Hallo zusammen,
ich bin schon seit längerer Zeit "stiller Mitleser" in diesem Forum und habe - hoffentlich - auch schon einige Fehler dank Tipps und Tricks in den diversen Themen vermeiden können. Zuerst eine kurze Vorstellung: ich bin Thomas und komme aus Einsiedeln in der Schweiz. Jetzt dann bald 52 Jahre alt, und seit 36 Jahren bei der SBB angestellt, früher mal als Fahrdienstleiter, heute als "IT-ler" in einem Projekt für die Erneuerung der Fahrplanplanungs-Software.
Im Jahr 2017 war ich zum ersten Mal in Japan. Das Land hat meine Frau und mich sehr fasziniert, natürlich auch die sehr pünktliche Bahn. Bei unserem 2. Besuch 2019 waren wir dann auch im Kato-Shop in Tokyo, und als ich dann einen Shinkansen N500 "Evangelion" geschenkt bekam war für mich klar, dass ich den langgehegten Wunsch nach einer Modelleisenbahn endlich "mit Nachdruck" verfolgen sollte. Tatsächlich habe ich dann einen ca. 44m2 grossen Raum gefunden und im März 2020 mit dem Bau begonnen.
Das Thema der Anlage ist eine fiktive japanische Kleinstadt - Kawate - mit ca. 200'000 Einwohnern, mit Shinkansen-Anbindung und Regionalverkehr, sowie einer kurzen Lokalbahn, welche eher an ein Tram erinnert. Streckenführung und Bahnhöfe sollen so japanisch wie möglich sein; der Bahnhof der Lokalbahn liegt z.B. in einer gewissen Entfernung zum Shinkansen- und Regionalbahnhof (wie z.B. der Sanyo-Bahnhof in Himeji). Die Stadt hat auch ein touristisches Highlight, nämlich eine grosse Tempelanlage mit See, welche viele Touristen anzieht (das Vorbild dazu ist der Byodoin-Tempel südlich von Kyoto). Daher kann ich den Shinkansenbahnhof auch etwas grösser gestalten als "normal", nämlich mit total 3 Perronkanten und 2 Durchfahrtsgleisen, damit Shinkansen auch dort enden können (als Beispiel dient auch hier Himeji).
Der Plan war ursprünglich, die Anlage in "M"-Form zu bauen. Ich habe dann mit dem mittleren Schenkel begonnen und dort Schattenbahnhof, Gleiswendel und den Hauptbahnhof (noch nicht ganz fertig) gebaut. Ich bin dann aber zur Erkenntnis gekommen, dass eine U-Form besser geeignet ist, auch im Hinblick darauf dass ich ja die Anlage irgendwann auch fertiggestellt haben will, und weil der Platz zwischen den Schenkeln doch arg begrenzt war. Der "rechte Schenkel" des "M" ist diesem Sinneswandel dann zum Opfer gefallen. Es gibt somit den "mittleren Schenkel" (welcher jetzt der neue "rechte Schenkel" ist), auf welchem Hauptbahnhof, Tempelanlage, Stadt, Lokalbahn etc. gebaut werden, und der "linke Schenkel", welche dann eine der Regionallinien mit kleinerem Bahnhof sowie eine 6 Meter lange Shinkansen-Paradestrecke beherbergt. Der Schenkel mit dem Hauptbahnhof ist von beiden Seiten erreichbar.
Schienen und Weichen im unsichtbaren Bereich sind von Fleischmann (ex Roco), im sichtbaren Bereich verwende ich Peco Code 55. Alle digitalen Komponenten (Zentrale, Rückmeldedecoder, Weichenmodule etc.) sind von Digikeijs, gesteuert wird über die Software "Modellstellwerk 10". Mittweile habe ich etwa die Hälfte der Gleise verlegt, ich kann also vom Schattenbahnhofbereich über den Gleiswendel mit Shinkansen, Regionalzügen und der Lokalbahn bis zum Hauptbahnhof "rauffahren". Weichen und Rückmelder sind alle angeschlossen, der "fahrbare" Bereich kann also auch gesteuert werden. Mittlerweile bin ich mit dem Bau des zweiten Gleiswendels auf dem linken Schenkel beschäftigt. Ich hoffe, dass ich bis Ende Jahr eine erste vollständige Runde fahren kann.
Wer mehr über die Anlage erfahren möchte (mit vielen Bildern vom Bau) ist herzlich zum Besuch der Homepage kahate-railway.ch eingeladen
Viele Grüsse
Thomas