Guten Morgen,
ich oute mich mal als einer dieser unverbesserlichen Märklinisten, oder wie schreibt Digitalo schon in fast beleidigender Weise "fixe Märklingefolge", welcher mit den angebotenen Produkten von Märklin durchaus zufrieden ist . Und zusätzlich wird sich noch darüber echauffiert, warum dann der ein oder andere Märklinfreund angesäuert und giftig antwortet. Ohne dies belegen zu können habe ich den Eindruck, als ob die überwiegende Anzahl dieser "Spitzen" eher von Seiten der sogenannten 2-Leiter-Fraktion ausgehen. Mir wär es wirklich durchaus recht, wenn dieses ewige Gezanke der Vergangenheit angehören würde.
Warum bin ich als reiner Märklinfahrer zufrieden mit den Produkten? Ganz einfach, weil mir zu etwa 98% der Bezug zum echten Vorbild fehlt, bzw. ich davon keinerlei Ahnung habe. Sei es der Sound, oder ganz banal, ob die Lok nun im Vorbild eine Indusieinrichtung hatte oder nicht. Ist das jetzt schlimm, oder gar unverzeihlich? Ich denke einem Großteil unserer Modellbahngemeinschaft geht es genau so.
Zum konkreten Sound des Schorsch, welchen ich auch mein Eigen nenne, oder auch der BR 06 möchte ich sagen, dass mir dieser als Dampflokgeräusch gefällt. Ich selbst kann nicht sagen, ob es sich um einen 2-, 3- oder 4-Zylindersound handelt. Selbst dann nicht, wenn ich schon ein entsprechendes Vorbild gehört hätte. Dafür fehlt mir echt der Backround und ich habe auch keine Muse, mich näher mit diesem Thema zu beschäftigen. Für mich reicht ein Einfaches tschuff-tschuff
Aus ganz aktueller, eigener Erfahrung kann ich aber auch sagen, dass sich z.B. der Sound meiner BR 06 auf meinem C-Gleis (auf absorbierender Gummimatte liegend) hier in Klostermühl völlig anders (blechener) anhörte als jüngst in Jägersburg (auf K-Gleis in Bettung liegend) anhörte. Von daher kann ich so manche Aussage i.Z.m. dem subjektiv als schlecht bis unterirdisch empfundenen Sound nicht so recht nachvollziehen. Das ist, wie schon zigfach geschrieben, ganz individuell. Das dann als allgemeingültiges Dogma hinzustellen finde ich etwas fragwürdig.
Ich kann durchaus verstehen, wenn das empfinden so ist, dass man sich daran macht, einen anderen Dekoder einzubauen und den für sich angenehmen Sound aufzuspielen. Dafür dann aber Märklin Protektionismus und dergleichen vorzuwerfen oder sich über den Preis aufzuregen ist wiederum fragwürdig. Märklin verkauft, was die überwiegende Anzahl seiner Kunden (auch ich) möchte. Ich möchte eben keine Experimente und Versuche mit unterschiedlichen Dekodern vornehmen um den für mich ganz alleine (und nicht alle anderen) besten Sound zu erhalten. Da bin ich ganz plug&play.
Soweit ich das bislang verstanden habe bietet doch Märklin (und nicht Murkslin, was auch wieder ein völlig unangebrachter Begriff ist) Werkzeuge in Form des Lokprogrammers und Software an um den Sound individuell anzupassen, oder nicht? Ich selbst habe das allerdings noch nicht versucht.
Auch die Aussage, das Märklin durch die Wahl seiner Dekoder oder deren Konfiguration einen Dekodertausch unbedingt verhindern wolle halte ich zumindest für gewagt. Was hätte Märklin davon? Es kann doch Märklin völlig egal sein ob ein Kunde nach dem Kauf den werkseigenen Dekoder ausbaut und einen anderen einbaut. Das Produkt ist verkauft und Märklin hat Umsatz generiert. Das entspricht wohl der allgemeinen Geschäftspraxis eines Unternehmens. VW oder Daimler kann es doch auch völlig egal sein, ob der Kunde später doppelt so breite Reifen (Motto: schwarz, breit, stark) montiert oder nicht. Hauptsache das Fahrzeug ist an den Mann gebracht.
Und um es abschließend nochmals zu sagen, wer den Sound nicht mag und ihn ändern möchte, der kann das doch tun. Wer mit z.B. Pikos Smartdekoder nicht mag, der wohl auch suboptimal ist, der tausche ihn. Wer nur mit DCC fahren möchte kann das ebenfalls tun. Da halte ich es mit dem alten Fritz, dass jeder nach seiner Facon glücklich werden mag. Nur bitte, lasst alle anderen auch danach streben und leben.
Grüße