Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#1 von xde378 , 02.08.2022 12:26

Hallo liebe Gemeinde, ich heisse Michael, bin 38 und seit meiner Kindheit Fan von Modelleisenbahnen.

In der nächsten Zeit würde ich gerne die Anlage meines Schwiegervaters reaktivieren.
Diese besteht aus kleineren Einzelmodulen, die zusammengefügt eine hübsche H0 Bahn ergeben.
Aufgebaut ist diese hauptsächlich mit Fleischmann Teilen.
Alles analog...

Da er mehrere Vitrinen voll mit Dampfloks, Triebzügen und Waggons hat,
würde ich mir die Mühe machen und der Anlage über die Tunnelein- und ausfahrten einen Schattenbahnhof hinzufügen.
So muss man nicht dauernd die Züge auf- und abgleisen.
Folglich plane ich, die Anlage zu digitalisieren.

Es soll allgemein nur um den Fahrbetrieb der Züge gehen.
Weichen würden über ein neues Gleisbild-Stellpult gesteuert werden.
Soll später auch für meinen Kleinen spielbar sein.
Und so ein manuelles Stellpult mach für mich erstens optisch was her und ist auch schön überschaubar.

Ich, selber Fleischmann Fan, würde bei der Marke -wenn möglich- bleiben.

Nun hab ich als absoluter Neuling auf dem Gebiet der Digitalisierung folgende Details schon mal im Kopf:
- Loks und Züge öffnen.
- sofern möglich eine Schnittstelle an die benötigten Punkte anlöten.
- an diesen die Dekoder.
- oder Verkabelung direkt.

Als Steuerung habe ich bereits die Fleischmann multiMAUS.

Bevor ich nun mit meinen Fragen beginne, bitte ich Euch etwas nachsichtig mit mir zu sein, da mir bei der Suche einfach noch die Schlagwörter fehlen um sicher geleitet zu werden...
Das wird aber mit der Zeit besser, versprochen

Frage 1:
So wie ich das verstanden habe, dürfen die Kabel der analgen Lok nicht dranbleiben, weil diese zuerst vom Decoder verarbeitet werden müssen. Sprich 'Motor', 'Licht vorne' und 'Licht hinten' muss abgelötet werden und an die passenden Ausgänge des Decoders.
Gibt es einen Leitfaden, der mir zb bei Fleischmann/Rocco Dampfloks die Punkte zeigt, bzw mir die Verkabelung vorschlägt?

Frage 2:
Wie funktioniert der Lichtwechsel?
Ich meine den fahrtrichtungsabhängigen Wechsel von weis/rot in der analogen Lok, bspw. die Diesellok 218.
Und wie gelangt das an den Decoder?
Das wären ja für vorne und hinten schon 4 Kabel?

Als Decoder habe ich an den Uhlenbrock 74320 gedacht.
Dieser ist mit den Funktionen ausgestattet, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Beschleunigung, Bremsweg, max Geschwindigkeit, externer Ausgang für Lokführerstandbeleuchtung, Neonröhre oder Feuerbüchsenflackern

Frage 3:
Wie läuft das dann mit der Digitalisierung eines dreiteiligen Triebzugs (zb. die Piko Nürnberger S-Bahn, also 2x Steuerwagen und Mittelwaggon)?
Sind die intern an einer Stelle verbunden oder jeder Wagen einzeln?
Bei diesem oder einem ICE soll dann natürlich auch die Waggon Innenbeleuchtung schaltbar sein.
Mit Neon Einschaltflackern oder soft ein/aus.
Jeder Waggon so ein Uhlenbrock?

Ich bedanke mich bereits im voraus für die Antworten, die mir dieses Forum bereits gegeben hat!


VG
Mike


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#2 von K.Wagner , 02.08.2022 12:46

Hallo Michael,
hier findest Du Prinzipschaltbilder, wie Dekoder angeschlossen werden. Beim nachträglichen Digitalisieren von Loks ist darauf zu achten, dass kein Motoranschluß mit dem Chassis verbunden ist. Das ist bei älteren Fleischmann-Motoren der Fall. Du findest aber mit der Suchfunktion hier im Forum diverse Beiträge, wie man die Motoranschlüsse von Fleischmann Loks potentialfrei machen kann. Habe selber den einen oder anderen Artikel dazu verfasst.
Ich würde wenn irgend möglich bei nachzurüstenden Loks die Dekoder immer direkt verkabeln - aber das ist letztlich Geschmackssache.
Wenn Du die Beleuchtung verkabelst, wirst Du sinnvollerweise bei den Fleischmann-Loks die Selen-Plättchen entweder kurzschließen oder herausbauen. Ich habe - bis ich auf LED-Beleuchtung umgestiegen bin - die Plättchen kurzgeschlossen.
Du benötigst 3 Leitungen - Decoder Plus (i.d.Regel blaue Kabelfarbe) und dann die die geschalteten Ausgänge (gelb / weiß) für die Spitzenbeleuchtung und zwei weitere Farben (AUX1 + 2) für die Schlußbeleuchtung. Das ist auch der Bedienungsanleitung des Dekoders zu entnehmen.

Die Innenbeleuchtung von Garnituren kannst Du mittels einem Dekoder und stromführenden Kupplungen realisieren - da einfach mal im Forum suchen. TAMS / Viessmann haben 2-polige Kupplungen auf Basis der Fleischmann ProfiKupplung im Programm, die nutze ich meist - oder auch die einpolige Version von Märklin (bei mir bei Wendezügen). Die Nürnberger S-Bahn von PIKO sagt mir aus Deiner Schilderung heraus nichts - ich kenne sie nur mit 141 oder 143 als Lok, einem oder 2 2.Klasse Wagen, einem gemischtklassigen Wagen und dem Steuerwagen (x-Wagen). Dekoder mit min. 3 Ausgängen in den Steuerwagen, 2 davon für Spitzen / Schlußsignal und einer für die Innenbeleuchtung der gesamten Garnitur. Ich schalte hiermit ein Relais, das die Mittelleiterspannung dann zur Innenbeleuchtung bzw. der stromführenden Kupplung führt. Jede der Beleuchtungen hat einen Brückengleichrichter - ein Pol an der Kupplung, der 2. Pol an den Radschleifern. Bei Dir wäre die "Mitelleiterspannung" z.B. der rechte Radschleifer, der 2. Pol der linke Radschleifer.

Soweit mal die ersten Infos - es werden sicher noch mehr dazukommen.

Viel Spaß beim Umbaun :-)


Gruß Klaus


 
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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#3 von drum58 , 02.08.2022 14:14

Zitat von K.Wagner im Beitrag #2
Ich würde wenn irgend möglich bei nachzurüstenden Loks die Dekoder immer direkt verkabeln - aber das ist letztlich Geschmackssache.


Hallo Michael,

ich bin da genau der gegenteiligen Meinung, Decoder sollten wann immer (platzmäßig) möglich in Schnittstellen sitzen und nicht direkt verkabelt werden, das erleichtert die Fehlersuche und ermöglicht Austauschen bei Defekt oder weil "das Bessere des Guten Feind ist".

Zitat von K.Wagner im Beitrag #2
Wenn Du die Beleuchtung verkabelst, wirst Du sinnvollerweise bei den Fleischmann-Loks die Selen-Plättchen entweder kurzschließen oder herausbauen. Ich habe - bis ich auf LED-Beleuchtung umgestiegen bin - die Plättchen kurzgeschlossen.
Du benötigst 3 Leitungen - Decoder Plus (i.d.Regel blaue Kabelfarbe) und dann die die geschalteten Ausgänge (gelb / weiß) für die Spitzenbeleuchtung und zwei weitere Farben (AUX1 + 2) für die Schlußbeleuchtung. Das ist auch der Bedienungsanleitung des Dekoders zu entnehmen.


Die Selen-Plättchen kannst Du einfach herausnehmen, da muss man nichts kurzschließen. Es gibt aber auch ältere Fleischmann-Loks die für den Lichtwechsel Dioden eingebaut haben, die müssen natürlich auch raus (ausgelötet werden).
Achtung beim Anschluss der Beleuchtung (Birnchen), die liegen bei Fleischmann-H0-Loks eigentlich immer auf Lokmasse (Rahmen), dann darf blau (Decoder Plus) keinesfalls verbunden werden. Dafür braucht man die Birnchen aber auch nicht wegen höherer Spannung austauschen, durch den aus der Lokmasseverbindung resultierenden Halbwellenbetrieb werden sie nur mit der halben Mittelspannung versorgt.

Und wenn Du der Fleischmann-Welt (die in H0 inzwischen Roco heißt) weitgehend treu bleiben willst, würde ich zu ZIMO-Decodern tendieren, die sind technisch aktuell und werden von Fleischmann/Roco auch werksseitig eingebaut.

Gruß
Werner


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#4 von Stahlblauberlin , 02.08.2022 15:20

Schnittstellen nachrüsten bei schnittstellenlosen Altbauten ist eine zweischneidige Sache: Auf der einen Seite bei Defekt ein schneller Decodertausch, auf der anderen Seite Platzbedarf und zusätzliche Steckverbinder = potentielle Wackelkontakte. Gerade bei den Fleischmännern habe ich ausschließlich direkt verdrahtet. Bleibt die Beleuchtung der Lokomotiven mit Glühlampen erhalten auch wirklich sehr Basic:
Dann werden die Selenplättchen oder ein eventuell vorhandener Gleichrichter entfernt und nur Weis/Gelb an die vordere bzw. hintere Lampenfassung angelötet. "Masse" dann wie gehabt über den Lokrahmen, bei den dann effektiv anstehenden ~8V sind die Glühlampen hell genug, werden nicht so heiß und halten ewig. So kann man die Lok auch ggf. spurlos auf analog zurückbauen.
Bevor du dich an den Decodereinbau machts müssen die Loks analog absolut einwandfrei funktionieren. Also ggf. erstmal Motoren und den Rest der Lok (Getriebe etc.) gründlich reinigen und pflegen. Nicht einfach Öl drauf kippen.. Was im Detail bei der Wartung zu beachten ist wurde schon x-fach im Forum beschrieben.


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#5 von Instandsetzung , 02.08.2022 15:36

Hallo Michael,

noch ein Hinweis zu den Fleischmann Motorschilden:

Die Masseverbindung bei den Fleischmann Motorschilden kann bei manchen von denen auch mal sehr versteckt sein.
So z.B. über die Achse des Motors. Da hat man dann alle Leiterbahnen auf der Pertinaxplatte unterbrochen und nicht beachtet, daß das Lager der Motorachse mit einer der beiden Bürsten verbunden ist. Die Motorachse leitet dann den Strom vom hinteren Lager - welches ja mit dem Motorblock und somit mit der Lokmasse verbunden ist - zum vorderen Lager und damit dann an die Bürstenhalterung, welche ja mit dem grauen Kabel des Decoderauganges verbunden ist. ( kann dann schnell zum Abrauchen des Decoders führen )

Ältere Motorschilde aus Metall sollten sofort gegen aktuelle getauscht werden, da der Umbau ( aufbohren und isoliertes - grades - einklebeben ) zwar machbar, aber sehr aufwendig und zeitintensiv ist.

Da ich von meinem Taschenfernsprecher aus schreibe, kann ich nur sehr schwierig Links einbinden. Suche mal nach der HP von H P Pfeiffer und dort Ü Seite 5. Dort findest Du für verschiedene Modelle Umbauanleitungen. Die Seiten sind zwar schon über 10 Jahre alt, aber an den alten Loks hat sich ja auch nichts geändert.

Zur Beleuchtung:

Darauf daß der Rahmen, in dem die Birnchen sitzen, masseführend sein kann, und der Lichtrückleiter ( blaues Kabel ) da nicht angeschlossen werden darf, wurde ja schon hingewiesen. Manchmal kann man diesen Rahmen auch massefrei machen. Nur dann kann es bei einem Unfall passieren, daß dieser Rahmen ( vielleicht über ein weiteres Fahrzeug ) wieder mit einem Schienenpotential verbunden wird und schon hat man wieder Willen eine weitere Dampflok.

Der Decoder 74320 ist ( auch was die Lichtausgänge angeht ) ein robuster Decoder der unteren Mittelklasse. Er hat aber nur 2 Lichtausgänge. Wenn die Lok nur 2 Birnchen hat, ist das ja egal. Bei 4 Birnchen ( auf beiden Seiten rot/weiß ) kann man zwar weiß/vorne und rot/hinten zusammen legen, aber im Normalfall ist das Licht auf der Seite wo die Wagen dran sind aus. Da braucht man einen Decoder mit mehr Ausgängen, z.B. 74120 oder was von einem anderen Hersteller.

Den 74120 gibt es als 74150 auch mit Pluxx Schnittstellenstecker und mit der Adapterplatine 71680 kann man sich dann auch eine Schnittstelle in die Lok einbauen.
Gerade bei Fleischmann Drehgestell-Loks ist dafür oft genügend Platz vorhanden. Ich mache es aber auch so gut wie nie. Bis jetzt habe ich nur dann Decoder getauscht, wenn sie abgefackelt sind.

Ältere Fleischmann Personenwagen haben eine sehr schlechte ( flackerfreudige ) Stromabnahme. Funktionsdecoder - egal welchen Herstellers - kommen damit überhaupt nicht gut zurecht.
Da kann es oft passieren, daß nach dem Losfahren das Licht ausgeht, da der Decoder, aufgrund des oft unterbrochenen Stromes, sich einfach aufhängt.
Da ist es bei längeren Zugeinheiten besser die Fahrzeuge mit einer stromführenden Kupplung auszustatten. Da reicht sogar eine Einpolige.
Bei den Wagen wird dann der Strom mit allen Abnehmern von einer Seite abgenommen und die andere Seite kommt per Relais vom Zugfahrzeug.

MfG Oliver


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#6 von Martin Lutz , 02.08.2022 15:44

Ich würde hier sowieso kein Kochbuch angeben, denn jedes Modell ist anders. Es kommt natürlich immer auf die vorhandenen Platzverhältnisse an. Auch auf das Alter. Neuere Modelle werden eher schon mit Schnittstelle ausgestattet sein. Ich weiss auch nicht, wie üblich heute die Selenplätchen noch sind. Oft steckt doch auf dem Schnittstellenstecker eine analog-Platine drauf mit zwei normalen Dioden. Bei Triebzügen ist es doch auch so: wie ist der Zug aufgebaut? Wie sind die Wagen gekuppelt? Wo befindet sich der Motor? Wie ist die Stromaufnahme des ganzen Zugs gelöst?

Da ich "PuKo" Fahrer bin, kenne ich mich bei Zweileiterfahrzeugen nicht wirklich gut aus. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass es da geschichtlich betrachtet auch grosse Unterschiede gibt, Wie die Modelle konstruiert wurden. Wie bereits erwähnt. Ich würde von der Idee in jedes Fahrzeug eine Schnittstelle einbauen zu wollen, Abstand nehmen, da besonders bei älteren Fahrzeugen einfach kaum Platz vorgesehen ist. Da ja die meisten 2-Leiter Loks aus Kunststoff sind, gibt es einen wuchtigen Metallklotz in der Lok. Und nur knapp unter dem Dach kriegt man einen Decoder rein aber die Einbauhöhe bis zum Dach reicht dann nicht mehr für einen Stecker plus Gegenstecker und Decoder. Da fragt sich dann schon, will man nur für die Schnittstelle am Metalblock rumfräsen?


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#7 von drum58 , 02.08.2022 16:51

Hallo Martin,

bei Loks mit bereits vorhandener Schnittstelle gibt es das Thema Dioden/Selenplättchen nicht, da regelt den Lichtwechsel der Brückenstecker.

Nach meiner Erfahrung, ich habe schon über 100 Loks ohne Schnittstelle digitalisiert, ist es fast immer möglich eine Schnittstelle unterzubringen, jedenfalls wenn nicht unbedingt ein PluX22-Sound-Decoder eingebaut werden soll. Gerade in Fleischmann-Loks mit den am Rahmen befestigten Glühbirnchen genügt oft die (auch von Fleischmann selbst gerne genommene) NEM651-Schnittstelle, die läßt sich fast überall unterbringen. Und in Fleischmann-Dieselloks (bei mir konkret 212, 218 und 221) ist im Innenraum genug Platz um sogar eine PluX16- oder PluX22-Schnittstelle inklusive Decoder unsichtbar unterzubringen ohne Fräsen zu müssen. In Roco-Loks läßt sich entweder eine Tauschplatine von Herrn Hübsch unterbringen, bei Elloks ist oft auch Platz im Dachaufbau.

Gruß
Werner


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#8 von Martin Lutz , 02.08.2022 19:49

Zitat von drum58 im Beitrag #7
Hallo Martin,

bei Loks mit bereits vorhandener Schnittstelle gibt es das Thema Dioden/Selenplättchen nicht, da regelt den Lichtwechsel der Brückenstecker.


Eben, auf dem Brückenstecker befinden sich doch diese Dioden, oder nicht? Irgendwie muss doch dann die Polarität die Lampen umschalten, oder?


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#9 von drum58 , 02.08.2022 20:00

Hallo Martin,

bei DC wird der Lichtwechsel der Spitzenlichter über Dioden erreicht, bei Lokomotiven mit Schnittstelle befinden die sich auf dem Brückenstecker, bei Loks ohne Schnittstelle entweder als Dioden auf der Platine oder als Selenplättchen an den Birnchen. Und da digital der Decoder die Lichter ansteuert, müssen die Dioden/Selenplättchen beim Digitalisieren entfernt werden.

Gruß
Werner


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#10 von Martin Lutz , 02.08.2022 20:16

Zitat von drum58 im Beitrag #9
Hallo Martin,

bei DC wird der Lichtwechsel der Spitzenlichter über Dioden erreicht, bei Lokomotiven mit Schnittstelle befinden die sich auf dem Brückenstecker, bei Loks ohne Schnittstelle entweder als Dioden auf der Platine oder als Selenplättchen an den Birnchen. Und da digital der Decoder die Lichter ansteuert, müssen die Dioden/Selenplättchen beim Digitalisieren entfernt werden.

Gruß
Werner

Mein ich doch auch so.


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#11 von K.Wagner , 02.08.2022 21:22

Zitat von Martin Lutz im Beitrag #6
Ich weiss auch nicht, wie üblich heute die Selenplätchen noch sind. Oft steckt doch auf dem Schnittstellenstecker eine analog-Platine drauf mit zwei normalen Dioden. Bei Triebzügen ist es doch auch so: wie ist der Zug aufgebaut? Wie sind die Wagen gekuppelt? Wo befindet sich der Motor? Wie ist die Stromaufnahme des ganzen Zugs gelöst?



Ich habe unter meinen vielen Fleischmann 218-er (auf Puko umgebaut auch ich bin "Pickelfahrer") auch 2 mit Schnittstelle - auch da sind in der Beleuchtungsplatine an den Sirnseiten Selenplättchen.
Das Rausoperieren habe ich nach den ersten Versuchen unterlassen, weil dann entweder das Kontaktblech rumwackelt und damit auch manchmal einen Wackelkontakt hat. Das Aufbiegen und nach Entfernen des Selenplättchens wieder erneute Zubiegen hat dann z.T. zum Abbechen der Laschen geführt, so daß dann über kurz oder lang doch gelötet werden mußte. Dann habe ich gleich ein Stückchen Cu-Draht zum Überbrücken drübergelötet.
Naja - inzwischen sind selbstkreierte Platinen mit 3mm LED und den Vorwiderständen drin....


Gruß Klaus


 
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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#12 von xde378 , 03.08.2022 09:24

Vielen Dank euch allen für die ausführlichen Antworten!

Aber uff... Das ist jetzt ganz schön viel Input auf einmal
Ich werde mich da jetzt mal einlesen und mich nach und nach vortasten.
Wenn da -wie vermutet- jede Lok anders aufgebaut ist, werde ich wohl nochmal auf euch zurückkommen müssen!
Ihr werdet von mir hören


VG
Mike


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#13 von Stahlblauberlin , 03.08.2022 09:59

Kleine Anmerkung noch zum Thema "Lagerschild potentialfrei machen": ist mit dem richtigen Werkzeug absolut stressfrei und dauert etwa 10 min. Werkzeug: Lötkolben, Schlitzschraubendreher um den Motor zu zerlegen, Mini-Bohrmaschine mit kleinem Kegelfräser und 5-Minuten-epoxi.
1. Alle Leitungen am Motor ablöten
2. Lagerschild Anschrauben, Vorsicht fliegende Bürsten-Federn
3. Die nicht isolierte Bürstenführung identifizieren, es ist die direkt ins Metall eingenietete
4. Mit dem Kegelfräser die Nietung wegfräsen (gleichmäßig rundherum, möglichst wenig von der Bürstenführung und mehr vom Lagerschild). Die Bürstenführung wird ja auch von Kunststoffträger gehalten. Sobald die Bürstenführung frei ist nach hinten rausschieben und die Bohrung im Lagerschild ein paar Zehntel aufweiten. Wenn rund um die Bürstenführung Licht durchschimmert ist das schlimmste geschafft.
5. Bürstenführung wieder ins Lagerschild drucken, Lichttest/Durchgangstest, es darf keine metallische Verbindung zwischen Bürstenführung und Lagerschild bestehen.
6. Wenn OK die Bürstenführung mit Epoxi im Lagerschild einkleben. Frisches Epoxi lässt sich mit Spiritus hervorragend entfernen. Vor dem einkleben natürlich alles gründlich entfetten.
7. Alles wieder zusammenbauen.
Das Problem mit den leitenden Motorlagern gibt es nur bei bestimmten lagerschilden aus Kunststoff. Die Leiterbahn/-Flache rund um das Motorlager lässt sich mit dem Kegelfräser sauber und stressfrei unterbrechen. Mir ist noch kein Lagerschild untergekommen das nicht in allerhöchstens 15 min. Potentialfrei war. Mit Putzen...


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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#14 von K.Wagner , 03.08.2022 12:22


Gruß Klaus


 
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RE: Fleischmann Anlage - Züge digitalisieren - paar Fragen

#15 von Wolfgang181 , 03.08.2022 18:04

Moin Michael,
eigentlich haben meine Vorredner schon alles gesagt.
Ich bin selber großer Fleischmann Fan und auch gerade dabei eine gebrauchte sehr schöne ältere analog FLM Anlage die ich übernommen habe zu digitalisieren.

Loks von FLM habe ich schon unzählige digitalisiert und habe hier sehr gute Erfahrungen mit Decodern von D&H gemacht, früher auch viel ESU, mittlerweile gefallen mir die D&H aber wesentlich besser, aber das ist Geschmackssache.

Wie schon mehrfach geschrieben wurde ist das Motorschild bei FLM eine ganz wichtige Sache und muss immer isoliert werden.

Wenn Du zum Umbau Fragen hast ist es immer gut wenn Du die genaue Modellbezeichung, möglichst mit der Art Nr vom Hersteller hier einstellst.

Sehr hilfreich sind auch immer Fotos.

Grundsätzlich kannst Du fast jedes Motorschild selbst isolieren, die Frage ist nur ist es dir den Aufwand wert oder bestellst Du Dir lieber ein Neues.
Eine gute Auswahl findest Du hier.

https://www.ewmb.de/?cat=c200170_Motor--...otorschild.html

auf die Seite von H.-P.-Pfeiffer wurde ja schon hingewiesen
hier nochmal der Link
http://www.hp-pfeiffer.de/digiuebe/digiuebe.htm#DCC-Format

Und keine Angst, digital ist kein Hexenwerk.
Wenn ich an meinen ersten Umbau zurückdenke, und auch ich habe Lehrgeld bezahlt.
Ein wichtiger Punkt ist vielleicht noch zu erwähnen.
Die Lok sollte analog perfekt laufen, Räder und Radschleifer müssen sauber sein, eine vernünftige Stromabnahme ist das A und O. und wenn Du den Motor schon auseinander nimmst, bitte auch immer den Anker vom Motor prüfen und reinigen, meistens ist der Kollektor durch Kohlenabrieb und normalen betrieb stark verschmutzt. Ev. sollten auch die Kohlen gleich mit gewechselt werden.

Wenn es um das Ölen geht bitte auch äußerst sparsam sein, viel hilft hier absolut nicht, im Gegenteil.

Wenn Du Fragen hast frag einfach , so weit ich helfen kann mache ich das gerne.
Gruß Wolfgang


 
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