Hallo in die Runde!
Zitat von RichyD im Beitrag #9
Servus,
Jörg hat es prima beschrieben.
Danke.
Weiter ins Detail wollte ich ursprünglich nicht gehen, aber wenn wir nun schon dabei sind ...
Zitat von RichyD im Beitrag #9
Es gibt jedoch noch Anmerkungen:
das Ganze ist für DCC-Betrieb, hier ist das Gleissignal symmetrisch.
Habe ich nun Mischbetrieb mit MM (asymmetrisch), dann wird das nichts.
Diese Einschränken gilt es zu beachten, egal, was man davon halten mag...
Das hatte ich bisher nicht gewusst, danke für den Hinweis. Kannst Du bitte erklären, was da passiert? Das MM-Protokoll achtet doch nicht auf die Pegel, solange die Spannung insgesamt ausreicht. Oder meinst Du, die unterschiedliche Dauer der positiven und negativen Pulse im MM-Protokoll stören die ABC-Erkennung?
Auf Strecken mit ABC-Bremsen an (z.B.) Blocksignalen haben Loks mit MM-Protokoll (oder mfx) sowieso nichts zu suchen, finde ich. Mischbetrieb braucht man also nur, wenn man am Digital-Bus auch stationäre Decoder hat (Weichen, Signale) oder sowohl Strecken mit als auch ohne ABC hat, also z.B. eine Nebenbahn. Kann es natürlich geben, scheint mir aber sehr speziell.
Zitat von RichyD im Beitrag #9
Die einfachste Variante besteht aus 4+1 Dioden, das wird verkauft als "BM1" oder ich löte es selber.
Allein stehend taugt es aber nicht viel, denn es sagt der Lok "bremse", wenn sie in den Halteabschnitt einfährt, aber kurz danach wieder "Fahrt", sobald ein beleuchteter Wagen hinterher kommt und den Bremsabschnitt mit dem Gleis davor verbindet...
Ich benötige also für eine "Punktlandung" vor meinem Signal noch einen "Übergangsabschnitt" vor dem eigentlichen Bremsabschnitt. Dieser muss, sobald meine Lok den Bremsabschnitt berührt, sofort von "Gleis" auf "Bremsabschnitt" umgeschaltet werden.
Zudem muss der Bremsabschnitt so lang sein, wie meine schnellste Lok zum Anhalten benötigt.
Ich kann dann zwar einstellen, dass mein 30km/h-Rangierhobel erst sehr spät anfangen wird, um vorm Signal anzuhalten (warum will eine Rangierlok das? Sie möchte nur ein Beispiel sein), muss aber trotzdem den Platz für meine Rennsemmeln vorhalten.
Es hört sich komplizierter an, als es ist. Bei zu bauenden Strecken ist es eh einfach, nachträglich aber machbar (bei 2L-Gleis etwas einfacher als bei 3L-Gleis)
Der Übergangsabschnitt ist in der Länge variabel, er muss nur meinen längsten beleuchteten Zug aufnehmen.
Von einer Aufteilung in Brems- und Übergangsabschnitt halte ich genau gar nichts. Nehmen wir den allereinfachsten Fall: Eine Lok, ein Schleifer, keine weiteren Schleifer im Zug. Ok, sobald der Schleifer in den ABC-gespeisten Abschnitt kommt, beginnt der Anhaltevorgang. Klingt gut.
Nun ist das aber eine Drehgestell-Lok (V 100, V160, ETA 150, ...), und die fährt mal mit Schleifer vorne und mal mit Schleifer hinten. Was passiert? Mit Schleifer hinten beginnt sie später mit dem Anhalten, fährt also weiter vor.
Ja, das mag Märklin-spezifisch sein, aber spätestens bei Steuer- und Triebwagen ist das Problem für alle offensichtlich.
Nach meiner Meinung braucht man einen langen Anhalte-Abschnitt (mindestens Anhalteweg plus Zuglänge), in dem ein Bremspunkt liegt - irgendein Punktmelder, z.B. eine Lichtschranke oder ein Kontaktgleis. Wenn die Zugspitze / der erste Radsatz diesen Punkt erreicht
und der Zug anhalten soll (Signal rot, ...), dann lässt dieser Melder ein Relais umschalten, und der ganze Abschnitt wird nicht mehr "normal" versorgt, sondern über den BM1.
Dann ist es völlig egal, ob die Lok vorn, mittig oder hinten im Zug ist und ob da noch weitere Schleifer sind.
Ja, der Aufbau ist etwas komplizierter, aber so klappt es für alle Züge.
Zitat von RichyD im Beitrag #9
Einen Anschluss für das Übergangsgleis hat übrigens das "BM2", weswegen dies stets zu bevorzugen wäre. Darüber hinaus bietet es La-Strecken, was eigentlich der Hauptgrund ist, ABC einzusetzen, weil erst das richtig lecker ist 
Beides, also Bremsen und La-Strecken, wird unter "ABC" subsummiert, jedoch beherrschen nicht alle Decoder, die mit "ABC" beworben werden, beide Modi.
Nahchrichtlich: das BM2 wurde vor Jahren mal geklont, der Schaltplan wurde in einer älteren Miba-Ausgabe (2007 oder ähnlich alt) veröffentlicht. Die volle(wenn gewünscht) Funktionalität erreicht man dann mit einem Rückmelder, der den Übergangsabschnitt schaltet.
Es wäre sicher auch ein willkommenes Projekt für einen Arduino? Die DCC-Übergabe sowie die übrige Elektronik passen sicher auf ein Shield - und die Wenn-Dann-Logik ist in Software angenehm einfach umzusetzen.
Die Schaltung würde mich interessieren ...
Aber wenn man den Abschnitt nicht fest an den BM1 oder BM2 anschließt, sondern per Melder und Relais umschaltet, dann kann man ja mit einem BM1 oder BM2 etliche Abschnitte versorgen, also wird der Preis deutlich weniger wichtig.
Ja, ich will das mit einem Arduino machen. Der soll im Schattenbahnhof die Fahrstraßen schalten, die Melder auswerten und die Speisung schrittweise von "normal" über "langsam" auf "Halt" schalten (über Relais), bei Ausfahrt entsprechend.
Euch allen viel Erfolg!
Jörg