was in keiner Hinsicht zu meinen sonstige Fahrzeugen passt. Zum anderen ist die 1600 meine einzige Lok, welche noch einen HLA besitzt und diesen wohl auch behalten wird. Auch die Wagen sind meine einzigen noch verblieben 1:100 Fahrzeuge.

Nun aber zum eigentlichen Umbau. Dieser ist, zumindest was die Wagen angeht, noch nicht vollständig abgeschlossen. Mittlerweile ist der Zug um die Märklin Artikel 42641 und 42642 auf 5 Wagen gewachsen und somit muss ich erst noch alle Wagen an den bereits fertigen BKD-Wagen angleichen. Diesen aber möchte ich hier vorstellen. Als Inspiration diente mir diese Website, welche allerdings auf niederländisch ist. Sie zeigt aber sehr schön die Unterschiede zwischen den einzelnen Wagen, insbesondere im Innenraum.

BKD-Wagen 50 84 82-70 001-2

Los geht es mit dem BKD. Diesen gab es im Original nur ein einziges Mal und er lief meist in der Zugmitte. Durch seinen Gepäckraum eignete er sich aber besser zum Einbau eines Funktionsdecoders als die anderen Wagen, weshalb er bei mir am Zugschluss läuft. Er bekam eine Zugschlussbeleuchtung, Innenbeleuchtung, eine Strom führende Kupplung sowie Stromzuführung und Decoder. Außerdem habe ich die Inneneinrichtung farblich etwas an die Vorbildfotos auf zuvor erwähnter Website angepasst und einfache Figuren eingesetzt.




Die beiden unterschiedlichen Seiten des BKD-Wagens. Hinter den 3 Bullaugen war übrigens im Original das Kinderabteil.



Die Schlussleuchten wurden aufgebohrt, mit UV-Kleber ausgegossen und von hinten mit rotem Filzstift angemalt. Hier im Vergleich mit einem noch nicht umgebauten Wagen. Hinter die Übergangstüren habe ich Fensterfolie von Auhagen geklebt.



Die dem Zug zugewandte Wagenseite.



Ein Blick in den Innenraum.

Kurz ein Wort zur Technik: Der Decoder ist ein mLD3, Art.Nr. 60982. Dieser war vorher in einer anderen Lok als Fahrdecoder eingebaut und wurde bei deren Umbau auf Sound frei. Er liegt flach auf dem Boden des Gepäckraums und ist diesem in der Farbe angepasst. An den Decoder sind Innen- und Schussbeleuchtung direkt angeschlossen. Die Strom führenden Kupplungen und somit die Innenbeleuchtung der restlichen Wagen werden über ein ESU Miniaturrelais geschaltet, welches wiederum vom Decoder geschalten wird. Diese Ansteuerung der Innenbeleuchtung hat sich bei mir bewährt, da hierdurch die Decoder geschützt werden und die Innenbeleuchtung auch durch mehrere Schleifer versorgt werden kann. Auch das Relais sitzt im Gepäckraum und ist mit Farbe getarnt. Stromzuführung und Strom führende Kupplungen sind die von Märklin für diesen Wagentyp vorgesehenen Produkte. Für eine bessere Stromaufnahme besitzt jedes Drehgestell seine eigene Massefeder.
Für die Schlussbeleuchtung habe ich 1,8mm rote LED verwendet, welche von hinten in die ausgebohrten Öffnungen der Schlussleuchten eingeklebt sind. Sie bekamen wieder den obligatorischen Stecker, um das Gehäuse abnehmen zu können.


Die Schlussbeleuchtung in Betrieb.



Der Wagen mit eingeschalteter Innenbeleuchtung.


Lokomotive 1652








An der Lok habe ich äußerlich nichts verändert. Mein Fokus lag hier auf der Technik. Zunächst hat die Maschine eine Führerstandsbeleuchtung erhalten. Sie besteht aus Abschnitten der Waggon-Innenbeleuchungen. Zwar ist die Einrichtung der Führerstände sehr rudimentär, aber mit etwas Farbe und einer einfachen Lokführerfigur macht das schon einen netten Effekt.




Hier noch zwei Bilder mit eingeschalteter Beleuchtung. Die Frontbeleuchtung besitzt gelbe LED, was für diese Lokbaureihe wohl vorbildgerecht ist.






Was mich aber eigentlich an diesem Umbau der Lok reizte war die Soundprogrammierung. Da der originale Decoder in der Lok verbleiben sollte, war eine Programmierung auf Basis des ursprünglichen Soundprojekts erforderlich. Dazu muss natürlich das Märklin Decodertool mit der entsprechenden Geräuschbibliothek genutzt werden. Hierfür habe ich mir einige Sounds selbst erstellt und der Bibliothek hinzugefügt. Mit ein wenig Übung funktioniert das sogar bei den Motorgeräuschen. Auf diese Weise ist ein komplett neues Decoderprojekt mit 32 Funktionen entstanden, von denen ich auf einige nochmal eingehen möchte:

f2: Fahrgeräusch: Die Märklin Soundbibliothek beinhaltet bereits ein recht gutes Fahrgeräusch der NS Serie 1700, welche mit der 1600 eng verwandt ist. Dieses habe ich als Basis genutzt, das fehlende Pantographengeräusch hinzugefügt und den Lüfter bei Fahrt extrahiert. Dieser lässt sich jetzt mit f1 auch im Stand einschalten, springt aber weiterhin bei Fahrt automatisch an.

f5/f6: SIFA bzw. Totmannschalter: Diese Funktion ist komplett funktionstüchtig, ich werde sie wohl demnächst auch mal in einem eigenen Thread unter Digital vorstellen.

f14: Dynamische Bremse: Die Funkionstaste ist notwendig, damit f15 auch im Führerstandsmodus der CS2/CS3 funktioniert.

f15: Zugbremse: Abgeschaut von der Bremsfunktion der ESU-Decoder. Die Taste bremst den Zug auch bei aufgedrehtem Regler ab. Anlegen und Lösen der Bremse sind im Video gut zu hören.

f17-f19: ATB-Funktionen: In den Niederlanden gibt es das Zugsicherungssystem ATB. Es zeigt dem Lokführer die maximale Geschwindigkeit seines Streckenabschnitts und löst bei deren Überschreitung eine Zwangsbremsung aus. Die drei Funktionen f17-f19 simulieren typische Geräusche, welche das ATB-Gerät von sich gibt.

Die komplette Funktionstabelle ist im Übrigen in der Beschreibung des Videos auf YouTube zu finden.

Der Vollständigkeit halber stelle ich hier nochmal das Video aus dem letzten Beitrag ein.



Das war es für diese Woche von meiner Seite aus. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend.

Freundliche Grüße
Max


LG Max

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zuletzt bearbeitet 29.01.2023 | Top

RE: Umbau: Märklin Serie 1600

#6 von Beschwa , 19.02.2022 22:10

Hallo Max,

schöne Artikelserie.
Saubär fotografiert und beschrieben.
Sehr gerne mehr davon.


Grüßle
Bernd


Max H hat sich bedankt!
 
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Umbau: PIKO Senftöpfe

#7 von Max H , 06.03.2022 17:10

Hallo ihr Lieben,

@Beschwa Vielen Dank für deinen Besuch hier. Schön, dass es dir gefällt. Ich bin selbst ein großer Fan solcher Umbau-Threads hier im Forum und hole mir auch oftmals Tipps und Inspirationen daraus. Ein wenig davon möchte ich hier gern wieder zurück geben.

Nachdem ich letzte Woche aufgrund einer Corona-Quarantäne leider keinen Umbaubericht schreiben konnte, möchte ich dieses Wochenende damit wieder einsteigen. Dieses Mal geht es um eine Garnitur PIKO Senftöpfe, Art.Nr. 57622 und 57623. Insbesondere am Steuerwagen wurde dabei eine größere Anzahl an Veränderungen vorgenommen, weshalb ich hauptsächlich auf diesen eingehen möchte. Die Arbeitsschritte, welche auch den Mittelwagen betreffen, wurden analog zu denen am Steuerwagen ausgeführt. Vom Umbau direkt habe ich leider keine Bilder, alle hier gezeigten Fotos zeigen den aktuellen Stand.

Zunächst ein Bild der kompletten Garnitur. Es zieht bzw. schiebt eine PIKO BR 243.

An der Lok wurde bis auf die farblich etwas überarbeiteten Führerstände inklusive Lokführerfigur nichts verändert. Ich habe lediglich noch den Decoder gegen einen ESU LokSound 5 getauscht und das Soundprojekt etwas angepasst.

Nun zu den Wagen:
Basis dazu sind die bereits verlinkten Hobby-Wagen 57622 und 57623. Diese haben ja bekanntlich einige Vereinfachungen, insbesondere bei den Drehgestellen und der Bedruckung. Vor einigen Jahren gekauft, standen sie, wie viele meiner Fahrzeuge, lange in der Vitrine und ich suchte nach einer zündenden Idee um sie zu verbessern. Dann fiel mir die detailliertere Classic-Ausführung dieser Wagen in die Hände. Ein Steuerwagen und ein Mittelwagen, allerdings mit stak beschädigten Gehäusen. Der Vorbesitzer hatte eine Innenbeleuchtung mit Glühlampen eingebaut, welche zur Verformung der Gehäuse führte. Da aber die bedruckten Fenstereinsätze unbeschädigt waren, habe ich die Wagen als Bastelware erworben. Anschließend ging es ans Zerlegen. Da die Fenstereinsätze bei den Hobby-Wagen eingeklebt sind, muss man ganz schön aufpassen um nichts zu beschädigen. Letztendlich sind mir die Einsätze zwar doch an einigen Stellen zerbrochen, allerdings nur die Stege zwischen den Fenstern. War alles zerlegt und gereinigt, habe ich die bedruckten Fenster der Classic-Wagen mit UV-Kleber in die Gehäuse der Hobby-Wagen geklebt.





Anschließend wurden die Drehgestelle der Wagen getauscht. Bei den Classic-Wagen sind die Luftbehälter an den Drehgestellen mit dargestellt und am Steuerwagen findet sich ein Indusimagnet. Beides fehlt an den Hobby-Fahrzeugen. Als Radsätze wurden solche von Märklin eingebaut. Sie haben zwar höhere Spurkränze, dadurch laufen die Wagen aber absolut sicher über jegliche Weichenkombinationen.

Weiter geht es mit den Stirnseiten. An der Seite mit der Gummiwulst habe ich einige farbliche Anpassungen vorgenommen. Die Schlusslichtattrappen, welche ich übrigens vom Hobby-Wagen beibehalten habe, wurden mit rotem Filzstift von hinten bemalt. Wo diese Teile einmal ausgebaut waren, habe ich den Türfenstern an den Wagenübergängen schwarze Gummidichtungen mittels Edding verpasst. Die Griffe an den Türen wurden silbern lackiert. Auch die Fuge zwischen den Türflügeln wurde schwarz eingefärbt. Zu guter Letzt habe ich noch das Kabel der Zugsammelschiene in schwarz abgesetzt.
Die Führerstandsseite hat ebenfalls einige Veränderungen erfahren. Neben der kompletten Zurüstung mit Bremsschläuchen, Griffstangen und Scheibenwischern habe ich die klobigen, ursprünglich silbernen Lampenringe des PIKO-Modells in Wagenkastenfarbe lackiert. Diese sind nämlich bei einigen Wagen ebenfalls mit lackiert gewesen. Hierfür ist übrigens Ocker matt, Revell Nr. 88 der perfekte Farbton.
Generell habe ich mich beim Umbau der Senftöpfe nicht an die absolut korrekte Darstellung einer bestimmten Lieferserie dieses Wagentyps gehalten. Vielmehr habe ich mir aus den vielen Details der Vorbilder meinen "individuellen" Wagen zusammengestellt.
Bestes Beispiel hierfür ist wohl das Signalhorn, welches ich dem Wagen verpasst habe. Dieses gab es meines Wissens nach nur bei einigen wenigen Fahrzeugen der älteren Lieferserien. Ich habe bisher jedenfalls nur ein einziges Foto davon gefunden. Jedoch wirkt das Fahrzeug meines Erachtens dadurch etwas filigraner und unterscheidet sich einfach von einem im Handel erhältlichen Modell. Das Horn selbst stammt übrigens von einer ROCO V100 Ost.







Nun möchte ich zum Innenleben des Wagens kommen. Noch bevor irgendwelche Technik eingebaut wurde, habe ich die Inneneinrichtung farblich angepasst.
Das betrifft auch den Führerstand. Darin hat anschließend auch ein Lokführer Platz genommen.




Bitte entschuldigt die Fingerabdrücke auf den Fenstern, die Kamera ist bei so etwas bekanntlich erbarmungslos.

Das war's mit dem Sichtbaren, weiter geht's mit der Technik. Zunächst musste der Wagen vermärklinisiert werden. Der verwendete Schleifer stammt von einem Hobbytrade Dosto und passt perfekt unter das hintere Drehgestell. Genauso verhält es sich mit den Massefedern, welche der Fachhändler meines Vertrauens paarweise anbietet und von denen ich daher den Hersteller nicht kenne. Vielleicht kann da ja jemand anhand der Bilder weiterhelfen. Die schwarzen Kunststoffplatten auf den Massefedern stammen übrigens vom originalen Beleuchtungsset von PIKO, welches ich für die Spitzen- und Schlusslicht verwendet habe.



Diesen Beleuchtungssatz kann man relativ einfach digitalisieren. Auf der Platine muss nur die Analogbrücke rausgebrochen werden, hierfür gibt es sogar eine Sollbruchstelle. Der Funktionsdecoder, in meinem Fall ein ESU LoPi 5 FX, Art.Nr. 59210, wird dann nur noch an den reichlich vorhandenen Lötpads auf der Platine angeschlossen.
Neben der Spitzen- und Schlussbeleuchtung hat der Wagen noch weitere Lichtfunktionen erhalten. Er bekam eine Führerstandsbeleuchtung, Innenbeleuchtung und eine Strom führende Kupplung. Diese wird wieder über das Miniaturrelais 51963 geschalten. Zuletzt habe ich noch das Licht in der Toilette an einem separaten Funktionsausgang angeschlossen. Inwieweit dieses Licht beim Original einzeln schaltbar war, kann ich nicht beurteilen. Zur Zeit liegt es auf der selben Funktionstaste wie die Innenbeleuchtung, aber zumindest halte ich mir so die Option für später frei.

Hier noch ein paar Bilder des Steuerwagens auf dem Testgleis im Wohnzimmer:








Wie auf dem letzten Bild zu sehen ist, muss der Wagen noch mit Fahrgästen bevölkert werden.

Das soll es für heute gewesen sein von mir. Ich wünsche euch allen noch ein schönes Rest-Wochenende.
Nächste Woche wird es wieder etwas moderner, geplant ist die Vorstellung meines LINT 27 von Märklin.

Bis dahin, bleibt gesund
LG Max


LG Max

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werner1952, Beschwa, XelionRail und Settebello haben sich bedankt!
Max H  
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zuletzt bearbeitet 28.11.2022 | Top

Umbau: Märklin BR 640 mit FIS-Ansagen

#8 von Max H , 23.03.2022 11:17

Guten Morgen ihr Lieben,

nun ist es doch schon wieder über 2 Wochen her, dass ich in meinem letzten Beitrag den Umbau meines Märklin LINT 27 angekündigt habe.
Genau um dieses Fahrzeug soll sich jetzt aber der heutige Bericht drehen. Ganz fertig ist der Umbau allerdings noch nicht, es fehlen noch ein paar kleine Details. Aber dazu später mehr.
Noch eine kleine Vorwarnung: Da ich an der Optik des Zuges kaum etwas verändert habe, wird dieser Bericht diesmal sehr textlastig.

Zunächst einmal wieder eine kleine Vorgeschichte:
Ich bin in den 2000er Jahren aufgewachsen und daher ist verkehrsrot natürlich die Farbe, welche meine jugendlichen Erfahrungen mit der Eisenbahn nachhaltig geprägt hat. Daher sind neben dem Sammelschwerpunkt "Deutsche Reichsbahn" mittlerweile auch einige Fahrzeuge der Epochen V und VI zusammengekommen. Nachdem ich früher die Fahrzeuge etwas willkürlich ausgesucht habe, versuche ich seit ein paar Jahren ein System hineinzubekommen und auch die Sammlung moderner Züge auf einen bestimmten Bereich zu konzentrieren. Und was würde sich da besser anbieten, als die Region in der ich lebe. Daher beschränke ich mein modernes Rollmaterial seit einigen Jahren auf Fahrzeuge, welche im Zeitraum von 2000-2015 in Sachsen unterwegs waren. Dabei steht meine Heimatstadt Dresden natürlich im Mittelpunkt, aber ab und an sind auch Ausreißer aus anderen sächsischen Regionen und dem südlichen Brandenburg mit dabei.

Jetzt kann man sich fragen, was dieses Thema mit einem LINT 27 zu tun hat. Ursprünglich wollte ich dieses Fahrzeug gar nicht behalten. Es hat eine sehr einfache Ausstattung, keine Inneneinrichtung und passt auch nicht zum von mir gewählten Thema. Ich dachte immer, dass in Sachsen keine 640er eingesetzt wurden, aber dann fand ich Fotos, die neben einigen Überführungsfahrten im Raum Chemnitz auch einen Planeinsatz der 640er zwischen Leipzig und Geithain zeigten. So hat mich dieses Bild dazu bewegt, den LINT zu behalten und etwas zu verändern.

Nun aber zum Modell:
Ausgangsprodukt ist der Märklin-Artikel 36640. Es ist ein Modell aus dem StartUp-Segment, welches aber in Form und Bedruckung wirklich was her macht. Nur die getönten Scheiben, bedingt durch die Technik im Innenraum, sind natürlich ein Kompromiss, den man eingehen muss. Allerdings hat auch das Vorbild recht stark getönte Scheiben, sodass das Fehlen einer Inneneinrichtung und -beleuchtung nur bei einem möglichen Nachtbetrieb auffällt. Ich habe jedoch schon sehr früh entschieden, dass der Fokus beim Umbau eher auf dem Sound und dem digitalen Spielwert als auf der Optik liegen soll.
Hier kommt der Punkt, an dem der Umbau noch nicht abgeschlossen ist. Analog zu dem oben verlinkten Bild soll das Fahrzeug ein neues Zugziel (RB Geithain) und das sächsische Wappen unter dem Führerstandsfenster erhalten, was es dann endgültig zu einem Leipziger Fahrzeug machen soll. Dafür werde ich mir aber noch Decals erstellen lassen müssen.
Das Einzige, was optisch bereits verändert wurde, sind die Führerstände. Sie haben wieder ein wenig Farbe bekommen, Bildschirme und Bedienelemente sind farblich abgesetzt und auf einer Seite sitzt ein Triebfahrzeugführer.



So viel zur Optik, weiter mit der Technik.
Wie auch schon die Serie 1600 hat der 640 werkseitig einen mSD3 Seriendecoder, den man nach einem Firmware-Update mittels CS2/CS3 auch soundmäßig verändern kann. Daher befindet sich im Fahrzeug immer noch der Originaldecoder. Auch den ursprünglichen Lautsprecher habe ich, nachdem ich die Schallkapsel zum Gehäuse hin abgedichtet habe, im Fahrzeug belassen. Hardwaremäßig hinzugekommen ist ein Powerpack, welches dank der fehlenden Inneneinrichtung recht groß ausfallen konnte. Neben der verbesserten Stromaufnahme sorgt dieses zeitgleich noch für ein etwas ausbalancierteres Fahrzeuggewicht.
Darüber hinaus wurden, wieder anhand des Vorbildfotos, die gelben LED der Zugzielanzeige gegen baugleiche Grüne getauscht.



Alle weiteren Änderungen betreffen ausschließlich die Einstellungen des Decoders.

Das mDT-Soundprojekt basiert natürlich auf dem 36640-Projekt von der Märklin Website. Anders lässt es sich ja nicht auf den Originaldecoder übertragen.
Bis auf das Geräusch der Türen ist jedoch davon nichts übriggeblieben, ich habe viele Sounds verändert oder neu erstellt.
Wie bei der 1600 möchte ich hier zu einigen Funktionen noch etwas ins Detail gehen:

f1: Zugzielanzeige: Die Zugzielanzeige ist bereits werkseitig an einen eigenen Funktionsausgang (AUX 3) angeschlossen, jedoch nur gemeinsam mit dem Spitzenlicht schaltbar. Das kann man mittels Central Station relativ einfach ändern und hat ohne großen Aufwand eine schaltbare Lichtfunktion mehr.

f2: Fahrgeräusch: Im Märklin-Werkszustand hört man beim Motorstart fälschlicherweise 2 Motoren, obwohl der 640 ein einmotoriges Fahrzeug ist. Ich habe ein wenig mit der Soundbibliothek herumprobiert und dies korrigieren können.

f6: Türen öffnen/schließen: Die Funktion ist nur im Stand aktiv und sperrt gleichzeitig den Motor gegen unbeabsichtigtes Losfahren mit geöffneten Türen.

f12-f19: Fahrgast-Informationssystem: Diese Funktionen bringen dem Fahrzeug den angesprochenen Spielwert. Sie basieren auf den von Märklin schon einige Male verwendeten Multibahnhofsansagen, ergänzt durch einige Sonderansagen. Für einen Dieseltriebwagen im Leipziger Raum eignet sich hierfür die RB113 Leipzig-Bad Lausick-Geithain ideal. Diese Linie wird zwar im Vorbild mit BR 641 bedient, dies ist aber einer dieser im ersten Beitrag angesprochenen Kompromisse, welche ich gerne eingehe. Die 640er sind u.a. auf der Strecke Leipzig-Borna-Geithain unterwegs gewesen.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Max Berger für die Erlaubnis zur Nutzung seiner FIS-Aufnahmen.

Einen Link zum YouTube-Kanal von Max findet ihr hier.

Das FIS setzt sich wie folgt zusammen:
- f12: Begrüßungsansage
- f13: fortlaufende Stationsansage mit Zusatzansage Bedarfshalt
- f14: fortlaufende Stationsansage mit Ansage Ausstieg links
- f15: fortlaufende Stationsansage mit Ansage Ausstieg rechts
- f16: Zusatzansage Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteig
- f17: Zusatzansage Verzögerung durch Anschlussreisende
- f18: Zusatzansage Verzögerung durch außerplanmäßigen Halt
- f19: Zusatzansage Schienenersatzverkehr durch Bauarbeiten

Alle FIS-Funktionen meines Modells könnt ihr in diesem Video hören:



Die vollständige Funktionstabelle ist wieder in der Videobeschreibung hinterlegt.

Soweit zum LINT 27.
Als nächstes kommt mal wieder eine Dampflok, es wird um die BR 75.4 gehen.

Bis dahin, liebe Grüße

Max


LG Max

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zuletzt bearbeitet 28.03.2022 | Top

Umbau: Märklin BR 75.4

#9 von Max H , 25.03.2022 08:40

Guten Morgen,

nachdem vor ein paar Wochen bei Märklin die neue Bundesbahn-75.4 ausgeliefert wurde, möchte ich euch heute das Reichsbahn-Pendant vorstellen. Das Modell der 75 1116 ist im Jahr 2020 erschienen und hat die Artikelnummer 39758. Es entspricht bis auf die Bedruckung exakt der dieses Jahr vorgestellten BR 75.
Unterwegs ist die Reichsbahn-75 mit dem von Märklin zur Lok vorgesehenen Einheits-Abteilwagenset 46395, ergänzt durch einen Fleischmann Pwi-23, welchen ich wie auch die Lok ein wenig verändert habe. Diesen Wagenpark teilt sich die Maschine bei mir mit der hier bereits vorgestellten BR 74.



Bevor es um die Lok geht noch ein kurzes Wort zu den Wagen:
Der Fleischmann-Pwi entspricht in der Farbe des Wagenkastens und des Daches fast exakt der Farbe der Märklin Wagen. Was allerdings störte, waren die goldenen Umrahmungen an einigen Fenstern. Diese habe ich mit einem Skalpell abgeschabt. Weil ich den Wagen schon einmal zerlegt hatte. habe ich auch gleich die Inneneinrichtung etwas aufgemotzt.
Zudem habe ich bei allen Wagen die Griff- und Haltestangen mit schwarzem Edding nachgezogen, was sie etwas plastischer wirken lässt. Bei den Sitzwagen habe ich außerdem die Stirnkanten der Dächer mit Revell Panzergrau eingefärbt. Noch zu erledigen ist der Umbau der Fenstereinsätze an den Sitzwagen, damit nicht bei allen Wagen das gleiche Fenster offen steht.





Jetzt aber zur Lok:
Die meisten Veränderungen habe ich hier im Bereich des Führerstandes und der Technik vorgenommen. Äußerlich ist die Lok wieder mal fast unberührt. Hier ein paar Impressionen:

















Auf dem letzten Bild sieht man gut, was im Bereich des Führerstandes verändert wurde. Ich habe die Bedienelemente und Armaturen farblich gestaltet, Lokführer und Heizer eingebaut und die Maschine bekam eine Führerstandsbeleuchtung.
Nun aber zur wichtigsten Veränderung: Dem Sound! Hier war von Anfang an klar, dass etwas getan werden muss. Zuerst habe ich den Lautsprecher getauscht. Der winzige Originallautsprecher, der zudem keine Schallkapsel besitzt, ist wirklich eine Frechheit für eine Dampflok mit einer UVP von fast 400€. Nach etwas Herumprobieren habe ich mich dazu entschieden, an die Stelle des alten Lautsprechers einen Zuckerwürfel von ESU einzubauen. Dazu habe ich eine Öffnung in die Abdeckplatte im Führerstand geschnitten und die Schallkapsel so zusammengebaut, dass sie knapp unterhalb des Führerstandsfensters endet. Kaschiert wurde das ganze mit der Heizerfigur, welche ich direkt auf die Schallkapsel geklebt habe. Das Ergebnis allein dieses Schrittes ist absolut lohnenswert, wenngleich der kleine Zuckerwürfel nicht die Tiefen größerer Lautsprecher wiedergeben kann. Verglichen mit dem Ursprungszustand ist aber auch dies eine große Verbesserung.
Neben dem Lautsprecher habe ich auch wieder das Soundprojekt verändert. Der Originaldecoder verblieb wieder in der Lok.
Außer der Lokpfeife sind alle Geräuschdateien aus der Märklin Soundbibliothek. Auch das in meinen Augen sehr schöne Fahrgeräusch ist direkt von Märklin, obwohl ich nicht nachvollziehen kann, warum es bei Serienmodellen nicht öfter genutzt wird. Ausgewählt habe ich die Geräusche, indem ich mir Filme der Museumslok 75 1118 anschaut und für die jeweiligen Betriebsgeräusche das am besten passende Soundfile gewählt habe. Nur bei der Pfeife habe ich nichts passendes gefunden, daher habe ich eine Originalaufnahme der sehr ähnlich klingenden 99 6001 bearbeitet und eingefügt.
Abschießend natürlich noch das Video mit einer kleinen Sounddemonstration. Die Funktionstabelle ist wie üblich in der Videobeschreibung.



Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße
Euer Max


LG Max

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Umbau: Märklin BR 187 - Teil 1

#10 von Max H , 28.03.2022 13:17

Märklin BR 187 - Teil 1: Optik und Hardware

Hallo ihr Lieben,

wie ihr anhand des Titels des Beitrags schon erkennen könnt, dreht sich bei meinem Umbaubericht für diese Woche alles um Märklins BR 187. Da die vorgenommenen Veränderungen an der Lok doch etwas umfangreicher ausgefallen sind, werde ich euch den Umbau in zwei Teilen präsentieren. Beginnen werde ich mit der Optik und den technischen Veränderungen, welche die Hardware der Lok betreffen. Im zweiten Teil geht es dann um das Decoderprojekt, welches wieder eine besondere Spielfunktion enthält.




Mit diesem Zug wird die Lok bei mir unterwegs sein. (Märklin 48063/48052/48065)


Optik:

Ausgangsmodell ist die 187 109-4 mit der Märklin Artikelnummer 36630. Die gezeigten Umbauten funktionieren aber selbstverständlich bei allen Märklin 187/147 der 36XXXer Serie.
Als "Einsteigermodell" schaut die Maschine schon werkseitig gar nicht mal schlecht aus. Vor allem die Lackierung und Bedruckung kann sich sehen lassen. Ich bin allerdings kein Fahrzeugexperte, sodass ich eventuelle Abweichungen vom Vorbild sowieso nicht entdecken würde.
Andererseits entspricht die technische Ausstattung natürlich nicht dem Stand eines Profi-Modells. Zu Bemängeln sind hier insbesondere die etwas klobigen Pantographen und die fehlende Kurzkupplungskinematik. Zudem ist die Maschine - im Vergleich zu heutigen E-Lok Neukonstruktionen - eher spärlich mit Lichtfunktionen ausgestattet.

All diese Punkte kann man aber mit durchaus einfachen Mitteln verbessern, dabei ist es ja jedem selbst überlassen, wie viel an der Lok verändert wird. Ich habe mit meinem Umbau versucht, das Gesamtbild der Lok ein wenig zu verbessern, den Spielspaß weiter zu erhöhen, die Betriebssicherheit und Robustheit dieser Lok jedoch nicht zu beeinträchtigen. Besonders aufgrund des letzten Punktes habe ich mich dazu entschieden, die originalen Stromabnehmer auf der Lok zu belassen. Gegebenenfalls werde ich zu einem späteren Zeitpunkt die Federspannung der Pantos reduzieren, damit sie im abgesenkten Zustand etwas tiefer liegen.







Einen anderen der oben angesprochenen Makel habe ich mir jedoch zu Herzen genommen. Die Lok hat werkseitig in gekuppeltem Zustand einen riesigen Pufferabstand zum nächsten Fahrzeug. Dies liegt zum einen an der fehlenden Kurzkupplungskinematik, zum anderen wurde von Märklin eine recht lange Kupplungsaufnahme verbaut. Da der Einbau einer Kinematik natürlich sehr aufwändig wäre, habe ich mich dazu entschieden, die Kupplungsaufnahme nach dem Vorbild des Umbaus von HGH gegen das Ersatzteil E345760 zu tauschen. Die Anleitung auf der Website von HGH findet ihr hier. Durch diese kleine Maßnahme ergibt sich bereits ein bedeutend kleinerer Kuppelabstand, mit dem sogar die Fahrt durch R1 problemlos möglich ist. Zu erwähnen ist nur noch, dass man an dem in den Schacht eingesteckten Kurzkupplungskopf die Rastnasen um ca. 0,5mm hinten abfeilen muss, damit sich die Kupplungsaufnahme problemlos um ihren Drehpunkt bewegen kann.





Kommen wir neben dem Kuppelabstand zu weiteren optischen Veränderungen:
Wie bei allen bisher hier vorgestellten Modellen habe ich die Führerstandsinneneinrichtungen neu eingefärbt und ein paar Details farblich hervorgehoben. Außerdem sitzt wieder ein Lokführer in Führerstand 1. Auf eine Führerstandsbeleuchtung habe ich bei diesem Modell verzichtet, da man die LED aufgrund der niedrigen Dachhöhe durch die Frontscheibe hindurch sehen würde.
Weiterhin hat der Indusimagnet deinen silbernen Anstrich erhalten. Wer möchte, kann auch noch die Bremsscheiben an den Rädern farblich hervorheben. Dies werde ich bei meiner Maschine zu einem späteren Zeitpunkt wohl auch noch umsetzen.

Hardware:

Wie schon bei anderen Fahrzeuge habe ich auch bei dieser Lok einen neuen Lautsprecher verbaut. Diesmal handelt es sich um einen Zimo LS26X20X08, welchen ich mit ein wenig Fräsen und viel UV-Kleber in den Kasten zwischen den Drehgestellen eingebaut habe. Außerdem habe ich die Maschine um eine weitere Lichtfunkion ergänzt. Da eine Führerstandsbeleuchtung nur schwer zu realisieren wäre, habe ich mich für den Einbau des Fernlichts entschieden. Inspiration dazu gab mir dieses Video, bei dem man auch Lichtfarbe und -intensität sehr gut sehen kann.





Tatsächlich sind beim Märklin-Modell sowohl auf den Beleuchtungsplatinen als auch auf der Hauptplatine die Lötpads für LEDs und Widerstände schon vorgesehen, man muss sie nur noch bestücken. Angeschlossen habe ich das Fernlicht auf AUX 3 bzw. 4 und die Funktion in Abhängigkeit vom normalen Spitzenlicht und der Fahrtrichtung auf f1 gemappt.

Das war schon ein erster kleiner Blick in Richtung Decoderprojekt. Mit diesem geht es dann im nächsten Beitrag weiter.
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche und bleibt gesund.

Liebe Grüße
Max


LG Max

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Umbau: Märklin BR 95 & Silberlinge

#11 von Max H , 13.05.2022 09:55

Guten Morgen liebes Forum,

jetzt hat es doch über einen Monat gedauert bis ich wieder einen Beitrag hier veröffentliche. Ursprünglich war ja der zweite Teil zur BR 187 geplant, jedoch hatte ich einfach keine Muße das Soundprojekt für die Lok endgültig fertigzustellen. Untätig war ich aber dennoch nicht und so musste im letzten Monat meine BR 95 einiges über sich ergehen lassen. Hier mein Bericht zu den vorgenommenen Veränderungen:



Eine Märklin-95er ist bei mir schon seit dem Erscheinen des Clubmodells 2016 heimisch. Das war natürlich die Bundesbahn-Variante und der damalige Plan war es, diese Maschine zur Museumslok 95 027 umzubauen. Da hierfür aber zu viele Details (Rauchkammertür, Luftpumpe etc.) nicht gestimmt hätten, habe ich dieses Vorhaben erstmal auf Eis gelegt. Mit Ankündigung der Öl-95 im Jahr 2019 wurde dann ein neuer Versuch unternommen. Man könne ja Führerhaus und Tenderaufsatz gegen die Teile der kohlegefeuerten Maschine tauschen, so dachte ich damals. Allerdings verging bekanntlich von der Ankündigung bis zur Auslieferung der Lok über ein Jahr und genau in dieser Zeit schwankte mein Interesse weg von Museumsdampfloks und hin zu den "echten" Maschinen der Epochen III und IV. Somit kam es, wie es kommen musste: Ich verkaufte das Insidermodell und holte mir stattdessen die Reichsbahn-Maschine. Und ab da stand sie nun bei mir in der Vitrine und wartete vergebens auf einen Anlageneinsatz. Ganz still stand die Maschine in dieser Zeit allerdings nicht, denn sie war mein Versuchskaninchen für das Verändern der Märklin-Werkssounds. Glücklicherweise hat der Decoder diese Prozedur unbeschadet überstanden und seit 3 Wochen hat die Lok nun ihr (hoffentlich) endgültiges Soundprojekt.
Übrigens habe ich das dazu angebotene Wagenset 43147 damals nicht mit gekauft. Ich fand es albern, dass Märklin zu einer DR-Maschine ein Set mit DB-Wagen empfiehlt. Eine kleine Internetrecherche hat mich allerdings eines Besseren belehrt, das Vorbild des E 2002 ist tatsächlich regelmäßig in dieser Konstellation unterwegs gewesen, sowohl mit 2 Silberlingen als auch nur mit einem. Auch habe ich Fotos von einer BR 119 vor dem Zug gefunden und da ich auch ein Modell dieser Baureihe besitze, hat das Set mit ein paar Jahren Verspätung doch noch seinen Weg zu mir gefunden.

Und damit bin ich an dem Punkt wo ich hin wollte: Ausgangsmodelle für den beschriebenen Umbau sind die Märklin Artikel 39097 und 43147.



Zunächst zu den Wagen:
Diese sind ab Werk bereits mit einer LED-Innenbeleuchtung ausgestattet, welche den Wagen eine wirklich schöne und gleichmäßige Ausleuchtung verleiht. Auch Lichtfarbe und Helligkeit empfinde ich als gut getroffen. Trotzdem wurden die Wagen technisch ein wenig verändert. Als erstes bekamen beide Wagen eine zweite Massefeder. Diese gibt es als Ersatzteil unter der Artikelnummer E201696. Sie erhöht zwar den Rollwiderstand, aber die 95 wird mit den zwei Wägelchen natürlich spielend fertig. Zur weiteren Verbesserung der Stromversorgung habe ich in beide Wagen einen kleinen Pufferkondensator eingebaut. Dieser wird einfach hinter dem Gleichrichter parallel zu den LED geschalten.



Der Wagen, welcher den Schleifer trägt, bekam anschließend auf einer Seite die Schlussbeleuchtung 73409. Sie ist wie auch die Innenbeleuchtung dauerhaft eingeschaltet, daher trägt der Wagen auf der Schlusslichtseite auch keine Strom führende Kupplung. Da die beiden Wagen zukünftig aber auch in einem Interzonenzug eingesetzt werden sollen, hat der zweite Wagen auf beiden Seiten Strom führende Kupplungen.



Die wichtigste an den Wagen vorgenommene Veränderung betrifft die Inneneinrichtung. Das originale Rot ist nur noch an den Sitzen zu finden. Trennwände und Fußböden habe ich auf Basis von Vorbildfotos farblich angepasst. Ich finde, dass die farbliche Gestaltung der Inneneinrichtung eine sehr wirkungsvolle und zugleich preiswerte Methode ist, den Gesamteindruck beleuchteter Wagen enorm zu steigern.
Zuletzt habe ich noch einige Figuren platziert, unter anderem auch einige Zollbeamte.








Nun zur BR 95:











Auch hier habe ich versucht mit Farbe einiges zu verbessern und wieder einmal war der Führerstand das oberste Ziel. Vor allen das Einfärben der Innenwände mit Weiß hat viel verändert, Dadurch kommt auch die Führerstandsbeleuchtung der Maschine besser zur Geltung. Außerdem habe ich wieder Regler, Wasserstandsanzeiger und Handräder mit dem Zahnstocher angemalt. Natürlich verrichten auf der Maschine wieder Lokführer und Heizer ihren Dienst. Bei der Recherche habe ich dann noch dieses Bild gefunden, woraufhin ich dem Lokpersonal auch einen Gehörschutz, bestehend aus einem Klecks UV-Kleber und Farbe, aufgesetzt habe.





Weiter geht es mit den Decodereinstellungen und dem Sound. Dieser ist werkseitig, im Gegensatz z.B. zur BR 75.4, recht gut gelungen. Trotzdem wollte ich noch ein paar eigene Ideen verwirklichen und so ist am Ende doch ein völlig neues Soundprojekt herausgekommen. Unter anderem kann ich mittels einer Funktionstaste die Riggenbach-Gegendruckbremse simulieren. Auch habe ich, passend zu den Wagen, das Gespräch einer Ausweis- und Zollkontrolle aufgespielt.
Mehr Worte möchte ich zum Soundprojekt gar nicht verlieren. Abschließend gibt es noch das obligatorische Video, wie immer mit der Funktionstabelle in der Videobeschreibung.



Damit möchte ich für heute abschließen. Ich hoffe euch hat es gefallen und vielleicht sind für einige von euch ein paar Ideen dabei.

Habt einen schönen Tag
Euer Max


LG Max

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Umbau: Märklin BR 92

#12 von Max H , 16.12.2022 14:17

Hallo liebe Stummis,

die Sommerpause ist schon lange vorbei und bei mir hat sich wieder einiges getan. Neben dem Neustart beim Bau meiner Anlage habe ich auch weiter an ein paar Fahrzeugen gebastelt. Dieses mal hat es die Märklin BR 92 erwischt.



Basis ist das Modell mit der Artikelnummer 39923, eine Herbstneuheit aus 2019. Diese ist natürlich eine Bundesbahn-Maschine, daher habe ich als erste Aktion einen Hütchentausch mit der Märklin 34133 vorgenommen. Das Gehäuse wurde seitens Märklin nicht verändert, somit ist das problemlos möglich. Natürlich ist die Maschine als alte Trix-Konstruktion von den Details her nicht mehr auf dem Stand der Zeit, betriebssicher und robust ist sie aber allemal. Eine Veränderung, welche jedoch großen Einfluss auf ein stimmiges Gesamtbild bringt, ist das Anpinseln der Radreifen, Radsterne und Pufferhülsen in Rot. Außerdem war bei meinem Gehäuse der 34133 das etwas klobige Brett am Kohlenkasten abgebrochen. Dieses habe ich daher gleich durch eine filigranere Ausführung ersetzt. Ansonsten wurde an der Maschine optisch nichts weiter verändert.









Bei der Technik der Lok fiel zuerst der sehr blass klingende Sound auf. Dieser rührt einerseits von einem etwas unglücklich gewählten Fahrgeräusch im Soundprojekt, andererseits haben die beiden Handy-Lautsprecher unter dem Führerhausboden keinerlei Resonanzraum. Deshalb habe ich einen Zuckerwürfel von ESU mit möglichst großem Resonanzkörper in den Führerstand eingesetzt und mit dem schon werkseitig mitgelieferten Lokführer und Heizer kaschiert. Eine Führerstandbeleuchtung war bei dieser Lok ohnehin nicht sinnvoll, da das Gehäuse keine Stehkesselrückwand besitzt. So geizt die Maschine jetzt zwar an Lichtfunktionen, nicht aber an Sounds. Der Decoder ist zwar noch der werkseitig eingebaute, jedoch habe ich das Soundprojekt wieder kräftig verändert. Als Vorlage dienten mir hier die wirklich schönen Aufnahmen der Stettin 7906 der Museumseisenbahn Minden von SuperJanH1. Neu erstellt habe ich allerdings nur die Pfeife, alle anderen Geräusche basieren auf der Märklin Soundbibliothek oder sind Sounds, welche ich schon für frühere Projekte erstellt habe. Das neue Fahrgeräusch ist übrigens das der LGB IK, welches nur minimal verändert wurde.
Was mir an den originalen Märklin-Projekten auch noch negativ auffiel, ist dass die einzelnen Sounds meist viel zu laut sind. So passen Glocke, Luftpumpe und Injektor des 39923-Projektes wirklich gut zur dargestellten Lok, sind aber lautstärkemäßig einfach nicht gut eingestellt.

Jetzt gibt es aber noch was zum Sehen und Hören, nämlich das obligatorische Video zur Maschine.



Das war's von der Baureihe 92, nach zwei Dampfloks in den letzten zwei Beiträgen kommt als nächstes wieder etwas für die Freunde der Dieseltraktion.
Habt alle zusammen eine schöne Weihnachtszeit.

Liebe Grüße
Max


LG Max

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Umbau: Märklin BR 183 (SVT 137)

#13 von Max H , 17.12.2022 13:45

Hallo ihr Lieben,
kurz vor Weihnachten geht es jetzt Schlag auf Schlag und somit kommt hier schon die nächste Vorstellung eines meiner Fahrzeuge. Heute geht es um den SVT 137 bzw. die Epoche IV-Ausführung als BR 183 252-6 der DR. Das Modell aus dem Jahr 2015 ist von Märklin und hat die Artikelnummer 37775. Das Vorbild dieses Modells hat bekanntlich als Salontriebwagen der DDR-Regierung überlebt, bevor es als Museumsfahrzeug Anfang der 90er Jahre sogar für einige Zeit betriebsfähig war. Heute steht das Fahrzeug in seiner ursprünglichen DRG-Farbgebung auf dem Museumsgleis in Leipzig Hbf.
Erste bewegte Bilder des Zuges kannte ich schon aus dem Rio Grande Film „Die Dampflokzeit“. Daher nahm ich letztes Jahr bei einem Besuch in Leipzig das Fahrzeug intensiv in Augenschein. Als ich dann am selben Tag das werkseitig längst ausverkaufte Modell in einem Leipziger Modellbahnladen entdeckte, fiel die Kaufentscheidung also nicht schwer. Ein vorbildgerechter Einsatz des Modells ist allerdings sehr schwer, da der Zug in dieser Lackierung selten genutzt wurde und später als Museumsfahrzeug nicht betriebsfähig war. Daher und aufgrund der Geschichte des Vorbildes ist der Zug bei mir als rollendes Zeitdokument, insbesondere der DDR-Historie, unterwegs.

Äußerlich habe ich an dem Modell nichts verändert. Das Gehäuse ist so, wie es aus der Verpackung kam. Die Inneneinrichtung hingegen hat ein farbliches Facelifting bekommen. Leider bekam sie im Gegensatz zum Gehäuse keine Formänderungen, sodass man durch die Fenster nur eine ganz normale Bestuhlung sieht. Der Aufwand, eine neue Inneneinrichtung zu bauen, war mir allerdings zu groß und so habe ich die alte Einrichtung lediglich farblich verändert. Insbesondere wurde der Fußboden grau und die Trennwände ockerbraun gestrichen. Die Nachbildungen der Motorabdeckungen über den Enddrehgestellen sowie der Führerstand sind ebenfalls grau gehalten. Mit Farbe konnten auch die Gehäusebefestigungen etwas getarnt werden. Aktuell fehlen also nur noch die Figuren von Zugpersonal, Staatsleuten und Wachregiment im Zug.
Also geht es mal wieder hauptsächlich um die Technik bzw. das Soundprojekt. Der werkseitige Lautsprecher des Modells war zwar laut, allerdings war er so ungünstig eingebaut, dass bei jedem Ton ein unangenehmes Scheppern zu hören war. Ich hatte probeweise einen Lautsprecher aus dem mSD3-Nachrüstset eingebaut und dieser hat sofort eine Verbesserung gebracht, sodass jetzt der Lautsprecher E175162 für den Krach sorgt.
Vom ursprünglichen Soundprojekt ist nur das Geräusch Türen schließen übriggeblieben, alles andere ist verändert worden. Das Signalhorn und einige Nebengeräusche habe ich für den Zug neu erstellt. Insgesamt besitzt er jetzt 32 Funktionen. Zwei davon werden für eine voll funktionsfähige SIFA genutzt, welche bei Nichtquittierung den Zug automatisch abbremst. An der Programmierung der SIFA habe ich mich bereits Mitte 2020 versucht und mittlerweile läuft sie sehr betriebssicher in vielen meiner Fahrzeuge. Unter anderem besitzt die schon gezeigte Serie 1600 der NS die gleiche Technik.
Was das Fahrzeug neben seinem Vorbild aber zum Zug der (DDR-) Geschichte macht, sind die vielen Sprüche und Zitate von DDR-Funktionären sowie die Hymne, welche per Funktionstasten abrufbar sind. Ansonsten kann man über den Decoder neben weiteren Betriebsgeräuschen auch noch ein Bahnübergangsgeräusch aktivieren, welches einen BÜ der Bauart WSSB mit Rasselglocke simuliert.

Im Video seht ihr ab Minute 2:40 auch eine Fahrt mit eingeschalteter SIFA, wobei die Warnmeldung einmal quittiert wird und einmal zur Zwangsbremsung führt.



Weitere Detailbilder des Fahrzeugs und insbesondere der Inneneinrichtung reiche ich noch nach.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Bis demnächst
Euer Max


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zuletzt bearbeitet 17.12.2022 | Top

Umbau: PIKO BR 119

#14 von Max H , 08.01.2023 00:46

Guten Abend euch allen,

ich hoffe, ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit und seid alle gut ins neue Jahr gestartet. Die Zeit um den Jahreswechsel habe ich genutzt, um einige bereits fertig gestellte Fahrzeugumbauten in Bild und Ton festzuhalten. Außerdem kamen über Weihnachten noch einige Fahrzeuge zu meiner Sammlung hinzu, sodass jetzt u.a. mein Nahverkehrszug der frühen 90er Jahre komplettiert ist. Diesen möchte ich euch heute präsentieren.





Gebildet ist er aus einer Baureihe 119, einem Bm235 und einem BDghwe. Diese Zusammenstellung ist einem Vorbildfoto nachempfunden, welches letztes Jahr auch im Thread Mut zu kurzen Zügen verlinkt war. In ein paar Punkten unterscheidet sich mein Zug allerdings zum Bild von 1996, meine Fahrzeuge haben noch Epoche IV Beschriftungen und ich habe statt des Bm232 einen Bm235 in den Zug eingestellt, da dieser auch in einem 90er Jahre IC zum Einsatz kommen soll. Im Folgenden möchte ich euch die einzelnen Fahrzeuge genauer vorstellen.

Den Anfang macht natürlich die Zuglok:
Das Modell ist von PIKO und hat die Artikelnummer 59930-4. Ich habe die Lok vor einigen Jahren recht günstig als analoge Gleichstromausführung gebraucht erworben. Sie hat auf den Seitenflächen ein paar Lackfehler bzw. Kratzer, welche jedoch mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar sind. Zunächst habe ich die Maschine auf AC umgebaut, was bei dieser Konstruktion wirklich ein Kinderspiel ist. Die Drehgestelle besitzen bereits die Aufnahmen für den Mittelschleifer und ansonsten müssen nur ein paar Kabel umgelötet werden. Bei dieser Gelegenheit habe ich die alte Platine entfernt und stattdessen eine 21mtc-Platine aus einem mSD3-Nachrüstset eingebaut. Als Decoder habe ich einen ESU LokSound 5 MKL verwendet. Der Lautsprecher ist der von PIKO für die Lok vorgesehene 23mm Rundlautsprecher. An den Lötpads der 21mtc-Platine sind neben den Spitzenlichtern jetzt die Schlusslichter auf AUX 1 und 2 sowie die nachgerüstete Führerstandsbeleuchtung auf AUX 3 und 4 angeschlossen. Die Führerstände haben wieder eine farbliche Behandlung erhalten und im Führerstand 1 sitzt ein Lokführer. Zudem habe ich die Lok mit der neuen niedrigen Kurzkupplung von Märklin ausgestattet.











ESU bietet für die Baureihe 119 zwei verschiedene Soundprojekte an, welche sich hauptsächlich durch das Motorengeräusch unterscheiden. Obwohl zu dem von mir dargestellten Betriebszustand die Variante mit 12KVD-Motoren besser passen würde, habe ich mich für die M820-Motoren entschieden. Zum Einen klingen diese Maschinenanlagen sehr originell, zum Anderen besitze ich auch noch eine DR-V60 mit ESU-Sound und ich versuche, wo möglich, Dopplungen beim Sound zu vermeiden. Ansonsten habe ich die verschiedenen Soundprojekte munter gemischt, die Signalhörner sind vom 12KVD-Projekt und einige Nebengeräusche stammen aus der ESU Geräuschbibliothek. Eigene Sounds sind diesmal nicht dabei, allerdings habe ich die Motorsounds ein wenig bearbeitet, sodass ein Last- und Leerlaufbetrieb schaltbar ist. Zudem kann man auf diese Weise auch die Motordrehzahl im Stand nach oben fahren.
Für die Führerstandsbeleuchtung habe ich mich dann auch noch etwas ausgedacht: Sie liegt auf nur einer Funktionstaste und passt sich der Fahrsituation an. Bei Fahrtrichtungswechsel schaltet sie mit einiger Verzögerung auf den anderen Führerstand um und kurz nach dem Anfahren erlischt sie automatisch. Nur im Rangiergang bleibt die Beleuchtung auch bei Fahrt dauerhaft an. Gesteuert wird das ganze über einen Soundslot, die AUX-Ausgänge sind mit diesem verknüpft.

Hier gibt es noch das Video dazu:



Im nächsten Beitrag stelle ich euch die beiden Wagen des Zuges vor, von dem einer auch einen Decoder und schaltbare Lichtfunktionen besitzt.
Bis dahin

Euer Max


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Umbau: Märklin BDghwe + Bm235

#15 von Max H , 08.01.2023 01:56

Hey ihr Lieben,

mitten in der Nacht habe ich jetzt doch noch Lust die Wagen zur BR 119 vorzustellen. Das Bild des gesamten Zuges ist ja bereits im vorherigen Beitrag zu sehen, daher geht es jetzt gleich mit dem Bm235 weiter. Das Modell ist von Märklin mit der Artikelnummer 43922. Es ist der Ergänzungswagen zum IC "van Beethoven".





Wie bereits erwähnt, wird er auch in anderen Zuggarnituren eingesetzt werden, deshalb behält er vorläufig auch sein Zuglaufschild. Ich habe am Wagen die Hebel für GP- und Lastwechsel farblich hervorgehoben und die Innneneinrichtung ebenfalls mit Farbe behandelt. Dabei haben auch gleich einige Fahrgäste Platz genommen.
Die werkseitig eingebaute Zugschlussbeleuchtung und den Schleifer habe ich wieder ausgebaut. Beides beinhaltet der BDghwe und die Schlussbeleuchtung findet später beim IC weiter Verwendung. Stattdessen sind Innenbeleuchtung, Elko und Strom führende Kupplungen verbaut.

Nun zu dem Wagen, der einen etwas größeren Eingriff übers sich ergehen lassen musste:
Der BDghwe stammt aus dem Märklin-Set 42982, welches in Zusammenarbeit mit Tillig produziert wurde. Im Gegensatz zu den auch schon betagten Y-Wagen von Tillig ist der Halbgepäckwagen allerdings das hässliche Entlein des Sets und brauchte dringend eine Überarbeitung. Auch bei diesem Wagen sind GP- und Lastwechsel farblich gestaltet, außerdem habe ich alle Tür- und Fenstergummis mit schwarzem Edding nachgezogen. Das ist zwar nicht 100%ig genau, fällt aber mit etwas Abstand zum Modell nicht auf. Weiter habe ich natürlich auch hier die Inneneinrichtung farbbehandelt, wobei hier nichts mehr von der ursprünglichen Farbe zu sehen ist. Auch die Innenwände haben jetzt eine neue Farbe. Zudem sind im Fahrgastraum noch die senkrechten Haltestangen zu den Gepäckablagen angedeutet und auch dieser Wagen hat Figuren erhalten. Den Gepäckraum sowie das Dienstabteil habe ich ebenfalls eingerichtet.







Der komplette Wagen ist voll digitalisiert. Der Decoder (ein mLD3) und ein Powerpack sind im WC untergebracht. Das Relais zum Schalten der Strom führenden Kupplungen ist im Gepäckraum und als Kiste getarnt. Die Beleuchtungen für Fahrgastraum, Gang, Dienst- und Gepäckabteil können einzeln über den Decoder geschalten werden. Zu guter Letzt hat der Wagen an beiden Enden schaltbare Zugschlussbeleuchtungen.









Abschließend noch zwei Bilder des Wagens mit voller Beleuchtung:




Das war's von dieser Zuggarnitur, vielen Dank für euer Interesse. Ich habe noch drei Umbauten inklusive Video fertig auf Lager, jeweils einmal Dampf, Diesel und Elektro. Ihr könnt gern Wünsche äußern, was als nächstes kommen soll.
Bis dahin lasst es euch gut gehen.

Liebe Grüße
Max


LG Max

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zuletzt bearbeitet 29.01.2023 | Top

Umbau: Märklin Re 421

#16 von Max H , 29.01.2023 17:18

Einen schönen Sonntag ihr lieben Stummis,

heute bekommt ihr mal wieder ein moderneres Fahrzeug zu sehen. Ich möchte euch einen kleinen Bericht über den Umbau meiner SBB Re 421 geben. Das Modell hat die Artikelnummer 37340 und ist aus der neueren Lieferserie, welche bereits die kürzeren Kupplungsschächte und Drehgestellblenden für einen engeren Kuppelabstand besitzt. Eine schöne und ausführliche Vorstellung der Lok hier im Forum habe ich euch hier verlinkt. Dort wird auch die Problematik der unterschiedlichen Kupplungssdeichseln und Drehgestellblenden diskutiert. Da ich an der Optik der Lok bis auf den Führerstand nichts geändert habe, verzichte ich dieses Mal auf Detailfotos des Modells. Umso mehr möchte ich auf das Soundprojekt eingehen:
Bedingt durch die kleine Bauform des Decoders und die Ansteuerung der Lichtfunktionen mittels SUSI habe ich den Originaldecoder wieder in der Lok belassen. Der Fokus des neuen Soundprojektes lag neben den möglichst vorbildgetreuen Betriebsgeräuschen darauf, den grenzüberschreitenden Einsatz des Vorbilds zwischen der Schweiz und Deutschland zu simulieren. Rein optisch kann man das ja auch am Modell an den verschiedenen Pantographen und der Ausrüstung mit PZB/LZB erkennen. Wichtigste Funktion des Soundprojekt ist hierbei die Funktionstaste f5. Mit dieser kann man die gesamte Maschine zwischen Schweizer und Deutschem Betriebsmodus umschalten. Standardmäßig (f5 aus) befindet sich die Lok im Schweizer Modus. Folgende Funktionen werden durch die Taste f5 beeinflusst:

f0: Spitzensignal/Schlusslicht: Wie im anderen verlinkten Thread auch zu lesen ist, kann man über SUSI F6 zusätzlich das Schlusslicht mit 2 roten Lampen aktivieren. f5 schaltet den Schweizer Lichtwechsel 3x weiß/1x weiß auf Deutschen Lichtwechsel 3x weiß/2x rot um. Die wagenseitige Lichtabschaltung auf f8 und f12 funktioniert in beiden Modi.

f5: Betriebsmodus umschalten: Zur akustischen Erkennung, dass der Betriebsmodus geändert wird, ist ein Schaltergeräusch zu hören.

f6: Bahnübergang: Das Geräusch wechselt zwischen einem Schweizer Läutewerk und einem EBÜT 80.

f18: Schweizer Lichtwechsel: ein rotes Schlusslicht: Nur im Schweizer Modus aktivierbar.

f19: Schweizer Lichtwechsel: Nothaltsignal: Ebenfalls nur im Schweizer Modus verfügbar.

f24/f25: Bahnhofsansagen: Unterschiedlicher Gong und Stimme für Schweiz und Deutschland. Je eine Ansage für Einfahrt und Ausfahrt des Zuges.

f29: Rangierfunk: Im Schweizer Modus verschiedene Rangierfunksprüche in Schweizerdeutsch; im Deutschen Modus ein Funkspruch auf Hochdeutsch.

Alle anderen Licht- und Geräuschfunktionen funktionieren in beiden Modi gleichermaßen. Die komplette Funktionstastenbelegung mit allen 32 Funktionen findet ihr wie immer in der Videobeschreibung auf Youtube.
Die Geräuschdateien entstammen einerseits der mDT-Soundbibliothek, viele Geräusche sind aber auch wieder selbst erstellt. Neu dazu gekommen sind z.B. das Schaltwerk, der Richtungswender oder das Bremsventil. Damit ihr davon auch etwas hören könnt, habe ich diesmal zwei Videos gemacht, eins für jeden Modus.

Hier seht und hört ihr die Lok im Schweizer Modus:



Und hier im Deutschen Modus:


Damit wünsche ich euch noch einen schönen Abend. Bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße
Max


LG Max

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Umbau: PIKO BR 118

#17 von Max H , 12.02.2023 08:55

Guten Morgen liebe Modellbahner,

heute möchte ich euch ein Modell vorstellen, zu dem ich bereits seit Anfang Januar ein kurzes Video auf YouTube veröffentlicht habe. Es geht um die V180 / BR 118 mit der Artikelnummer 59380-5 von PIKO. Die Maschine habe ich zeitgleich mit der BR 119 umgebaut, da die Modelle technisch identisch aufgebaut sind. Auch die 118 hat eine neue 21mtc-Platine und eine Führerstandsbeleuchtung erhalten. Zudem hat die Lok noch weitere optische und technische Veränderung erfahren. Zum Einen habe ich die Drehgestellblenden vollflächig grau lackiert, sodass die Maschine äußerlich der 118 757-4 ähnelt. Zum Anderen wurde die etwas grelle und weißliche Spitzenbeleuchtung mit Revell Maskiertape auf den Beleuchtungsplatinen deutlich abgemildert. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich die vorher nicht einzeln schaltbaren Schlusslichter an separate Funktionsausgänge gelötet. Der Decoder ist ein LokSound 5 von ESU in der Ausführung 21mtc MKL. Als Lautsprecher habe ich den Märklin E175162 verwendet, also den großen Lautsprecher aus den mSD3-Nachrüstsets. Er ist im ursprünglich für den Decoder vorgesehenen Fach im Lokinneren verbaut. Dadurch klingt er zwar etwas leiser, aber deutlich basslastiger als am von PIKO vorgesehen Einbauort im Tank.
Als Basis für den Sound dient das Projekt S0076 von ESU. Das Motorgeräusch habe ich durch einen schaltbaren Last- bzw. Leerlaufmodus ergänzt und einen kleinen Fehler im Soundablauf des Originalprojekts korrigiert. Weiterhin verändert wurden das tiefe Horn, die Bahnhofsansagen und das Geräusch des Dampfheizkessels. Weitere Geräusche habe ich aus anderen ESU-Projekten übernommen und die Funktionstastenbelegung wieder an meine Wünsche angepasst.

Hier gibt es das Video zu sehen. Einmal ist eine normale Anfahrt mit anschließender Umschaltung in den Leerlauf zu hören, die zweite Anfahrt erfolgt im Lastbetrieb.



Ich wünsche euch viel Spaß und einen schönen Sonntag.
Bis zum nächsten Mal
Euer Max


LG Max

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RE: Umbau: PIKO BR 118

#18 von Settebello , 02.08.2023 18:14

Hallo Max,

jetzt erst habe ich Deinen Thread entdeckt und mit großem Interesse fast ganz gelesen. Ich finde Deine Verbesserungen sehr gelungen und auch sehr ausgewogen, so daß man kein Profi sein muß, um sie nachzubauen (davon ausgenommen sind nur die Soundprogrammierungen, die klingen sehr kompliziert).

Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Bilder vom Innenleben der Fahrzeuge, das betrifft insbesondere den BDwhge mit seinen verschieden beleuchteten Bereichen.

Aber sonst paßt das schon, ich freue mich auf weitere Berichte.

Viele Grüße von Sebastian


zu meinem Anlagenthread: "klick"

schaut mal hier 22. Stummi - Treffen in Berlin am Freitag, 17. Mai 2024, um 17:00 Uhr (17)


 
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Umbau: Märklin BR 101 mit funktionsfähiger SIFA

#19 von Max H , 16.08.2023 19:21

Hallo ihr lieben Stummis,

turbulente Monate liegen hinter mir, in denen sich bezüglich der Modellbahn einiges verändert hat. Dies betrifft hauptsächlich meine Anlage, für die ich jetzt endlich einen neuen Standort gefunden habe. Daher lag der Fokus über den Sommer hinweg auf dem Wiederaufbau der Anlage, worüber in meinem Bauthread natürlich auch ein entsprechender Beitrag folgen wird. Bei den Fahrzeugen habe ich aber auch einige Berichte nachzuholen, da mein Fuhrpark zwischenzeitlich auch etwas Zuwachs bekommen hat. Daher kommt heute ein kleiner Umbaubericht über eines der jüngeren Mitglieder meiner Flotte, der BR 101 032-1 von Märklin. Zu dieser gibt es einiges zu berichten, also macht euch auf einen längeren Beitrag gefasst.





Erschienen ist das Modell letztes Jahr unter der Artikelnummer 39376. Eine BR 101 habe ich mir schon seit bestimmt 15 Jahren gewünscht, war sie doch auch in Dresden fast täglich vor IC- und EC-Zügen anzutreffen. Zwar ist auch hier die große Zeit der 101er schon vorbei (IC2 und Vectron haben sie seit einigen Jahren fast vollständig abgelöst), aber für einige IC-Leistungen verirren sich die Maschinen hin und wieder mal nach Dresden. So kam es, wie es kommen musste und ich hatte letztes Jahr die Qual der Wahl zwischen der überarbeiteten Märklin-Maschine oder dem neuen, zeitgemäßeren Piko-Expert-Modell. Die Entscheidung für die Märklin 101 fiel dann aufgrund des dort schon eingebauten mSD3-Decoders, mit dem ich sound- und programmiertechnisch noch einiges vor hatte. (Man konnte ja nicht ahnen, dass ein halbes Jahr später dieser Decoder auch in der Plux22-Ausführung angekündigt wird ) Nichts desto trotz bin ich auch beim Märklin-Modell mit der Optik und den Fahreigenschaften absolut zufrieden, das größte Manko des Modells

DER SOUND
hatte ich ohnehin vor zu ändern. Zudem hatte ich Glück, dass mein Modell keine hakelige Kurzkupplungskulisse hatte, wie sie z.B. bei der 39379 häufig vorkam. Trotzdem habe ich auch bei dieser Lok eine kleine optische Veränderung vorgenommen und diese betrifft mal wieder die Führerstände. Seit der Überarbeitung der 101-Modelle durch Märklin haben diese ja eine Führerstandsbeleuchtung und die ist hier erstaunlich simpel: An den Enden der Hauptplatine ist jeweils eine kleine Platine senkrecht stehend angelötet, an deren Ende die LED für die Führerstandbeleuchtung sind. Diese leuchten durch einen Spalt in der Führerstands-Inneneinrichtung direkt nach vorn und strahlt die Decke an, wodurch der gesamte Führerraum illuminiert wird. Bei der 39379 hat das durch die weiße Grundfarbe sehr gut funktioniert, die verkehrsrote Maschine wurde jedoch auch von innen in rot lackiert. Durch die Reflektion entsteht ein furchtbares rötliches Licht im Führerstand, was zusammen mit der einfarbigen Inneneinrichtung einfach scheußlich aussah. Abhilfe schafft hier mal wieder ein wenig Farbe, also Führerstände und Scheiben ausgebaut und den Lokkasten in diesem Bereich von innen weiß gepinselt. Bei dieser Gelegenheit hat die Inneneinrichtung natürlich auch gleich etwas Farbvariationen bekommen, die Bildschirme und Displays sind aus dünnem schwarzen Papier ausgeschnitten und aufgeklebt und im Führerstand 1 sitzt natürlich auch wieder eine Lokführerfigur.











Jetzt muss ich aber auch noch ein paar Worte zu meinem Erzfeind, dem Märklin-Sound, verlieren. Als ich den Sound dieser Maschine das erste mal hörte, haben sich bei mir sämtliche Nackenhaare gekräuselt. Warum in aller Welt spielt Märklin auf diese Lok, die im Vorbild einen so markanten Anfahrsound hat, ein Fahrgeräusch auf, das klingt wie eine Kreuzung aus ICE 3 und einer Dunstabzugshaube??? Außerdem ist es für mich unverständlich, wie man in ein Epoche VI Modell eine Bahnhofsansage auf bayrisch einspielen kann. Ja, die Maschine ist als Zuglok für den München-Nürnberg-Express gedacht, aber diese Ansage ist exakt die Selbe wie die der S 3/6 !!! Über die weiteren Geräusche aus dem Baukasten wollen wir bei einem Modell aus dem Jahr 2022 mal lieber nicht reden (dabei kann es Märklin viel besser, mehr darüber dann im nächsten Umbaubericht ). Das einzige Geräusch, welches vom Originalprojekt geblieben ist, ist der Luftpresser, wenn auch mit veränderter Endsequenz.
So, genug gemeckert, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich auf einen Märklin-Werksdecoder den Sound komplett neu aufspiele. Daher möchte ich lieber erzählen, was ich alles so am Decoderprojekt verändert habe:

f2: Fahrgeräusch: Das Fahrgeräusch ist selbst aufgenommen. Es stammt von der 146 017, einer Maschine, welche bei der S-Bahn Dresden fährt und der 101 sehr ähnlich klingt. Ein Modell dieser Lok habe ich auch im Bestand und wird aktuell von mir umgebaut.

f3 und f7: Signalhorn bzw. f13 bis f15: Zugdurchsagen: Das Signalhorn und die Innenraum-Ansagen stammen vom Soundprojekt des ICE 4, mit dem meine Lok noch einiges mehr gemeinsam hat. Dazu gleich mehr.

f16: Führerstandsbeleuchtung: Beide Führerstände werden jetzt über nur eine Funktionstaste geschalten, wechseln mit der Fahrtrichtung und schalten sich bei Fahrt automatisch ab und bei Stand wieder zu.

f17: Bahnhofsansage: Diese ist jetzt auf die IC-Linie Dresden-Warnemünde abgestimmt, welche vor dem Einsatz der Westbahn-KISS für kurze Zeit mit BR 101 und IC1 Wagen bedient wurde.

f18: Passagiertüren öffnen/schließen: Für den Einsatz mit IC1 Wagen hat die Lok jetzt auch ein passendes Türschließgeräusch.

Weitere allgemeine Betriebsgeräusche habe ich aus der Märklin-Soundbibliothek entnommen, allerdings darauf geachtet, dass ich sie bisher möglichst noch nicht bei anderen Loks verwendet habe.

Kommen wir zu meiner Lieblings-Decoder-Spielerei: Der funktionsfähigen SIFA.
Das Thema hatte ich ja schon bei einigen früheren Umbauberichten anklingen lassen, aber noch nie vollständig erklärt. Hier wieder eine kurze Vorgeschichte:
Ich habe bis vor einem Jahr zusätzlich zu meinen Hauptbeschäftigungen als Minijobber bei einem Modellbahnhändler gearbeitet und war dort unter Anderem für die Digitalumbauten an Kundenmodellen zuständig. Da wir während des ersten Corona-Lockdowns 2020 den Laden nicht öffnen konnten, habe ich, quasi aus dem Homeoffice, etwas mit den Möglichkeiten der mSD3-Decoder experimentiert. Bei ein wenig Recherche stieß ich auf den YouTube-Account von Manuel Martin, der sehr beeindruckende eigene Soundprojekte auf ESU-Decoder zaubert. Unter anderem hat er für einige Projekte auch eine funktionierende SIFA erstellt und ich habe mir überlegt, ob das auch mit den Märklin-Decodern funktioniert. Ungefähr 2 Wochen hat es gedauert, bis mein erster Versuch einigermaßen zuverlässig seinen Dienst tat. Diese erste Version hatte damals 2 große Schwächen: Zum Einen belegte sie massiv viel Speicherplatz auf dem Decoder und zum Anderen konnte man sie nicht zuverlässig wieder abschalten. Genau dies ist aber wichtig, wenn man mit mehreren Loks gleichzeitig fährt oder die Anlage im Automatikbetrieb läuft. Über eine Lösung des Problems habe ich fast ein Jahr lang nachgedacht. Irgendwann Anfang 2021 hatte ich an einem Samstag früh noch vor dem Aufstehen eine zündende Idee und habe die gesamte SIFA innerhalb von 3 Stunden komplett neu programmiert. Seit dem läuft diese zweite Version ohne nennenswerte Ausfälle und belegt nur halb so viel Speicher wie der erste Versuch.
Auf dieser Basis habe ich für die einzelnen Vorbilder auch verschiedene Soundpakete hinterlegt. So gibt es mehrere Sprachausgaben, aber auch unterschiedliche Warntöne. Insgesamt sind es aktuell 11 Varianten. Der programmierte Ablauf dahinter ist aber immer der gleiche.

Technisch ist die Modell-SIFA etwas einfacher gehalten aus ihr Vorbild. Da der Decoder nicht die gefahrene Wegstrecke auswerten kann, ist sie lediglich als eine Zeit-Zeit-SIFA ausgeführt. Außerdem fehlt der Leuchtmelder, welcher im Original vor der akustischen Warnung aufleuchtet. Die Bedienung ist im Modell auch nicht sonderlich schwierig:

f5: SIFA ein/aus: Die Funktion ist selbsterklärend. Beim Einschalten ertönt je nach Version ein akustisches Signal oder eine Sprachausgabe.

f6: SIFA Pedal: Simuliert das Fußpedal zum Quittieren der SIFA. Diese Taste kann uneingeschränkt und beliebig oft bedient werden.

Eine Zwangsbremsung bremst bei meiner SIFA das Fahrzeug immer bis zum Stillstand. Um die Zwangsbremsung zu lösen, muss das Pedal mit f6 betätigt werden und der Fahrregler auf 0 gesetzt werden (Nullstellungszwang). Danach kann weitergefahren werden.
Die Funktionstasten für die SIFA habe ich bewusst weit vorn angeordnet, damit ich sowohl mit der Mobile Station als auch mit meiner CS2 jederzeit direkten Zugriff darauf habe, ohne lange durch die Funktionstasten blättern zu müssen. Da die Programmierung vollständig auf dem Decoder abgespeichert ist, funktioniert die SIFA auch mit anderen Steuergeräten und unter allen Digitalprotokollen.
Im Übrigen ist die Zeit, nach der die SIFA auslöst, per CV einstellbar, bei mir sind es 30 Sekunden.

Damit ihr von dem Beschriebenen jetzt auch mal etwas sehen und hören könnt, ist hier noch ein kleine Video. Die erste Runde auf dem Rollenprüfstand wird ohne SIFA gefahren, die Zweite mit und die Dritte wieder ohne.



Übrigens habe ich, nachdem ich meine SIFA-Version zu Ende programmiert habe, festgestellt, dass Märklin schon einmal serienmäßig Modelle mit funktionierender SIFA ausgeliefert hat. Diese Modelle sind (welch Ironie ) eine Baureihe 101 und der ICE 4 .

Ich wünsche euch allen einen schönen Abend, im nächsten Umbaugericht geht es wieder zu den DR-Diesellokomotiven zurück.
Liebe Grüße
Max



PS: @Settebello Hallo Sebastian,
herzlich willkommen in meinem Umbauthread. Vielen Dank für deinen Beitrag, schön dass es dir gefällt.
Zitat von Settebello im Beitrag #18
Ich finde Deine Verbesserungen sehr gelungen und auch sehr ausgewogen, so daß man kein Profi sein muß, um sie nachzubauen (davon ausgenommen sind nur die Soundprogrammierungen, die klingen sehr kompliziert)

Dazu pass ja mein heutiger Beitrag wie die Faust aufs Auge.
PPS: @Settebello Alles Gute zum Geburtstag
Viele Grüße Max


LG Max

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Märklin 3332
BR 75 105 Gattung VI b der Badischen Staatsbahn

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