Hallo zusammen,
neun Monate sind vergangen seit meiner letzten Bautätigkeit in Winnihausen. Da war ich nun auch etwas überrascht. Im letzten Jahr gab es aber zum einen viel Arbeit und zum anderen hatte ich einem anderen Hobby viel Zeit eingeräumt. Die in #40 formulierten Vorhaben wurden somit auch weit verfehlt.
Dieses Wochenende war ich relativ spontan für zwei Nächte vor Ort. Primäres Ziel war der Bau von Bekohlung und Schlackegrube. Da ich das Bw-Set zunächst nicht bei mir zu Hause finden konnte, ging ich davon aus, dass es vor Ort und Stelle auf mich wartet - leider gefehlt. Nach dem ersten Frust habe ich mich dann anderen Dingen gewidmet, die für sich betrachtet kaum Neuigkeiten beinhalten und auf meine gewohnten Techniken zurückgreifen. Alles muss aber mal gemacht werden und bei den zeitlich so stark begrenzten Aufenthalten wird einem dann letztendlich doch nicht langweilig.
Die relativ gesehen meiste Zeit hat natürlich das Einschottern des Stumpfgleises und der Rampe hinten den Berg runter gekostet.
Es gab auch dieses mal wieder einige Schönheitsfehler. Ich habe auch das Gefühl, dass der verbliebene Rest meines Koemo-Flexleims nicht mehr die besten Eigenschaften besitzt. Fast am Ende des neuen Schotters (auf Höhe der Signalattrappe gut zu sehen; alle Bilder natürlich per Klick vergrößerbar bei Bedarf) hat es den Schotter sogar gar nicht zwischen den Schwellen gehalten, so dass ich ihn heute Morgen beim Reinemachen abgesaugt habe. Naja... wenn ich es mir so recht überlege: Wahrscheinlicher ist, dass ich den Bereich einfach vergessen hatte zu beleimen .
Bei diesem zweiten Bild mit dem neuen Schotter in der Kurve erkennt man auch die absolut quick'n'dirty Krone der Steilmauer. Die muss natürlich noch eingefärbt und "irgendwie raffinierter" gemacht werden. Da überlege ich mir noch etwas.
Für alle, die hier nicht so oft reinschauen: Ich bin nur wenige Tage im Jahr an dieser Anlage, weshalb bei mir der Fortschritt, also quantitativ, hier hohes Gewicht für mich hat. Ich möchte das Ding halbwegs fertigkriegen. Dann kann man immer noch verschönern.
Es wurde die (notgedrungen) steile Bergwand zwischen Hauptbahnhof und Bergdorf etwas weiter vorbereitet. Die Kartons für die Steilmauern wurden provisorisch eingeschoben.
Inzwichen nervt es mich doch ziemlich stark, dass überall die gleiche Mauer ist... letztendlich zieht sich das ja über weite Teile der rückseitigen Paradestrecke bis zur Bahnhofseinfahrt.
Nunja, der ein oder andere Leser wird sich noch an die "Hochbahn"-Planung meines Vaters erinnern. Nachdem ich diese wegrationalisieren musste/konnte/durfte war der Deal: Eines Tages wird aus den Bogenelementen des Hochbahnviadukts ein Aquädukt auf den "Ruinenberg" gesetzt. Auch das war mir seitdem ein Dorn im Auge - und auf meiner Prioritätenliste gaaanz hinten. Das Thema Aquädukt kam gestern von ihm auch wieder kurz zur Nachfrage - ich verwies auf die mittelferne Zukunft.
Kurz bevor ich vorhin die Baustelle verlassen habe, kam von meinem Vater aber selbst noch eine Idee, nachdem er wohl wieder diesen Bögen hinterhertrauerte, von denen er aber zufällig einen sich in Auflösung befindlichen in die Hand nahm: Wie wäre es damit, die Bögen arkadenmäßig im vorderen Anlagenbereich vor die Steilmauer zu stellen?
Ja, das ist nun etwas, womit ich mich anfreunden könnte. Bedeutet also: Zinnen weg, farblich anpassen und dann mal gucken. So ganz klar ist mir noch nicht, wie ich das umsetzen würde, aber es ist der bislang beste Kompromiss zum Verbleib dieser Bausatzrelikte. Und damit ja die Steilmauer selbst eh zu langweilig ist...
Mich stört es, dass die Fotos von der Ecke der Anlage, auf der da Brückenstellwerk steht, im Vordergrund noch so viel nackten Span zeigen. Daher habe ich - wie immer mit Klopapier und Leimwasser - noch schnell den Boden für die Begrünung etc. vorbereitet. Bei der Gelegenheit haben wir auch kurz überlegt, wie der Freiraum neben dem Empfangsgebäude gestaltet werden soll. Eigentlich dachte ich schon, dass jetzt wieder irgendein schrulliges Staubfänger-Haus aus dem Fundus der Scheußlichkeiten des alten Anlagenlayouts dort Platz finden soll. Da er aber zunächst selbst keine konkrete Vorstellung hatte, haben wir uns für einen Buswendeplatz mit Haltestelle entschieden. Das ganze wird dann Kopfsteinpflaster haben. Sichtbar im nachfolgenden Bild dort, wo eben noch kein Klopapier liegt. Nach links hin wird es dann auf das Betriebsgelände gehen - hier stelle ich mir ebenfalls Kopfsteinpflaster, ggf. ziemlich ramponiert und nur mit Schotter aufgefüllt vor, das ganze dann noch abgegrenzt durch einen Zaun. (Denn u.U. soll dort hinten am Ende der Anlage dann doch auch noch das kleine Fabrikgebäude stehen, von dem keiner weiß, was eine so kleine Fabrik denn herstellen soll).
Für die Schlackegrube bin ich aber auch noch in Vorleistung getreten und habe großzügig ihre Position ausgebrochen (... anders kann man das fast gar nicht bezeichnen mit den Werkzeugen, die mir eben nicht vor Ort zur Verfügung standen ). Hier kann dann also beim nächsten Mal schnell weitergemacht werden. Das ganze wird dann wie von euch bzw. ganz konkret sogar wie von Volker in #48 empfohlen umgesetzt.
Das Gleis links neben der "halbierten" Schlackegrube ist das, auf dem dann der Wagen für die Schlacke steht sowie der Kohlenachschub kommt. Der Bansen wird im Bild unterhalb der Grube (also Richtung Prellbock) sein. Das Gleis wird hierzu verschwenkt, so dass es parallel zum Lokschuppen ist (der hier aber nicht ganz korrekt steht).
Kurz nach meiner Rückkehr hier zu Hause habe ich das Bw-Set auch gefunden, so dass ich Grube und Grundplatte vom Bansen bereits hier zurechtschneiden kann und sogar schon die Bekohlung zusammenkleben werde. Dann sollte es beim nächsten mal schon eine Bahndlung der Dampfloks mit dem allerwichtigsten geben. Den Erläuterungen dazu hat mein Vater gespannt gelauscht.
Zum Abschluss habe ich noch ein paar Fotos von Rollmaterial auf der Anlage gemacht.
Die Verbindung Granitz-Grainitz-Express wird ab sofort am Wochenende bis nach Winnihausen durchgebunden.
Zur Lage im Stummi-Kursbuch siehe hier.
Durch mein eigenes Anlagenthema ist Winnihausen für mich so etwas wie das Probstzella auf Westseite. DR-Rollmaterial wird daher durch mich immer wieder eingeschleppt, auch wenn euch ja bekannt ist, dass Winnihausen selbst mehr die ex-DB und gestalterisch eher Epoche III oder IV ist.
Für diese Fahrt verkehrt der Zug mit BR 132 und vier B(D)ghw.
Der Zug kommt pünktlich an. Der Nahverkehrszug (VT 95) steht schon bereit. Er macht nur für den Sprung hoch ins Bergdorf.
Da die Treppe auf den Ruinenberg noch immer nicht gebaut wurde, müssen wohl alle Wochenendsbesucher mitgenommen werden, daher auch mit Beiwagen.
Eine fünfköpfige Familie - es könnte unsere in der Epoche IVc sein, nur mit anderen Haarfarben und Klamotten - ist gerade angekommen. Mutter und Sohnemann Dominik stehen schon drüben, von der Schwester sieht man gerademal den Kopf im Treppenaufgang (der auch noch besser eingepasst werden muss), während Vater und Bruder noch auf dem anderen Bahnsteig stehen und Fotos machen.
Auf geht die Fahrt nach oben, über den Ruinenberg zum Bergdorf. Es ist sonnig, die Szenerie prinzipiell bekannt.
Im Bahnhof Bergdorf steht ein Museumszug bereit. Den möchte die Familie nehmen. Irgendein Kollege hat ihn leider verkehrtherum gereiht, so dass vom Inselbahnsteig aus der 3. Klasse Wagen hinten gar nicht bestiegen werden kann...
Es handelt sich hierbei um den "Arnold Jahreszug 1992", zu dem ich keine persönliche Beziehung habe. Er stand nur schon auf der Anlage, als ich vorgestern eintraf. Dann habe ich ihn hier eben mit eingebaut, warum denn nicht. Die Lok schafft es übrigens keine der beiden Steigungen hinauf, hier musste ich also faken.
Auf geht die Museumsfahrt, hinten hinab in Richtung Nordosten. Die neu eingeschotterte Strecke ist gut befahrbar, auch wenn die Optik nicht 1a ist.
Das Ende vom Lied: Die Lok entgleist in der DKW und der im Tender verbaute Motor schiebt die eigentliche Lok wie eine Zieharmonika in den Tunnel. Zum Glück ist der Motor so schwach, dass das schnell unterbunden werden konnte. Hier ist dann aber wohl eine Generalüberholung im Bw notwendig...
... möge es also beim nächsten Besuch an dieser Stelle - Bw - weitergehen!
Der Schotter selbst wurde durch die Havarie nirgendwo in Mitleidenschaft gezogen. Einzig und allein löst sich der Schotter auf dem vorderen Teil der Paradestrecke im letzten Bild bereits auf. Hier hatte ich mal mit Tiefengrund probiert... das scheint nicht von dauerhafter Wirkung zu sein, so dass ich da wohl nochmal ran muss.
Von dieser Stelle aus für heute besten Gruß,
Dominik
PS: Bin natürlich auch gespannt, ob der Granitz-Grainitz-Winnihausen-Zug in der vorgestellten Konfiguration überhaupt noch in Grainitz eintriffen kann. Ich bin mir nach der dortigen Fuhrparkverkleinerung nicht ganz sicher, ob es noch das entsprechende Zugpferd gibt. Wir lassen uns überraschen!