Ich glaube, "Consumer-PKWs" sollte man nicht mit Loks vergleichen; wenn, müsstest Du Busse, LKWs, Traktoren, vielleicht Taxis - also von Fachfirmen betriebene Fahrzeuge - anschauen: Und da wurde früher auch massiver konstruiert. Auch Hochspannungsmasten waren in den 70ern keine Rostlauben - weil allen Beteiligten klar war, was das für Folgekosten hat, wenn man minimale Materialstärken, den erwähnten Schrott-Stahl und billge Schutzmaterialien verwendet.
Sowas kann (konnte?) man nur mit Endverbrauchern machen, und vor allem solchen, die - wie in den 70ern/80ern üblich - eh alle 3 oder spätestens 5 Jahre ein neues Modell wollten = mit etwas Glück hat den Rost der Zweitbesitzer gehabt, der aber wiederum damit gelebt hat, dass er kein "neues, gewartetes" Fahrzeug bekam ...
M.a.W., ich glaube, Du vergleichst Äpfel und Birnen.
Edit: Noch was - Rost ist ja an sich auch ein Rostschutz, wenn er nur hält. Es gibt einige Stahlarten, wo das ausgenützt wird. Aber auch sonst ist eine "verrostete Oberfläche" noch lange kein Zeichen für ein Rostproblem: Wenn der Stahl nicht (siehe Schrottbeispiel) elektrochemisch "auf Rosten angelegt ist", dann rostet der extrem langsam - da können auch ungeschützte Oberflächen bei entsprechender Bemessung problemlos sein. Klar - kein Konstrukteur wird sinnlos Materialdicke verlangen; aber Produkte mit einer geplanten Lebensdauer von Jahrzehnten - wie Lokrahmen - müssen schon wegen der statistischen Schwankungen mehr überdimensioniert werden als die selbsttragende Karosserie einer Limousine, die nach 5 Jahren vielleicht und nach 10 Jahren definitiv hinüber sein kann, ohne dass der Hersteller darunter leidet ...
Und die PKW-Welt hat auch gelernt, mit durchgängig verzinken Blechen (mit entsprechender Verzinkungsstärke - wurde auch immer besser; war da nicht Chrysler ein Vorreiter?) und dazu passenden Schweißverfahren. Insofern war das "halt so eine Phase ..."
H.M.