Hallo Martin,
durch Zufall bin ich auf diese Diskussion gestoßen, habe die glücklicherweise eher sachliche Diskussion mit Interesse gelesen. Wenn ich Deine Präferenzen sehe, möchte ich Dir eigentlich zu DC Gleisen mit all seinen Möglichkeiten raten. Man muss halt wissen, was man für wichtig hält.
Ich selber habe vor über 30 Jahren den Weg von DC zu AC (sprich damals K Gleis) beschritten. Was war der Grund? Ich war damals angefixt von den wunderbaren Artikeln im EJ, wo kleine bayerische Loks ( Bayern, Epoche I)durch kleine Bahnhöfe rumpelten. In der Realität rumpelten meine Loks leider nicht, die Hand Gottes musste immer wieder eingreifen, sicherer Lokalbahnverkehr mit Rangiervorgängen, das ging einfach nicht. Es gab damals in Frankfurt noch einen Modellbahnfachhändler, der auch Umbauten machte. Ein Raimo Glaskasten wurde testweise umgebaut, erhielt einen Schleifer, ein paar Gleise und Weichen wurden gekauft und dann wurde ausgiebig getestet. Das Ergebnis war, dass ich beschloss, trotz aller optischen Nachteile umzuschwenken, da für mich eben Loks, die langsam fahren können und mit denen man rangieren kann, der wichtigere Aspekt waren. Aus diesem Grund habe ich übrigens auch im Bahnhofsbereich keine geschwungenen Gleise, die die Kupplungsvorgänge eher stören, wie schon oben richtigerweise festgestellt wurde.
Ob das in heutigen Zeiten mit Powerpacks immer noch so wäre, weiß ich nicht.
K Gleis hat eine Menge Nachteile( Löten etc.), die schon von meinen Vorschreibern genannt wurden. Die unseligen Probleme mit Weichenantrieben kommen ja auch noch dazu, auch die de facto Unmöglichkeit, im Bereich der Weichenmechanik zu schottern. Mit C Gleis habe deshalb ich Versuche gemacht, war aber nie in der Lage, Gleisbilder zu legen, die mir wirklich gefielen. C Gleis mit der Geometrie des K Gleises, das würde mir gefallen. Aber damit bin ich sicher ein Außenseiter.
Die immer wieder gerne aufgeführten schlanken Weichen finde ich optisch wunderbar, habe aber festgestellt, dass ich damit in dem mir zur Verfügung stehenden Raum ( Ca. 10 qm) keine Gleisentwicklung hinkriege, die mir ein paar kleine Stationen mit entsprechenden Funktionsgleisen gestattet. Optisch sind hier die kurzen Loks und die kurzen Wagen ein großer Vorteil, sie lassen die eigentlich unmöglichen Weichenwinkel und Radien vergessen.
Ausgestattet mit Sounddecodern und Powerpacks schnaufen die Loks störungsfrei sehr langsam durch alle Weichenstraßen, der Eingriff der Hand ist praktisch nie erforderlich. Bei beliebigem Platz hätte ich am liebsten natürlich eine Gleisführung und Ausführung, wie sie W. Kosak in HP1 immer propagiert hat. Ich besitze alle seine Hefte. Wer seine wunderbaren Fotos durch die Hefte angeschaut hat, wird aber festgestellt haben, dass er über die eine Weiche offenbar nie hinausgekommen ist. So puristisch bin ich nicht, ich möchte schon fahren. Trotzdem, das sei mit Bewunderung festgestellt, manche Forumsmitglieder scheinen das hinzukriegen.
Manfred Grünig hat ja im EJ gezeigt( schade, dass es eingestellt worden ist), dass auch Loks wie die BB II, die DXI oder die D VI "märklintauglich" gemacht werden können. Insofern kann ich alle Loks, an denen mir liegt, bei mir fahren lassen und zwar mit exzellenten Fahreigenschaften und stabilem Sound. Lange D-Zugwagen oder gar ein ICE würden allerdings meine Anlage so lächerlich ausschauen lassen, wie sie, verglichen mit der Wirklichkeit, auch ist. Insofern muss man seine Entscheidung nach seinen Präferenzen treffen und Deine scheinen mir eher so, dass DC mit seinen Möglichkeiten richtig wäre.
Grüße
Bornrail