Hallo Martin!
Zitat von laminatbahn_rheinland im Beitrag #1
für mein nächstes Umbauprojekt benötige ich eure Hilfe. Es sollen teilweise bis zu 14 Reisezugwagen gekuppelt werden, die aus keiner festen Einheit gebildet werden. Die Wagen sollen flexibel gekuppelt werden. Mein Plan war es eine Innenbeleuchtung mit einpoliger stromführender Kupplung zu versehen.
Zum Test dazu habe ich mir das Relais der Firma ESU besorgt zum Testen, dabei ist mir jedoch aufgefallen das es bei der noch so kleinsten Stromunterbrechung klackert. Gibt es andere Relais die das nicht machen? Oder gibt es andere Alternativen? Bin leider im Bereich Technik nicht so kundig.
Verstehe ich das richtig: Ein Decoder soll über einen seiner Ausgänge ein Relais ansteuern, das dann die Spannung vom Schleifer auf die stromführende Kupplung gibt und so von einem Wagen zum anderen den ganzen Zug versorgt?
Das Ganze im Kontext Märklin-Gleis, also Spannung zwischen den Punktkontakten und beiden Schienen?
Klar, das geht. Auf diese Weise muss der Decoder-Ausgang nur das Relais versorgen, und der eigentliche Beleuchtungsstrom fließt nicht durch den Decoder.
Sobald das Fahrzeug mit dem Decoder schlechten Kontakt hat, fehlt dem Relais die Spannung, und es fällt ab. Jedes monostabile Relais (die nur über einen Decoder-Ausgang versorgt werden) verhält sich so.
Das kannst Du verhindern, indem Du entweder den ganzen Decoder mit einem Pufferkondensator versiehst oder aber das Relais. Die sinnvolle Kondensator-Größe kann ich Dir nicht sagen, die ergibt sich aus den Relais-Daten.
Ein Puffer für das Relais bewirkt auch, dass beim Ausschalten der Funktion das Licht nicht sofort ausgeht, sondern verzögert.
Wenn Du das Relais mit einem Kondensator pufferst, wird sogar die Freilauf-Diode überflüssig, weil der Strom dann ja nicht mehr schlagartig abbricht.
Je größer die Kapazität des Kondensators ist, desto größer ist die Verzögerung, und desto höher ist der Strom am Funktionsausgang beim Einschalten.
Es könnte einfacher (und sinnvoller) sein, den ganzen Decoder zu puffern. Auch dann sollten Strom-Unterbrechungen und das Relais-Klackern der Vergangenheit angehören.
Auch der Alternativ-Vorschlag eines bistabilen Relais, das an zwei Funktions-Ausgängen hängt, wird funktionieren. Ich finde aber die Bedienung durch separate Funktionen "Licht an" und "Licht aus" im Modellbahn-Bereich sehr ungewöhnlich, mich würde das stören.
Wenn Dein Test Kontaktprobleme beim Relais zeigt, dann werden die auch die aus dem Schleifer versorgte Beleuchtung betreffen (es sei denn, die Ursache liegt im schlechten Masse-Kontakt des Decoder-Fahrzeugs).
Dann solltest Du auch die einzelnen Wagen-Beleuchtungen puffern, damit sie nicht flackern. Auch das kann Probleme mit dem Einschaltstrom bringen, wenn die Kondensatoren (zu) groß sind. Und wenn sie (zu) klein sind, können sie die Kontaktprobleme nicht überbrücken.
Du solltest also alle Pufferkondensatoren mit einem Vorwiderstand (zur Strombegrenzung) und einer Diode (in Entlade-Richtung) versehen, damit das gut funktioniert.
Besorge Dir die Werte der Puffer-Schaltungen für Decoder, dann nimm den Kondensator etwa 1/10 bis 1/4 so groß (soll ja nur ein Relais bzw. eine LED-Beleuchtung speisen) und den Widerstand 4- bis 10-mal so groß (soll ja nur einen kleineren Kondensator laden).
Es werde Licht!
Jörg