Hallo,
ich bin (vielen geht es eventuell auch gerade so) auf der Suche nach einer Softwarelösung für meine (nicht vorhandene) Modellbahn.
Einige fragen sich vielleich was ich jetzt schon schon damit möchte, oder warum ich mir darum Gedanken mache.
Der Hintergrund ist einfach die Neugierde, wie das funktioniert und wie schwierig es ist, als absoluter Neuling damit einzusteigen.
Momentan liegt mein Hauptinteresse darauf, alte Züge in das digitale Zeitalter zu bewegen.
Diese fahren dann ihre Runden über eine kleine Teppichbahn und ich freue mich über die geglückte "Operation" mit Decoder und Motor.
Zum Steuern nutze ich Anfangs nur die MS2 aus einer Starterpackung. Da die Möglichkeiten hier aber sehr begrenzt sind und ich "mehr" wollte,
kam vor ein paar Monaten eine CS3 ins Haus. Mich lockten die neuen Möglichkeiten und die Programmierung von Fahrstrassen und Ereignissen mit Kontakktgleisen.
Das war anfangs ganz "nett", aber schnell kam die Frage auf "Wie nutzt man hier Blöcke, verbindet diese mit Fahrstrassen und wie merkt man sich wo welche Lok steht?"
Ja, das geht wohl mit der CS3 alles nicht so man es sich vorstellt und gerne hätte.
Ab da kam das Interesse an einer Softwarelösung auf, welche aber vermutlich nicht leicht zu beherschen ist.
Es gibt viele Hersteller, Softwareanbieter und Projekte die sich damit bschäftigen und preislich ist man hier auch schnell im mittleren dreistelligen Bereich.
Nach etwas Suchen im Netz und im Forum habe ich mir die Auffälligsten drei Softwareprogramme angeschaut, die sehr oft genannt wurden.
- RocRail (kostenfrei / Spende)
- Win DigiPet (rund 500 Euro für Premium)
- TrainController (rund 550 Euro für Gold)
Und in dieser Reihenfolge habe ich als absoluter Anfänger versucht, so schnell wie möglich intuitiv etwas "ans Laufen" zu bekommen.
Mein Ziel war es innerhalb von einigen Stunden (maximal 1 Tag) die Grundfunktionen der jeweiligen Programme zu nutzen.
Als Hilfe zur Einrichtung nahm ich mir nur das jeweilge Handbuch oder suchte nach Erklär-Videos.
Ziel war es:
- meine CS3 als Schnittstelle über das LAN Netzwerk einbinden
- ein S88 Link mit einem S88 (an Bus1) für die Rückmelder zu nutzen
- einen M83 und einen M84 anzusprechen
- eine Lok (mit Mfx oder DCC) anzumelden
- auf einem geraden Gleisstück (mit einem Kontaktgleis an jedem Ende) zu fahren
- mit den Kontaktgleisen automatisch hin und her zu fahren (Pendeln)
RocRail:
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Hier tat ich mich gleich am Anfang am schwersten mit.
Die Kommuntikation mit CS3 war etwas schwierig. (Diese wurde manchmal nicht sofort aufgebaut)
Beim Aufruf der RocRail Software RocView und öffnen des Arbeitsbereiches startete der Server oft nicht gleich mit.
Einen Gleisplan erstellt sich schnell.
Das Einrichten einer Lok oder der Rückmelder ist ohne Grundwissen eher schwierig und erfodert sicher mehr Zeit.
Spontan habe ich es nicht geschaftt die Rückmelder einzurichten und die darüber Lok zu fahren.
Mich hat nach ein paar Stunden der Mut verlassen.
Win Digipet:
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Diese Software ist ohne Grundwissen leichter zu bedienen.
Das Einbinden der CS3 funktionierte schnell und leicht.
Problematisch war es die Rückmleder einzubinden.
In der Rückmleder-Ansicht fand ich zwar die Eingänge, aber Eingang 1 am S88-Link hatte die Adresse 1, der Eingang 6 an Bus 1 die Adresse 1006.
Erst nach einigem Nachlesen im Netz stellte ich fest, das im Menü der Konfiguration ein Bus nicht erkannt wurde und fehlt, an den die S88 Rückmelder zugeordnet werden müssen.
Das löschen und neu anlegen der CS3 als Schnittstelle brachte dann die gewünschte Ansicht der Bus-Module in der Konfiguration.
Und erst dann konnte jedes Modul korrekt hinzugefügt werden.
Das zeichnen eines Gleisplanes war leicht.
Ebenso das hinzufügen einer Lok und das händische fahren auf dem Gleisstück.
Das anlegen von Fahrwegen oder Fahrstrassen war nicht ganz so einfach.
Die Fahrt von Bock zu Block als Fahrweg konnte mit etwas Nachlesen umgesetzt werden.
An der Einrichtung einer automatischen Pendelstrecke mit den beiden Fahrstrassen scheiterte ich jedoch innerhalb der mir selbst gesetzten Frist.
Was mich hier aber richtig genervt hat ist die Verwendung und Verwaltung von den Fahrstrassen.
Beim Löschen einer Fahrstrasse wird der gesamte Eintrag aus der Datenbank-Tabelle gelöscht und auch gleich die ganze mit ID entfernt.
Das erzeugt fortlaufende ID Nummern, bei denen Lücken entstehen und man irgendwann den Überblick verliert.
Beim Editieren von automatischen Fahrstrassen werden dann auch Fahrwege aufgelistet, die es garnicht mehr gibt, weil sie schon mal gelöscht, editiert oder umbenannt wurden.
Mein Urteil:
Nicht schlecht, aber für den Preis erwarte ich einfach mehr.
TrainController (Gold)
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Kurze Rede, langer Sinn, am Ende das Programm das mich am meisten überzeugt hat.
Der Preis ist zwar sehr heftig, aber hier sieht man sofort, das die Programmiere sich ein paar Gedanken mehr gemacht haben.
Einbinden der CS3 gelang ohne Probleme
Hinzufügen der S88 Rückmelder auch kein Problem.
Lok hinzufügen und händisch fahren war auch sehr leicht und selbsterklärend.
Der Gleisplan war schnell erstellt und nach ein paar Erklär-Videos (Danke an Radi) waren die Rückmelder auch schnell den Blöcken zugeordnet.
Fahrstrassen von Block 1 in Block 2 waren schnell angelegt.
Und auch das Pendeln von Block 1 in Block 2 war nach wenigenStunden erledigt.
Getestet hatte ich erst mit der TC-Silber Version. Aber hier merte ich im späteren Verlauf des Tests, dass ich keine Auto-Track Funktion
bei den Tastern im Gleisbild habe, um schnell hänisch von einem in den anderen Block zu fahren. Das kann nur die Gold Version.
Aber die Gold Version ließ sich auch schnell installieren und man kann hier das Projekt von Silber einfach in Gold importieren.
Die Gold Version wandelt dann den Plan von der Silber Version in eine Gold Version um (andere Dateiendung)
Mein Urteil:
Mit TrainController habe ich in kürzsester Zeit alle gesetzten Ziele umgesetzt.
Sicher werde ich aber nie alle Möglichkeiten dieser Software nutzen und ausreizen können.
Fazit:
Es ist ein riesiger Unterschied, ob man nur über die Ereignisse der CS3 die Loks auf dem Gleisplan bewegt oder gezielt,
kontrolliert mit Blöcken und Rückmeldern Loks auf dem Gleis fährt. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos.
Das Einfahren in die Blöcke, das Bremsen und punktgenaue Anhalten wird von der Software vorbildlich und viel genauer gesteuert.
Aber jeder muss selbst herausfinden welche Software er nutzen möchte.
Es ist eine Frage von Lernbereitschaft, Zeit und Geld.
Für diesen "schnellen Test" wollte ich mit wenig Zeit, ohne viel lesen etwas erreichen, ohne gleich viel Geld auszugeben.
Und um mir einen ersten Überblick zu verschaffen, haben mir die Demoversionen der einzelnen Anbieter sehr geholfen.
Auch wenn dieser "Bericht" vielleicht für einige nicht besonders hilfreich ist, trägt er eventuell zur Unterhaltung bei
und ich habe meine Gedanken einfach mal niedergeschrieben.
Tschüss
Rainer