in meiner im Aufbau befindlichen 3L-DCC-Anlage nutze ich eine komplette Überwachung aller Gleise und Weichen. Bislang habe ich in allen Abschnitten den "Diodentrick" angewendet. Es klappt auch - soweit die Anlage fertig ist - fast alles. Die Zentrale ist eine digikeijs DR5000 und als Rückmelder nutze ich die DR4088LN-OPTO.
Aber an einer Stelle gibt es ein Problem bei zwei benachbarten kurzen Abschnitten. Die Belegtmeldung ist nicht "sauber". Ich dachte zunächst, es liegt an Isolierungsproblemen. Dazu habe ich mich auch hier geäußert: Wie kann man C-Gleis Schienenstöße sicher, dauerhaft isolieren.
Nun aber denke ich, es liegt am Diodentrick oder an zu großer Entfernung zu den DR4088?
Ich hatte zunächst zwischen den beiden Schienen eine Diode EGP 50 G. Wenn an der fraglichen Stelle in einem Abschnitt eine Meldung ausgelöst wurde, "zitterte" auch die Meldung im benachbarten Abschnitt mit. Ich habe alles mögliche probiert, ohne eine Ursache zu finden.
Nunmehr habe ich die Dioden in beiden Abschnitte durch den Typ F 1200 D ersetzt. Nunmehr zeigen beide Abschnitte immer "belegt" an - egal, ob sich ein Fahrzeug darauf befindet oder nicht!
Entferne ich die Dioden - das hatte ich vorher noch nicht probiert - ist alles OK!
Die beiden Abschnitte sind ca. 5 m von der DR4088 entfernt.
Habt ihr eine Erklärung dafür und/oder Lösungsmöglichkeiten?
ich habe ja die Besonderheiten des Opto-Eingangs berücksichtigt. Allerdings entspricht meine Schaltung "nur" dem Vorschlag https://modellbahn.mahrer.net/technisches/diodentrick/. Dabei wird auch in anderen Beiträgen darauf verwiesen, dass es auf die richtige Wahl der Dioden ankommt. Ich hatte das Gefühl, dass meine Wahl (EGP 50G für die Referenzsopannung am 4088 und F 1200 D für die Diode an der Kontaktstrecke) in allen Beiträgen als optimal bezeichnet wird. Offenbar stimmt das bei mir aber nicht. Ich werde jetzt mal ausprobieren, eine dritte Diode an jeder Kontaktstrecke einzusetzen, wie in deinem zweiten Link vorgeschlagen. Mal sehen, ob das tatsächlich hilft. Ich werde berichten.
mit der dritten Diode hat es geklappt. Sie ist aber offenbar nur an manchen kritischen Stellen erforderlich. Wann eine Stelle kritisch ist, weiß ich noch nicht; im Laufe der weiteren "Baumaßnahmen" werde ich es vielleicht erfahren.
Normalerweise habe ich im Besetztmelde-Bereich eine Diode direkt im C-Gleis verbaut. An den kritischen Stellen mache ich es mit Klemmen im Anlagen-Rahmen:
Um das ordentlich darstellen zu können drucke ich mir passende Halter mit dem 3D-Drucker:
Die Diode sollte für den Diodentrick: * Den kompletten Strom eines Zuges vertragen (zumindest kurzzeitig, weil der andere Radsatz ja auch da ist und die Diode überbrückt wenn er Kontakt hat) * Schnell umschalten (Weil wir hier von 40kHz reden, und eine langsam schaltende Diode das Signal beeinflusst) * Eine geringe Sperrschichtkapazität haben (Weil sonst die 40kHz - je nach Empfindlichkeit der Eingange des S88 - übersprechen könnten)
Andreas (empfiehlt den Diodentrick seit über 25 Jahren)
vielen Dank für diese Klarstellung. Für einen - allenfalls - Hobby-Elektroniker ist es schwer, die "richtigen" Bauteile auszuwählen. Die häufig im Web empfohlene F 1200 D ist nach meinem Datenblatt-Studium viel zu langsam.
Die von mir jetzt verwendete EGP 50 G - ist mit 5 A belastbar, - schaltet in 50 ns um (bei der F 1200 D waren es < 200 ns) und - hat wohl eine Sperrschichtkapazität von 75 µF - wenn ich "Typical junction capacitance at 4.0V, 1MHz" richtig übersetze.
Falls du eine noch bessere kennst, schnell her mit der Info. Ich habe gerade 100 Stück bestellt, die ich sonst gerne nochmal storniere :-)
* Der mittlere Strom über die Diode ist sicher < 100mA (meist jedoch 0 !) * Der Spitzenstrom wenn gerade mal kurz nur ein einziger Radsatz auf einer Seite berührt ist 1A (mit einem Tastverhältnis von ca. 50%) * Die 5 A wären bei einem Kurzschluss nötig (bei einem Tastverhältnis von 50% reichen aber eben auch 2.5A)
Wenn die Diode für zu wenig PEAK-Strom geeignet ist, arbeitet sie halt als Sicherung Das könnte eventuell mit der 1n4148 bei sehr ungünstigem Kurzschluß passieren
Manche haben schon 1N4148 eingesetzt oder 1N4001 Aber mir wurde immer die 1N4935 empfohlen, und wir haben die seit 1990 immer im Digitalsystem eingesetzt. Heute sind bestimmt andere schnelle Dioden auch leicht zu beschaffen, aber die müssen nicht mehr können als die 1N4935 (empfohlen und ehemals bei einigen Decodertypen beigelegt von märklin)
kurz: 200Volt, 1Ampere (30A peak), 200nS, 15pF (heute gibts sicher besseres für das gleiche Geld, aber das reicht völlig)
(Datenblatt lesen, nicht nur die Werte, sondern die Kennlinie: bei Frequenz von ca 40kHz schauen, und bei Spannung von ca. 20V) Entscheidende Punkte sind: Schaltzeit kleiner als 500nS und Sperrschichtkapazität kleiner als 20pF
Andreas
Bei den 75µF nehme ich an dass du dich verguckt/verschrieben hast