Ursprünglich inspiriert von Altesel habe ich in letzter Zeit mit meinen FDM-Drucker (aus Platz- und Aufwandsgründen aktuell kein SLA möglich) ein paar Kleinteile insbesondere für Scratch-Häuslebau in 1:160 gedruckt. Dabei versucht, dass man den Teilen die Herkunft kaum ansieht. Oder anders gesagt: Teile bevorzugt, welche man gut mit einzelnen Lines aufbauen kann.
Ich habe einen Ender 3 S1 Pro mit der Standard-0.4er-Düse. Slicer ist Cura (4.13.1). Schichthöhe meist 0.12 mm, bei den Dächern auch mal 0.08. Material ist PLA.
Hier ein Beispiel aus einem laufenden Projekt, die grauen Teile (Geländer, Leiter, Fachwerk, Fenster, Dächer) sind gedruckt. Also z.T. Sachen, die man ständig meterweise gebrauchen könnte, aber manuell aufwändig sind, und die man eher zukaufen und sich mit den Fertigmaßen zufrieden geben würde.
Die Gebäude selbst sind aus Styro und Papier; Balkone und Stege aus PS-Sheet.
Ein paar Einzelteile:
(nicht so genau hinschauen, inzwischen kann ich sauberer drucken )
Die ganzen Wiederhol-Muster sind in OpenSCAD erstellt und parametrisiert. D.h. ich kann z.B. Breite, Höhe und Anzahl Unterteilungen eingeben, und ein maßgeschneidertes Bauteil wird erstellt. Sehr praktisch, wenn Fachwerk oder Geländer genau auf den mm aufgehen sollen.
Minimum-Stegbreite sollte immer leicht über dem Nozzle-Durchmesser liegen (also bei mir immer >0.4), damit die Linie überhaupt gesliced wird.
Verschiedene Höhen (Fensterrahmen und tieferliegende Fensterstege z.B.) sind recht gut machbar.
Hier mal beispielhaft der Code für Leitern (ist quick'n'dirty, geht sicher schöner, aber Hauptsache funktioniert)
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length=50;
width=3;
dist=25/16;
mat=0.45;
mat2=0.3;
translate([mat/2,length/2,mat/2]) cube([mat,length,mat],true);
translate([width-mat/2,length/2,mat/2]) cube([mat,length,mat],true);
num=floor((length-dist*1.1)/dist);
rest=length-num*dist;
for(i=[0:1:num]){
translate([width/2,i*dist+rest/2,mat2/2]) cube([width,mat,mat2], true);
}
Fachwerk montiert:
Die Balken habe ich nochmal mit dem Skalpell eingeritzt für etwas Holzmaserung. Bemaltest steht noch aus, mit PS-Streifen habe ich auf diese Art aber schon gute Ergebnisse erzielt. Ich werde dann berichten.
Die Machart der Dächer stelle ich bei Gelegenheit nochmal im Detail vor. Im Prinzip entwerfe ich ein 2D-Faltmuster in einem Vektorprogramm, fülle die Flächen mit einem Heightmap-Muster, wandle in ein Pixelbild um und importiere es in Cura. D.h. die Dächer werden ebenfalls nur flach gedruckt und anschließend gefalzt, das Füllmuster wird dabei zum Relief.