Hallo,
Zitat von vikr im Beitrag #97
3. es gibt mit mfx keine Möglichkeit eine bestimmte Adresse für einen bestimmten Decoder zu reservieren, wie etwa IP-Adressen in einer DHCP-Umgebung. In Vereinen führt es regelmäßig zu Problemen, wenn private mfx-Loks wiederholt abwechselnd an der heimischen mfx-Zentrale und an der Vereinsanlage angemeldet werden. Beim Aufgleisen wird jeweils eine Adresse ausgehandelt, was insbesondere in Umgebungen mit PC-Steuerprogrammen und vom Programm eingemessenen Loks sehr lästig ist.
Nun ja... mit der tams-Zentrale (die allerdings m3 praktiziert) kann der Lok eine bestimmte Adresse "eingeschrieben" werden, und zwar auf dem Hauptgleis. Es ist sogar möglich, einen ganzen Lokschuppen voller Lokomotiven mit neuen mfx-Adressen zu versehen.
Wenn das mit Märklin- oder Esu-Zentralen derzeit nicht möglich ist, dann sollte es nicht am Protokoll liegen, sondern an der Implementierung in den Zentralen.
Zur Eingangsfrage: unklarer kann sie kaum gestellt werden. Was ist mit "Leistung" überhaupt gemeint? Mein Citroën Zephyr hat 60 kW Leistung. Der Fendt vom Nachbarn ungefähr 350 kW, wenn ich's richtig weiß, auf hundert mehr oder weniger kommt es aber dabei nicht an. Trotzdem kann mein Zephyr den Fendt ohne weiteres überholen, wenn die Straße frei und breit genug ist. Und der Allgaier von meinem Schwiegervater hat nur 12 PS, fährt auch kaum 20 km/h Spitze, ist aber in der Lage, meinen Zephyr aus dem Acker zu ziehen, wenn ich es mit dem Fendt-Überholen übertrieben habe und feststecke.
Datenblätter sind geduldig; wichtig ist, ob das Angebotene den Anforderungen entspricht.
Für den durchschnittlichen Modellbahner dürften sich im Betrieb wenig Unterschiede ergeben. Die automatische Vergabe der mfx-Adressen ist in der derzeitigen Form, wie
@vikr beschrieben hat, mit Makeln behaftet, wenn man zwischen mehreren Zentralen hin und her wechselt. Dem könnte einfach entgegengewirkt werden, wenn in der Praxis Vereine auf mfx verzichten... denn zwischenzeitlicher Betrieb an einer DCC-Zentrale sorgt m.W. nicht für Neuanmeldung im mfx-System. Außerdem sind nicht alle Modellbahner in Vereinen aktiv, ebenso wie nicht alle auf iTrain oder TC setzen, um ihre Anlagen zu betreiben.
Ich persönlich empfinde, anders als
@SAH , die DCC-Programmierung mit CV-Nummern als lästig. Es ist vielleicht erträglich, wenn man nur Decoder einer Marke hat, die alle dieselbe CV-Tabelle verwenden; der Durchschnittsmodellbahner - jedenfalls wenn er die Frage nach den Protokollen stellt, was auf Offenheit gegen verschiedene Hersteller hinweist - hat dann auch verschiedene Decoder im Einsatz. Noch dazu kommt, daß die Zahl der verfügbaren CV längst nicht mehr ausreicht, um hochtechnische Decoder einzustellen, und dann komplizierte CV-Abfolgen gesendet werden müssen, die der Decoder auch richtig empfangen und umsetzen muß.
Mfx erläßt einem die Kenntnis der CV ab und bietet sofort die grafische Oberfläche. Gewiß, die gibt es bei manchen Programmern auch - die sind aber ebenso proprietär, wie es dem mfx-Protokoll immer vorgeworfen wird. Und es gibt eine freie Open-Source-Software, deren Name mir gerade entfallen ist, die aber immer noch sehr nach DOS-Oberfläche aussieht - aber sie ermöglicht es, Decoder zu programmieren, sobald sich ein Altruist der Sache angenommen und die entsprechenden Masken und Fenster programmiert hat. Danach muß nur noch die Zentrale mitspielen...
So setzt aber jeder die Akzente dessen, was ihm wichtig ist, anders. Und darum kann m.M.n. nur gesagt werden: sag uns, was du umsetzen willst, und wir sagen dir, ob das mit dem einen oder anderen Protokoll (und, nicht zu vergessen, der dazu erhältlichen Hardware) einfacher geht.