Fragen zum DB Oberleitungssystem

#1 von applor , 11.07.2022 02:06

Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach einer Anleitung zu den Farben, die für das DB-Oberleitungssystem verwendet werden sollen.
Ich habe meine Sommerfeldt-Oberleitung für meine Deutschlandanlage von 1954 zusammengebaut.
Das Sommerfeldt-Handbuch spricht jedoch nicht speziell die richtigen Farben zu unterschiedlichen Zeiten an, da ich Fotos von Quertragwerken und Raddspannwerk in beiden Farben Resedagrün (RAL 6011) oder in einer grauen Farbe sehe - Sommerfeldt verwendet Basaltgrau für die Drähte, aber ich sehe ein Feuerzeug grau verwendet am Raddspannwerk auf einigen vorbildgerechten Fotos und auch in der Anleitung.
Im Sommerfeldt-Handbuch lackiert man die Quertragwerke in Basaltgrau, auf dem nebenstehenden Vorbildfoto ist es aber eindeutig in Resedagrün.
Vielleicht wurden sie in früheren Epochen grau gestrichen, bevor alles in Resedagrün gemacht wurde?
Die Masten waren glaube ich immer grün und kommen sowieso lackiert von Sommerfeldt also brauche ich die nicht zu wechseln.

Ich bin mir auch unsicher über die unterschiedlichen Anwendungen der beiden Isolatoren. Es gibt das Braun und das Grün, aber auch hier ist nicht klar, ob das Grün (Glaskeramik) später eingeführt wurde als das Braun (Keramik) oder umgekehrt und wann?
Obwohl es für mich zu spät ist, diese jetzt zu ändern, da mein System zusammengebaut ist, bin ich immer noch neugierig. Die Masten wurden mit braunen Isolatoren geliefert, aber das Quertragwerke-Kit wurde mit grünen geliefert, sodass ich beide im Einsatz habe.
Ich würde auch gerne wissen, welche Farben sich am besten zum Malen eignen. Ich verstehe, dass die braunen Isolatoren durch UV-Einwirkung ein wenig violett werden und es scheint, dass das Grün vielleicht auch ein wenig blau geworden ist?

Vielen Dank


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#2 von Remo Suriani , 11.07.2022 08:54

Hallo Eric,

zu den Isolatoren kann ich Dir nichts sagen, aber bei einer Deiner Annahmen muss ich Dir widersprechen:

Zitat von applor im Beitrag #1
Im Sommerfeldt-Handbuch lackiert man die Quertragwerke in Basaltgrau, auf dem nebenstehenden Vorbildfoto ist es aber eindeutig in Resedagrün.
Vielleicht wurden sie in früheren Epochen grau gestrichen, bevor alles in Resedagrün gemacht wurde?


Das grün ist NICHTS resedagrün sondern die Farbe nennt sich "Eisenglimmer DB 601 grün"
https://www.google.com/search?q=DB+601+g...sclient=gws-wiz

Gegenüber Resedagrün ist es weniger satt (etwas grauer) und hat dazu einen Metalliceffekt durch den Eisenglimmern. Eine sehr gut passende Farbe gibt es bei Weinert https://www.weinert-bauteile.de/weinert-...-2661,art-30426 (ohne Metalliceffekt, weil sich der Effekt kaum verkleinern lässt).

Es gibt/gab noch eine Farbe von Erbert/Signalmanufactur, das war tatsächlich die "echte" aber in modellbahntauglichem Gebinde. Aber wie schon gesagt, der Glimmer passt dann nicht so genau und da das eigentlich eine Außenfarbe (zäh und trocknet ewig), ist die nicht so gut zu verarbeiten.


Viele Grüße
Dirk

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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#3 von floete100 , 11.07.2022 09:09

Zitat von applor im Beitrag #1
... auf dem nebenstehenden Vorbildfoto ist es aber eindeutig in Resedagrün.

Hallo Eric,

Quertragwerke und Fahrdrähte bestehen fast nur aus Draht und Seil. Ich denke, da wird beim Vorbild überhaupt nichts lackiert - das wäre viel zu aufwändig. Die "Farben" entstehen witterungsbedingt: Der aus Kupfer bestehende Fahrdraht setzt Grünspan an, und die Stahlseile werden schmutzig-grau.

Dass es bei Sommerfeldt auch Farben gibt, hast du gesehen?

Gruß Rainer


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#4 von applor , 11.07.2022 09:13

Hallo Dirk,

Danke für Ihre Antwort.
In Bezug auf die grüne Farbe sagt Sommerfeldt im Handbuch, dass es RAL6011 (Resedagrün) ist, daher meine Vermutung. Sie verkaufen es auch mit den Metallic-Effekten als Artikel 083.
Leider verbietet der Versand nach Übersee Farben, daher kann ich weder Sommerfeldt noch Weinert beziehen.


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#5 von HLB , 13.07.2022 00:48

Hallo Eric,

1954 ist ja nun schon auch 68 Jahre her. Da wird es schwierig Zeitzeugen (am besten alte Bundesbahner die mit Lackierung von Oberleitungsmaterial zu tun hatten) zu finden.
Zielführend könnte das Studium alter Bundesbahn-Bauvorschriften und Beschaffungsregeln sein. Auch Fachaufsätze in entsprechenden Zeitschriften wie z.B. "Die Bundesbahn" könnten hilfreich sein. Es gab eine Zeitschrift, wenn ich nicht irre, auch von der Bundesbahn selbst herausgegeben, speziell für Starkstrom-E-Techniker der Bahn. Ein Freund hatte ein Bündel dieser Zeitschriften und zeigte mir einen speziellen Artikel.
Bei der Oberleitung gibt es verschiedene Isolatoren. Solche die nur auf Zug beansprucht werden, und solche die auch Biegemomente aufnehmen müssen. Je nach Einbaulage (horizontal oder vertikal) kann es sinnvoll sein die Isolatoren anders zu gestalten, damit sie ihren Zweck besonders auch bei Regen gut erfüllen. Bei der Wartung von Oberleitungsanlagen werden sie in der Regel nicht alle auf einmal getauscht. So ist es durchaus plausibel, daß Isolatoren unterschiedlicher Art aus unterschiedlichen Produktionszeiträumen nebeneinader verbaut sind, also auch Glas- und Keramikisolatoren gemischt.
Die Stahlteile der Oberleitung (Masten, Spannwerke, Traversen, Keilhülsen, uam.) sind mit einer Farbe lackiert, bei der es in erster Linie auf den Korrosionsschutz ankommt. Nachlackieren insbesonders unter Spannung stehender, über stark befahrenen Gleisen sich befindender Teile ist schwierig. Im Jahre 1954 war die Bundesbahn bezüglich dieser Farben sicher noch experimentierfreudiger, oder die Oberleitung stammten noch aus den Anfangsjahren der Reichsbahnelektrifizierung. Ob die da immer diese Glimmerfarbe in ausreichenden Mengen hatten, ist fraglich.
Gegen Ende der Bundesbahnzeit wurden die Oberleitungsmasten des Bahnhofs in meiner Nachbarschaft saniert. So erstrahlten diese dabei eine Zeitlang rosa.
In Bahnhöfen, wo Architekten, Designer oder sonstige Künstler wirken, kann sich das auch auf die Farbe der Oberleitung niederschlagen.
Wie bereits gesagt, wurden Seile und Drähte nicht lackiert, sondern sie nahmen die Farbe der sie umgebenden Oxidschicht an, nuanciert durch die örtlichen Witterungsverhältnisse und der Luftverhältnisse (z.B. Dampflokruß). Ab und zu wird auch mal ein Draht erneuert, der dann kupferfarben herausglänzt.

Gruß
Micha


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#6 von applor , 13.07.2022 06:04

Danke für die Antwort Micha.
Ich denke, ich sollte die Farben dann nicht zu ernst nehmen.

Ich bestätige Dirk auch, dass RAL 6011 nicht gleich RAL 6011 ist.
Ich mische RAL 6011 mit etwas metallgrauer Farbe, um eine passende Übereinstimmung zu erzielen.


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#7 von Oberleitungsbauwart , 19.10.2022 15:09

Zitat von floete100 im Beitrag #3
Zitat von applor im Beitrag #1
... auf dem nebenstehenden Vorbildfoto ist es aber eindeutig in Resedagrün.

Der aus Kupfer bestehende Fahrdraht setzt Grünspan an, und die Stahlseile werden schmutzig-grau.
Gruß Rainer

Stahlseile werden heut zu tage nur noch an den Radspannern benutzt und diese sind mit Graphitfett eingelassen.
Die anderen Ausführungen zu Kupfer mit Grünspan und grün beschichteten Masten stimmen so weit.
Allerdings kann man auch viele "braune" Oberleitungsmaste sehen. Vor allem an Gleisabschnitten an denen viel gebremst wird, da setzt sich der Bremsstaub (Grauguss Eisen) an dem Masten ab und macht diese (hauptsächlich im unteren Bereich) rostbraun.

Gruß Udo


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#8 von floete100 , 19.10.2022 19:41

Zitat von Oberleitungsbauwart im Beitrag #7
Stahlseile werden heut zu tage nur noch an den Radspannern benutzt und diese sind mit Graphitfett eingelassen.

Woraus bestehen denn heutzutage die Tragseile und die Hänger, wenn nicht aus Stahlseilen? Und seit wann ist "heutzutage" (meine Anlage spielt 1968)?

Gruß Rainer


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#9 von volkerS , 19.10.2022 20:03

Hallo Rainer,
Fahrdraht, Tragseil und alle Hänger bestehen aus Kupfer. Der Fahrdraht ist ein Massivdraht der 2 Längsnuten besitzt in die die Klammern des Hängers eingreifen. Hänger und Tragseil sind Litzen. Einzig bei Neubau einer Fahrleitung werden während des Aufbaus provisorische Hänger (S-Bogen) aus Stahldraht genutzt. Allerdings ist da die Fahrleitung noch spannungsfrei.
Volker


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#10 von floete100 , 19.10.2022 22:28

OK, Volker, danke. Jetzt bin ich neugierig geworden . Und habe mal etwas intensiver recherchiert.

Stahl ist bei der DB tatsächlich out. "Kupfer" stimmt aber auch nicht ganz. Hätte mich auch gewundert: Zu weich, und zu wenig verschleißfest ("Kupfer"federn bestehen z. B. fast immer aus Phosphorbronze). Der Fahrdraht besteht aus CuAg (bis RE250) bzw. CuMg. Für die Tragseile wird der Bronzewerkstoff BzII verwendet.

Wieder was gelernt!

Meine zweite Frage aus #8 ist aber noch nicht beantwortet: Seit wann verwendet die DB Bronze-Tragseile? Dazu hab ich nichts finden können.

Gruß Rainer


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#11 von ET 65 , 20.10.2022 07:18

Hallo Rainer,

seit wann die DB Bronze-Tragseile verwendet, kann ich Dir leider auch nicht beantworten.

Ich habe aber noch zwei Links für Fahrleitungsliebhaber:
Siemens : Fahrleitungsmaterial für den Nah- und Fernverkehr
Powerline Group : Produktkatalog Fahrleitungsmaterial

Bitte nach "Tragseil" (STRG+F) suchen. Führt entweder zum sofortigen Einschlafen oder einer schlaflosen Nacht.

Gruß, Heinz


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#12 von Oberleitungsbauwart , 20.10.2022 12:01

Zitat von volkerS im Beitrag #9
Hallo Rainer,
Einzig bei Neubau einer Fahrleitung werden während des Aufbaus provisorische Hänger (S-Bogen) aus Stahldraht genutzt. Allerdings ist da die Fahrleitung noch spannungsfrei.
Volker

Das stimmt auch nicht ganz, die provisorischen Hänger werden mit Kupferdraht (am besten zweifach verdrillt) ausgeführt. In diesem Zustand kann und wird die Oberleitung auch eingeschaltet und auch von Tfz mit gehobenem Stromabnehmer befahren.

Gruß Udo


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#13 von Oberleitungsbauwart , 20.10.2022 12:57

Zitat von floete100 im Beitrag #10

Meine zweite Frage aus #8 ist aber noch nicht beantwortet: Seit wann verwendet die DB Bronze-Tragseile? Dazu hab ich nichts finden können.
Gruß Rainer

In den Zeichnungen vom 1935 wird das Stahlseil genannt, aber auch schon Bronze BzII.
In den Zeichnungen ab 1965 ist das Stahlseil nicht mehr genannt.

Gruß Udo


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#14 von floete100 , 20.10.2022 14:52

Zitat von ET 65 im Beitrag #11
Ich habe aber noch zwei Links für Fahrleitungsliebhaber:
Siemens : Fahrleitungsmaterial für den Nah- und Fernverkehr
Powerline Group : Produktkatalog Fahrleitungsmaterial

Möönsch Heinz - zusammen 1075 Seiten. Good gracious ...

Aber schon sehr interessant, was alles hinter dem banalen Begriff "Oberleitung", pardon "Fahrleitung" steckt!

@Udo: "Oberleitungsbauwart" - hast du beruflich mit der OL zu tun?

Gruß Rainer


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#15 von Oberleitungsbauwart , 20.10.2022 20:12

Zitat von floete100 im Beitrag #14
[quote="ET 65"|p2473605]

@Udo: "Oberleitungsbauwart" - hast du beruflich mit der OL zu tun?

Gruß Rainer


Ja, aber erst seit 30 Jahren

Gruß Udo


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#16 von mikomue , 22.10.2022 23:09

Die magnesium- und silberlegierten Kupferfahrdrähte werden in Deutschland nur im HGV-Beireich mit entsprechend hohen Zugspannungen eingesetzt, im Normalfall bei Strecken für Geschwindigkeiten größer 200km/h. Für Geschwindigkeiten bis 200km/h ist es meistens nur Kupfer. Bei deutschen Oberleitungen neuerer Bauart kommen ausschließlich Kupfer und kupferlegierte Drähte und Seile für Fahrdraht, Tragseil, Hänger und Y-Beiseile zum Einsatz. Die verdrillten Seile sind nahezu alle Bronzelegierungen (Hänger, Tragseil und Y-Beiseile) und tragen dann ein BzII im Namen.

Nach entsprechender Verwitterung wird das Kupfer durch den Grünspan entsprechend grün, es gibt aber im Original nie Farbe auf den Drähten und Seilen. Der Fahrdraht selbst ist von unten kupferblank von den Beschliff von den Stromabnehmern.

Grüße
Michael


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zuletzt bearbeitet 22.10.2022 | Top

Fragen an Oberleitungsbauwart Udo

#17 von schienenwolf45 , 23.10.2022 16:04

Hallo Udo,
wenn ich das richtig lese, baust du seit 30 Jahren Oberleitungen, aber nicht in H0 sondern 1:1.
Möglicherweise bist du der Experte, der mir weiterhelfen kann.
Nachfolgend mein Problem:
Ich denke über eine Modellumsetzung der Re250/330 bei meiner NBS nach.
Nach Durchsicht meiner sämtlichen "Fahrleitung im Modell"-Literatur weiß ich, dass die Re250/330 eine Systemlänge von 65 m sowie eine Höhe von 1,80m hat und sich die Felder auf 6 x 9,17 m plus je 5 m für die hälftigen Y-Seile verteilen. Soweit so gut. Was ich aber weder in meiner Literatur noch im Internet gefunden habe, ist die Länge der Hänger zwischen Fahrdraht und Tragseil bei der Re250/330.
Bei den Links hier im Thread bin ich auch nicht fündig geworden. Auch bei Georg Schwach nicht.
Als Mann vor Ort weißt du das doch bestimmt.

Liebe Grüße Mike


 
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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#18 von ET 65 , 24.10.2022 06:58

Hallo Mike,

schau bitte in den Link auf Seite 8 (entschuldige, für die Werbung kann ich nichts). Hilf Dir das weiter?

Gruß, Heinz


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#19 von schienenwolf45 , 24.10.2022 07:41

Moin Heinz,
das ist das Buch von Georg Schwach.
Da habe ich auch nichts Genaues gefunden,
Gruß Mike


 
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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#20 von volkerS , 24.10.2022 07:56

Hallo Mike,
Seite 8 untere Zeichnung sagt:
Hängerlänge direkt am Fahrleitungsmast 1,38m (5m vom Mast)
insgesamt 7 Hänger zwischen 2 Masten
kürzester Hänger (Hänger 4) 1m
Somit dürften die Hänger 2 und 6 1,24m sowie Hänger 3 und 5 1,12m lang sein.
Volker


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#21 von floete100 , 24.10.2022 08:49

Zitat von volkerS im Beitrag #20
Hallo Mike,
Seite 8 untere Zeichnung sagt:
Hängerlänge direkt am Fahrleitungsmast 1,38m (5m vom Mast)
insgesamt 7 Hänger zwischen 2 Masten
kürzester Hänger (Hänger 4) 1m
Somit dürften die Hänger 2 und 6 1,24m sowie Hänger 3 und 5 1,12m lang sein.
Volker

Guten Morgen,

das haut m. E. nicht hin: Bei diesen Hängerlängen ergibt sich ein V-förmiger Verlauf des Tragseils. Was bedeutet, dass nur die Hänger 1, 4 und 7 gespannt wären.

Für die übliche Parabelform des Tragseils müssten die Hänger eher 1,15 m (2 und 6) und 1,05 m (3 und 5) lang sein.

Vielleicht weiß Udo da Genaueres - wir spekulieren ja nur ...

Gruß Rainer


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RE: Fragen zum DB Oberleitungssystem

#22 von schienenwolf45 , 24.10.2022 09:45

Hallo Volker,
bei 65m sind es 1,16m plus 0,19m = 1,35m am Y-Seil, der mittlere hat minus 0,35m, also 1,00m.
Ich habe es mir mal groß ausgedruckt und mit Linear und Filzstift gerastert.
Ja, deine Angaben kommen hin.
Danke dir!
LG Mike


 
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RE: Fragen an Oberleitungsbauwart Udo

#23 von Oberleitungsbauwart , 28.10.2022 18:03

Zitat von schienenwolf45 im Beitrag #17

Nach Durchsicht meiner sämtlichen "Fahrleitung im Modell"-Literatur weiß ich, dass die Re250/330 eine Systemlänge von 65 m sowie eine Höhe von 1,80m hat und sich die Felder auf 6 x 9,17 m plus je 5 m für die hälftigen Y-Seile verteilen. Soweit so gut.
Liebe Grüße Mike


Hallo Mike,
also die 65 Meter sind die maximal Feldlänge (kann auch kürzer sein). Bei 55m - 65m ist das Y-Seil 18m, der Y-Hänger 5m vom Stützpunkt entfernt und es befinden sich bei 58m-65m 5 Feldhänger und bei 55m-58m 4 Feldhänger dazwischen. Bei 45m - 55m ist das Y-Seil 14m, die Y-Hänger 4m vom Stützpunkt entfernt und es befinden bei 44m-55m 4 Feldhänger und bei 40m-44m 3 Feldhänger dazwischen. Je kürzer die Feldlänge ist, desto geringer ist der Durchhang des Tagseilen (weil weniger Gewicht von Fahrdraht und Tragseil) und dadurch müssen die Hänger länger sein. Dem entsprechend werden die Hängerlängen mit einem speziellen Programm (Das nur Oberleitungsplanungsbüros haben) einzeln berechnet, oder vor Ort reguliert und auf Maß angefertigt.

Gruß Udo

P.S. die RE250 gibt nicht mehr im Neubau


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RE: Fragen an Oberleitungsbauwart Udo

#24 von schienenwolf45 , 29.10.2022 09:27

Hallo Udo!
Wenn schon beim Vorbild Spezialisten Programme brauchen, dann bleibt mir als 1 zu 87er nur die "das könnte so passen Lösung".
Trotzdem vielen Dank an dich.
LG Mike


 
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RE: Fragen an Oberleitungsbauwart Udo

#25 von Oberleitungsbauwart , 29.10.2022 11:47

Zitat von schienenwolf45 im Beitrag #24
Hallo Udo!
Wenn schon beim Vorbild Spezialisten Programme brauchen, dann bleibt mir als 1 zu 87er nur die "das könnte so passen Lösung".
Trotzdem vielen Dank an dich.
LG Mike

Hallo Mike,
das denke ich auch. Ob der Durchhang des Tragseile im Modell 5mm oder 6mm ist, ist doch egal, aber dadurch wird die Hängerlänge bestimmt und dem entsprechend angepasst

Gruß Udo


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